Good News von der Allmend: Schönbi, Kempter, Graf und Fillion im Training

Good News von der Allmend! Heute vormittag hat der nach seinem in der Sommervorbereitung erlittenen Kreuzbandriss im Aufbau befindliche FCZ-Offensivmann Marco Schönbächler sein zweites Training mit der Mannschaft absolviert – und mit ihm drei weitere Mitglieder der „Reha-Gruppe“, die während des Trainingslagers in Zürich geblieben waren: Michael Kempter, Marvin Graf und Yann-Alexandre Fillion. Die vier können noch nicht alle Übungen mitmachen und es geht vor allem darum, wieder ein Gefühl für den Ball zu bekommen und sich langsam ans alte Niveau heranzutasten. Schönbächler, Kempter, Graf und Fillion trainierten heute zusammen mit einer Gruppe von Stammspielern um Frey, Winter, Rodriguez, Thelander, Rüegg und Palsson, die beim letzten Testspiel vor dem Rückrundenstart heute nachmittag gegen Winterthur (Heerenschürli, 15:30) auf der Ersatzbank sitzen werden. Die Spieler, die gegen Winterthur beginnen werden, waren auf der Allmend nicht mit dabei.

Gesichter und Geschichten zum Start: Voser, Cavusevic, Domgjoni, Rexhepi, Aliu, Fillion, Rodriguez, Winter, Forte

Trainingsauftakt 2018. Die ganze Bande ist wieder da und macht die Allmend unsicher. Ganze Bande? Nein, der Vertrag mit Dzengis Cavusevic war aufgelöst worden. Der Slowene hatte 2017 nicht mehr an seine gute Phase im Herbst 2016 anknüpfen können. Er wird wohl zurück zum FC Wil wechseln, eine Mannschaft, die im Herbst häufig einen guten Allgemeineindruck hinterlassen hat, aber im gegnerischen Strafraum zu ungefährlich war. Ausserdem wurde an Kay Vosers 31. Geburtstag bekanntgegeben, dass dieser in der Rückrunde nicht mehr zum Kader der Ersten Mannschaft gehören wird. Sein letztes Spiel war die 0:4-Derbyniederlage gegen GC gewesen, bei welcher Voser den Gegner mit seinen Fehlern aufbaute. Sowohl in dieser Partie, wie auch beim vorangehenden 3:1-Sieg in Thun war er mit jeweils Züri Live-Note 2 schlechtester Mann auf dem Platz gewesen. Die besten Auftritte Vosers im FCZ-Dress datieren wie bei Cavusevic vom Herbst 2016. Dies waren die Europa League-Partie in Bukarest sowie der wichtige 3:1-Sieg auf der Maladière gegen Xamax gewesen.

Die beiden Abgänge haben nichts mit einem Überangebot auf den jeweiligen Positionen zu tun. Ganz im Gegenteil. In der Sturmspitze beispielsweise wurde in der Vorrunde auch mal Moussa Koné getestet, aber dieser konnte die Rolle als Zielspieler nicht zufriedenstellend ausfüllen. Mit Schwung aus dem Raum und von der Seite kommend fühlt sich der Senegalese deutlich wohler. Cavusevic war vom Spielertyp her der einzige echte Ersatz für Michael Frey. Voser seinerseits wurde in seiner FCZ-Zeit häufig auf der linken Seite eingesetzt, sass aber im letzten Spiel vor der Winterpause in Lausanne auf der Bank, obwohl Pa Modou und Kempter verletzt und Brunner krank waren. Coach Uli Forte traute zu diesem Zeitpunkt Offensivmann Roberto Rodriguez in dieser Rolle mehr zu, als Voser oder Haile-Selassie. Während eine solche Entscheidung für einen 18-jährigen noch nicht das «Ende der Fahnenstange» bedeuten muss, ist dies bei einem damals 30-jährigen sehr wohl der Fall.

Cavusevic und Voser sind beliebt in der Mannschaft und im Verein, sie können Rollen auf dem Platz einnehmen, die aktuell durchaus gefragt wären, und sie waren phasenweise wichtig in der Aufstiegssaison. Das alles ist schlussendlich aber sekundär. Der entscheidende Punkt ist, dass es beiden von der Qualität her für das vom FCZ jetzt in der Super League angestrebte Spielniveau nicht mehr reicht. Uli Forte und sein Trainerteam basieren den Aufbau der Mannschaft nicht auf einem starren taktischen Schema, in welches dann jede Position (zum Teil auch mit «Lückenbüssern») «doppelt besetzt» wird. Ausgangspunkt sind stattdessen die zur Verfügung stehenden Spieler. Das System soll so gestaltet werden, dass die besten Spieler des Kaders sich optimal entfalten,  und ihre Stärken einbringen können. Auf dieser Basis hat sich Forte zu Saisonbeginn für das 3-4-3 als aktuelle Grundformation entschieden.

Die Qualitäten der Spieler werden dabei immer wieder neu evaluiert. Einen Profi für immer und ewig auf eine Position festzunageln, auf der er seit Juniorenzeiten schon immer gespielt hat, macht wenig Sinn. Hat ein junger Spieler körperlich zugelegt, ein älterer Spieler etwas an Geschwindigkeit verloren oder ein Mittelfeldspieler zeigt plötzlich ungeahnte Skorerqualitäten, wird dies berücksichtigt. Die aktuellen Qualitäten der Spieler optimal fürs Team zu nutzen, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Izer Aliu beispielsweise hat aufgrund seiner spielerischen Qualitäten in der Academy im Zentralen Mittelfeld gespielt. Aber reicht seine Handlungsschnelligkeit auf dieser Position auch für gehobenes Super League-Niveau? Und wie wirkt sich sein Wachstumsschub auf sein Spiel aus? Bei seinem ersten Einsatz auf dieser Stufe in Lausanne zeigte Aliu ganz gute Ansätze – allerdings in einer Spielphase, in welcher der Gegner nicht mehr volle Gegenwehr an den Tag legte. Am ersten Trainingstag des neuen Jahres wurde der 18-jährige im Trainingsspielchen mit verkürztem Spielfeld auf der linken Seite eingesetzt, und machte da seine Sache ganz gut, während der offenbar noch nicht hundertprozentig fitte Pa Modou zusammen mit Torhüter Yann-Alexandre Fillion und Physio Zivorad Filic seine Runden um den Platz drehte.

Das schönste Tor des Trainingsspiels erzielte Aliu nach schönem Doppelpass mit seinem langjährigen Kompagnon Toni Domgjoni, der die Wintervorbereitung mitbestreiten darf. Ohne die beiden auf die gleiche Stufe mit den FCZ-Koryphäen stellen zu wollen, repräsentiert Aliu eher den «Spielertyp Margairaz», während man Domgjoni als «Typ Dzemaili» bezeichnen kann. Ein Zentraler Mittelfeldspieler, der Verantwortung übernimmt, zweikampfstark agiert und jede sich öffnende Lücke zu schliessen versucht. Wie Dzemaili stürmt er bei Gelegenheit aber auch gerne nach vorne und geht in den Abschluss. Domgjoni war Captain des Teams mit unter anderem Rüegg, Rohner , Aliu (und als Ersatz Haile-Selassie), welches 2016 in einem dramatischen Derby auf dem GC Campus den U18 Schweizer Meistertitel holte.

Flashback – Antoniazzi und Domgjoni mit U18-Nati 1:1 gegen Deutschland: https://www.zuerilive.ch/2016/04/u18-jungs-antoniazzi-und-domgjoni-11-gegen-deutschland/

Flashback 2 – FCZ U18 – mit viel Grinta zum Titel: https://www.zuerilive.ch/2016/06/fcz-u18-mit-viel-grinta-zum-titel/

Flashback 3 – Izer Aliu im Interview: „Die neue U21 hat viel Qualität“: https://www.zuerilive.ch/2017/08/izer-aliu-die-neue-u21-hat-viel-qualitaet/

Ebenso mit dabei bei diesem U18-Titel und der anschliessenden UEFA Youth League-Kampagne war Offensivmann Lavdrim Rexhepi. Dieser wird im Februar 20 und ist damit beinahe zwei Jahre älter als Aliu. In der Academy hat er auch davon profitiert, dass auf der Stürmerposition in vielen Jahrgängen wirklich gute Konkurrenz fehlt. Rexhepi bringt spielerische Qualitäten mit und spielt am liebsten als zurückhängende Spitze. Zuletzt ist ihm in der Promotion League vor dem gegnerischen Tor etwas der «Knopf aufgegangen». Zusammen mit Sions Aiméry Pinga ist er mit sieben Treffern der beste Teenager im Torschützenklassement der Liga.

Dass Domgjoni und Rexhepi diese Wintervorbereitung mit der 1. Mannschaft bestreiten dürfen, bedeutet nicht, dass sie aktuell die grössten Talente aus der Academy sind. Sie sind sicherlich überdurchschnittlich, aber Top-Talente schaffen den Sprung in die 1. Mannschaft mit 16, 17 oder spätestens 18 Jahren. Domgjoni und Rexhepi sind bereits 19.  Es sind Grenzfälle, die man diesen Winter im Umfeld der 1. Mannschaft nochmal auf Herz und Nieren prüfen will, bevor man dann möglicherweise im Frühling eine Entscheidung fällt, wie es weitergeht. Domgjoni scheint für eine Profikarriere gerüstet zu sein – die Frage ist, ob er den Sprung beim FCZ schafft oder beispielsweise über die Challenge League. Rexhepi müsste nochmal einen grossen Entwicklungsschritt machen und es wäre eher eine Überraschung, wenn er den Sprung schaffen würde. Gegenüber Züri Live äusserte sich dieser nach dem Trainingsstart folgendermassen: «Mit der 1. Mannschaft trainieren zu dürfen, war ein sehr schönes Neujahrsgeschenk. Mein Ziel für das Neue Jahr ist: gesund bleiben und alles geben. Durch das Aufgebot für die 1. Mannschaft begann das Training früher, als mit der U21, aber…lieber früher als später.»

Armin Alesevic ist nach seiner Operation noch rekonvaleszent, während Marco Schönbächler sowie Michael Kempter zusammen mit dem Langzeitverletzten Marvin Graf in der Saalsporthalle im Rehabilitationsprozess sind. Schönbächler und Kempter sollen wenn möglich schon während der Wintervorbereitung wieder zum Team stossen. Wieder fit ist Antonio Marchesano, der am Auftakttag mit Frey, Vanins, Nef, Dwamena, Odey zur Gruppe gehörte, die den Leistungstest absolvierte. Roberto Rodriguez war entschuldigt – er wurde am Tag des Trainingsauftaktes Vater von Zwillingsschwestern. Gratulation!  Mirlind Kryeziu war schon vor der Winterpause ins Training zurückgekehrt, spielte in der U21 und sass in Lausanne auf der Bank. So ganz 100% wieder da scheint er aber noch nicht zu sein, denn beim Trainingsauftakt hatte er mit zunehmender Dauer auf dem tiefen Boden Konditions- und Konzentrationsprobleme. Ähnlich wirkte, ohne verletzt gewesen zu sein, Yassin Maouche – auf eine gelungene Aktion folgten meist zwei bis drei Ballverluste.

Meist im Schlepptau der Jungen, vor allem von Izer Aliu, unterwegs war zum Trainingsauftakt der 21-jährige Kanadische Keeper Yann-Alexandre Fillion. Fillion ist in Ottawa aufgewachsen und wechselte vor anderthalb Jahren vom Major League Soccer-Klub Montreal Impact zum FCZ – und unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Im ersten Testspiel unter Trainer Uli Forte kam er im Juni 2016 in St. Margrethen gegen Austria Lustenau eine Halbzeit zum Einsatz und machte einen soliden Eindruck. Dieser Eindruck bestätigte sich ein halbes Jahr später in der Wintervorbereitung, als Fillion immerhin bereits insgesamt drei Halbzeiten Einsatzzeit erhielt. Dazwischen hatte er sich im Herbst wegen einer Armverletzung operieren lassen müssen. Das Kalenderjahr 2017 spielte Fillion dann beim Nordschwedischen Drittligisten Umea. Dort wurde er zur Nummer 1, bis er sich im Oktober in der Partie gegen den ehemaligen Erstligisten Assyriska am Ellbogen verletzte. Die Leihe nach Umea ist per Ende Jahr ausgelaufen. Geplant war, dass Fillion seine Verletzung in Kanada noch fertig auskuriert. Nun ist er aber bereits wieder zurück in Zürich und im Trainingsbetrieb dabei, auch wenn er sich bei vielen Übungen noch etwas zurückhalten muss.

Panta Rhei – vor allem über die Flügel (grosse FCZ-Rückrundenvorschau)

Fünf Siege in sechs Partien der Wintervorbereitung – und dies nachdem der letzte Winter-Testspielsieg drei Jahre zurücklag (4:0 gegen Locarno am 26.1.2014). Vor Jahresfrist gelang in vier Vorbereitungspartien ein einziges Törchen – durch Aleksandr Kerzhakov per Absatz aus kurzer Distanz gegen den SV Ried (1:1). Das letzte Vorbereitungsspiel in Kaiserslautern war der negative Höhepunkt gewesen – das Team von Trainer Hyypiä war beim 0:4 über weite Strecken kraft- und chancenlos aufgetreten. Nicht immer führen gute Vorbereitungsspiele dann aber auch zu einer guten Runde in der Meisterschaft. Deutlich wichtiger dafür ist jeweils die Auftaktpartie, und die wird am Montag um 19:45 im Stade de Genève angepfiffen.

Trotzdem: der FCZ konnte in den meisten Testspielen zumindest über weite Strecken das Spiel in die Hand nehmen und eine ganze Reihe von Chancen kreieren. In der Sommervorbereitung hatte Uli Forte noch vorwiegend den jungen Spielern den Vortritt gelassen und viel Spielzeit ermöglicht. Nun ging es stärker um das Einspielen der etablierten Akteure – natürlich ohne die Jungen zu vernachlässigen. Die Mannschaft hat sich während der Vorrunde gefunden, und deutlich mehr Spieler konnten die Vorbereitung der zweiten Saisonphase vom ersten Tag an in Angriff nehmen. Wie sieht also die Situation vor Rückrundenstart konkret in den einzelnen Mannschaftsteilen aus?

Photo: Roland ZH, CC BY-SA 3.0

TOR

Seit dem überstürzten Abgang von David Da Costa vor etwas weniger als zwei Jahren kann man die Situation auf dieser Position mit zwei Worten ausdrücken: Panta Rhei – alles ist im Fluss. Alles? Nein, ein Anker wurde im Sommer eingeschlagen, und das ist die Nummer 1, Andris Vanins. Der Lettische Routinier ist zu Recht unangefochten, und war auch dann auf dem Posten, wenn er in einem Spiel nicht viel zu tun hatte. Ein Kandidat für die Nachfolge des 36-jährigen Vanins in ein, zwei oder drei Jahren könnte der 20-jährige Kanadier Yann-Alexandre Fillion sein. Im Sommer eine und jetzt drei Halbzeiten im Einsatz, machte dieser einen für sein Alter souveränen Eindruck und wird wohl zunächst mal verliehen werden. Sein Vertrag beim FCZ läuft bis 2021! In der Zweiten Mannschaft darf Fillion offenbar aus regulatorischen Gründen zur Zeit nicht eingesetzt werden. Novem Baumann konnte wie schon im Sommer auch jetzt im Winter nicht überzeugen. Er hat mit 540 Minuten von allen Torhütern in Testspielen am meisten gespielt. Yanick Brecher gab nach seiner achteinhalb-monatigen Verletzungspause sein Comeback gegen Rapperswil. Ein Leihverein wurde für ihn bisher nicht gefunden. Gut möglich, dass er zunächst vermehrt in der von Massimo Rizzo trainierten «U21» zum Einsatz kommen wird. Was allerdings wiederum verhindern könnte, dass der talentierte 18-jährige Bojan Milosavljevic neben Fabian Fellmann zu seinen Einsätzen kommt.

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BACKS ZENTRUM

Ivan Kecojevic und Armin Alesevic sind angeschlagen. Das Zentrum der Hintermannschaft stellt sich mit Alain Nef und Umaru Bangura in Genf möglicherweise von selbst auf. Bangura, der erst Anfang August zum Team stiess, hatte in der Vorrunde seine Ups & Downs und durfte nun in der Wintervorbereitung von allen Innenverteidigern am meisten spielen. Tritt der Abwehrmann aus Sierra Leone top fokussiert auf, wie beispielsweise in Villarreal, dann kann er dank seiner Schnelligkeit und Beweglichkeit auch gegen ein Spitzenteam der «La Liga» mithalten. Ist die Körperspannung hingegen nicht zu hundert Prozent da, dann hat er mit seiner für einen Innenverteidiger nicht unbedingt imposanten Postur auch in der Challenge League Schwierigkeiten, sich durchzusetzen. Alain Nef war in der Schlussphase der Vorrunde der wichtigste Spieler und scheint mit zunehmendem Alter eher noch besser zu werden. Ivan Kecojevic trat über weite Strecken souverän und Armin Alesevic, der auch auf der linken Seite eingesetzt werden kann, solide auf. Aus der U21 ist zur Zeit in erster Linie Mirlind Kryeziu eine Alternative, die für den Spieltagskader in Frage kommen könnte.

BACKS AUSSEN

Nicolas Stettler ist auf der Basis seiner Leistungen nahe dran an der Stammelf. Passspiel, Vorstösse, Flanken,…- der Thurgauer hat  offensiv abgesehen von den Einwürfen mittlerweile gegenüber Cédric Brunner eher die Nase vorne. Im Zweikampfverhalten defensiv hat Brunner noch gewisse Vorteile, aber Stettler gehört zu den Spielern im Kader, die am schnellsten Fortschritte machen. Kay Voser hat in der Vorrunde ebenfalls mit viel Konstanz und Zuverlässigkeit überzeugt, plagt sich aber immer wieder mit kleineren Verletzungen herum. Für die vierte Position kommen Michael Kempter, bei welchem immer noch nicht ganz klar ist, ob er nun nach Wohlen ausgeliehen wird, oder der zurückgeholte Miro Muheim in Frage. Für Muheim wird es aufgrund seiner geringen Handlungsschnelligkeit eher schwierig, sich in der Offensive im Profibereich durchzusetzen. Die Linksverteidigerposition könnte eine Chance für ihn sein. Allerdings ist noch fraglich, ob er bereits die Wettkampfhärte und Stabilität auf Challenge League-Niveau mitbringt.

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MITTELFELD

Vasilije Janjicic, in der Challenge League-Meisterschaft ganze vier Minuten eingesetzt, hat in den Testspielen dieser Saison im Zentralen Mittelfeld mit 342 Minuten immer noch am meisten Spielzeit aufzuweisen, und da es im Frühling meist keine Freundschaftspartien mehr gibt, könnte dies auch definitiv so bleiben. Dies obwohl Janjicic, der zuletzt beim Rückrundenstart der Bundesliga zwei Mal auf der Bank Platz nahm, bereits Ende August zum HSV gewechselt ist. Der ehemalige FCZ-Lehrling hätte zumal nach dem Abgang von Anto Grgic gute Chancen auf einen Stammplatz beim FCZ gehabt. Die Liste der in den Testspielen eingesetzten Spieler besteht nun aus drei Gruppen: junge Spieler, die sich noch nicht durchgesetzt haben (Aliu, Rüegg, Salija), junge Spieler, die mittlerweile zu Deutschen Traditionsvereinen gewechselt sind (Janjicic, Grgic) und routiniertere Spieler, welche gerade in Vorbereitungsphasen häufig als «rekonvaleszent» auf dem Matchblatt erscheinen (Sarr, Kukeli, Yapi).

Sangoné Sarr hat grosse Teile der Vorrunde nicht im Vollbesitz seiner Kräfte gespielt, und unter anderem auch deshalb bei Züri Live mit 4,7 den schlechtesten Notenschnitt nach Armando Sadiku und Davide Chiumiento aufzuweisen. Gerade in der Europa League hat Sarrs verminderte Leistungsfähigkeit wohl ein, zwei Punkte gekostet. Nach Ende der Rückrunde unterzog sich der Senegalese dann einer Schulteroperation und befindet sich zur Zeit immer noch im Aufbautraining. Burim Kukeli wurde erst gegen Ende der Vorbereitung aus diesem entlassen und ist noch nicht bei 100% Leistungsfähigkeit. Wie gut Gilles Yapi dem Zürcher Spiel tut, war in den Vorbereitungspartien, in denen der Captain dabei war, gut zu sehen. Die Hauptprobe gegen St.Gallen verpasste er aber einen Tag vor seinem 35.Geburtstag krankheitshalber.

Kevin Rüegg hat sich in der Wintervorbereitung aufgedrängt und auch wenn es noch viele verbesserungsfähige Details gibt, könnte man ihn bei Bedarf ins kalte Wasser werfen. Favorisiert wird von Uli Forte aber offensichtlich die Variante mit dem zurückgezogen agierenden Antonio Marchesano. Auf dieser Position hat der Tessiner in Winterthur häufig keine guten Leistungen gezeigt und ist erst «explodiert», als ihn Patrick Rahmen in Biel als zurückhängende Spitze aufstellte. Beim FCZ gibt er sich alle Mühe, kann aber seine Defizite in den Zweikämpfen und im Stellungsspiel trotzdem nicht verbergen. Für Izer Aliu waren die Testspiele ein guter Lernprozess. Ihn schon zu Beginn gegen Servette, Xamax und Wil zu forcieren, kommt kaum in Frage. Eventuell gibt es für ihn am Ende der Rückrunde vermehrt Einsatzmöglichkeiten für das auch vom SFV geschätzte grosse Talent.

FORWARDS AUSSEN

Letzte Saison war dies eine Problemposition, worauf der Fokus der Sommerverpflichtungen mit Adrian Winter und Roberto Rodriguez klar war. Beide haben sich vor allem auch mit ihrer Einstellung und dem Kampfgeist auf dem Platz zu wichtigen Teamstützen gemausert und sorgten über die Aussenpositionen für „Panta Rhei“. Zudem bekam Marco Schönbächler nach seiner langen Verletzungspause die Zeit, sich wieder an sein altes Niveau heranzutasten. Die Konstanz war daher beim schnellen Flügelspieler verständlicherweise noch nicht vorhanden. Trotzdem beglückte er die FCZ-Fans bereits wieder mit dem einen oder anderen Highlight wie seinem Traumtor im Heimspiel gegen Osmanlispor. Zuletzt an der Hauptprobe gegen St.Gallen erinnerte Schönbächler erstmals wieder an den „Schönbi“ der besten Zeiten, als er endlich das überfällige Aufgebot für die Schweizer Nati erhielt. In einer Woche feiert der Zürcher übrigens sein 10-jähriges Jubiläum seit seinem ersten Wettbewerbseinsatz in der 1.Mannschaft! 253 Spiele mit 39 Toren und 44 Assists. Es gibt heutzutage nicht mehr viele Profis, die ein solches Jubiläum feiern können.

In den Sommertestspielen war Artjom Simonyan der vierte Flügelmann. Dieser wurde dann aber zu Le Mont verliehen und kam dort noch nicht viel zum Einsatz, und wenn, dann auf einer 8-er/10-er Position im Mittelfeld. Im Herbst hatte der FCZ den jungen Ägypter Khalil Elnouby getestet. Dieser überzeugte in seinem 45 Minuten-Einsatz gegen Vaduz, und erzielte zudem auch noch ein Traumtor nach einer Traumkombination über rechts. Eine allfällig mögliche Verpflichtung scheiterte aber wohl an regulatorischen Hürden. Im Winter war nun Neo-Profi Fabian Rohner der vierte Mann. Von allen Teenagern im Team ist Rohner wohl am weitesten. Die Wintervorbereitung hat bestätigt, dass er sich als Leichtgewicht auch im Männerfussball sehr gut behaupten und durchsetzen kann, dank einer Kombination aus Schnelligkeit, Unerschrockenheit, Technik, Spielintelligenz und guter Körperspannung. Seine Zielstrebigkeit, Spielverständnis und Schusstechnik machen ihn zudem zu einem torgefährlichen Spieler, mit Sicherheit auch auf Challenge League-Niveau – mindestens… Im einzigen verlorenen Testspiel gegen Dynamo Dresden (mit 2:1-Auswärtssieg in Nürnberg in die Rückrunde gestartet und auf Tuchfühlung mit den Bundesliga-Aufstiegsplätzen) war Rohner einer der besten. Auch Moussa Koné ist weiterhin eine Alternative auf dem Flügel und beim 3:1-Treffer gegen Rapperswil war ersichtlich, dass die neue Sturmspitze Dwamena dazu in der Lage ist, schnelle Flügelspieler wie Koné, Rohner oder Schönbächler im Strafraum in gute Abschlusspositionen zu bringen – häufiger, als es bisher der Fall war.

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FORWARDS ZENTRUM

Oliver Buff erinnerte in der Hauptprobe gegen St.Gallen in der 1.Halbzeit ähnlich wie Marco Schönbächler an seine besten Zeiten – grosse Spielfreude und Technik in relativ hohem Tempo. Dies nachdem der Standardspezialist seit dem Auswärtsspiel gegen Servette angeschlagen war. Im Stade de Genève hatte er im Herbst bereits angeschlagen vor seiner frühzeitigen Auswechslung noch einen Penalty verwandelt. Die grösste Neuigkeit vorne im Zentrum ist aber sicherlich der «Tausch» Dwamena für Sadiku, und die ersten Eindrücke versprechen, dass dies für den FCZ ein guter Tausch war. Raphael Dwamena erscheint im Paket aus Technik, Robustheit, Schnelligkeit, Spielverständnis und Mannschaftsdienlichkeit als der komplettere Stürmer mit dem einzigen festgestellten Manko, dass er sich im Abschluss bisher «weigert», den rechten Fuss zu benutzen.

Wirklich Eindruck machte in der Wintervorbereitung aber Dzengis Cavusevic. Der Abgang von Sadiku schien den Slowenen zu beflügeln, und er scheint sich speziell mit Marchesano, aber auch mit den anderen Mitspielern immer besser zu verstehen. Im Sommer stiess er erst relativ spät zur Mannschaft. Nun hat der Forward die gesamte Vorbereitung mitgemacht, sich nochmal verbessert, und ist zur Zeit wohl in der Form seines Lebens. Cavusevic sollte in dieser Verfassung zumindest zu Beginn trotz der Verpflichtung Dwamenas erstmal als Nummer 1-Spitze gesetzt sein. Kultstürmer Moussa Koné hat nach einer gewissen Flaute im Abschluss durch sein Tor in Rapperswil hoffentlich wieder an Selbstvertrauen zugelegt.

Antonio Marchesano war in der Vorrunde ähnlich wie schon in Biel an vielen torreichen Spielen wesentlich beteiligt, und hatte vor der Winterpause eine Phase, wo er in fünf Partien 10 Skorerpunkte erzielte. Allerdings erscheint der FCZ mit dem Tessiner auf dem Platz gleichzeitig auch defensiv verwundbarer. Davide Chiumiento gibt sich Mühe, den Anschluss zu schaffen, wird es aber wohl selbst auf Challenge League-Niveau nicht einfach haben, seine aussergewöhnliche Technik noch genügend oft richtig zur Geltung zu bringen. Und im Gegensatz zu Buff scheint Chiumiento nicht zu effektiver defensiver Mitarbeit über 90 Minuten in der Lage, was im Fussball auf heutigem Niveau unabdingbar ist.

 

FCZ auf Kurs Richtung Rückrundenstart in Genf – 1:0 vs. Dinamo Bukarest

Der Auftritt des FCZ im dritten Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in Spanien war erfreulich. Die Zürcher machten den Eindruck einer Mannschaft, die im Hinblick auf die Rückrunde in Kürze in die Startblöcke steigt und langsam, aber sicher in den Wettkampfmodus kommt. Von den Rumänen konnte man das überhaupt nicht behaupten, obwohl sie zwei Tage vor dem FCZ mit dem Spitzenkampf gegen Leader Viitorul Constanta in die Rückrunde der obersten Rumänischen Liga starten. Dinamo ist 18-facher Meister und liegt nach der Vorrunde auf dem 5.Platz. Vor allem aber hat der Klub die eigenen Fans glücklich gemacht, weil das Derby schlechthin im Rumänischen Fussball gegen den FCZ-Europa League-Gegner Steaua zwei Mal gewonnen werden konnte bei einem Unentschieden in drei Wettbewerbsspielen. Ansonsten wird das Jahr 2016 in der Dinamo-Chronik eher in dunkler Erinnerung bleiben, nachdem der ehemalige Lausanner Mittelfeldspieler Patrick Ekeng im Mai bei einem Meisterschaftsspiel gegen Viitorul auf dem Platz zusammenbrach und später im Spital starb. Die Nummer 14 des Kameruners wird nicht mehr vergeben.

Beide Equipen traten mit den besten verfügbaren Spielern an und wechselten praktisch durch. Beide hatten im vorhergehenden Testspiel ein Team aus der 2.Bundesliga besiegt – allerdings war das im Falle des FCZ Tabellenschlusslicht St.Pauli gewesen, währenddessen Dinamo gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig 1:0 gewonnen hatte. Im Schweizerisch-Rumänischen Testduell war der FCZ aber die bessere Mannschaft. Es war eine Spielidee erkennbar, der Rhythmus wurde im Vergleich zu den vorhergehenden Partien gesteigert, und der Testlauf vom Team sichtlich ernst genommen. Einzig an der Effizienz im Abschluss haperte es erneut, denn die Mannen von Trainer Uli Forte hätten gut und gerne deutlich höher gewinnen können.

Auch wenn Andris Vanins und Yann-Alexandre Fillion im Zürcher Kasten kaum etwas zu halten hatten, machten beide den gewohnt sicheren und fokussierten Eindruck in ihren Aktionen. Vorne war Dzengis Cavusevic gut aufgelegt, und wurde von den Mitspielern gerne gesucht. Roberto Rodriguez zog immer wieder in die Mitte und spielte Steilpässe in die Tiefe, so wie vor dem 1:0, als er Winter mit einem guten Ball hinter die Abwehr auf die Reise schickte. Die Kombination von Kampfgeist und technischen Qualitäten machte „Robi“ schon in der Vorrunde zu einem wertvollen Spieler im Zürcher Kollektiv. Noch nicht richtig im Flow ist Moussa Koné, der schon in den letzten Wochen der Vorrunde etwas überspielt wirkte. Ein bisschen ähnlich ist es bei Oliver Buff, der in jedem Spiel drei, vier sehr starke Szenen hat, nach seiner Verletzung in Genf insgesamt aber noch ein ganzes Level entfernt ist von der Form, die er über weite Strecken im Herbst hatte. Dass Gilles Yapi wieder regelmässig eingesetzt werden kann, tut der Mannschaft sichtlich gut, und Kevin Rüegg ist eigentlich die ideale Ergänzung des Captains im Zentralen Mittelfeld.

Miro Muheim, der in den letzten Jahren im Juniorennationalteam als Offensivspieler mehrere enttäuschende Auftritte hinter sich hatte, bestätigte auch gegen Dinamo, dass die Position als Linksverteidiger für ihn eine Chance ist. Davide Chiumiento gab sich auf der Position im Zentralen Mittelfeld zwar Mühe, konnte aber auch diesmal nicht überzeugen. Der zuvor angeschlagene und erstmals wieder eingesetzte Burim Kukeli fand nicht überraschend noch nicht richtig ins Spiel. Bei Adrian Winter und Marco Schönbächler lief es etwas besser, als zuletzt. Dafür entfaltete Fabian Rohner über links etwas weniger Wirkung, als in den ersten beiden Testspielen über rechts.

Sehr wohltuend für einen Daheimgebliebenen war der Kommentator des Spiels auf Dolce Sport. Schon in den Europa League-Duellen mit Steaua war die Professionalität, das gute Auge und die Fussballkenntnis der Rumänischen Sportjournalisten positiv aufgefallen. Sehr aufmerksam entging ihm kein taktisches und situationsbezogenes Detail. Er hatte die Entwicklung jedes einzelnen Spielers und vergangene Partien präsent, holte das Maximum aus dem nicht eben inspirierenden Auftritt seiner Landsleute heraus, und selbst ohne Kenntnisse der Rumänischen Sprache konnte man mehr interessante Zusatzinformationen über Dinamo und den FCZ erfahren, als mit einem Deutschschweizer Kommentator. Dass beispielsweise die Operation von Burim Kukeli nach dessen Verletzung im Tessin drei Stunden gedauert hat, wusste der Schreibende zuvor jedenfalls nicht – oder hatte es zumindest verdrängt.

FC Zürich – Dinamo Bukarest 1:0 (1:0)

Tore: 38. Cavusevic (Winter).

FCZ: Vanins (46. Fillion); Brunner (46. Stettler), Nef, Bangura, Voser (46. Muheim); Winter (46. Rodriguez), Rüegg (46. Kukeli), Yapi (46. Chiumiento), Schönbächler (46. Rohner); Cavusevic (46. Koné), Marchesano (46. Buff).

Dinamo: Penedo Cano (46. Branescu); Romera Navarro (65. Ceccarelli), Nedelceanu, Maric, Oliva (67. Olteanu); Nistor (77. Gheorge), Busuladzic (65. Dudea), Palic (71. Corbu); Tircoveanu (46. Hanca), Benec (43. D.Popa), Mahlangu (46. Rotariu).

40 Jahre nach Meistercup-Viertelfinal: kein Ruhmesblatt gegen Dresden

40 Jahre nach der gloriosen Qualifikation für den Meistercup-Halbfinal (Stichwort: Liverpool) konnte sich der FCZ diesmal gegen Dynamo Dresden im zweiten Testspiel der Wintervorbereitung nicht mit Ruhm bekleckern. Dass der Siebtplatzierte der 2.Bundesliga vom Zeitplan her in der Vorbereitung schon etwas weiter ist, und zudem gestern Nachmittag von Trainer Neuhaus im Hinblick auf das Testspiel gegen den FCZ eine Ruhepause verordnet bekommen hatte, merkte man vor allem in der 1.Halbzeit. Zwar lief der Ball bei den Zürchern zeitweise relativ flüssig, aber kein Spieler war von der Frische her in der Lage mit einem Sprint mal in ein Laufduell gegen einen Dresdner Gegenspieler zu gehen. So stand Dynamo-Stürmer Kutschke nach einem Missgeschick von Aliu zentral ganz alleine vor Torhüter Baumann und verwertete gleich in der 5.Minute zum 1:0. Schon nach 50 Sekunden hatte Moussa Koné allerdings nach einem Abwehrfehler von Dresdens Hartmann eine noch grössere Chance alleine vor Torhüter Schwäbe vergeben.

Das 0:2 konnte ebenfalls der ehemalige Wolfsburger Kutschke erzielen. Dies nachdem sich Torhüter Novem Baumann nach einem langen Ball völlig verschätzt hatte. Das gleiche passierte dem U21-Keeper bei einem zu Unrecht wegen Offside aberkannten Dresdner Tor gleich noch ein zweites Mal.  In allen seinen Aktionen wirkte Baumann hektisch, unsicher und etwas orientierungslos. Auch bei den anderen beiden Gegentoren sah Baumann nicht gut aus – entgegen allen Lehrbüchern verzichtete er darauf, den Winkel richtig zu verkürzen, und schaffte es nicht, ruhig zu bleiben. Überraschend ist das nicht – es  widerspiegelt eins-zu-eins Baumanns alles andere als überzeugende Leistungen in der Promotion League. Auch Dresdner Beobachter wunderten sich über das Torwartspiel des Zürcher Keepers und bezeichneten diesen als Schwachpunkt. Das 0:3 fiel vor der Pause nach einem Dresdner Konter, bei welchem kein Zürcher spritzig genug war, um eingreifen zu können. Der aus der FCZ Academy stammende Testspieler Miro Muheim zeigte als Linksverteidiger (nicht seine Stammposition) eine durchschnittliche Leistung.

In der Pause wechselte Trainer Uli Forte die ganze Mannschaft aus. Mit Fillion stand nun ein Torhüter mit deutlich mehr Ruhe und Ausstrahlung zwischen den Pfosten, welcher jeweils die richtigen Entscheidungen fällte, und einmal bei einem Konter im 1 vs. 1 gegen den anstürmenden Berko obsiegte. Aber auch Nef und Alesevic zeigten in der Innenverteidigung nach dem eher schlampigen Auftritt vor allem Banguras etwas mehr Seriosität im Spiel. Yapi brachte Ruhe und Rüegg überzeugte im Mittelfeldzentrum mit seiner Präsenz und dem Willen, das Spiel an sich zu reissen. Flügelspieler Rohner zeigte ebenfalls gute Ansätze und war im Endeffekt der gefährlichste Zürcher Offensivspieler, leitete zudem mit einem Ballgewinn in der Offensivzone das einzige Zürcher Tor durch Cavusevic ein, nachdem Fortes Mannen mit Pressing in der Schlussphase nochmal richtig Druck gemacht hatten.

FC Zürich – Dynamo Dresden 1:3 (0:3)

Tore: 5. Kutschke (Lambertz) 0:1, 20. Kutschke (J.Müller) 0:2, 40. Lambertz (Berko) 0:3, 83. Cavusevic (Marchesano) 1:3.

FCZ: Baumann (46. Fillion); Voser (46. Brunner), Kecojevic (46. Nef), Bangura (46. Alesevic), Muheim (46. Stettler); Winter (46.Rohner), Buff (46. Rüegg), Aliu (46. Yapi), Schönbächler (46. Rodriguez); Koné (46. Cavusevic), Chiumiento (46. Marchesano).

Positiv aufgefallen: Rohner, Rüegg, Fillion, Nef, Alesevic, Yapi, Koné, Cavusevic, Marchesano, Rodriguez, Stettler

Licht und Schatten: Aliu, Winter, Muheim, Kecojevic, Buff, Voser

Negativ aufgefallen: Baumann, Bangura, Brunner, Chiumiento, Schönbächler

Saisonvorschau: Keine Experimente im Tor

Nach einem schwierigen Jahr soll auf der Goalie-Position Ruhe einkehren. Andris Vanins wurde als klare Nummer 1 geholt. Dahinter kämpfen Cupsieger-Torhüter Anthony Favre und Novem Baumann um die Nr.2. Die letztjährige Punktebilanz und die kleinere Fehlerquote sprechen für Favre. Mit dem Waadtländer holte der FCZ immerhin 1,14 Punkte pro Spiel – das ergibt hochgerechnet 41 Punkte auf die Saison (punktgleich mit Thun). Baumann hingegen hat immer noch starke Probleme mit Timing und der Orientierung im Raum und verursacht so viele unnötige Gefahrenmomente im eigenen Strafraum.

Der neu verpflichtete Yann-Alexandre Fillion soll ausgeliehen werden. Da Vanins in der Vorbereitung teilweise angeschlagen war, kam Baumann am meisten zum Einsatz, auch weil er gegen Stuttgart II nachrückte, wo eigentlich Fillion vorgesehen war. Im allgemeinen wurden die Torhüter in der Vorbereitung nicht allzu viel geprüft, aber Vanins konnte die Erwartungen bisher durchaus erfüllen.

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Forte: «Vanins ist die Nummer 1»

Zwei Wochen vor Meisterschaftsstart geht es für den FCZ in den Endspurt der Vorbereitung mit zwei Testspielen im grenznahen Rielasingen heute Freitag und morgen Samstag. Für den Match heute gegen Jahn Regensburg werden mit Mittelfeldspieler und Standardspezialist Izer Aliu und Linksverteidiger Gianni Antoniazzi zum ersten Mal zwei Spieler der U18-Meistermannschaft mit dabei sein. Der Sportliche Verantwortliche Thomas Bickel bekräftigt an der ersten Pressekonferenz nach dem Trainingslager die bereits schon mal geäusserte Absicht, dass die Jungen noch mehr und schneller in die U21 und danach in die 1.Mannschaft integriert werden sollen.

«Die Europa League ist das Dessert», stellt Trainer Uli Forte sofort klar. Wenn es eine Entscheidung zwischen Challenge League und Europa League gibt, wird immer die Challenge League priorisiert. Neben den Frauen und dem Challenge League-Team spielen diesen Herbst auch die Junioren im Europacup. Noch nie zuvor war ein Schweizer Klub gleich mit allen drei Teams im Europacup vertreten. Wie Bickel erklärt, wird dieses U19-Team aus den jüngeren Jahrgängen der neuen U21 (24 Mann-Kader) gestellt, ergänzt durch den einen oder anderen Spieler der neuen U18. Petrosyan/Nater und Magnin/Jakob bleiben Trainer der U21 und U18. Wer (zusätzlich) das U19-UEFA Youth League-Team übernimmt, ist noch nicht bestimmt.

Von den U21-Spielern, die mit der 1.Mannschaft im Trainingslager waren, werden laut Bickel mindestens zwei den Sprung ins Fanionteam schaffen – welche beiden, ist aber noch nicht hundertprozentig klar – es hängt noch von den letzten Trainingseindrücken in der kommenden Woche ab.

Trainer Uli Forte ist im Nachhinein froh um die 0:1-Niederlage im Testspiel in Schaffhausen. Im Gegensatz zu den beiden Spielen gegen die Österreichischen Klubs sei das Resultat gegen den Direktkonkurrenten für die Mannschaft wichtig gewesen, und entsprechend war die Enttäuschung im Anschluss an die Partie gegen die Munotstädter spürbar.

Grundsätzlich sieht Forte sein Team in einem guten mentalen Zustand: «Da wächst etwas heran». Physisch wurde hart gearbeitet, ohne dass es bisher zusätzlich gravierende Verletzungen gegeben hätte. Für die beiden operierten Bua und Etoundi wird es eher knapp bis zum Saisonstart. Chiumiento hat Probleme mit der Leiste,  Sarr wird wegen muskulären Problemen bei den anstehenden Freundschaftsspielen des Wochenendes wohl nicht dabei sein.

Andris Vanins wurde verpflichtet, «um auf der Torhüterposition Ruhe zu haben», wie sich Uli Forte gegenüber den Journalisten in der Saalsporthalle ausdrückt. Der Lette ist die klare Nummer 1, dahinter kämpfen Favre, Baumann und Fillion um die Position Nummer 2 und 3 – Ausgang offen. Und einer dieser drei Torhüter wird auf jeden Fall ausgeliehen werden.

Noch nicht geklärt ist die Captainfrage. Stand heute ist Gilles Yapi der Rädelsführer und Alain Nef Vize-Captain. Da könne es aber vor dem Start zur neuen Saison allenfalls noch Änderungen geben. Was die Feldspieler betrifft, zählt Trainer Uli Forte neben Yapi und Nef auch Kecojevic, Kukeli, Sarr, Schönbächler und alle Neuverpflichtungen des Sommers zum Kern der Mannschaft, die das Projekt Aufstieg in Angriff nehmen soll.

«Wir können nur Spieler brauchen, die sich für den FCZ in der Challenge League zerreissen», macht Uli Forte die Stossrichtung in der Transferpolitik klar. Abgänge sind noch zu erwarten, aber bei keinem Spieler ist der Abgang schon sicher. So geht Forte grundsätzlich bei jedem Akteur grundsätzlich davon aus, dass er bleibt, und setzt niemanden weniger häufig ein, nur weil ein Transfer im Bereich des Möglichen liegt. Als Beispiel für diese Politik kann Anto Grgic genannt werden, der in den bisherigen drei Partien mit 218 Einsatzminuten am meisten gespielt hat.

Nächster Termin: Heute, 19 Uhr – Jahn Regensburg – FC Zürich in Rielasingen (nahe der Grenze zwischen Schaffhausen und Singen gelegen)

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