Wichtige drei Punkte gegen schwaches Le Mont – Kempter mit Tordébut

Der FCZ holt drei Punkte bei seinem letzten Auftritt in Baulmes (auf die kommende Saison wird der FC Le Mont bei Klassenerhalt auf die Pontaise und bei Abstieg zurück nach Le Mont ziehen). Es war eine positive, gelöste Stimmung zwischen erneut zahlreich mitgereisten Fans und Mannschaft nach dem Schlusspfiff. Trotz der Unberechenbarkeit des Windes konnte das Team von Trainer Uli Forte unter den Augen von Xamax-Assistenztrainer Stéphane Henchoz eine konstantere Leistung über eine längere Zeitdauer des Spiels bringen, als noch in den letzten Heimspielen. Begünstigt wurde die frühe 2:0-Führung bereits nach sechs Minuten aber auch durch die wohl zueri-suedkurve-baulmes-fc-le-montschlechteste Saisonleistung des FC Le Mont.

Normalerweise präsentieren sich die Gegner in der Challenge League beim Highlight gegen den FCZ von ihrer besten Seite. Diesmal war dies überhaupt nicht der Fall. Dazu beigetragen hat unter anderem die Entscheidung von Trainer Dragani, Ex FCZ-ler Cabral in die Startformation zu stellen. Nach dem Auswärtsspiel in Aarau, wo der Waadtländer beim Stand von 1:4 ausgewechselt worden war, bedeutete dies den zweiten Wettbewerbseinsatz in der Startelf in den Le Mont-Farben. Diesmal musste er choreo-fcz-in-baulmes-fc-le-mont-april-2017bereits zur Pause beim Stand von 0:3 raus und sein Team konnte in der 2. Halbzeit 2:2 spielen. Zur Pause war der FCZ-Cupsiegertorhüter Anthony Favre bereits nicht mehr auf dem Platz – er hatte sich beim 2:0 von Dwamena verletzt und musste von Anthony Mossi ersetzt werden. Der vom FCZ ausgeliehene Artyom Simonyan stand nicht im Kader.

Wie schon gegen Schaffhausen trat der FCZ erneut mit dem Zweimannsturm Koné/Dwamena an. Die beiden Westafrikaner nutzten die ihnen zugestandenen Freiheiten im Stadion Sous Ville und waren an den ersten vier Treffern beteiligt. In der 54. Minute konnte Michael Kempter in seinem achten Challenge League-Einsatz sein erstes Wettbewerbstor für den FCZ erzielen. Auch in der U21 hatte er nie getroffen. Es war ein weiträumiger Doppelpass mit Roberto Rodriguez über die linke Seite. Kempter setzte Rodriguez erst mit einem langen Ball in die Tiefe ein, zog dann mit einem langen Sprint selber nach und vollendete im Strafraum aus relativ spitzem Winkel in die rechte obere Ecke. Die zwei Kopfballgegentore in der Schlussphase nach Flanken von Hélios Sessolo hätten den FCZ bei einem anderen Spielverlauf noch schmerzen können.

Le Mont – FCZ 2:5 (0:3)

Tore:  2. Koné (Schönbächler) 0:1, 6. Dwamena (Rodriguez) 0:2, 24. Koné (Dwamena) 0:3; 49. Schönbächler (Dwamena) 0:4, 54. Kempter (Rodriguez) 0:5, 80. Tall (Sessolo) 1:5, 90. Kilezi (Sessolo) 2:5.

Le Mont: Favre (20. Mossi); Rogulj, Tall, Epitaux; Krasniqi, Ndzomo, Cabral (46. Mobulu), Marazzi (76. Kilezi); Zambrella, Sessolo; Pimenta.

FCZ: Vanins; Brunner, Nef, Kecojevic, Kempter; Schönbächler, Sarr, Kukeli (63. Marchesano), Rodriguez (68. Rohner); Koné, Dwamena (63. Cavusevic).

 

Am 10. April zum letzten Mal in Baulmes (Le Mont-Serie, Teil 4)

Der FCZ und seine Fans werden in letzter Zeit an Werktagen abends vorzugsweise nach Chiasso, Genf, Baulmes oder Sion geschickt, von wo viele Fans mit den fahrplanmässigen Öffentlichen Verkehrsmitteln nach dem Match nicht mehr nach Hause kommen. So ist es auch wieder am Montag 10. April, wenn der FCZ zum zweiten und letzten Mal in Baulmes gastiert. Dem bäuerlichen Kleinstädtchen am Jurasüdfuss, wo die Idylle auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass die Kinder ihre Spielsachen vor der Haustüre liegen lassen können, um dann irgendwann bei Gelegenheit damit weiterzuspielen.

Zum letzten Mal? Steht denn der Aufstieg des FCZ schon fest? Nein, ganz im Gegenteil. Es könnte diesen Frühling noch ein heisses Duell mit Xamax werden. Aber der FC Le Mont wird ab der kommenden Saison nicht mehr in Baulmes spielen. Die Liga verlangt, dass das Flutlicht nun endlich auf das geforderte Mindestmass aufgepeppt werden soll. Bei anderen Vereinen wurde dies auch durchgesetzt, da kann man beim FC Le Mont keine Ausnahme machen. Dies würde 300’000 – 450’000 Franken kosten, wie Le Mont-Präsident Serge Duperret im «Le Matin» ausführt.

Für Duperret steht daher fest, dass Le Mont, sollte der Klassenerhalt geschafft werden, wonach es zur Zeit stark aussieht, auf die Lausanner Pontaise umsiedeln wird. Diese liegt nur 600 Meter von Le Mont entfernt und der Klub aus dem Lausanner Vorort hat schon in seiner ersten Challenge League-Saison 2009/2010 das Stadion der Fussball-WM 1954 mit Lausanne-Sport geteilt. Es habe auch bereits fruchtbare Gespräche mit der Stadionverwaltung der Stadt gegeben.

Der Grund, warum Duperret nach dem zweiten Aufstieg statt der Pontaise das Sous-Ville in Baulmes als Spielort gewählt hat, ist aber immer noch relevant: der grosse Unterschied bei der Stadionmiete. In Baulmes zahlt der FC Le Mont aktuell nur 20’000 Franken Miete pro Saison plus 30’000 Franken Sicherheitskosten. In Lausanne wären es trotz «Freundschaftspreis» der Stadt Lausanne 250’000 – 300’000 Franken, «alles inklusive». Bei einem Klubbudget von insgesamt 1,5 Mio Franken ein sehr grosser Brocken.

Duperret, der Früchte- und Gemüsegrosshändler, der einst als Trainer den Verein in die Challenge League geführt hatte, und dann mangels Trainerdiplom ins «zweite Glied» als Präsident zurücktreten musste, macht daher über die Medien Druck. Er will, dass die Gemeinde Le Mont die Hälfte der Mietkosten der Pontaise übernimmt: «Die Gemeinde hat das Recht, dieses Geld nicht zu sprechen, aber dann ziehe ich die Mannschaft aus dem Challenge League-Betrieb zurück und sie spielt dann künftig in der 4.Liga. Es gäbe dann 25 weitere Arbeitslose im Kanton Waadt.», wird Duperret im „Le Matin“ zitiert.

Der Bürgermeister von Le Mont, Jean-Pierre Sueur, ist angetan von der Idee. Le Mont werde durch seinen FC in der ganzen Schweiz bekannt gemacht und da könne man bei einem Gemeindebudget von 46 Millionen schon 125’000 Franken entbehren. Ob Sueurs Kollegen in der Gemeindeverwaltung aber dessen Meinung teilen, ist eher unsicher – zudem drängt die Zeit: Anfang März muss der Lizenzantrag eingereicht werden.

Le Mont-Serie, Teil 1 (Wintervorbereitung, Simonyan und Cabral)

Le Mont-Serie, Teil 2 (Interview mit Artjom Simonyan)

Le Mont-Serie, Teil 3 (Anthony Favre)

sous-ville-farbstift-zeichnungDas Sous-Ville in Baulmes, ein Provinz-Stadion wie gemalt.

pontaise-tribuene-lausanne-biel-2016-maerzDas „Stade Olympique“, genannt „Pontaise“ in Lausanne wurde auf die Fussball-WM 1954 hin erbaut

 

Die Karriere des anderen Favre aus St.Barthélemy (Le Mont-Serie, Teil 3)

Der dritte und letzte Teil der kleinen Le Mont-Serie ist Anthony Favre gewidmet. Nach der Verletzung von Stammtorhüter Kostadinovic teilt sich bei Le Mont mit Anthony Favre ein weiterer Ex FCZ-ler die Spielzeit zwischen den Pfosten mit dem jungen Namensvetter Anthony Mossi. Ebenfalls Namensvetter, aber bezüglich dem Familiennamen, ist Favre mit dem früheren FCZ-Trainer. Die beiden waren Nachbarn in ihrem Heimatdorf Saint-Barthélemy, wo fast jeder zweite Einwohner «Favre» heisst, und aus welchem auch die ATP Nummer 4 Stan Wawrinka stammt.

Anthony Favre steht im modernen Fussball, der immer stärker von Karriereplanung und Nachwuchsakademien dominiert wird, für eine etwas andere Kategorie von Fussballprofis – für die es notabene auch heute noch Platz gibt. Mit einem Bein im Fussball-Business, mit dem anderen lange Zeit Teilzeit im Büro arbeitend und ständig parallel in der Weiterbildung – immer bereit für den Fall, dass es im Fussball nicht mehr weiter geht. Nun schliesst sich für Favre im Stadion Sous-Ville ein Kreis. Nach dem Début im Profibereich bereits im Oktober 2002 bei Servette (in der 16.Minute nach Notbremse-Rot für Ex FCZ-Keeper Marco Pascolo eingewechselt und in Luzern gleich vier Gegentore kassiert) konnte sich der heute 32-jährige zwei Jahre später mit dem FC Baulmes als Stammtorhüter in der Challenge League beweisen. Vor ihm verteidigte auch damals schon François Marque.

In Erinnerung bleiben wird Favre als Cup-Goalie. Obwohl die ganze Karriere zwischen Challenge League und Super League pendelnd, stand der Waadtländer zwei Mal im Cupfinal!

Und beide Male war er anschliessend mit einem Zweitligisten in der Europa League-Gruppenphase unterwegs. Eine europaweit einmalige Geschichte! Auch auf dem Weg in den Cupfinal 2010 gelang Favre und seinem Team ein erinnerungswürdiger Auswärtssieg im Stade de Suisse. Nachdem auf der Lausanner Pontaise witterungsbedingt nicht gespielt werden konnte, bestimmte der Verband, dass der Viertelfinal gegen YB auf dem Kunstrasen in Bern ausgetragen werden soll. Der Unterklassige gab die Antwort auf dem Platz und siegte gleich mit 4:1.

Sechs Jahre später musste Favre, diesmal mit dem FCZ, nach einer hervorragenden Leistung beim 3:1-Auswärtssieg im Achtelfinal im Stade de Suisse beim Stand von 1:1 in der 74.Minute verletzt ausgewechselt werden.

Favre bestreitet in der Saison 15/16 nicht nur alle Cuppartien, sondern ersetzt den wenig überzeugend agierenden Yanick Brecher gleich zwei Mal für mehrere Wochen als Stammkraft in der Liga. Zwar sieht Favre beim mit 0:5 verlorenen Derby Ende November nicht gut aus, agiert ansonsten aber deutlich sicherer und solider, als sein junger Torhüterkollege. Mit dem Punkteschnitt von Favre (1,14 pro Spiel, hochgerechnet 41, gleich viel wie Thun) wäre der FCZ nicht abgestiegen. Über alle Wettbewerbe hinweg hat Favre mit 1,7 Punkten pro Spiel abgesehen von den beiden nur sporadisch eingesetzten Alesevic und Di Gregorio den besten Punkteschnitt in der Abstiegs- und Cupsiegersaison. 

https://youtu.be/27s90kfR8t4

Neben dem «Cupsieg dihei» 2016 im Letzigrund, an welchem Torhüter Favre wie zwei Jahre zuvor Piu Da Costa grossen Anteil hatte, wird aber sicherlich noch eine weitere Knockout-Partie unvergesslich bleiben. Auch in dieser musste der Waadtländer nach einer guten Leistung verletzt ausgewechselt werden. Es war im August 2010 im Nordosten Moskaus. Favre hatte sich unter anderem zusammen mit den heutigen Winterthurern Silvio, Katz und Avanzini sowie dem aktuellen GC-Stürmer Munsy als Challenge League-ist überraschend ohne Niederlage gegen die Erstligisten Banja Luka und Randers durchgesetzt und stand in der 3.Qualifikationsrunde dem Russischen Spitzenteam Lokomotive Moskau gegenüber. Hinspiel: 1:1 auf der Pontaise.

Im Rückspiel bringt Silvio Lausanne bereits in der 17.Minute in Front. In der 83.Minute nimmt der Ukrainische Supertechniker Aliev Anlauf – der Freistoss wird abgefälscht und landet hinter Favre im Netz. Mehr noch: weil der Schuss abgefälscht wurde, macht Favre eine unglückliche Bewegung und muss ausgewechselt werden. Obwohl Ersatzmann Castejon hypernervös wirkt, schaffen es die Russen weder in der Verlängerung, noch im Penaltyschiessen (einmal Aluminium, einmal darüber), die Oberhand zu gewinnen. Die Sensation ist perfekt! Lausanne, der Schweizer Zweitligist, hat sich für die Europa League-Gruppenphase qualifiziert.

Anthony Favres Vertrag beim FCZ läuft Ende Saison aus, und er überlegt sich, die Goaliehandschuhe möglicherweise an den Nagel zu hängen. Mit 32 Jahren für einen Goalie wäre es relativ früh – sein erster Profi-Einsatz war allerdings bereits vor mehr als 14 Jahren!  Annähernd 300 Wettbewerbsspiele hat Favre in dieser Zeitperiode bestritten, wovon 26 mit dem FC Zürich (15 Siege, 5 Unentschieden, 6 Niederlagen) und sechs gegen den FCZ (0 Siege, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen).  So oder so: Bonne Chance, Antho!

Knäbel: „Gute Einstellung des FCZ“

Der ehemalige Direktor Profifussball und Trainer des Hamburger SV, Peter Knäbel, verfolgte in Baulmes interessiert den Auftritt des FCZ. Gerüchteweise wird Knäbel als neuer Berater des Verwaltungsrates beim FC Zürich gehandelt. Er wünschte daher für das Pausengespräch mit Züri Live ausdrücklich nur Fragen zum Spiel. Der ehemalige Bundesligaspieler (Bochum, St.Pauli, 1860), der seit rund 18 Jahren seinen Lebensmittelpunkt in der Schweiz hat, lobte die gute Einstellung und richtige Taktik in der 1.Halbzeit in Baulmes. Wie er den FCZ und die Challenge League sieht, und was es aus seiner Sicht braucht, um den Spagat Challenge League/Europa League zu schaffen, ist in der Aufzeichnung des kompletten Interviews zu hören:

 

Kukeli beherrscht das Zentrum: Le Mont – FCZ Stats, Performance, Spielinfos, Analysen

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Der FCZ zeigte in Baulmes eine sehr fokussierte Leistung mit einem effektiven Pressing und liess den Gegner nie richtig ins Spiel kommen. Über 90 Minuten war es wohl der konstanteste Auftritt der Saison, gekrönt von einem wunderschönen Premierentor Schönbis zum 2:0. Im Vergleich zu den ersten drei Spielen war Sadikus Leistung brüsk schlechter. Sarr und Cavusevic hingegen bauen zur Zeit in einem langsamen Prozess mit jedem Spiel ein bisschen mehr ab. Zum ersten Mal in dieser Saison ist der Züri Live-MVP ein Defensivspieler: Burim Kukeli beherrscht das Zentrum, antizipiert immer wieder stark und setzt nach vorne Zeichen mit zielstrebigen und intelligenten Offensivaktionen.

1608 le mont - fcz match performance

Le Mont empfängt den FCZ – ambitioniert und bodenständig

Der vierte Gegner des FCZ ist der FC Le Mont aus einem Lausanner Vorort, welcher in direkter Nachbarschaft zur Pontaise, dem Heimstadion von Lausanne-Sport, liegt. Dort hatte Le Mont nach seinem ersten Challenge League-Aufstieg 2009/2010 auch seine Heimspiele ausgetragen. Die Stadionmiete war Le Mont aber zu teuer und das Verhältnis mit der Stadt Lausanne und dem Lokalrivalen Lausanne-Sport nicht wirklich gut, so dass Präsident Serge Duperret sich nach dem zweiten Aufstieg 2014 dazu entschied, die Heimspiele am anderen Ende des Kantons im Kleinstadion des ehemaligen Challenge League-isten FC Baulmes austragen zu lassen.

YB mit 4:1 vom Hof gejagt

In der Saison davor spielte Le Mont in der Promotion League noch auf seinem Heimplatz «Terrain du Châtaigner». Im November unter eher misslichen Terrainverhältnissen wurde so im Achtelfinal YB gleich mit 4:1 aus dem Cup geworfen. In der nächsten Runde bekam es Le Mont mit Basel zu tun – diesmal liessen die Schiedsrichter die Partie aber nicht anpfeifen, obwohl die Verhältnisse gemäss Le Mont-Verantwortlichen besser waren, als zuvor gegen YB. So wurde der Viertelfinal schlussendlich im St.Jakob Park durchgeführt, wo der FCB mit 6:1 obsiegte. Der Torschütze zum 4:1 gegen YB, Ridge Mobulu, ist nach einem Abstecher in Aarau wieder zurückgekehrt und zeigte nicht zuletzt beim Auswärtssieg in Schaffhausen am Wochenende eine bestechende Frühform.

Le Mont macht einen weiteren Schritt nach vorne

Le Mont ist eine etwas launige Mannschaft und kann an einem guten Tag jeden Gegner schlagen, an einem schlechten aber auch gegen jeden verlieren. In den letzten beiden Challenge League-Saisons konnten die Waadtländer Teams wie Wil, Chiasso oder Biel in der Tabelle hinter sich lassen. Diesen Sommer hat der Klub nun einen grossen Schritt vollzogen und vom Halbprofitum auf Profibetrieb umgestellt. Dieser Umstellung fiel der langjährige Erfolgstrainer Claude Gross zum Opfer, weil dieser seinen Job im Tiefbauamt einer Nachbargemeinde von Le Mont nicht aufgeben will.

Ambitionen und Bodenständigkeit – in Le Mont kein Widerspruch

Das Budget wurde wesentlich erhöht. Und der neue Trainer John Dragani bringt zumindest im Regionalfussball ein schönes Erfolgspalmarès mit. Zweifelsfrei steht Le Mont nur da, wo es jetzt ist, dank einer speziellen Mischung von grossen Ambitionen und gleichzeitig einer ebenso grossen Prise Vernunft und Bodenständigkeit seines Präsidenten Serge Duperret, einem Gemüse-Grosshändler. Duperret träumt offen von der Super League und davon, eine wichtige Kraft im Waadtland zu werden, geht aber gleichzeitig sehr haushälterisch mit den vorhandenen Mitteln um, und hat daher auch zum dritten Mal in Folge die Lizenz für die Challenge League erhalten.

Wechsel in der Startformation des FCZ?

Beim FCZ könnte das «Winning Team» erstmals etwas auseinandergerissen werden. Adrian Winter musste gegen Wohlen angeschlagen ausgewechselt werden, und auch Alain Nef und Cédric Brunner sind fraglich. Neuverpflichtung Umaru Bangura ist noch damit beschäftigt, seine Zelte in Weissrussland abzubrechen und steht nicht zur Verfügung. Trainer Uli Forte hat den Gegner am Sonntag in Schaffhausen beobachtet und eine starke Mannschaft mit mehreren ehemaligen Super League-Spielern gesehen, und seiner Equipe die entsprechenden Video-Bilder gezeigt.  In Bezug auf den Verlauf der Saison kann sich Forte gut vorstellen, dass es an der Spitze zu einem Kopf-an-Kopf Rennen mit einem der Konkurrenten kommen könnte, wie dies in seiner Aufstiegssaison 08/09 mit St.Gallen der Fall war. Damals hatte Aufstiegskonkurrent Lugano während der ganzen Saison nur vier Niederlagen zu verzeichnen – St.Gallen konnte die Tessiner trotz fast unglaublichen 25 Siegen in 30 Spielen erst gegen Ende der Saison vom 1.Platz verdrängen.

GYGAX Cupfinal-Countdown, Teil 3

IMG_5428Sali zämä!

Au in St.Gallä hätts nöd klappet. Ehrlich gseit hanich scho än andere Uftritt erwartet. Han s’Schpiel wieder underwägs uf Züri Live glosed. Äs einzigs emotionals uf und ab! Jedes Mal wänn im Radio d’Schtimmlag vo de Kommentatore wächsled, gschpürsch Hoffnig – oder häsch de Bammel. Churzfrischtig hätt süsch amigs än Trainerwächsel immer ä positivi Würkig. Sogar dänn, wänn vorher alles drunder und drüber gangä isch. Aber dasmal…Bis jetzt nüt!

Mä hätt dä Mannschaft offebar nöd aagmerkt, dass es en Wächsel gä hätt. Und das, obwohl de Ludo uf jedä Fall guet mit Schpiller redä chan. In St.Galle sind vill ender zerscht mal d’Nachteil vo somene abruptä Wächsäl vom ganze Trainer-Staff zum Vorschii cho. Di neuä Trainer kännäd d’Schpiller nonig so guet, und setzed si darum vilicht im eint oder andere Fall falsch ii. D’Umschtellige i de Mannschaft sind uf jedä Fall i d’Hose. Und sogar di erfahrene Cracks würked fascht ratlos, will si im Abschtigskampf ebä halt au chuum Erfahrig händ.

Bis vor zwei Wuche hetti nie dänkt, dass en Abschtieg für de FCZ möglich wär. Ich bin wohl so zimli dä Letscht, wo d’Situation nümä rosig gseht, aber jetzt isch äs bi mir au eso wiit. D’Challenge League isch grundsätzlich schportlich ä gueti Liga. Das hani au die Saison wieder gseh. Natürli wür de FCZ i de Challenge League weniger Zuschauer ha, als i de Super League, aber de harti Chern vo Fans isch hüt dütlich grösser, als woni bim FCZ i de 1.Mannschaft mit 18-i aagfange ha. D’Underschtützig sälbscht jetzt i dere schwirigä Laag isch sensationell!

Persönlich gahts mer jetzt nach minere Verletzig wider besser. Ich hoffe, ich chan am letschte Schpieltag inere Wuchä miteme Iisatz gägä Xamax im beschaulichä Baulmes mini Profikarrierä beände. Natürli hani in letschter Ziit vill Medieafragä zum Thema FCZ. Ich han mich de Journalischtä nie verweigeret, au wänns emal schlächt gloffä isch. Und wänn eine dänn würkli mal än Chabis schriibt, dänn chamä ja under Erwachsenä redä mit de Lüüt.

In Sion fangt de Match wieder bi 0:0 aa. Es chönti en offene Schlagabtuusch gää. De Oli Buff chunt wieder zrugg. De Anto Grgic schpillt e gueti Saison und müessti eigentlich bim Apfiff au wieder ufem Platz schtah. De Alain Nef wird au wieder i d’Schtartformation zruggcherä. Da erhoff ich mir scho einiges. D’Trainer müend jetzt usegschpürä, wer parat isch für de Match in Sion und wer a de Situation z’fescht z’bissä hät.

Gäg de FCZ schpricht, dass es für Sion um vill gaht. Aber: Fuessball isch nöd rational. Än Wiitschuss vom Kerzhakov chan schtatt an Pfoschtä is Netz gheie und s’Momentum chan dräie. Mir händs i de eigene Füess! Es git nur eis: bis zur letschte Minute dra glaube!

Dani Gygax

GYGAX Track der Woche: