Mabil gegen Ex-Coach Henriksen mit Startelf-Début? / 283. Zürcher Stadtderby VORSCHAU

Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)

Vor dem 283. Zürcher Derby ist der durch Konzerte ramponierte Letzigrund-Rasen das grösste Thema. Ein schlechter Untergrund erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Unentschiedens. Standards und hohe Bälle werden unter diesen Bedingungen eine wichtige Waffe sein. Sowohl GC als auch der FCZ tendieren diese Saison dazu, wenig Ballbesitz zu haben und trotzdem in der Liga häufig in Führung zu gehen. Der FCZ hat zuletzt in Lausanne viel flach hinten heraus gespielt und speziell die ersten 60 Minuten viel hohes Pressing praktiziert. Er gewann aussergewöhnlich viele Bälle in der Mittelzone. Und mit Pressing können auf einem holprigen Letzigrund-Rasen beim Gegner speziell viele Ballverluste erzwungen werden. GC hat das jüngste Team der Liga, am wenigsten Ballbesitz und operiert viel mit hohen Bällen. Wie in der Saisonvorschau vermutet, hat GC ohne seine vier letztjährigen Topspieler Moreira, Schmid, Bolla und Kawabe und einem offensichtlich geringeren Budget bisher Probleme, gut in die Saison zu kommen.

Mit Ruhe und guter Positionierung gegen Corbeanu

Ein ganz spezielles Spiel wird es nicht nur für die aus dem GC-Nachwuchs stammenden Spieler wie Morandi, De Carvalho oder Kacuri, sondern auch für den australischen Flügel Awer Mabil. Der 28-jährige könnte im Derby erstmals von Beginn weg auflaufen und würde auf seinen Ex-Trainer Bo Henriksen treffen. Unter Henriksen hat Mabil beim FC Midtjylland vor zwei Jahren in der Champions League-Qualifikation gegen Celtic im Rückspiel mit einem Kopftor die Verlängerung erzwungen, wodurch die Dänen den schottischen Spitzenklub letztendlich ausschalten konnten. Gegen Ende jener Vorrunde setzte Henriksen Mabil aber immer weniger ein, so dass dieser im Winter in die Türkei ausgeliehen wurde.

Vorne baut GC-Coach Berner auf eine grossgewachsene Spitze (Babunski oder Fink) assistiert von einem spielerisch orientierten häufig etwas zurückhängenden Stürmer (Morandi oder Shabani). Im Zentrum gibt es zum Duo Abrashi / Ndenge kaum echte Alternativen. Tobers und Abels spielen in der Viererkette immer. Gegen Linksfuss Corbeanu dürfen die Defensivleute auf der linken FCZ-Seite sich nicht aus der Reserve locken lassen, sondern müssen ihn mit Ruhe und guter Positionierung konsequent stellen und ablaufen.

Die linke FCZ-Seite mit Höhen und Tiefen

Der FCZ wird weiterhin ohne Adrian Guerrero antreten. Ist für das Derby der ehemalige GC-Junior Fabio Daprelà wieder ready für die Startformation? Am Wochenende in Lausanne hatte der FCZ erstmals in dieser Saison in einem Ligaspiel deutlich mehr Ballbesitz und gewann auch mehr Zweikämpfe als der Gegner. Man hatte auf der einen Seite deutlich mehr Torchancen und spielte auf der anderen zum vierten Mal im siebten Ligaspiel „zu Null“. Speziell die linke FCZ-Seite muss sich aber im Vergleich zu den letzten Spielen steigern. Dazu beitragen kann wohl Armstrong Oko-Flex, der wohl diesmal etwas mehr als bloss die Nachspielzeit an Einsatzzeit erhalten wird. Allerdings baut Coach Henriksen auf dieser Seite stark auf den aktuellen Liga-Topskorer Jonathan Okita und nimmt ihn jeweils erst spät aus dem Spiel.

Fousseni Diabaté steht vor Liga-Début / Lausanne-Sport – FCZ VORSCHAU

Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)

Lausanne ist der Trainerfriedhof des FC Zürich. Sowohl der jetzige Lausanne-Sport Trainer Ludovic Magnin als auch Franco Foda (im Duell mit Magnin) mussten nach einer schmerzlichen Auswärtsniederlage bei den Waadtländern den Trainerstuhl räumen. Magnin ist bei seinem jetzigen Arbeitgeber seit mehr als einem Jahr nicht nur Trainer, sondern de facto auch Sportchef in einer dreiköpfigen Sportkommission mit dem Präsidenten und dem Scouting-Verantwortlichen – ein Modell, das der FCZ-Coach Bo Henriksen beim FCZ nach den letzten Wochen baldmöglichst wieder beenden möchte. Nachdem Lausannes neuer Abwehrchef Noë Dussène gegen den FCZ gesperrt ist, wird die Aufstellung des Magnin-Teams derjenigen des 3:2-Sieges nach Verlängerung vor einem Jahr nicht unähnlich sein.

Wer beackert beim FCZ die linke Seite?

Bei der unglücklichen 1:2-Niederlage zuletzt in St. Gallen hatte Magnin mit Simone Grippo sowie dem Schweden Jamie Roche zwei zusätzliche Zentrumsspieler aufgestellt und dafür die zwei offensiven Flügel geopfert. Dies obwohl St. Gallen diese Saison nicht mehr so extrem aufs Spiel durchs Zentrum fokussiert ist, wie in der Vergangenheit. Gegen den FCZ ist tendenziell zu erwarten, dass Lausanne wieder mit offensiven Flügeln spielen wird. Auf der linken Seite ist Rares Ilie seit Saisonbeginn gesetzt, Dominik Schwizer hat dementsprechend einen schweren Stand. Rechts wird wohl der von Partizan verpflichtete Franzose Fousseni Diabaté (Ex-Leicester City) zu seinem ersten Meisterschaftseinsatz kommen. Er ersetzt den nach Nizza transferierten Top-Flügel Aliou Baldé. Der langjährige Lausanne-Offensivspieler Toichi Suzuki steht als Alternative bereit. Brighton Labeau oder Trae Coyle werden den ebenfalls gesperrten Kaly Sène ersetzen. Im Abwehrzentrum wird wohl der routinierte Berkay Dabanli neben Anel Husic auflaufen, der in St. Gallen wie vor Jahresfrist gegen den FCZ wieder mal eines seiner obligaten Eigentore erzielt hat.

Beim FCZ stellt sich vor allem die Frage, wer den weiterhin angeschlagenen Adrian Guerrero ersetzt. Sowohl Rodrigo Conceição als auch Selmin Hodza haben in Bezug auf ihre letzten Einsätze etwas gut zu machen. Startet Antonio Marchesano oder Fabian Rohner auf dem Rechten Flügel? Kommt der in Tuggen überzeugende Bledian Krasniqi für den etwas formschwachen Ifeanyi Mathew zum Zug? Sind Fabio Daprelà und Ivan Santini wirklich wieder im Matchkader dabei? Daprelà war bisher ein wichtiges Element im FCZ-Spiel und Santini zeigte vor einem Jahr im Tuilières-Stadion eine seiner bisher besten Leistungen im FCZ-Dress. Und er weiss aktuell ganz offensichtlich “wo das Tor steht“.

Neuverpflichtungen als Sorgenkinder / Tuggen – FCZ Analyse

OBACHT AUF DEN 150 TORE-STÜRMER / TUGGEN – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Schlägt Tuggen gegen den FCZ im 3. Versuch zu? (SRF)

Es ist alles angerichtet, ein Fussballfest zu feiern (Höfner Volksblatt)

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In der Liga gehören die kontinuierlichen teilweise extremen Auf und Abs zur DNA des Stadtclubs. Im Schweizer Cup hingegen muss man in der Historie des FCZ (im Gegensatz zu den meisten grösseren Schweizer Vereinen) sehr weit zurückblättern, um auf ein Ausscheiden gegen ein Team unterhalb der beiden obersten Ligen zu stossen. Ein solches Ereignis scheint es letztmals im Jahr 1955 gegeben zu haben – gegen den damals kurzzeitig drittklassigen FC Aarau. Aus dieser Perspektive war der 3:0-Sieg in Tuggen die Fortführung einer langen Tradition. Dank der Top-Organisation des FC Tuggen und den gut aufgelegten FCZ-Supportern verkörperte das Spiel von den Rahmenbedingungen her geradezu den Inbegriff des häufig beschworenen “Cup-Charakters“. Das romantisierte Idealbild wurde für ein paar Stunden in der March zur Realität. Speziell die zahlreichen Kinder und Jugendlichen genossen die Nähe zur 1. Mannschaft in vollen Zügen. Den Wert solcher Spiele für den Schweizer Fussball sollte man nicht unterschätzen.

Defensive Fehlerquote wie gegen einen Super League-Gegner

Offensiv war es vom FCZ in Tuggen eine durchschnittliche Leistung, wobei grosse Diskrepanzen bestanden – Krasniqi, Kryeziu und Boranijasevic setzten der Partie ihren Stempel auf, während gleichzeitig fünf Spieler (Conceição, Bar, Afriyie, sowie die zwei Torschützen Oko-Flex und Santini) offensiv ungenügend waren. Die drei Stürmer der Startformation schossen alle ihr Tor, der eingewechselte Rohner bereitete zwei vor. Zwei der drei Tore erzielte der FCZ mit langen hohen Bällen Mirlind Kryezius hinter die gegnerische Abwehr. Diese Saison hat man zum ersten Mal auf diese Art und Weise Tore erzielt. Letzte Saison gab es drei solche FCZ-Treffer, interessanterweise alle im Europacup: der lange Ball von Cheick Condé genau in den Lauf von Willy Gnonto zum 2:0 in Belfast gegen Linfield, der Ball von Brecher beinahe von der Mittellinie auf Adrian Guerrero, den dieser in St. Gallen gegen Hearts spektakulär zum 1:1-Ausgleich verwertete – und der 1:1-Augleich im Heimspiel gegen Bodö / Glimt mit einem langen hohen Ball von Fidan Aliti, den Blerim Dzemaili per Kopf auf Jonathan Okita weiterleitete (das Tor erzielte Nikola Boranijasevic). Das Mittel des langen hohen Balles hinter die gegnerische Abwehr macht am meisten Sinn, wenn der Gegner hinten etwas aufrückt und gleichzeitig vorne keinen Druck auf den Ballführenden ausübt – was in der Super League selten vorkommt.

Defensiv war es hingegen die mit Abstand schlechteste Leistung der bisherigen Saison. Man liess viel zu viel zu und musste auch etwas Glück beanspruchen. Die defensive Fehlerquote des FCZ gegen Tuggen war ähnlich hoch wie gegen einen starken Super League-Gegner, was eigentlich nicht der Fall sein dürfte. Die Defensivnote ist dementsprechend mit 4,6 ungenügend. Kein eingesetzter Spieler war in defensiver Hinsicht wirklich gut. Die Diskrepanz zwischen ordentlicher Offensive und schlechter Defensive wird auch am Beispiel Fabian Rohners deutlich. Ohne defensiv wirklich gut zu spielen, hat er von allen eingesetzten FCZ-Akteuren im Spiel ohne Ball die höchste Punktzahl – agierte gleichzeitig offensiv aber deutlich besser.

Henriksens wenige Einwechslungen in der Meisterschaft verständlich

Auffällig beim FCZ zudem die ungenügende linke Seite mit Kamberi, Conceição und Débutant Oko-Flex., die diesmal ausschliesslich mit Rechtsfüssern bestückt war. Die Neuverpflichtungen sind ganz allgemein aktuell die Sorgenkinder. Basierend auf den Auftritten in Tuggen begreift man einmal mehr gut, warum Coach Bo Henriksen mit dem Einsatz dieser Spieler bisher zurückhaltend war und gewöhnlich in der Meisterschaft wenig Einwechslungen vornimmt. Wenn man sich gleichzeitig die Partien der U21 zu Gemüte führt, dann scheint ein Nevio Di Giusto aktuell nicht weit von einem Armstrong Oko-Flex, Miguel Reichmuth nicht weit von Arad Bar und Lenny Janko nicht weit von einem Rodrigo Conceição entfernt zu sein. Und Labinot Bajrami kann man sich gut als Santini-Ersatz vorstellen. Sicherlich muss man den Neuen Zeit geben, aber sie müssen sich im Training dann auch aufdrängen – und im Spiel performen.

Highlights – Ivan Santini: Mr. Cup

Personalien

  • Nikola Boranijasevic: Von der 1. Minute an parat. Mit einem Offensiv-Notenschnitt von 8,6 aktuell der Beste beim FCZ im Spiel mit Ball.
  • Daniel Afriyie: Engagiert, will unbedingt auch sein Tor erzielen – aber grösstenteils wenig ergiebig in seinen Aktionen.
  • Bledian Krasniqi: Offensiv diese Saison entweder top oder flop. In Tuggen spielt er seine spielerischen Stärken voll aus, wie ganz zu Beginn gegen Yverdon-Sport (jeweils Note 10), tritt zudem gute Standards. Gegen Lugano und bei Stade Lausanne-Ouchy war er im Spiel mit Ball hingegen völlig von der Rolle (jeweils Note 1).
  • Armstrong Oko-Flex: In der 1. Halbzeit gelingt ihm so gut wie nichts. Sein Abschluss ins leere Tor in der 46. Minute ist seine erste gute Offensivaktion. Danach wird es zwar besser, trotzdem ist sein erster offizieller FCZ-Auftritt in offensiver Hinsicht unter dem Strich schlecht.
  • Fabian Rohner: Hohe Effizienz in der Torvorbereitung: seine ersten beiden Abschlussbeteiligungen sind Assists. Wechselt ab der 62. Minute von der Position des Rechten Flügelstürmers auf diejenige des Rechten Aussenläufers.
  • Rodrigo Conceição: Liegt fast mehr am Boden, als dass er dem Ball nachläuft. Entweder extrem fragil oder er liebt es, zu simulieren.
  • Antonio Marchesano: Gute 1. Halbzeit vornehmlich wie zuletzt immer auf dem Rechten Flügel – wie die Weltklasse-Version Marchesanos, Bernardo Silva, letzte Saison bei Manchester City. Übernimmt nach dem Santini-Ausfall die zentrale Position im Dreimannsturm, baut nach der Pause ab.

Kommentare – Alli am flexä

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13 Jahre nach der letzten Züri Live (damals: FCZ Radio)-Übertragung aus Tuggen ist der FCZ wieder in der March zu Gast. Admir Mehmedi war im damaligen Achtelfinal mit zwei Treffern und zwei Assists an allen vier Toren zum 4:0-Sieg beteiligt. Tuggen gehört konstant zu den Top-Teams der 1. Liga Gruppe Ost und ist damit sicherlich einiges höher einzustufen als Erstrundengegner Red Star. Die Schwyzer haben dankbarerweise erneut die Organisation des Cup-Duells als Heimspiel auf sich genommen. Ausserdem hat das Team von Coach Ivan Previtali mit dem 6:0 gegen Gossau nach einem mässigen Saisonstart so etwas wie einen Befreiungsschlag feiern können. In der Mannschaft stehen Spieler mit GC-Background (Merlo, Herlea, Mallo), Keller spielte für den FC Wil, Teixeira für Rapperswil-Jona in der Challenge League, Jakupov und Weiler (Sohn des Servette-Trainers) stammen vom FC Winterthur und im Sturm ist mit Rodrigues und Tejada gar ein Duo aus Südamerika in Tuggen engagiert. Mittelstürmer Michael Bärtsch hat rund 150 Tore in etwa 200 1.Liga-Partien erzielt. Der grossgewachsene Silvan Kriz ist der einzige FCZ-ler im relativ knapp gehaltenen Kader. Er hat in den letzten fünf Jahren seit seinem Abgang aus der U18 über Winterthur und Dornbirn den Weg an den oberen Zürichsee gefunden. Offensivmann Syla stammt von Ancillo Canepa’s Herkunftsverein FC Rüti.

Beim FCZ fehlen Guerrero, Daprelà und Katic verletzt. Guzzo, die Reichmuth-Brüder, Ligue und Bajrami standen am Samstag beim 4:3-Heimsieg gegen YB U21 in der Startformation und werden daher für den Cup-Match in Tuggen wenn überhaupt dann höchstens als späte Einwechslung in Frage kommen. Conceição könnte für Guerrero die linke Seite beackern und Bledian Krasniqi möglicherweise praktisch vor der eigenen Haustüre zu einem Startelfeinsatz kommen. Antonio Marchesano kann weitere Spielpraxis gut gebrauchen und dürfte wieder von Beginn weg auflaufen.

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