Hoch spielen, tief verlieren: YB – FCZ 2:1 in der Züri Live-Analyse

Nach der enttäuschenden Niederlage zum Auftakt in Chiasso (hier gehts zum Analyse-Artikel) tritt der Stadtclub in der Super League 1. Runde mit einem im Vergleich zu einigen Spielen der letzten Saison sehr guten Spirit in Bern an. Statistisch gesehen zeugen davon unter anderem die rekordhohen 100 Top-Defensivaktionen. Ein Drittel davon gingen alleine auf das Konto von Neuverpflichtung Lasse Sobiech (29 Jahre) und Eigengewächs Silvan Wallner (18), die beide genauso wie Antonio Marchesano von Züri Live die „10“ erhalten. In der Mehrzahl der Partien erhält normalerweise kein Spieler die Höchstnote – gleich drei in einem Spiel ist aussergewöhnlich. Sobiech bringt dem FCZ mit seinen Tacklings und der Lufthoheit im eigenen Strafraum viel Sicherheit, auch wenn er speziell in der Zweiten Halbzeit das ein oder andere unnötige Foul zu viel beging.

Silvan Wallner, bester Zürcher der Ersten Halbzeit, bringt mit seiner konsequenten Verteidigungsarbeit auf Berner Seite über weite Strecken des Spiels Garcia und Ngamaleu fast zur Verzweiflung, was in den letzten Jahren keinem Zürcher Rechtsverteidiger gelungen ist. In der 20. Minute befreite der 18-jährige gar mit einem Fallrückzieher an der Fünfmetergrenze. Simon Sohm beginnt sehr gut in der Innenverteidigung neben Lasse Sobiech und spielt auch nach seinem Wechsel ins Mittelfeld (Gelb-Rote Karte Hekuran Kryeziu) souverän, lässt dann aber in der Schlussphase beider Halbzeiten jeweils stark nach. Nach der Halbzeitpause dreht Toni Domgjoni dafür immer mehr auf und ist mit seinen vielen Ballgewinnen, aber auch punktgenauen Spielverlagerungen das kämpferische Vorbild des Teams.

Hoch spielen, tief verlieren

Gemessen an seinen Auftritten in der Challenge League überraschend gut, aber trotzdem deutlich schlechter als Wallner verteidigt auf der linken Seite Tobias Schättin. Letztendlich fallen beide Gegentore im Wesentlichen dadurch, dass der vom FC Winterthur gekommene Aussenläufer seinen Raum am entfernten Pfosten nicht im Griff hat. Dem FC Zürich war zuvor in der fünften Minute das früheste erste Saisontor der Super League-Geschichte gelungen – nachdem Wallner und Sobiech im eigenen Strafraum die Verteidigungsarbeit geleistet hatten, sorgten Assan Ceesay und Benjamin Kololli für die Zürcher Führung. Aus weiteren vielversprechenden Offensivaktionen, zum Beispiel einer Drei gegen eins-Situation am gegnerischen Strafraum macht der Waadtländer aber zu wenig und sein Querschläger vor dem eigenen Strafraum führt zum Eckball zum 1:1 durch Felix Mambimbi, bei welchem Kololli in seinem Raum nicht ins Luftduell mit Camara geht und Schättin sowie Torhüter Brecher patzen.

10. Minute, Wankdorf: Benjamin Kololli macht beim Stand von 1:0 für den FCZ viel zu wenig aus einer vielversprechenden Drei gegen eins-Situation.

Die ersten Eindrücke der Partie sind gut. Im Spiel ohne Ball wird ökonomisch und trotzdem konsequent gemeinsam verschoben. Beim Einwurf wird erst Luft geholt und dann mit einem Sprint dem Einwerfenden entgegen gelaufen. Der FCZ agiert mit deutlich mehr hohen Bällen, als bei den hohen Niederlagen gegen den gleichen Gegner in der Vergangenheit. Motto: hoch spielen, tief verlieren. Dabei profitiert das Team von Trainer Magnin von Ceesays deutlich verbesserten Skills in den Luftduellen und auch von Yanick Brechers grossmehrheitlich guten langen Zuspielen. In der Neunten Minute braucht es trotzdem eine Top-Parade von Brecher gegen Garcia, um den frühen Ausgleich zu verhindern. YB kommt insgesamt zu 14 Eckbällen, die von Vincent Sierro jeweils hervorragend getreten werden. Die Standards des FCZ hingegen sind zwar nicht gerade schlecht, aber sie weisen nicht mehr die gleiche Qualität auf, wie im Frühsommer zwischen Lockdown und Quarantäne. Nach einer weitgehend ausgeglichenen Ersten Halbzeit übernimmt YB zu Beginn der Zweiten das Szepter, was sich nach dem Platzverweis gegen Kryeziu, der gezögert hatte, den Ball wegzuschlagen und stattdessen Garcia traf, noch weiter verstärkt. Nach einem Ellbogen von Zesiger im Luftduell im Gesicht von Ceesay in der 70. Minute herrschte wieder numerischer Gleichstand. Es war Karma – im ersten Durchgang hatte Zesiger sich theatralisch am Kopf haltend eine Gelbe Karte gegen Ceesay provoziert, der seinen Gegenspieler nur leicht an der Schulter berührt hatte.

70. Minute, Wankdorf: Teambesprechung FCZ während Assan Ceesay gepflegt wird. Danach dominiert der FCZ bei Zehn gegen Zehn das Spiel und kommt dem Ausgleich mehrmals nahe.

Fabian Lustenbergers drei Schwalben

Die Pflege von Ceesay auf dem Platz (dauerte volle drei Minuten!) nutzte Trainer Magnin, um sein Team auf die Schlussphase bei Zehn gegen Zehn einzuschwören. Er stellte das 4-4-1 in ein 3-4-2 um, während YB im 4-4-1 agierte. Dies trug wesentlich dazu bei, dass der FCZ die letzten 20 Minuten klar dominierte. Die Spieler strahlten trotz mehr Risiko im Vergleich zur Rückrunde viel mehr Sicherheit aus, kassierten keinen Gegentreffer mehr und waren mehrmals am Ausgleich nahe dran. So beispielsweise in der 75. Minute, als Ceesay nach einem tollen Angriff unter Beteiligung aller zehn FCZ-Akteure inklusive Goalie Brecher und gefühlvoller Hereingabe Marchesanos alleine sechs Meter vor dem gegnerischen Gehäuse den Ball mit gestrecktem Bein nur knapp verpasste. In den letzten fünf Minuten wurde das Risiko noch weiter erhöht, als Lasse Sobiech vom Zentralen Verteidiger zum Mittelstürmer mutierte und aus dem 3-4-2 ein 2-4-3 wurde mit jeweils fünf Mann direkt am und im gegnerischen Strafraum, da die eingewechselten Winter und Khelifi (beide mit mehreren misslungenen Aktionen) auf der Seite permanent rauf- und runterrannten.

95. Minute, Wankdorf. Die „Lex Guillemenot“ (siehe Artikel dazu hier) besagt: breitet ein Spieler beide Arme aus und hebt auf den Zehenspitzen ab wie ein Flugi, ist es eine Schwalbe. Fabian Lustenberger schauspielerte auf die genau gleiche Art und Weise gleich drei Mal in dieser Partie (4,, 55. und 95. Minute). Im zweiten und dritten Fall fiel Schiedsrichter Schnyder darauf herein.

Eine nicht unwesentliche Rolle spielten in dieser Partie zudem die drei identischen Schwalben von YB-Captain Fabian Lustenberger. Die erste in der Vierten Minute im Duell mit Assan Ceesay im Mittelfeld lässt Schiedsrichter Schnyder noch unbeeindruckt. Auf die zweite in der 55. Minute, bei welcher Lustenberger zudem seinen Ellbogen ins Gesicht von Antonio Marchesano rammt, fällt Ref Schnyder hingegen rein. Statt Gelb gegen Lustenberger und Freistoss für den FCZ, gab es den stehenden Ball für YB direkt vor dem Zürcher Strafraum, welcher zur Gelb-Roten Karte Hekuran Kryezius führte. Auch auf die dritte Schwalbe Lustenbergers fällt Schnyder rein und verhindert damit in der Nachspielzeit nach einem weiteren verlorenen Zweikampf Lustenbergers gegen Marchesano im Berner Strafraum den durchaus verdienten 2:2-Augleich des Stadtclubs.

BSC Young Boys – FC Zürich 2:1 (1:1)
Tore: 5. Kololli (Ceesay) 0:1, 24. Mambimbi (Zesiger) 1:1; 69. Fassnacht (Garcia) 2:1.
Young Boys: Faivre; Hefti, Camara, Zesiger, Garcia (84. Lefort); Fassnacht (89. Elia), Lustenberger, Sierro, Moumi Ngamaleu (84. Sulejmani); Mambimbi (73. Gaudino), Nsamé (89. Siebatcheu).
FCZ – Brecher; Wallner, Sobiech, Sohm, Schättin (84. Winter); H. Kryeziu, Domgjoni; Koide (59. Nathan), Marchesano, Kololli (44. Khelifi); Ceesay (84. Kramer).

(Standbilder: Züri Live, Teleclub)

Marathonprogramm der U18-Jungs – FCZ mit letztem Aufgebot bei FCWB zum 1:1

Die Nationalteam-Aufgebote hatten vor Wochenfrist sicherlich die eine oder andere Augenbraue eines FCZ-Fans nach oben ziehen lassen. Denis Popovic: bisher mit dem FCZ noch überhaupt nicht in die Gänge gekommen – aber Slowenien wollte ihn unbedingt aufbieten. Assan Ceesay: Ladehemmungen beim FC Zürich, aber für Gambia so wie es aussieht unverzichtbar. Pa Modou Jagne: bis vor wenigen Tagen noch vertragslos, trotzdem für die Nati aufgeboten – genauso wie der in der U21 eher zur zweiten Garde zählende Michael Kempter. Willie Britto agierte bisher bemüht, aber Bäume ausgerissen hat der junge Ivorer in Zürich noch nicht: die Elfenbeinküste bot ihn auf. Umaru Bangura natürlich mit Sierra Leone unterwegs.

Auch für das zuletzt aufstrebende Georgien musste trotz zuletzt sehr schwankender Auftritte Levan Kharabadze natürlich mitkommen.  Mirlind Kryeziu feierte auf der Ersatzbank von Kosovo einen historischen 2:1-Sieg gegen Tschechien in der EM-Qualifikation. Sohm, Sauter, Janjicic und Domgjoni sind mit der Junioren-Nati unterwegs. Neben Winter, Rüegg sowie Hekuran Kryeziu werden zudem Kramer, Brecher, Mahi und Omeragic als verletzt gemeldet. Neuverpflichtung Tosin Aiyegun konnte noch nicht aufgeboten werden. Und Izer Aliu mit Lavdim Zumberi verhalfen parallel der U21 im Heerenschürli gegen Köniz (4:2) zum ersten Saisonsieg, womit das Team von Marinko Jurendic über den „Strich“ sprang.

Aus der U21 für das Testspiel gegen Wettswil-Bonstetten abgestellt wurden hingegen mit Marvin Graf, Doriano Tanzillo und Arlind Dakaj drei Spieler, die im Heerenschürli wohl auf der Bank begonnen oder gar überzählig bzw. gesperrt gewesen wären. Graf zeigte sich auf der ungewohnten Rechtsverteidigerposition engagiert und vermochte über rechts mit seiner Geschwindigkeit Druck zu machen. Das Gegentor in der Nachspielzeit durch den aufsässigen ehemaligen FCZ-Junior Philipp Allemann fiel dann aber ebenfalls über seine Seite. In der 1. Halbzeit hatte zudem Routinier Nikola Marjanovic für das Heimteam einen (annullierten) Treffer aus Offsideposition erzielt. Fans von Mihai Tararache werden hoffen, dass es Arlind Dakaj in die 1. Mannschaft schaffen wird, denn seit dem Rumänischen Mittelfeldspieler hatte der FCZ nicht mehr einen Spieler, welcher im Mittelfeld dem Gegner so auf die Pelle rückt, wie Dakaj. Zusätzlich schlug der 17-jährige Defensive Mittelfeldspieler auch die Eckbälle mit Links von der rechten Seite und spielte die vollen 70 Minuten plus Nachspielzeit.

Tanzillo konnte sich hingegen nur in Szene setzen, wenn man ihm Raum liess. Das war aber in der 1. Halbzeit mehrmals der Fall, denn der ehemalige FCZ-Junior Luca Rüegger agierte bei „WB“ für einen Linksverteidiger ziemlich offensiv und konnte seine Seite häufig nicht „zumachen“. Neben Allemann und Rüegger wurde beim die Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes und gleichzeitig das 40 Jahr-Vereinsjubiläum feiernden FCWB vor einer schönen Kulisse für die 2. Halbzeit im Sturm auch noch Milos Grujicic eingewechselt, der bis vor zwei Monaten in der FCZ U18 gespielt und den Sprung in die U21 nicht geschafft hatte.

Weder der Tabellenführer der 1.Liga Gruppe 3, noch der Gast von der anderen Seite des Üetlibergtunnels spielte sich, zumal in der 1. Halbzeit. viele Torchancen heraus. Aufgrund der Personalsituation des FCZ wurde die Spielzeit der Partie auf 2×35 Minuten verkürzt. Auf der FCZ-Bank sassen nur zwei Feldspieler – als Ersatzkeeper auf dem Matchblatt als einsatzbereit gemeldet wurde Goalie-Trainer Davide Taini. Anders als unter der Woche in Schaffhausen Novem Baumann wurde Taini in Wettswil aber nicht (als Feldspieler) eingewechselt.

Die verkürzte Spielzeit war vor allem wegen dem Marathonprogramm der vier beim FCZ eingesetzten U18-Spieler Andi Hoti, Silvan Wallner, Diego Corvalan und Kedus Haile-Selassie notwendig. Um 14 Uhr standen die vier im Heerenschürli in der U18-Partie gegen den FC Thun in der Startformation. Nach dem klaren 5:0 blieb weniger als eine halbe Stunde Zeit, um das Quartett quer durch die Stadt und auf die andere Seite des Üetlibergs zu verfrachten und dort angekommen gleich wieder zum Warmlaufen zu schicken. Wallner agierte ansprechend,  der 16-jährige Andi Hoti war bereits in Schaffhausen zum Einsatz gekommen und agierte auch auf dem „Moos“ für sein Alter solide. Mit dem ein Jahr älteren Silvan Wallner (ebenfalls gelernter Innenverteidiger) tauschte Hoti zur Pause die Position, so dass beide eine Halbzeit als Linksverteidiger agierten. Diego Corvalan hatte in der 1. Halbzeit auf rechts relativ viel Ballbesitz, konnte aber weniger überzeugend auftreten, als seine U18-Kollegen, zu welchen Kedus Haile-Selassie gehörte. Der Mittelfeldspieler agierte im Zentrum spielerisch mit guten Ansätzen, ballsicher und wurde seinem Ruf als der „talentiertere Haile-Selassie“ gerecht.

Mit Kedus Haile-Selassie, Corvalan, Dakaj und Tanzillo kamen vier Talente zu ihrem Début in der 1. Mannschaft des FCZ. Von den wenigen eingesetzten arrivierten Spielern kam hingegen wenig Erspriessliches. Marco Schönbächler verlor viele Bälle, Benjamin Kololli agierte gewohnt schlampig, unter anderem in einer vier gegen zwei-Kontersituation nach einem WB-Corner, als sein Pass auf Tanzillo viel zu unpräzise gespielt wurde. Immerhin vermochte der zuletzt angeschlagen gewesene Kosovarische Nationalspieler wieder mal einen Penalty zum 1:0 zu verwandeln, nachdem Claudio Thalmann knapp innerhalb des Strafraums mit ausgetrecktem Arm eine Flanke Marvin Grafs abgefälscht hatte. Antonio Marchesano versuchte immer wieder etwas spielerisches Flair in die Partie zu bringen, allerdings häufiger erfolglos als erfolgreich. Einzig Nathan wurde den Erwartungen gerecht, und bestätigte den Eindruck als aktuell konstantester Zürcher.

Wettswil-Bonstetten – FCZ 1:1 (0:0) – 2×35 Minuten

Tore: 38. Kololli (Handspenalty) 0:1, 70.+2 Allemann 1:1.

FCZ: Hadzikic; Corvalan (36. Graf), Wallner, Nathan, Hoti; Dakaj, Marchesano; Tanzillo (36. K. Haile-Selassie), Schönbächler, Kololli; Kasai.

Temperatursturz – warum der FCZ in der Zweiten Halbzeit beinahe unterging / FCB – FCZ 3:0 Analyse

Grosse Euphorie Samstagnacht unter den FCZ-Fans: ein Fahnenmehr in blau-weiss erwartet die Mannschaft nach ihrer Rückkehr aus Grozny am Flughafen – nach dem 1:1 Auswärtsunentschieden in Tschetschenien ist der FC Zenit Russischer Meister. Aber davon soll hier nicht die Rede sein. Sondern von einer Begegnung am gleichen Abend, welche die Bezeichnung «Klassiker» definitiv nicht mehr verdient. Der Begriff wird mehrheitlich noch in Basel als Werbeslogan propagiert, um (erfolglos) zusätzliche Zuschauer ins Stadion zu locken. Die Marketingphrase hat sich aber abgelutscht. Der «Clasico» ist die Begegnung der beiden über lange Zeit dominierenden Mannschaften – das sind wenn schon YB und der FCB. Die Berner lagen in den letzten zwölf Saisons nur vier Mal nicht in den Top 2 und gar nur einmal nicht in den Top 3 der Liga. Gegen den FCZ haben sie nun 15 Meisterschaftspartien in Folge nicht mehr verloren. Ein «Derby» gar, von welchem einzelne Basler Akteure manchmal schwadronieren, ist die Begegnung FCB – FCZ natürlich sowieso nicht.

Das Auf und Ab geht weiter. In den letzten sieben Wochen musste der FC Zürich nur drei Mal ausserhalb des Letzigrund-Stadions antreten – das waren gleichzeitig wohl die drei schlechtesten Partien in dieser Phase (zu Null-Niederlagen in Sion, Lugano und Basel). Insgesamt hat der Stadtclub in diesem Kalenderjahr ausserhalb des Letzigrunds erst drei Tore erzielt. Im Stade de Suisse und im St. Jakob Park kann der FCZ meist 30-45 Minuten mithalten, aber über 90 Minuten scheint der FCZ im Gegensatz zu den meisten Liga-Konkurrenten in diesen Stadien in der Meisterschaft kaum eine Chance auf auch nur einen Punktgewinn zu haben. Und dies schon seit Jahren. Der «Expected Goals»-Wert des FCZ vom Samstag in Basel ist sein drittschlechtester der Saison nach dem kürzlichen 0:1 im Tourbillon gegen Sion sowie dem 1:1 in Razgrad im Dezember.

Auch mit René Van Eck an der Seitenlinie setzte der FCZ auf das in den letzten Partien erprobte System mit drei Verteidigern, dem 6er- Rüegg hinter zwei Achtern und zwei Sturmspitzen. Die Aussenläufer Schönbächler und Kharabadze standen dabei aber tendenziell höher, als noch im Heimspiel gegen Sion. «Löcher wie Edamer» habe man im Zentrum gehabt, meinte Van Eck nach der Partie an der Pressekonferenz. Dies begann schon in der 1. Minute, als Sertic, Rüegg und Schönbächler kollektiv schlecht standen. Erst mit der Hereinnahme von Simon Sohm in der 54. Minute wurde die Organisation im Mittelfeld besser. An Sohms Seite steigerte sich vor allem Captain Kevin Rüegg merklich, wohingegen Toni Domgjoni zwar wie immer bemüht war, diesmal aber über die ganze Partie hinweg deutlich mehr schlechte als gute Aktionen zu verzeichnen hatte.

In die Zweite Halbzeit startete der FCZ zuerst besser als der Gegner und hatte nach 23 Sekunden bereits eine Torchance durch Stephen Odey. Grégory Sertic hingegen spielte zwar ab und zu mal einen guten Ball in die Tiefe, trat im ersten Spiel nach seiner Verletzungspause ansonsten aber ähnlich auf, wie in den meisten seiner bisherigen Partien: halbherzig, nonchalant und mit schlechter Körpersprache. Der Franzose hat einerseits, wenn er weit hinter dem Ball steht, ein gutes Gespür für die Passwege des Gegners – aber auf Höhe des Balles ist er andererseits in Zweikämpfen und Laufduellen beim Bemühen, den Ball zu gewinnen, selten eine Hilfe. Zudem geht durch den Leihspieler immer wieder die Kompaktheit flöten. Seine eher halbherzige Haltung war dann auch entscheidend bei der wichtigsten Szene des Spiels, als er Gegenspieler Zambrano beim Eckball Zuffis kurz nach der Pause wegen fehlender Aufmerksamkeit aus den Augen verlor und dieser zum 1:0 für den FCB traf. Dies ist umso ärgerlicher, als sich der FCZ bei gegnerischen Eckbällen im Verlauf der Rückrunde merklich gesteigert hat, und auch diesmal abgesehen von Sertic alle ihre Gegenspieler bei diesen Situationen im Griff hatten.

Stephen Odey hatte mehr gute als schlechte Aktionen, muss aber nach einem unnötigen Ballverlust und anschliessendem taktischen Foul in Neuenburg gesperrt zuschauen. Im Heimspiel gegen Sion vor Wochenfrist vermochte Assan Ceesay noch fast jedes Kopfballduell im Mittelfeld zu gewinnen, in Basel stimmte sein Timing in der Luft dann aber plötzlich wieder nicht mehr. Auch kam der hagere Gambier durch das bessere lokale Pressing Basels nicht zu seinen gefährlichen raumgreifenden Aktionen. Schon anlässlich der anderen beiden Duelle des Frühlings gegen den FCB wurde es an dieser Stelle erwähnt: das aktuelle Team von Marcel Koller ist nicht mehr mit demjenigen des Herbstes vergleichbar. Die Art und Weise, wie die „Bebbis“ mit Kombinationsspiel und Laufwegen einen Gegner taktisch aushebeln können, ist mittlerweile sogar wieder auf einem höheren Niveau als bei YB. Dazu kam gegen den FCZ ein Valentin Stocker, der erstmals so richtig wieder an seine besten Zeiten als Teenager vor seinem ersten Kreuzbandriss erinnerte. Die Zweite Halbzeit Stockers am Samstagabend war sicherlich eine der besten 45 Minuten aller Super League-Spieler in dieser Saison.

Ähnlich wie zuletzt häufig Roger Assalé bei YB übernahm Stocker die Rolle des in der Mittel- und Angriffszone überall auftauchenden Spielmachers innerhalb des Forward-Trios. In erster Linie Kevin Bua, aber auch Ricky Van Wolfswinkel suchten die Tiefe, kamen aber über Rechts selten durch, da Andreas Maxsø wie eine Wand allem, was Kharabadze (und Sertic) durchliessen, den Eintritt in die Gefahrenzone verwehrte. Alain Nef spielte zwar ebenfalls eine gute Partie, aber das Niveau von Maxsø erreichte er nicht. Basel fand schnell heraus, dass die rechte Zürcher Seite mit Schönbächler und Domgjoni sehr löchrig war, und spielte daher fast alle seine in der Zweiten Halbzeit zahlreichen gefährlichen Angriffe und Gegenstösse über links. Selbst bei einem Ballverlust des FCZ auf der anderen Spielfeldseite wurde ab einem gewissen Zeitpunkt von den Rot-Blauen immer schnell der Seitenwechsel nach links gesucht. Schönbi hatte zwar einige gute, aber auch viele zu wenig konsequent durchgezogene Aktionen: im entscheidenden Moment kein Druck auf den Gegenspieler, ungenaue Pässe oder Flanken oder wenig inspirierte Versuche, sich mit dem Kopf durch die Wand durchzusetzen. Im Offensivspiel fehlte über seine Seite die Breite und im eigenen Strafraum war er bei Flanken von der anderen Seite jeweils zu weit weg von seinem Gegenspieler, was zu zwei von drei guten Möglichkeiten Basels in der Ersten Halbzeit führte.

So wie Rüegg sich in der Zweiten Halbzeit verbesserte, baute dafür der in der 1. Halbzeit aufmerksam agierende Umaru Bangura um so mehr ab. In der ersten Viertelstunde nach der Pause war er zusammen mit Schönbächler und Sertic der Schwachpunkt beim FCZ. In den ersten 45 Minuten war die Dreierabwehr noch in corpore gut gestanden. Im Zweiten Durchgang nahmen hingegen die undurchdachten Aktionen zu. Typisch die Szene vor dem 0:2. Anschliessend an einen Basler Durchbruch über ihre Linke Seite kommt der Ball auf Rechts, wo das Heimteam wegen Maxsø aber nicht durchkommt. Man spielt zurück in die Mitte vor den Strafraum, wo sich dann mit Bangura, Nef, Schönbächler und Domgjoni gleich vier Spieler erfolglos auf Stocker stürzen und dieser dadurch mit Van Wolfswinkel und Zuffi gleich zwei Mitspieler in eine Position alleine vor dem Zürcher Tor anspielen kann. Aus dem Trio Bangura / Nef / Schönbächler hätte nur einer herauspreschen sollen – am ehesten Nef.

Der aus Zürcher Sicht mit Abstand positivste und hoffnungsvollste Aspekt der Partie waren die Einsätze von Simon Sohm und Becir Omeragic. Diese zwei trugen ganz wesentlich dazu bei, dass der FCZ zwei, drei Mal eine minutenlange Druckphase in der gegnerischen Hälfte aufzuziehen vermochte. Da wurde gut antizipiert, Zweite Bälle gewonnen und es entstand Zug Richtung gegnerisches Tor. Der 18-jährige Sohm hat sich geöffnet, fühlt sich nun als gleichwertiger Spieler, bietet sich an, denkt mit, wirkt reifer. So kann er sein grosses Talent noch deutlich besser in die Waagschale werfen, als zuvor. Auch der 17-jährige Omeragic, dessen erster Einsatz in der Super League durch einen Wadenbeinbruch verzögert worden war, fand sich sofort gut ein und war in der Schlussphase offensiv wie defensiv ein Pluspunkt – dass er alleine gegen zwei Basler (Stocker, Ajeti) das 0:3 nicht zu verhindern vermochte, kann man ihm nicht vorwerfen. Anders sieht die Bilanz beim mittleren Zürcher Einwechselspieler Kololli aus. Weiterhin versucht dieser meist erfolglos bei Zuspielen aus der Zürcher Abwehr den Gegenspieler abzuschirmen, anstatt dem Ball entgegenzulaufen. Auf Super League-Niveau endet dies meist mit einem schmerzhaften Ballverlust. Ausserdem ist «Benji» bezüglich Zielstrebigkeit und Schnörkellosigkeit weit vom Niveau eines Sohm oder Omeragic entfernt. Noch nie war die Diskrepanz innnerhalb des Teams bei den Züri Live-Noten so gross, wie nach diesem Match – drei Maximalnoten «10» und eine «9» stehen einer Minimalnote «1» und drei «2»-ern gegenüber.

In den Bereichen Ballbesitz, Eckbälle, Schüsse nebens Tor, Offsides, Fouls und Verwarnungen war die Bilanz der Partie FCB – FCZ ausgeglichen. Der grosse Unterschied besteht bei den Schüssen aufs Tor bzw. Expected Goals. Für die vielen Top-Chancen von Basel in der Zweiten Halbzeit waren zusammenfassend drei Faktoren entscheidend:

  1. Die defensiv zu schwache Rechte Seite des FCZ (Schönbächler, Domgjoni)
  2. Die zu gefährlichen Basler Gegenstössen führenden zahlreichen Fehler und Ballverluste speziell von Kharabadze und Kololli sowie Bangura ab der 65. Minute
  3. Der sich im zweiten Durchgang in einen aussergewöhnlichen Spielrausch steigernde Valentin Stocker

Diese Faktoren führten passend zum Wetter zu einem Temperatursturz in der Gefühlswelt der FCZ-Gemeinde. Giftige Fouls und umstrittene Szenen gab es hingegen im Vergleich zum Cup-Halbfinal deutlich weniger – dafür ging es für den FCB um zu wenig. Zwei versteckte Stürmerfouls von Suchy und Zambrano im gegnerischen Strafraum, einmal «Hals würgen von hinten» von Stocker gegen Rüegg im Mittelfeld, sowie einmal ein absichtliches gesundheitsgefährdendes Unterlaufen von Suchy gegen Kololli direkt nach dessen Einwechslung. Das war «vergleichsweise wenig» im Verhältnis zu vorletzter Woche. Auf Zürcher Seite stiess Bangura in der Ersten Halbzeit nachdem er zwei Mal hintereinander im eigenen Strafraum unaufmerksam gewesen war, den zum Kopfball hochsteigenden Van Wolfswinkel von hinten – und hätte sich über einen Penaltypfiff nicht wirklich beklagen können.

Basel – FCZ 3:0 (0:0)

Tore:  49. Zambrano (Zuffi) 1:0, 66. Van Wolfswinkel (Stocker) 2:0, 90.+2 Ajeti (Stocker) 3:0.

Basel: Omlin; Widmer, Suchy, Zambrano, Riveros; Xhaka, Frei (73. Balanta); Stocker, Zuffi, Bua (76. Zhegrova); Van Wolfswinkel (84. Ajeti).

FCZ: Brecher; Nef (80. Omeragic), Bangura, Maxsø; Schönbächler, Rüegg, Kharabadze; Domgjoni, Sertic (54. Sohm); Ceesay (67. Kololli), Odey.

 

 

Viertelherzige Defensivarbeit, Sion gewinnt die Duelle / Sion – FCZ 1:0 Analyse

Die Partie im Wallis war einerseits geprägt von einem FC Sion, der nach einiger Anlaufzeit den «Yakin-Stil» immer besser verinnerlicht hat: wenig Ballbesitz, Konterfussball im eigenen Stadion mit langen Diagonalbällen über die Seiten hinter die Abwehr. Schlüsselpositionen in Yakins neuem FC Sion nehmen unter anderem Christian Zock und André Luis Neitzke ein, mit denen Yakin als Schaffhausen-Coach in der Challenge League-Rückrunde der Saison 16/17 mehr Punkte als Forte’s FC Zürich geholt hatte. Neben Neitzke waren mit Grgic (gleichzeitig entscheidender Vorbereiter und Vollstrecker beim 1:0-Siegtreffer) und Toma in der Mittelfeldreihe zwei weitere Spieler in der Startformation, die schnell gute Bälle in die Tiefe spielen können. Vorne ist natürlich Pajtim Kasami der Schlüsselspieler, welcher zusammen mit Ermir Lenjani die Anfälligkeit des FCZ über die Seiten optimal zu nutzen wusste. Die Sittener liessen defensiv nur einen Freistoss in Strafraumnähe und sieben Flanken zu. So wenige Hereingaben von der Seite hatte der FCZ letztmals im Heimspiel gegen Napoli geschlagen. Insgesamt kam das Letzigrund-Team ebenfalls gerade mal zu sieben Abschlüssen im ganzen Spiel – nur bei der Auswärtsniederlage bei YB waren es im Jahr 2019 ebenso wenig gewesen. Sion hatte zwar auch nicht mehr als 12 Abschlüsse, durch die Kontersituation waren diese aber im Durchschnitt deutlich gefährlicher.

Der FCZ setzte andererseits im Wallis nach dem erfolgreichen im 3-4-1-2 errungenen Heimsieg gegen Xamax (2:1) auf eine deutlich offensivere Ausrichtung in einem verkappten 4-3-3. Die Konstruktion des Spiels war zu Beginn durchaus ansehnlich, aber die Balance zwischen Offensive und Defensive ging wieder verloren. Eine Viererkette, in welcher drei Spieler (Bangura, Kharabadze, Untersee) eher offensiv orientiert denken und gleichzeitig Schwächen in den Zweikämpfen haben, ist zu wenig stabil. Umaru Bangura gewann in Sion beispielsweise nur 29% seiner Zweikämpfe, und liess die Gegenspieler vor allem in seiner katastrophalen Ersten Halbzeit mit mehreren Blackouts Mal für Mal frei gewähren. In den Zweikämpfen war Sion stärker. Die in diesem Bereich ebenfalls anfälligen Untersee und Kharabadze konnten zudem auf der Seite von Odey sowie Khelifi zu wenig unterstützt werden. Im Mittelfeldzentrum brachte der 6er Grégory Sertic wie schon gegen Xamax im Spiel (im Gegensatz zu seinen Standards) viel zu wenig Präsenz auf den Platz. Der Franzose verrichtet die Defensivarbeit eher viertelherzig als halbherzig, geht in der eigenen Hälfte sorglos mit dem Ball um, führt Zweikämpfe eher alibimässig und hielt beispielsweise vor dem 0:1 gegenüber Pajtim Kasami gebührenden Respektsabstand nach dem Motto: «nur nicht stören». Während es Spieler wie Sertic in vielen Situationen zu gemütlich nahmen, agierten andere wiederum zu hektisch – so beispielsweise Kharabadze und Khelifi, welche beide einen Einwurf zu schnell ausführten und so die dafür noch nicht bereiten Teamkollegen in die Bredouille brachten.

Die vor Sertic auf den Achterpositionen agierenden Rüegg und vor allem Hekuran Kryeziu (letzterer trotz offensichtlich noch nicht ganz abgeklungenen Rückenbeschwerden nach der Attacke Pietro Di Nardos im Xamax-Spiel) trugen deutlich mehr zur Zürcher Präsenz im Mittelfeld und schnellem Direktspiel nach vorne zur Überwindung der Walliser Abwehrmauer bei. Assan Ceesay vermochte allein im Sturmzentrum keine Wirkung zu entfalten. Daher verschob Ludo Magnin den Linksfuss noch vor der Pause auf die linke Seite, wo der Gambier ähnlich wie einst Raphael Dwamena nach vorne deutlich mehr Wirkung erzielen kann. Der eingewechselte Marco Schönbächler hatte nach guter Vorarbeit von Rüegg und Untersee eine gute Torchance, bei welcher er aber deutlich zu lange mit dem Abschluss zögerte. Die Szene war das Spiegelbild von «Schönbis» seit der letzten Verletzung komplett verschwundenem Selbstvertrauen im Abschluss. Aziz Binous bestritt einen ansprechenden ersten FCZ-Teileinsatz in der Super League und hätte nach schöner Hereingabe Untersees von rechts die Chance auf den Ausgleich nutzen können, wenn er nicht (tendenziell regelwidrig) von Xavier Kouassi daran gehindert worden wäre.

Sion – FCZ 1:0 (1:0)

Tore:  6. Grgic (Uldrikis) 1:0.

Sion: Fickentscher; Maceiras, Kouassi, Neitzke, Morgado; Toma, Zock, Grgic, Lenjani (80. Carlitos); Kasami (88. Mveng), Uldrikis (68. Fortune).

FCZ: Brecher; Untersee, Bangura, Maxsø, Kharabadze; Sertic; Rüegg, H. Kryeziu; Odey, Ceesay (77. Binous), Khelifi (61. Schönbächler).

Dixons Einwechslung rettet über weite Strecken schlechten Auftritt nur halbwegs / Xamax – FCZ 3:3 Analyse und Highlights

Der FCZ hat zum zweiten Mal in dieser Saison Mühe mit Aufsteiger Xamax. Nach guter Startviertelstunde folgen die wohl schlechtesten 45 Minuten der bisherigen Spielzeit mit einem verdienten 0:2-Rückstand nach zwei Toren Max Velosos, der damit auch seine Super League-Tore Nummer drei und vier gegen den FCZ erzielen konnte (die ersten beiden mit Xamax 2011 und Sion 2013). Das Resultat ist auf Zürcher Seite unter anderem der bisher tiefste Züri Live-Notenschnitt der Saison. In den Offensivaktionen fehlte das proaktive Element: die möglichen Anspielstationen reagierten, anstatt zu agieren. Die Nati-Pause schien diesmal nicht wie gewohnt für neuen Schwung zu sorgen. Die FCZ-Akteure mit abnehmender Formkurve konnten sich nicht auffangen. Spieler wie Odey, Domgjoni oder Marchesano wirken überspielt, und Benjamin Kololli nach dem Zwischen-Erfolg mit der Nationalmannschaft und vor einigen Family & Friends in der Maladière noch etwas nonchalanter, schludriger und noch mehr betont cool als zuletzt schon. Adi Winter vermochte in seinem immerhin bereits 100. Wettbewerbsspiel für den FCZ wie fast immer nimmermüden Einsatz offensiv und defensiv in die Waagschale zu werfen.

Es brauchte die Einwechslung von Débutant Fabio Dixon, der in der Nati-Pause im Testspiel in Schaffhausen überzeugt hatte, und eine taktische Umstellung (nur noch zwei statt drei Zentrale Mittelfeldspieler, dafür drei Anspielstationen vorne), um sofort für Torgefahr und innert drei Minuten den 2:2-Ausgleich zu sorgen. Gleich die erste Aktion nach Dixons Einwechslung (ein Angriff über 16 Stationen) führt zum 1:2-Anschlusstreffer, dann folgt eine Grosschance von Doudin (Lattentreffer) und die sich lange hinziehende Auswechslung des angeschlagenen Grégory Karlen – und bereits mit der darauffolgenden Aktion gelingt das 2:2 – ein Angriff über 12 Stationen, bei welchem erneut Dixon eine wichtige Rolle spielte und zum zweiten Mal hintereinander vom gut spielenden FCZ-Tordébutanten Hekuran Kryeziu per Direktabnahme vollendet wurde.

Die letzte halbe Stunde der Partie war eine Hauruckübung. Nach einem der vielen unnötigen Ballverluste Benjamin Kolollis in der Vorwärtsbewegung konnte Yanick Brecher zum Eckball klären, welchen dann Charles-André Doudin im «Jedvaj-Stil» am nahen Pfosten ins lange Eck köpfte. In der 76. Minute dann wieder der 3:3-Ausgleich nach Kololli-Penalty, als der eher zweifelhafterweise am Ende der Partie noch auf dem Platz stehende Solothurner Charles Pickel Fabio Dixon an der Fünfmetergrenze am Trikot zurückhielt. Rund um diesen Treffer wurden zwei Kopfballtreffer von Alain Nef und Stephen Odey aberkannt. Beim ersten stand Odey (aktiv oder passiv?) in Offsideposition, beim zweiten sah Ref Fedayi San ein kurzes Halten von Hekuran Kryeziu gegen Samir Ramizi abseits des Spielgeschehens. So wartet der FCZ weiterhin in dieser Super League-Saison auf ein Tor im Anschluss an einen Eckball, obwohl Standardspezialist Kololli auch diesmal wieder zehn davon treten konnte.

Xamax – FCZ 3:3 (1:0)

Tore: 21. Veloso (Nuzzolo) 1:0; 56. Veloso (Nuzzolo) 2:0, 61. H. Kryeziu (Marchesano) 2:1, 64. H. Kryeziu (Dixon) 2:2, 66. Doudin (Veloso) 3:2, 76. Kololli (Penalty, Dixon) 3:3.

Xamax: Walthert; Gomes, Oss, Sejmenovic, Le Pogam; Veloso (77. Corbaz), Di Nardo, Pickel, Doudin; Karlen (62. Ramizi), Nuzzolo.

FCZ: Brecher; Nef, Bangura, Maxsö; Winter (87. Khelifi), Palsson (60. Dixon), Kololli; Domgjoni, H. Kryeziu; Odey, Marchesano.

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