Débutant Krasniqi trifft bei Testniederlage gegen Aarau

Der FCZ verliert das Testspiel gegen das interimistisch vom ehemaligen FCZ-Verteidiger Keller trainierte Aarau im Heerenschürli mit 2:3. Das entscheidende Tor für Aarau schiesst in der 80. Minute der 16-jährige Stürmer Noah Lüscher-Boakye nach Steilpass Gianluca Frontinos, bei dem sich der junge Aarauer im Strafraum gegen Mirlind Kryeziu durchsetzen konnte und an Fillions rechtem Bein vorbei in die Ecke traf. Neben Lüscher-Boakye spielten bei den Aarauern mit Torhüter Ammeter und Verteidiger Randjelovic zwei weitere Nachwuchskräfte. Dazu kam der 26-jährige Brasilianische Testspieler Lucas Rocha. Ansonsten stand bei den Gästen mehr oder weniger die aktuelle Stammformation auf dem Platz. Beim FCZ spielte im Tor Yann-Alexandre Fillion durch und hinterliess einen durchzogenen Eindruck. Bledian Krasniqi, Ilan Sauter und Guillaume Furrer aus der U18 kamen zu ihrem Début in der 1. Mannschaft. Krasniqi konnte dabei per Penalty in der 42. Minute per Penalty in die linke untere Ecke den 1:2 Anschlusstreffer erzielen, nachdem er nach Zuspiel Schönbächlers selbst im Strafraum gefoult worden war.

Schiedsrichter Schärli war bei diesem Penaltypfiff allerdings genauso grosszügig wie auf der anderen Seite gegenüber Aarau beim 0:1-Führungstreffer, als Rossini im Strafraum von Nef leicht berührt worden war. Das zwischenzeitliche 2:2 erzielte in der 58. Minute der als einziger Zürcher kurzärmlig spielende Raphael Dwamena nach Doppelpass mit Roberto Rodriguez. Die 16-jährigen Krasniqi und Furrer zeigten eine gute Leistung, auch Sauter spielte in der Innenverteidigung solide. Auch Dalvand vermochte sich auf der ungewohnten Position rechts hinten gut zu behaupten. Und von Schönbächler waren ein, zwei vielversprechende Ansätze zu sehen. Im Allgemeinen war aber die Intensität und vor allem die Frische auf Zürcher Seite nicht allzu hoch, so dass schlussendlich die für diesen Testmatch etwas motivierteren und mit mehr Stammspielern angetretenen Aarauern die Oberhand behielten.

FCZ – Aarau 2:3 (1:2)

Tore: 10. Rossini (Penalty, Rossini) 0:1, 12. Tasar 0:2, 42. Krasniqi (Penalty, Krasniqi) 1:2; 58. Dwamena (Rodriguez) 2:2, 80. Lüscher-Boakye (Frontino) 2:3.

FC Zürich, 1. Halbzeit: Fillion; Sadiku, Nef, Brunner, Sadrijaj; Domgjoni; Schönbächler, Marchesano, Krasniqi, Rodriguez; Odey.

FC Zürich, 2. Halbzeit: Fillion; Dalvand, Kryeziu, Sauter, Berisha; Furrer, Rodriguez (74. Marchesano), Rexhepi, Pagliuca; Frey, Dwamena.

Aarau: Ammeter; Giger, Rocha (46. Randjelovic), Nganga, Perrier; Hammerich, Jäckle; Tasar (70. Ciarrocchi), Frontino, Cani; Rossini (70. Lüscher-Boakye).

 

Die vier Offensivwaffen des FC Winterthur – Kantonsderby in der Züri Live-Vorschau

19 Grad und leicht bewölkt soll es am Matchtag um 17:45 beim Anpfiff zum Kantonsderby durch Schiedsrichter Sandro Schärer auf der Schützenwiese sein. Von Nebel ist in der Wettervorhersage nicht die Rede. Der Match wirft trotzdem seine Schatten voraus. Nach vier Siegen und sechs ungeschlagenen Challenge League-Begegnungen in Folge zeigte Winterthur am letzten Sonntag beim 1:2 in Wohlen erstmals wieder eine eher mässige Leistung.

Viele sagen: angesichts des gesicherten Ligaerhaltes war der Kopf bereits beim letzten echten Highlight der Saison – dem Heimspiel gegen den FCZ. Mehr als 8‘000 Tickets sind bereits abgesetzt – es wird erneut ein ausverkauftes Haus erwartet. Und wie im Dezember wird wohl etwa die Hälfte der Zuschauer aus FCZ-Anhängern bestehen. Die Vorfreude und die Anspannung sei auch in der Mannschaft zu spüren, sagt am Vortag FCZ-Trainer Uli Forte an der gut besuchten Pressekonferenz.

Auch die nahende Meisterschaftsentscheidung spielt dabei natürlich eine Rolle. Aufgrund der klar besseren Tordifferenz als Xamax sollten zwei Siege im Normalfall für den Aufstieg reichen: „den ersten dieser beiden Siege wollen wir in Winterthur holen“, lässt Forte keine Zweifel über das einzige Ziel für Samstag. Gewinnt der FCZ in den kommenden drei Partien der Englischen Woche (in Winterthur, plus die Heimspiele gegen Servette und Wil) mindestens sieben Punkte, dann wäre der sofortige Wiederaufstieg schon in einer Woche sicher perfekt.

Wenig überraschend erwartet Forte in Winterthur aber „ein enges Spiel, wie schon im Dezember, als wir erst kurz vor Schluss die Entscheidung herbeiführen konnten“. Die Zielsetzung ist dieselbe, wie gegen Le Mont, nicht aber die Erwartungshaltung und die Tonalität. Denn damals forderte der Zürcher die drei Punkte ultimativ „ohne wenn und aber“.

Winterthur hat in den letzten sieben Partien immer getroffen und dabei im Schnitt pro Partie fast 2,5 Tore erzielt. Dies vor allem auch dank eingeübter Spielzüge, die immer wieder praktisch identisch umgesetzt werden. Züri Live beschreibt die aktuell vier gefährlichsten Offensivwaffen Winterthurs.

Offensivwaffe Nr. 1: Bei hoch stehenden Gegnern spielt der halbrechte Verteidiger Julian Roth gerne aus der Hüfte heraus einen hohen Ball gerade oder leicht zur Mitte gezogen auf Radice oder Silvio hinter die Abwehr – erstmals erfolgreich angewandt beim 1:2-Anschlusstreffer im Cup-Viertelfinal bei YB. Gegenstrategie: Roth darf in der Nähe der Mittellinie kein Raum und Zeit gegeben werden, um seinen langen Ball zu spielen.

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Offensivwaffe Nr. 2: Ebenfalls bei relativ hoch stehender Abwehr – Gianluca Frontino (oder Karim Gazzetta) löst sich vom Bewacher und bietet sich zwischen den Linien an, leitet den Ball dann schnell direkt weiter in die Tiefe für den lauernden Silvio. Gegenstrategie: Bewegt sich Frontino zwischen die Linien müssen die Alarmglocken läuten, und einer der Innenverteidiger ihm sehr eng auf den Fersen bleiben.

offensivwaffe-2-winterthur-rueckrunde-1617Offensivwaffe Nr. 3: Die linke Seite mit dem schnellen, zielstrebigen und spielerisch starken Luca Radice ist die offensiv gefährliche Seite der Winterthurer, gerade auch beim Umschaltspiel – auch weil der halblinke Verteidiger Tobias Schättin sich in der Regel drei bis vier Mal pro Spiel effektiv in den Angriff einschaltet. Der schnelle Ball Schättins an den nahen Pfosten auf Manuel Sutter hat beim 2:2-Ausgleich bei YB gut funktioniert – darum haben die beiden den Spielzug beim 2:1-Führungstreffer im Letzigrund gegen den FCZ vor zwei Monaten gleich nochmal identisch wiederholt. Gegenstrategie: Vorbereitet darauf sein, dass Winterthur über ihre linke Seite gerne Überzahlsituationen schafft. Vor allem darf sich der Rechte Aussenverteidiger nicht so herauslocken lassen, wie dies Voser in der abgebildeten Szene passiert ist.

offensivwaffe-3-wintrthur-rueckrunde-1617Offensivwaffe Nr. 4: Gianluca Frontino war in den letzten Wochen der effektivste Standardspezialist der Liga. Bei Eckbällen suchte er zuletzt immer den Kopf von Mittelfeldspieler Robin Kamber (1,87m). In Aarau spielte Frontino Anfang April den Ball von der rechten Seite zwei Mal identisch auf Kamber – beim ersten Mal konnte Torhüter Pelloni noch parieren – der zweite Kopfball sass. Nur drei Wochen später probierten es die beiden gegen den gleichen Gegner auf der Schützenwiese in der Anfangsphase zum dritten Mal – zum zweiten Mal mit Erfolg. Gegenstrategie: Frontinos Bälle sind mit Raumdeckung nicht einfach zu kalkulieren. Deshalb sollte sich ein hartnäckiger Manndecker auf Kamber fokussieren.

offensivwaffe-4-winterthur-1617-rueckrundeIm Tor steht bei Winterthur der im Sommer zu YB zurückkehrende David Von Ballmoos, welcher sich auf seinem Status als designierter Mvogo-Nachfolger etwas auszuruhen scheint, und in der aktuellen Saison eher Rückschritte gemacht hat. Unter anderem hat der Emmentaler vor zwei Monaten im Letzigrund dem FCZ den 2:2-Ausgleich geschenkt. Die Dreierabwehr mit Roth, Katz und Schättin ist offensiv überdurchschnittlich potent, nach hinten aber auch fehleranfällig und nicht besonders zweikampfstark. Der Sechser Kreso Ljubicic spielt eine durchschnittliche Saison. Der aus dem Servette-Nachwuchs stammende Karim Gazzetta hat zuletzt grosse Fortschritte gemacht und ist ein agiles und beachtenswertes Element im Winterthurer Mittelfeld.

Der aus dem FCB-Nachwuchs stammende Robin Kamber stand sich in seiner noch jungen, aber bereits wechselvollen Karriere bisher meist selbst im Weg. Talent wäre zweifellos vorhanden. Seine grösste Stärke ist der Abschluss mit beiden Füssen und seit neuestem auch per Kopf. So effizient wie aktuell unter Romano/Zuffi war der 21-jährige bisher noch nie in seiner Karriere. Auf der linken Aussenbahn findet der Winterthurer Luca Radice bei seinem Stammklub zur Zeit wieder zu alter Stärke und war vor zwei Monaten auch für die Winterthurer Führung im Letzigrund verantwortlich. Der aus dem FCZ-Nachwuchs stammende Leandro Di Gregorio zeigt auf der rechten Seite hingegen wechselhafte Leistungen. Er kämpft um seine Zukunft als Profi.

Der von Schaffhausen gekommene Gianluca Frontino wird in Winterthur wieder auf seiner Paradeposition als hängende Spitze eingesetzt und dankt es mit vielen Torbeteiligungen. Er ist das Winterthurer Pendant zu Oliver Buff oder Antonio Marchesano beim FCZ, gehört sicherlich nicht zu den schnellsten Offensivkräften der Liga, kann aber jederzeit für die Differenz sorgen.  Der ehemalige FCZ-Stürmer Silvio ist aktuell in Form und hat in den letzten fünf Partien sechs Tore und ein Assist beigesteuert. Im Dezember auf der Schützenwiese bekam ihn Umaru Bangura nicht in den Griff. Der FCZ konnte das Spiel nur gewinnen, weil Alain Nef die Manndeckung Silvios übernahm.

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Der FCZ bereitete sich im Freitagstraining mit Videostudium und anschliessend auf dem Platz spezifisch auf den FCW und dessen Spielsystem vor. Wer einen roten Überzieher anhatte, spielte einen Winterthurer. Die Rollen wurden mehrmals gewechselt, so dass dies jeder mal tun musste. Der Fokus lag dabei für die blauen „Zürcher“ auf der Offensive, aber es wurden auch einzelne defensive Aspekte von Trainer Uli Forte angesprochen.

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Michael Kempter und Andris Vanins sind wieder im Training dabei, beide sind aber noch fraglich für den Samstag. Ist Vanins bereit, dann steht er auf der Schützenwiese auch wieder im Tor. Kevin Rüegg wird nach seinen zuletzt starken Leistungen wohl ziemlich sicher erneut in der Startformation stehen – möglicherweise neben Antonio Marchesano, der sich zuletzt bei seinen Teileinsätzen ebenfalls empfehlen konnte. Eventuell kehrt Oliver Buff in die Startformation zurück. Der viel beanspruchte Raphael Dwamena könnte vor den zwei kapitalen Heimspielen nächste Woche gegen Servette und Wil auf der Schützenwiese von der Bank kommen. Roberto Rodriguez ist nach seiner Sperre zurück. Nicolas Stettler spielte zuletzt solide und wird wohl selbst dann auf der linken Seite auflaufen, wenn Kempter wieder fit  sein sollte.

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Erneut in der 2.Minute in Führung: FCZ – Schaffhausen 5:2 Highlights

Das klare Resultat von 5:2 täuscht ein bisschen – man merkt dem FCZ die Europacupspiele vom Donnerstag jeweils schon an. In Bellinzona spielte der Stadtclub nur rund 20 Minuten gut, profitierte vor allem vom frühen Tor in der 2.Minute durch Moussa Koné und von der Unterklassigkeit des Gegners. In Aarau lief es schon besser – es waren 50-60 gute Minuten, die am Ende im Spitzenkampf im Brügglifeld noch den verdienten Ausgleich brachten.

Beim dritten Après-Europacup-Match kann das Team von Trainer Uli Forte wieder bereits in der 2.Minute das 1:0 erzielen. Zum vierten Mal in den letzten neun Partien trifft der FCZ in dieser Minute. Der für den gesperrten Nef und verletzten Bangura nach seinen Teileinsätzen in Bellinzona und Wohlen zum ersten Mal von Beginn weg spielende Armin Alesevic eine sehr solide Leistung. Zusätzlich erzielte er nach einem Marchesano-Freistoss aus relativ spitzem Winkel per Direktabnahme das wichtige 3:1. Alesevic hatte diesen Sommer im ersten Testspiel gegen Austria Lustenau bereits den ersten FCZ-Treffer der Saison erzielt. Adrian Winter spielte wie in Bukarest (wo die Rumänischen Reporter in der TV-Übertragung seine technischen Qualitäten lobten) erneut von Beginn weg, und war mit seinem Kampfgeist und Einsatzwillen sowohl offensiv wie auch defensiv enorm wertvoll.

Der heute im zentralen Mittelfeld eingesetzte Antonio Marchesano zeigte wie immer in dieser Saison im Spiel mit Ball eine gute Leistung und überzeugte vor allem mit seinem One Touch-Fussball und der Beteiligung an gleich vier der fünf Treffer. Defensiv fehlte es aber auch wegen Marchesano im Zentrum an Stabilität. Davide Chiumiento konnte zwar mit seinem Absatzpass beim 2:0 brillieren, die läuferische Leistung und auch der Fokus waren für Challenge League-Verhältnisse ungenügend. Chiumiento verursachte zu viele Ballverluste und liess die Schaffhauser zu viel Raum zum Spielaufbau von hinten heraus. Gegen einen stärkeren Gegner oder ohne die sehr gute Zürcher Effizienz vor dem gegnerischen Tor wäre das schiefgegangen.

FC Zürich – FC Schaffhausen 5:2 (4:2)

Tore: 2. Eigentor Mevlja (Marchesano) 1:0, 13. Marchesano (Chiumiento) 2:0, 21. Demhasaj 2:1, 28. Alesevic (Marchesano) 3:1, 36. Demhasaj (Frontino) 3:2, 39. Schönbächler (Chiumiento) 4:2, 56. Winter (Marchesano) 5:2.

Zürich: Vanins; Brunner, Alesevic, Kecojevic, Voser; Winter (69. Rodriguez), Sarr (61. Buff), Marchesano, Schönbächler; Chiumiento, Cavusevic (72. Koné).

Schaffhausen: Grasseler; Gonçalves, Lekaj, Neitzke, Mevlja; Tranquilli (63. Gül), Facchinetti (63. Tadic), Zock, Menezes; Frontino, Demhasaj (82. Rossi).

Vorschau – letztes Spitzenspiel auf der Breite

Bei der letzten Direktbegegnung mit Schaffhausen im Mai 2007 im Hardturm (0:0) war Marco Schönbächler in der Startformation mit dabei. Das könnte auch heute wieder der Fall sein, denn Roberto Rodriguez fällt mit einem Mittelhandbruch aus. Es ist das letzte Spiel des FCZ auf der Breite und auf Schaffhauser Seite wird das Duell als wohl letzter Höhepunkt des altehrwürdigen Stadions oberhalb der Schaffhauser Altstadt angepriesen. Der Ansturm auf Tickets ist enorm.

Der neuverpflichtete 22-jährige Mittelfeldspieler Christian Zock aus Kamerun (2 Länderspiele) wird voraussichtlich noch nicht dabei sein. Toptorjäger Igor Tadic ist mittlerweile wieder im Aufbautraining. Der neuverplichtete Portugiese Joao Vilela hatte einen guten Saisonstart, zuletzt aber etwas abgebaut. Der aus dem Tessin gekommene ehemalige GC-Junior Karim Rossi wurde in Aarau (2:3-Niederlage) eingewechselt und ist eine Alternative. Die zentrale Figur im Schaffhauser Spiel, der einheimische Gianluca Frontino spielt je nach Matchplan variabel entweder vorne als zurückhängende und torgefährliche Spitze, oder zurückgezogen, als Spielgestalter im zentralen defensiven Mittelfeld. Mit André Gonçalves und Flavio Gautreaux könnten gleich zwei Spieler aus der FCZ Academy zum Einsatz kommen. Gonçalves ist schon lange Zeit Stammspieler beim FCS, Gautreaux ist in der neuen Saison auf gutem Weg, dies mittelfristig ebenfalls zu werden.

Im Februar wird er eröffnet, am 27.Mai spielt der FCZ sein zweitletztes Saisonspiel im Lipopark im Herblingertal – vielleicht das entscheidende um den Aufstieg?

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(Bilder: Webcam Lipopark)

 

Vom Allianz Suisse-Stadion in die Stockhornarena – der FCZ im Cup 15/16

Der FCZ hat seine Cupsaison am 16.August in Tramelan begonnen. Züri Live war begeistert ob der Gastfreundschaft im Dorf und beim Fussballklub, wo im „Allianz Suisse Stadion“ extra eine mindestens 10 Meter lange LAN-Leitung für das FCZ Live-Radio gelegt wurde. Höchste Zeit, mal nachzuschauen, was unsere Freunde aus dem Berner Jura denn mittlerweile im Dezember so treiben.

Kurz gesagt: es geht ihnen sehr gut! Der Aufsteiger in die 2.Liga Interregional liegt zur Zeit an 5.Stelle im Klassement der Gruppe 3, neun Punkte hinter Leader SC Dornach, und mit sieben Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, welcher zur Zeit durch den SV Muttenz besetzt wird. Im Cup haben sie sich zudem bereits wieder in der 1.Vorrunde gegen den regionalen Konkurrenten Bassecourt im Penaltyschiessen durchgesetzt und erwarten nun im März den ehemaligen NLA-Klub Chênois (wo damals unter anderem Rolf Fringer gespielt hat) bei sich zu Hause auf dem Hauptsportplatz „Stade d’Orange“ in Tavannes.

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Auch das Vereinsleben kommt keineswegs zu kurz. Vor ein paar Tagen gab es die traditionelle „Vente de vins 2015“ im Stade d’Orange – mit Erbsensuppe und Samichlaus. Wir zitieren: „N’hésitez pas à remplir votre cave en passant commande au moyen du formulaire sous Le Club/les documents ou en cliquant sous le lien ci-dessous. Bonne dégustation.“

Eine 4:0-Führung bereits nach 24 Minuten hat es beim FCZ in den letzten Jahren nie gegeben. Beim Blitzstart in die Cupsaison unter dem Trainergespann Rizzo/Kern in Tramelan machte das Flügelduo Bua/Simonyan Lust auf mehr, und die Sturm-Sorgenkinder Sadiku (3) und Chermiti (2) konnten sich vor dem gegnerischen Kasten austoben. Für den negativen Höhepunkt sorgte Cabral mit seinem egomanischen Auftreten gegen Simonyan, welches auch die einheimischen Zuschauer mit Pfiffen quittierten.

In der zweiten Runde in Wohlen wars bis zum Schlusspfiff spannend. Der FCZ hatte viele gute Chancen, Gavranovic und Sadiku brachten auch „hundertprozentige“ nicht über die Linie. So war es Oliver Buff, in dieser Vorrunde zweitbester Zürcher Torschütze nach Sadiku, der das entscheidende Tor schoss, und dabei von der Vorarbeit von Bua und Gavranovic profitieren konnte. Der Sieg war zwar verdient, aber Wohlen hatte ebenfalls die eine oder andere gute Torchance auf seiner Seite gehabt, noch bevor das Team des neuen Trainers Sami Hyypiä in Führung gehen konnte.

Der 3:1 Achtelfinal-Sieg im Wankdorf gegen YB war sicherlich das bisher beste Spiel unter Hyypiä, und eines der besten der Vorrunde – zusammen mit dem Heimspiel gegen YB zum Auftakt der Saison und der Auswärtspartie in St.Gallen.  Es war eine solidarische und aufopferungsvolle Defensivleistung, mit Ausnahme allerdings wieder einmal von Cabral, welcher unter anderem Zakaria beim Gegentor geradezu einlud, durchs Zentrum zu marschieren. Züri Live zählte auf Seiten des FCZ herausragende 25 Top-Defensivaktionen (Brunner 6, der eingewechselte Djimsiti 4, Koch 3, Favre 3,…). Die Partie war gleichzeitig der Höhepunkt einer starken Vorrunde von Neuverpflichtung Kevin Bua, welcher bei allen drei Zürcher Treffern der entscheidende Mann war.

Im Viertelfinal wartet Thun – und aufgrund der Vorrundenleistungen und des Heimvorteils sind die Berner Oberländer sicherlich leicht favorisiert. Hyypiä’s Boys haben gerade im Stadion an der Oberland-Autobahn einiges gut zu machen nach der kollektiv schlechten Leistung bei der 1:5-Niederlage in der Meisterschaft am gleichen Ort. Das letzte Aufeinandertreffen im Cup ist gerade mal zwei Jahre her, und ging im Halbfinal im Letzigrund ins Penaltyschiessen. „Piu“ Da Costa hielt gleich den ersten Ball von….Christian Schneuwly – danach trafen alle Schützen auf beiden Seiten, inklusive Pedro Henrique zur Entscheidung.

Thun mit den Trainern Ciriaco Sforza und später Jeff Saibene konnte sich in den ersten drei Runden mit einem klaren 4:0 in Solothurn und knappen Siegen in Lausanne (1:0) und Wettswil-Bonstetten (2:1) durchsetzen. Beim FCZ hat sich der anfängliche Cup-Goalie Anthony Favre mittlerweile auch als Nr.1 für die Meisterschaftsspiele durchgesetzt (oder spielt im Cup nun Yannick Brecher?), Thun setzt diese Saison mit Francesco Ruberto bisher ebenfalls auf einen Cup-Keeper. Der aus dem YB-Nachwuchs stammende Torhüter war zudem in der Meisterschaft zwei Mal im Einsatz, darunter beim 5:1-Heimsieg gegen den FCZ. Über die vollen 270 Minuten hat in dieser Cup-Saison neben Ruberto nur Verteidiger Marco Bürki gespielt – beim FCZ ist wegen Favres Verletzung gegen YB gar nur Kevin Bua in allen drei Runden von Anfang bis zum Schluss auf dem Rasen gestanden. Die besten Cup-Skorer der beiden Teams sind bisher Kevin Bua (FCZ) und Gianluca Frontino (Thun) mit je zwei Toren und Assists, sowie Ridge Munsy (Thun) mit vier Treffern.