FCB – FCZ Highlights, Spielbericht und Pauseninterview Schönbächler

Zeichen der Zuversicht sah Züri Live nach dem Match unter der Woche in Lausanne bei einer Mannschaft im Aufwind. Die gute Form Moussa Konés und Cédric Brunners, das Comeback von Raphael Dwamena und das Début Rasmus Thelanders wurden positiv gesehen. Die Trends bezüglich dieser Spieler setzten sich auch in Basel weiter fort. Brunners Einsatz war wie zuletzt immer gross – er gewann sogar praktisch jedes Kopfballduell, Thelander spielte abgesehen von einem kurzen Blackout kurz vor der Pause hinten erneut solide, Raphael Dwamena war lange Zeit der einzige, der im Mittelfeld die Bälle halten konnte und ebenso besteht zur Zeit bei Weitschüssen nur bei ihm eine gewisse Hoffnung auf Erfolg.

Moussa Koné unterlief gleich zu Beginn der eine oder andere gravierende Fehler, der zu einem Gegentor hätte führen können. Später konnte er dann aber mit seiner Schnelligkeit den FCB am meisten beunruhigen, wie in der Szene, in der sich der Senegalese im gegnerischen Strafraum wohl am Knöchel verletzte – nach Riveros-Fehler schaltete Dwamena sofort um, Suchy konnte Koné gerade noch von hinten den Ball vom Fuss spitzeln kurz bevor Torhüter Vaclik in die Senegalesische Sprintrakete reinrauschte. Dieses den FCB eine Zeit lang zurückbindende Tempo in die Tiefe fehlte danach im Zürcher Spiel. Maren Haile-Selassie blieb auf der Bank (Roberto Rodriguez kam rein) und der schnellste im Team, «Turbo-Fabian» Rohner war zu diesem Zeitpunkt auf der Heimreise von einem 1:1 mit der U21 im Wallis beim FC Sion II.

Am meisten schmerzt den FCZ zur Zeit die Formschwäche von Michi Frey. Der zu Beginn der Saison so energiegeladene Berner wirkt seit dem Luzern-Spiel wie «Flasche leer», verliert die Mehrheit der entscheidenden Zweikämpfe, kommt nicht mehr in die Kopfballduelle und macht obendrein viele taktische Fehler, weil er in Gedanken häufig noch lange über die letzte, verunglückte Szene nachdenkt, anstatt sich auf den nächsten Spielzug zu konzentrieren. Dadurch kann auch nicht mehr so stark verschleiert werden, dass das Team von Trainer Uli Forte in der aktuellen Besetzung mit Sarr und Palsson ein im Ligavergleich höchstens durchschnittliches Zentrum verfügt, Umaru Bangura weiterhin zu viele Bälle vom Fuss springen, und dass Adi Winter auf dem Flügel mit seinen 30 Jahren nur in Topform noch etwas bewirken kann. Und in absoluter Topform kann man nicht immer sein.

Auf der Bank sass mit Dzengis Cavusevic zwar noch eine Sturmspitze – aber der Slowene stand bei seinen letzten Einsätzen dermassen neben den Schuhen, dass sich Uli Forte von Einwechslungen Maouches und Vosers im Spiel nach vorne mehr versprach. Diese Episode zeigt exemplarisch, dass das aktuelle Kader des FCZ seinem immer noch Zweiten Platz in der Tabelle eigentlich nicht entspricht. Es ist eine Momentaufnahme. Nach der ersten Saisonniederlage bleibt positiv zu vermerken, dass es auch nach der Partie im St.Jakob Park weiterhin kein Team geschafft hat, gegen den FCZ mehr als ein Tor zu erzielen. Kann der FCZ dies beibehalten, wird er in den meisten Spielen zu Punkten kommen. Auch der FCB kam trotz enormem physischen Einsatz und einer grossen Druckphase zu Beginn insgesamt nur zu wenigen Torchancen und gewann nur dank eines irregulären Tores (Foul von Suchy an Nef) durch den Abstauber des ehemaligen FCZ-Juniors Dimitri Oberlin.

Basel – FCZ 1:0 (0:0)

Tore: 62. Oberlin 1 :0.

Basel: Vaclik; Suchy, Akanji, Balanta; Lang, Xhaka, Zuffi (75. Serey Dié), Riveros; Steffen, Van Wolfswinkel (87. Itten), Oberlin (80. Bua).

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Thelander; Winter, Palsson, Sarr (78. Maouche), Brunner (78. Voser); Dwamena, Frey, Koné (30. Rodriguez).

 

 

Nef, Sarr und Koné mit am meisten Wirkung nach vorne / Lausanne – FCZ Stats und Spielinfos

Alain Nef und Sangoné Sarr sind an der Mehrzahl der Zürcher Torchancen beteiligt. Es gibt kaum einen Spieler im Team mit konstant guten Leistungen. Der seit Vorbereitungsbeginn mit Abstand konstanteste Mann, Maren Haile-Selassie, kommt noch nicht zu längeren Einsatzzeiten in der Super League. Die meisten anderen Akteure agieren unkonstant entweder im Verlauf der Spieldauer oder in verschiedenen Phasen der noch jungen Saison. Das Letzigrund-Team ist immer noch das Defensiv klar stärkste der Liga. Andris Vanins konnte erst vier Mal bezwungen werden: mit Margiotta und Aleksic waren zwei der besten Scharfschützen der Liga mit Hammerabschlüssen erfolgreich, Tomi Juric traf per Penalty, und nur der Treffer von Matteo Tosetti war für den Lettischen Keeper etwas unglücklich zustande gekommen. Die Defensivleistung ist aber in erster Linie ein Verdienst der ganzen Mannschaft – gerade die vorne und auf den Seiten viel arbeitenden Frey. Winter und mit Abstrichen Pa Modou haben viel dazu beigetragen.

Moussa Koné hätte den Ball bei seiner Grosschance gegen Ende der Partie sicherlich mit dem linken Innenrist spielen sollen. Trotzdem fehlte nicht viel zum 2:1 in dieser Szene. Der junge Senegalese ist zur Zeit in guter Form und bei einem Spieler mit der Kombination Hoher Speed/wenig berauschende (Schuss-)Technik ist völlig normal, dass ein gewisser Prozentsatz an Grosschancen nicht reingeht. Die Frage stellt sich aber, ob Sangoné Sarr seine Distanzschussversuche nicht besser einstellen sollte? Seit Jahren versucht sich der Mittelfeldspieler regelmässig in dieser Disziplin, und seit Jahren fliegen die Bälle weit am Tor vorbei. Mit deutlich mehr Erfolgsaussichten beteiligt sich Sarr jeweils an der Torschussvorbereitung.

Zuversicht überwiegt: Lausanne – FCZ 1:1 Spielbericht & Highlights

Auch wenn es Beobachter gibt, die noch mehr erwartet hatten: nach der  Partie in Lausanne gibt es für den FCZ Grund zur Zuversicht. Moussa Koné bestätigte seine gute Form und seine Fortschritte im spielerischen Bereich. Mit seiner Schnelligkeit ist der Senegalese in die Tiefe kaum zu stoppen – aber auch als Vorbereiter wird er immer mehr zu einem wichtigen Puzzlestück des Dreimannsturmes. Dazu kam Raphael Dwamena in der 2. Halbzeit zu seinem Comeback. Am Ende wirkte der Ghanaer trotz nur 22 Minuten Einsatzzeit ausgepumpt – in der kurzen Zeit hatte aber praktisch jede seiner Aktionen Hand und Fuss gehabt. Der Auftritt erinnerte wieder deutlich mehr ans Derby zum Auftakt der Saison, als an die darauffolgenden eher mässigen Einsätze gegen Thun, Lugano und Sion. Dwamena brachte dem FCZ in der Schlussphase noch einmal Aufwind, und beinahe noch den Sieg, nachdem zwischenzeitlich Lausanne vom Nachlassen des Gastes aus der Limmatstadt profitiert hatte.

Die erste halbe Stunde hatte das Team von Trainer Uli Forte nämlich so souverän gespielt wie bisher noch nie in dieser Saison – speziell Torschütze Roberto Rodriguez fühlte sich in dieser Phase in der viele Lücken aufweisenden gegnerischen Spielhälfte wohl. Die Hereinnahme der lange Zeit für Startelfeinsätze auf diesem Niveau noch nicht ganz bereit gewesenen Skandinavier Rasmus Thelander und Victor Palsson schien sich auszuzahlen. Für Thelander war es das Meisterschaftsdébut. Palsson wurde bisher abgesehen vom Derby in jeder Partie eingesetzt, enttäuschte aber meist. Dies war in Lausanne anders – der Isländer wirkte wacher und handlungsschneller als zuletzt und wurde zum zweiten Mal nach dem Sion-Heimspiel mit einer guten Züri Live-Note bedacht.

Eine Mini-Krise durchlebt zur Zeit hingegen Michi Frey. Haben ihm die Schmähgesänge in Luzern auf den Magen geschlagen? Denn im Anschluss daran gegen St. Gallen, in Bassersdorf und nun in Lausanne wirkte der Berner nicht mehr so fokussiert wie noch in den ersten Saisonwochen. Nicht zufällig war es Frey, der mit einer falschen Entscheidung den 1:1-Ausgleichstreffer Lausannes kurz vor der Pause einleitete. Der in den letzten Wochen stark spielende Cédric Brunner wurde durch die Hereinnahme Thelanders zunächst auf die Bank verwiesen, konnte dann aber nach seiner Einwechslung auf der rechten Seite für den müde gelaufenen Adi Winter hereingekommen Akzente setzen. Der FCZ ist weiterhin besser auf Kurs, als erwartet.

Lausanne – FCZ 1:1 (1:1)

Tore: 13. Rodriguez (Sarr) 0:1, 45. Margiotta (Campo) 1:1.

Lausanne: Castella; Monteiro (73. Marin), Manière, Rochat; Kololli, Tejeda (81. Pasche), Maccoppi, Asllani; Campo (86. Zarate), Geissmann; Margiotta.

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Thelander; Winter (79. Brunner), Palsson, Sarr, Pa Modou; Koné, Frey, Rodriguez (68. Dwamena).

 

Auch neue U19 mit sieben FCZ-lerinnen weiter erfolglos

Die Schweizer U19-Nationalmannschaft der Frauen empfängt als Gastgeber im nächsten Juli die europäische Elite zur EM-Endrunde in Biel, Zug, Wohlen und Fribourg. Als erster Test diente dafür ein einwöchiges ebenfalls selbst organisiertes Viernationenturnier mit Gegnerinnen auf EM-Endrundenniveau (Schweden, Norwegen, Holland) in Weggis, Brunnen und Zug. Die Qualifikation für die EM 2017 war zuvor im Juni mit nur einem Punkt aus drei Spielen verpasst worden. Nun konnte auch der Heimvorteil am Viernationenturnier nicht genutzt werden. Die Gegnerinnen waren für diese Schweiz zu stark, und am Ende standen die Eidgenossinnen mit 0 Punkten aus den drei Partien auf dem Letzten Platz da. Auf das 0:1 gegen Norwegen in Weggis folgte eine 2:5-Klatsche nach 2:0-Pausenführung in Brunnen gegen die Niederlande und zum Abschluss ein 0:2 gegen Schweden, welche das Turnier gewannen.

Mit dabei waren sieben FCZ-lerinnen: Malin Gut, Elvira Herzog und Seraina Piubel gehören zum Kader der 1. Mannschaft – Sabina Jackson, Luna Lempèrière, Annina Rauber und Alissia Piperata spielen in der U21 (Nationalliga B). Die dritte Partie gegen Schweden verlief ziemlich ereignislos. Beide Teams schafften es nicht, richtig Druck aufs Tor zu erzeugen – bis die Schwedinnen in der 2. Halbzeit zum ein oder anderen gefährlichen Konter kamen. Die Differenz zwischen den beiden Teams machten vor allem die deutlich reiferen, schnelleren und zielstrebigeren Offensivspielerinnen wie Kajsa Akerberg, Loretta Kullashi und Olivia Wänglund. Bei den Schweizerinnen bestätigte sich einmal mehr der Eindruck, dass viele in der U17-Nati noch begeisternd an ihrem Limit agierenden Nationalspielerinnen in der U19 ihr Potential nicht mehr ausschöpfen können, oder gar Rückschritte gemacht zu haben scheinen.

Beim letzten Spiel in Zug wurden alle sieben Zürcherinnen eingesetzt. Torhüterin Elvira Herzog machte dabei einen ziemlich sicheren Eindruck, auch wenn sie nicht allzu viel zu tun hatte. Innenverteidigerin Annina Rauber fehlt es auf diesem Niveau an Schnelligkeit und zudem an Ruhe im Spielaufbau. Anders Luna Lempérière, die rechts in der Dreierabwehr agierte, und durch praktisch fehlerfreies, klares Spiel auffiel. Sabina Jackson und Alissia Piperata agierten hingegen ziemlich wirkungslos und waren keine grosse Hilfe. Die potentiellen Leistungsträgerinnen Malin Gut und Seraina Piubel wiederum präsentierten sich im Nationalteam weit unter ihren beim FCZ immer wieder gezeigten grossen Möglichkeiten. Dies konnte man schon in der letztjährigen U19-Mannschaft bei den FCZ-lerinnen Rahel Moser und Nathalie Lienhard beobachten.

Das A-Nationalteam hingegen startet mit zwei Siegen in die Qualifikation für die WM 2019 in Frankreich. Der Auftakt mit dem 4:1 im Albanischen Elbasan gegen das von allen europäischen Qualifikationsteilnehmern im Ranking am drittschlechtesten klassierte Team war aus Schweizer Sicht ziemlich harzig. Immerhin kam FCZ-Verteidigerin Julia Stierli zu ihrem Länderspieldébut. Nachdem sie in Albanien in der 65. Minute für die linke Seite eingewechselt worden war, begann Stierli beim anschliessenden Heimspiel gegen Polen in Biel neben Lia Wälti in der Innenverteidigung gar in der Startformation. Trotz des knapperen Resultates (2:1) war gegen die Polinnen um Ewa Pajor (Wolfsburg) und Katrzyna Kiedrzynek (PSG) eine Leistungssteigerung erkennbar. Cinzia Zehnder zeigte im 4-4-2 im Zentralen Mittelfeld neben Vanessa Bernauer eine starke Leistung und bestätigte, dass sie eine der Leistungsträgerinnen des nach sechs Rücktritten (darunter die FCZ-Spielerinnen Fabienne Humm, Martina Moser und Caroline Abbé sowie die Ex FCZ-lerinnen Sandra Betschart und Stenia Michel) etwas verjüngten Nationalteams werden kann. In beiden Partien wurde die FCZ-Mittelfeldspielerin über 90 Minuten eingesetzt. Schon länger zu den Teamleaderinnen gehört Lia Wälti (Turbine Potsdam) – wenn die Emmentalerin in der Innenverteidigung statt im Mittelfeld eingesetzt wird, spielt die Nationalmannschaft in der Regel besser. Als dritte aktuelle FCZ-Akteurin neben Zehnder und Stierli kam Meriam Terchoun in der 2. Halbzeit in Albanien zum Einsatz – Seraina Friedli und Lesley Ramseier sassen auf der Bank – Nathalie Lienhard stand auf Abruf bereit – Selina Kuster, Naomi Mégroz und Sandrine Mauron sind verletzt.

Solides Thelander-Début / «Brünnäär» immer wichtiger / Problemfall Maouche / Bassersdorf – FCZ Stats und Spielinfos

Rasmus Thelander kommt zu seinem FCZ-Pflichtspieldébut und spielt eine solide, schnörkellose und praktisch fehlerlose Partie. Eine gute Leistung der Dreierabwehr ist gegen die Bassersdorfer vonnöten. Denn der Gegner hat auf den Cup-Match hin viele kreative Spielkombinationen in der Offensive einstudiert. Schon seit ein paar Wochen eine Bank in der Abwehrkette ist Cédric Brunner. Nach einer guten Vorrunde hatte der Zürcher in der Rückrunde der letzten Saison eine lange Formkrise durchlebt. Auch die Vorbereitung auf die neue Saison gestaltete sich eher durchzogen. In seiner Rolle auf halblinks oder halbrechts in der Dreierabwehr fühlt sich der von osteuropäischen und türkischen TV-Kommentatoren konsequent pseudo-französisch «Brünnäär» genannte Defensivakteur nun aber immer besser Zuhause. Ohne seine guten Antizipationen hätte der FCZ auch in Bassersdorf nochmal ins Zittern geraten können, und seine zuverlässige und schnörkellose Spieleröffnung über die rechte Seite war wichtig fürs Zürcher Offensivspiel.

Deshalb ist Brunner für Züri Live der MVP des Cup-Sechzehntelfinals. Der als Captain auflaufende Yanick Brecher hatte dadurch nicht allzu viel Arbeit, war aber in einer Szene trotzdem aufmerksam und schnell auf den Beinen, als er vor dem eigenen Strafraum einen schnell vorgetragenen Konter neutralisieren konnte. Der Letzigrund-Club war in Bassersdorf sowohl offensiv wie auch defensiv im Backfield am stärksten. Ausserdem war man über die Seiten deutlich überzeugender, als in der Mitte. Insgesamt schlug das Forte-Team 34 Flanken in oder vor den Bassersdorfer Strafraum – Rekord seit diese Werte von Züri Live gemessen werden!

Auch die 15 Hereingaben von Fabian Rohner sind ein Flanken-Rekord in der Einzelwertung. Rohner könnte mit seiner Schnelligkeit auch in der Super League sowohl Offensiv wie auch Defensiv für die FCZ-Teamperformance ein Gewinn sein. Noch wartet Rohner (seit Januar Profi) aber auf seinen ersten Super League-Einsatz. Maren Haile-Selassie konnte sich auf einer der drei Stürmerpositionen vor allem in der 1. Halbzeit ein paar Mal gut in Szene setzen. Der hinter ihm spielende Kay Voser zog allerdings häufig relativ früh in die Mitte und flankte aus dieser Position. Nicht empfehlen konnte sich hingegen erneut das Trio Cavusevic / Palsson / Maouche. Gelangen Dzengis Cavusevic in Chippis noch fünf Tore, konnte der Slowene diesmal kein Bein vors andere bekommen – ähnlich wie bei seinem Halbzeiteinsatz in Luzern. Schon letzte Saison wies «Dzenga» grosse Leistungsunsterschiede zwischen seinen guten und schlechten Saisonphasen aus. Schon eine einzelne gelungene oder missglückte Aktion kann bei ihm einen Umschwung in die eine oder andere Richtung auslösen.

Victor Palsson gelangen in Bassersdorf zwei, drei gute Aktionen. Auf der anderen Seite unterliefen ihm aber auch gleich sieben gröbere Schnitzer, wovon der eine oder andere zu einer Torchance Bassersdorfs führte. Der schwerste Fall ist aber weiterhin Yassin Maouche. Alles am Mittelfeldspieler erinnert an seinen Genfer Vorgänger Maxime Dominguez: gewisse technische Fähigkeiten und zeitweise regelmässige Einsätze in der 1. Mannschaft von Servette führen zu Selbstüberschätzung. Die Selbstüberschätzung führt zu fehlender Einsicht in vorhandene Defizite, unsolidarischem Verhalten in der Mannschaft und Streit mit dem Klub. Es folgt der Wechsel zum FC Zürich, wo der junge Spieler zeigen will, dass er bei seinem Stammklub zu Unrecht nicht auf den Sockel gehoben worden ist. Beim FCZ ist der Sprung ins Team dann aber schwieriger, als vom Spieler und seinem Umfeld vermutet – wegen den bereits von den Servette-Verantwortlichen angesprochenen Defiziten: Schnelligkeit, Konstanz, Geduld, Robustheit, Zweikampfverhalten, Arbeit fürs Team.

 

Koné trifft im dritten Spiel in Folge / Bassersdorf – FCZ 0:3 Highlights

Obwohl gegen den Sechstligisten aus der Agglomeration „nur“ ein Sieg mit drei Toren Unterschied resultiert, kann man aus FCZ-Sicht mit der Partie zufrieden sein. Bassersdorf war diesmal mit Spielern mit Profi-Erfahrung wie Russheim und Oehri stärker als letztes Mal und sehr gut auf die Partie eingestellt. Und erneut blieb die Forte-Truppe ohne Gegentor. Erst in der 26. Minute tat sich in der Bassersdorfer Abwehr zum ersten Mal eine (dafür ziemlich grosse) Lücke auf, und der FCZ nutzte diese sofort zum 1:0 durch Moussa Koné aus spitzem Winkel. Es war auch die einzige Szene, in welcher Bassersdorf-Keeper Caruso nicht das Optimum aus der Situation herausholen konnte. Nach einer Voser-Flanke konnte Koné in der 58. Minute die Führung ausbauen. Der Senegalese kann damit im dritten Spiel in Folge den Ball im gegnerischen Netz unterbringen.  Einen der vielen guten Angriffe über die rechte Seite versenkt schliesslich der eingewechselte Michael Frey nach Vorarbeit von Fabian Rohner und Adi Winter im Netz. In den Achtelfinals trifft der FCZ auswärts auf Stade Lausanne-Ouchy (Promotion League, aktuell 10. Platz): ein ganz spezieller Zufall. In der Cupsiegersaison 13/14 war der FCZ bereits auf Bassersdorf sowie Stade Lausanne-Ouchy getroffen.

Bassersdorf – FCZ 0:3 (0:1)

Tore: 26. Koné (Palsson) 1:0; 58. Koné (Voser) 0:2, 81. Frey (Rohner) 0:3.

Bassersdorf: Caruso; G. Zambelli, Keller (77. Kumbuesa), Meier, Oehri, Schmid (49. Barbey); Ramani, Russheim, S. Zambelli, Schaich (59. Copat); Tinner.

FC Zürich: Brecher; Brunner, Bangura, Thelander; Rohner, Maouche, Palsson, Voser; Koné (66. Winter), Cavusevic (69. Frey), Haile-Selassie (81. Rodriguez).

 

 

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