Statistik der Woche: Koné schiesst alle 68 Minuten ein Tor

Nach der äusserst torreichen Partie gegen Aarau (Adrian Winter sprach gegenüber blick.ch spasseshalber von einem Tennis-Satz) bietet sich in der Rubrik „Statistik der Woche“ das Thema „Tore“ geradezu an. Der FCZ hat in den bisherigen 21 Wettbewerbsspielen der Saison 48 Tore erzielt und 15 erhalten. Bei den 48 erzielten Toren werden von Züri Live zwei als Eigentore gezählt, darunter zuletzt dasjenige von Schaffhausens Mevlja, der einen Marchesano-Eckball ins eigene Tor köpfte. Den Ausgleich in Aarau zählt Züri Live im Gegensatz zu sfl.ch als Tor für Kecojevic, da dessen Abschluss aufs Tor kam. Zudem hatte nach der Meinung dieser Publikation Cavusevics Schuss in Neuenburg die Linie bereits vor dem Nachschuss von Sarr überschritten, genauso wie der direkte Eckball von Rodriguez in Wohlen. Zudem wird das erste Wettbewerbstor der Saison gegen Winterthur Adrian Winter zugerechnet, da dieser den Abschluss von Rodriguez nachweislich noch berührt hat. Somit ist Winter zur Zeit alleiniger bester Zürcher Torschütze in der Challenge League mit 6 Toren.  Im Schweizer Cup und in der Europa League hat bisher noch kein Spieler mehr als ein Tor erzielt.

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Über alle Wettbewerbsspiele hinweg liegen Koné und Winter mit je 7 Treffern gemeinsam vorne. Moussa Koné kommt zusammen mit seinen drei Testspieltoren auf bisher 10 Goals in dieser Saison. In Wettbewerbsspielen gab es bisher 12 Zürcher Torschützen, über alle Spiele hinweg hat sich am Donnerstag in Chur der Ägyptische Testspieler Khalil Elnouby als 17.Torschütze in die Liste eingetragen. Neben Elnouby gibt es mit Simonyan und Pagliuca (ausgeliehen an Le Mont bzw. Wohlen) noch zwei weitere Torschützen, die zur Zeit nicht offiziell zum Kader der 1.Mannschaft des FCZ gehören.

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Armando Sadiku traf in dieser Europa League-Saison bereits nach 70 Sekunden im Madrigal zu Villarreal. Da sich der Albanische Stürmer in der Folge verletzte, bleibt er zur Zeit bei der hervorragenden Quote von einem Tor pro Europa League-Spiel. Die gleiche Quote kann der in diesem Wettbewerb bisher nur in Bellinzona eingesetzte Moussa Koné im Schweizer Cup vorweisen – ebenfalls mit einem Tor nach 70 Sekunden. Dass diese Quote trotzdem kein Zufall ist, beweist der Senegalese mit seiner Torquote von 0.71 pro Spiel in der Challenge League. Sadiku und Umaru Bangura (ein Tor in zwei Spielen) treffen in der Liga bisher in jeder zweiten Partie.

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Die gleiche Quote wie Sadiku in der Europa League und Koné im Schweizer Cup hat Elnouby im Total nach seinem aussergewöhnlichen Testspieltreffer gegen Vaduz. In Wettbewerbsspielen liegen Koné (0.64 Treffer pro Partie) und Sadiku (0.56) vorne. Davide Chiumiento konnte auf der Allmend Brunau von der löchrigen Rapperswiler Abwehr profitieren und hat deshalb in Testspielen die zweitbeste Bilanz.

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Moussa Koné schiesst in der Challenge League alle 48 Minuten ein Tor! Das bedeutet beinahe zwei pro Match. Bis zum Auswärtsspiel in Neuenburg hatte der 19-jährige mit mehreren Einwechslungen zusammengenommen erst rund 80 Minuten Challenge League gespielt, aber schon zwei Tore erzielt. In Neuenburg und zu Hause gegen Aarau stand der Senegalese dann die ersten beiden Male im Ligafussball in der Anfangsformation (jeweils ausgewechselt), erzielte dabei ein Tor am Neuenburgersee und zwei im Letzigrund.

Im Vergleich dazu: Torschützenleader Jean-Pierre Nsamé von Servette braucht mit 95 Minuten pro Tor doppelt so lange für ein Erfolgserlebnis. Ebenso FCZ-Verteidiger Bangura, wobei dessen Zahlen wegen bisher nur zwei Ligaeinsätzen noch nicht aussagekräftig genug sind. Die treffsichersten Stürmer der Super League haben folgende Werte: Doumbia: 81 Minuten, Janko: ’96, Hoarau ‚100, Marco Schneuwly ‚109, Duah ‚133, Alioski ‚140, Assifuah ‚146.

Dass Koné mit seiner Schnelligkeit und Mentalität viel Potential hat, war schon letzte Saison ersichtlich. Im Vergleich zu vor einem Jahr hat er sich mittlerweile beim FCZ vor allem im taktischen Bereich enorm verbessert. In den Testspielen erhielt Koné mit bisher 559 Minuten von allen Spielern am meisten Einsatzzeit, in den Pflichtspielen begann Koné mit sporadischen und kleinen Einsatzzeiten und wurde dann mit zunehmendem Verlauf der Saison immer mehr forciert.

Fünf Mal stand Koné bisher in der Startformation: 1x im Cup, 2x in der Europa League und 2x in der Challenge League. In die Saison gestartet als Stürmer Nr.3 hinter Sadiku und Cavusevic, der auch auf dem Flügel eingesetzt werden kann, hat Koné die Konstellation mit seinen Leistungen nun deutlich offener gestaltet – der FCZ wird dadurch weniger ausrechenbar. Steaua-Trainer Laurentiu Reghecampf zum Beispiel erwartete im Hinspiel in Bukarest beim FCZ einen kopfballstarken Stoss-Stürmer und war nicht auf den schnellen Koné in der Startaufstellung gefasst.

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Über alle Wettbewerbsspiele hinweg trifft Koné alle 68 Minuten das Tor, werden die zahlreichen Testspielminuten dazugenommen sind es 104 Minuten. Die Super-Quote in der Liga rührt also sicherlich auch etwas daher, dass Koné als Einwechselspieler überdurchschnittlich effizient ist. Spielt er häufiger von Anfang an, dauert es länger, bis er ein Tor erzielt. Man kann dies beim FCZ auch den „Pedro Henrique“-Effekt nennen. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass Koné in Testspielen in 559 Minuten „nur“ drei Mal getroffen hat, dabei aber sieben Assists beigesteurt hat. Dies ergibt alle 56 Minuten einen Skorerpunkt.

Die beste Totalquote hat zur Zeit der 18-jährige Khalil Elnouby, der bei seinem 45-minütigen Testspieleinsatz gegen Vaduz nicht nur seines Tores wegen überzeugt hat. Elnouby konnte sich auch technisch, spielerisch, bezüglich Beweglichkeit und Schnelligkeit gut in Szene setzen, und sich schnell ins Zürcher Spiel einfügen.

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In Wettbewerbsspielen am drittkürzesten für ein Tor brauchte nach Koné und Sadiku Marco Schönbächler. Der Flügel liegt damit in dieser Wertung noch vor zentraler spielenden Offensivkräften wie Cavusevic, Marchesano oder Buff.

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Testspieler Elnouby mit Zaubertor bei FCZ-Testspielsieg gegen Vaduz

Der FCZ gewinnt das Freundschaftsspiel gegen den Super League-Klub Vaduz in Chur vor rund 1’000 Fans (vollbesetzte Haupttribüne) mit 2:0. Die erste Halbzeit gestaltete sich ziemlich ausgeglichen mit einem einem leichten Chancenplus für Vaduz. Ex FCZ-Linksfuss Stjepan Kukuruzovic verfehlte das Ziel aus der Distanz mehrmals nur knapp. Auf der anderen Seite des Spielfeldes traf Davide Chiumiento kurz vor der Pause nach einem Schönbi-Eckball den Pfosten.

In der zweiten Halbzeit konnte der FCZ vor allem mit spielerischen Mitteln immer mehr das Zepter übernehmen. Neben Buff und Chiumiento stand am linken Flügel mit dem 18-jährigen ägyptischen Testspieler Khalil Elnouby ein weiterer spielstarker Mann auf dem Platz. Folgerichtig ging der FCZ  nach sechs Minuten durch den von Moussa Koné an der Strafraumgrenze angespielten Oliver Buff in Führung. Dieser liess Gegenspieler Pfründer mit einem Haken aussteigen und traf überlegt rechts unten.

Was dann folgte ist in Worten schwer zu beschreiben. Uli Forte wird sich auf jeden Fall nun in Zukunft sehr einfach an seinen Hochzeitstag erinnern können, denn es ist der Tag nach dem Zaubertor von Khalil Elnouby. Erst glänzt Davide Chiumiento beim Doppelpass mit Moussa Koné rechts in den Strafraum mit einer filmreifen Zirkusnummer, dann kommt die Flanke Konés in die Mitte eher in den Rücken von Elnouby. Dieser trifft den Ball mit einer schnellen Drehung im Rückwärtsfallen mit dem Rücken zum Tor irgendwie doch noch und dann senkt sich dieser tatsächlich noch über Torhüter Chande hinweg unter die Latte. Das Tor des Jahres!

Neben Elnouby kamen auch Fabian Fellmann (U21), Maren Haile-Selassie (U18) und Shpetim Sulejmani (U21) zu ihren ersten Einsätzen in der 1.Mannschaft des FCZ. Fellmann gelang eine starke Parade bei einem scharfen Abschluss Messaouds aus 10 Metern und auch Haile-Selassie und Sulejmani schlugen sich ordentlich. Am stärksten empfehlen konnte sich aber Testspieler Elnouby. Mit Lulzim Salija war im Mittelfeld in der 1.Halbzeit ein weiterer U21-Spieler dabei. Ausserdem spielte der lange verletzt gewesene Mike Kleiber erstmals 90 Minuten durch. Eher einen zwiespältigen Eindruck hinterliessen Alesevic, Kempter und Brunner, die alle auf dem rutschigen Untergrund einen eher schlechten Tag erwischten.

Vaduz – FC Zürich 0:2 (0:0)
Tore: 51. Buff (Koné) 0:1, 58. Elnouby (Koné) 0:2.
FC Zürich: Favre (46.Fellmann); Kleiber, Bangura (61.Kecojevic), Alesevic (46.Nef), Kempter; Winter (46.Koné), Buff (61.Haile-Selassie), Salija (46.Brunner), Schönbächler (46.Elnouby); Chiumiento, Cavusevic (61.Sulejmani).

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Der FCZ nimmt Aufstellung vor dem Testspiel

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Khalil Elnouby nach seiner guten Halbzeit im FCZ-Dress

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