Aufstiegssaison-Rückblick: Ex-FCB-ler Voser und Yapi patzen im Viertelfinal

Der FCZ kann seinen Cuptitel 2016 nicht verteidigen und scheidet nach einer starken Leistung im Achtelfinal gegen den FC St.Gallen im Viertelfinal in Basel nach einer 1:3-Niederlage aus. Es war eine für Schweizer Verhältnisse intensiv geführte Partie gewesen, in welcher der FCZ nach einem Anfangspressing und guter Vorbereitung durch Rodriguez durch Oli Buffs Doppelknaller früh 1:0 in Führung ging. Buff war nicht nur wegens seines Treffers einer der besten im Zürcher Team. Dank über weite Strecken konzentrierter Spielweise auf beiden Seiten gab es insgesamt nur wenige Torchancen. Im Endeffekt machte der FCZ im Vergleich zum Gegner schlussendlich die ein, zwei Fehler zu viel. Dies betrifft in entscheidenden Szenen vor allem die beiden Ex-Basler Voser und Yapi.

fcb-fcz-cup-match-performance-1703Kay Voser verursachte erst mit einem nicht erklärbaren Blackout („Kopfballvorlage“ auf Gegenspieler Janko) die erste Basler Chance, welche Vanins mirakulös parieren konnte, dann stand er vor dem 1:1-Ausgleich falsch, wodurch Lang und Elyounoussi auf der Seite nach einem Einwurf Überzahl erhielten. Beim 1:2 noch vor der Pause kam Rodriguez ebenfalls auf der linken Seite im Zweikampf mit Xhaka einen Viertelschritt zu spät, und beim fälligen Freistoss Zuffis in den Strafraum behinderte Stürmer Dwamena im eigenen Strafraum den zum Klären bereiten Alain Nef – Vanins lenkte den scharfen Direktschuss Langs aus kurzer Distanz ins eigene Netz. Dem 1:3 Steffens durch einen Konter in der Zweiten Halbzeit gingen zwei Stockfehler hintereinander von Brunner und des ansonsten magistral agierenden Yapi voraus. Und der für den in den Partien davor überzeugenden Mirlind Kryeziu in der Startformation stehende Umaru Bangura konnte ein weiteres Mal seine Super League-tauglichkeit nicht nachweisen.

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Sowohl Renato Steffen (Tätlichkeit gegen Cédric Brunner in der 8. Minute), als auch Marc Janko mit seinen vielen ungeahndeten versteckten Fouls hätten eigentlich schon früh nicht mehr auf den Platz gehört. Die Gelbrote Karte sah dann in der 56. Minute Taulant Xhaka mit einer Aktion, wo man auch noch mal hätte Gnade vor Recht ergehen lassen können. Basel igelte sich nun hinten ein – dem FCZ gelang zwar der ein oder andere Durchbruch, aber es war insgesamt zuwenig. In der Schlussphase sorgte dann allerdings der eingewechselte Antonio Marchesano nochmal für mächtig Betrieb und drei Torchancen.

Cavusevic deutet seinen Wert an

Im sechsten Vorbereitungsspiel kommt der FCZ mit dem 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach am Uhrencup in Biel zum dritten Sieg. Die Mannschaft von Uli Forte muss bis zum Meisterschaftsstart gegen Winterthur mit Sicherheit noch spritziger werden, aber im Vergleich zu den Partien in Rielasingen war diesbezüglich eine Steigerung erkennbar.

Gladbach trat mit Ausnahme von zwei Positionen mit der Stammelf an. Die Dänische Millionen-Neuverpflichtung Vestergaard (1,99 m) gewann jedes Kopfballduell. Raffael lief als Captain auf, konnte gegen sein Ex-Team aber nur punktuell für ein paar Farbtupfer im Spiel sorgen.

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FCZ-Junior Nico Elvedi kam nach nur drei Trainingstagen gleich von Beginn weg in der Dreierabwehr mit Christensen und Vestergaard zum Einsatz, und konnte ein, zwei Mal dynamisch einen Angriff seines Teams einleiten.

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Mit Djibril Sow kam ein zweiter FCZ-Junior als Einwechselspieler zum Einsatz. Zu einem Skorerpunkt wie bei seinem Assist zum 3:3 in der Schlussphase gegen YB gelang ihm diesmal nicht. Josip Drmic ist zur Zeit immer noch verletzt.

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Armando Sadiku, zurück von seinen EM-Ferien, kam zu seinem ersten Einsatz in dieser Vorbereitung. Er leitete beim 1:1-Ausgleich den Kopfball von Nef nach einem weiten Einwurf Cédric Brunners eher etwas zufällig in Richtung Adrian Winter weiter, welcher aus kurzer Distanz in seinem zweiten Testspieleinsatz für den FCZ bereits zum zweiten Mal traf. Die Entstehung des Tores ist typisch für die seit der Amtsübernahme von Forte stark verbesserte Gefährlichkeit des FCZ bei Standardsituationen.

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Ansonsten war viel Leerlauf in Sadikus Spiel. Mehrere aussichtsreiche Situationen verpufften, weil der Albanische Stürmer den Ball nicht unter Kontrolle bringen konnte. In der 73.Minute wurde er dann durch Neuverpflichtung Dzengis Cavusevic ersetzt, der damit zu seinem Début im FCZ-Dress kam. Der Slowene brachte gleich viel mehr Zug, Laufstärke und Struktur ins Zürcher Angriffsspiel. In der kurzen Zeit deutete sich bereits an, dass Cavusevic und Buff sich vorne sehr gut ergänzen und harmonieren könnten.

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Der beste Spieler auf dem Platz war aber Mittelfeldmann Sangoné Sarr, der vor allem in der Ersten Halbzeit überall anzutreffen war, und unzählige Bälle eroberte. Auch Nebenmann Janjicic zeigte erneut eine gute Leistung. Angesichts der Verletzungsanfälligkeit von Yapi und Kukeli ist dies sicherlich eine wichtige Erkenntnis.

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Für die letzten 10 Minuten kam dann auch noch Moussa Koné in die Partie. Mit seiner Schnelligkeit konnte er analog dem Stuttgart-Spiel erneut einen Penalty herausholen, welchen Roberto Rodriguez zum 2:1-Siegtreffer nutzt. Nach der Partie humpelte Koné dann aber angeschlagen vom Feld, wie zuvor auch schon Kay Voser, der in der 57.Minute durch Michael Kempter ersetzt wurde.

Borussia Mönchengladbach – FC Zürich 1:2 (0:0)

Tore: 59. Hahn (Wendt) 1:0, 60. Winter (Sadiku) 1:1, 83. Rodriguez 1:2 (Penalty, Foul von Kramer an Koné)

FCZ: Baumann; Brunner, Nef, Kecojevic, Voser (57. Kempter); Winter (80. Koné), Sarr, Janjicic, Rodriguez; Buff, Sadiku (73. Cavusevic).