FCZ Frauen in der Krise: was die Männer besser machen…

Frauenfussball in der Krise! Die FCZ Frauen machen sich Gedanken, wie sie ihren Sport attraktiver machen können: Lingerie, Luftballons, Fake Fouls – alles nicht schlecht, sehr kreativ…

Züri Live weiss aber, was Euch zum ganz grossen Erfolg wirklich fehlt. Drei Stichworte dazu: «Drama! Drama! Drama!»

Wenn man die Super League-Spiele (Männer) mit den NLA-Partien (Frauen) vergleicht, sind die Unterschiede offensichtlich und fallen sofort ins Auge: Schwalben, Zeitspiel, Provokationen und andere Unsportlichkeiten sorgen in der Super League bei Spielern, Funktionären und Zuschauern für ständige Gefühlswallungen. Und die Fans lieben es! Kein Wunder, kommen zu den Männerspielen 50 Mal mehr Zuschauer, welche zudem erst noch bereit sind, 5 Mal höhere Eintrittspreise zu bezahlen.

Ihr mit eurem reinen, schönen und fairen Fussballspiel seid halt schon extrem Old School. Und vor allem: ihr gewinnt ständig! Eure Auftritte missachten alle wesentlichen Grundprinzipien der Dramaturgie. Nehmt Euch ein Beispiel an Euren männlichen Klubkollegen. 16’000 Zuschauer gegen den FC Vaduz! Und warum? Weil Eure Männer halt etwas von Dramaturgie verstehen!

Wohlgemerkt! So ein Zuschauererfolg kommt nicht einfach so von allein. Da muss man schon selbst etwas dazu beitragen. Hier mal ein Fehlpass zum richtigen Zeitpunkt, da mal ein unnötiges Foul im eigenen Strafraum in den Schlussminuten eines Spiels. Und schon ist das Abstiegsendspiel Tatsache! Ich habe munkeln gehört, dass bei Euch Fehlpässe nicht mal im Training geübt werden. Wie kann das sein? Wie wollt ihr die Zuschauer durch ein Wechselbad der Gefühle treiben, wenn ihr nie gelernt habt, so richtig doof zu scheitern?

Mal ehrlich! Ihr müsst einfach wissen: nur Niederlagen geben den Stoff her, aus welchen mitreissende Geschichten und grosse Bilder entstehen. 200 Vermummte, die in die Spielerkabine und in die Präsidentenloge vordringen wollen, Yapi und Nef, die den Pokal gefühlsschwanger und symbolträchtig vor der Kurve platzieren. Das fehlt bei Euch einfach! Diese ganzen aus religiösen Traditionen abgeleiteten Rituale.

Alles bei Euch ist viel zu klar und durchschaubar. Die Männer machen das besser. Mit guten Leistungen im Cup vermitteln sie Hoffnung, mit katastrophalen Auftritten in der Meisterschaft streuen sie Zweifel. Die Kunst besteht darin, den Fan ununterbrochen in diesem Zustand zwischen Hoffen und Bangen zu halten, so dass seine Gedanken mit der Zeit nur noch um sein Team kreisen.

Also: in  den Videoanalysen solltet ihr weniger Lio Messi oder Carli Lloyd, sondern mehr Leo Di Caprio und Brie Larson studieren. Hollywood und Bollywood. Drama! Drama! Drama!