Koide und Seiler mit gelungenem Einsatz: Xamax – FCZ Analyse

Wofür wird das Duell mit Xamax am 7.7.2020 in der Maladière aus FCZ-Sicht in Erinnerung bleiben? Womöglich mit dem ersten richtig gelungenen Auftritt von Henri Koide und Stephan Seiler (beide 19) in einem Wettbewerbsspiel. Von Koide sah man in 30 Minuten das, was man in der Zürcher Angriffsreihe schon lange vermisst. Ein Stürmer mit Biss, Zielstrebigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, ordentlicher Technik, Übersicht und konsequenter defensiver Mitarbeit. Einer, der die gegnerische Abwehrreihe so richtig beunruhigt. Natürlich hat ein Einwechselspieler den Vorteil dank der kürzeren Einsatzzeit mehr Energie in jede einzelne Aktion stecken zu können, aber wie schnell Koide nach seinem Eintritt voll im Spiel angekommen war, war erfreulich. Er war zwei Mal nahe dran, die Partie zugunsten des FCZ mitzuentscheiden.

In der 66. Minute erobert Stephan Seiler den Ball auf der linken Seite, Kololli behauptet diesen und legt ihn zurück auf Michael Kempter, welcher direkt in die Tiefe spielt. Koide setzt sich dann trotz schlechterer Ausgangsposition im Duell mit André Neitzke klar durch, bedient in der Mitte den heranstürmenden Adrian Winter – Spekulationsgoalie Laurent Walthert spekuliert richtig und pariert den Abschluss Winters sensationell mit dem rechten Bein. In der 81. Minute hetzt Koide wieder in schlechterer Ausgangsposition einem abgefälschten langen Ball von Yanick Brecher nach und holt sich diesen von Djuric und Kamber, wird beim Lauf in den Strafraum von Kamber zurückgerissen, bleibt aber auf den Beinen, worauf er dann aber im Strafraum vom den Ball verfehlenden Neitzke gerammt wird. Eine Penaltyentscheidung wäre nicht falsch gewesen.

Koide ist genauso wie Seiler in den letzten Jahren behutsam mit dem richtigen Timing an die Erste Mannschaft herangeführt worden. Beide vermochten auch in den Corona-Testpartien ihren potentiellen Wert für das Team aufzuzeigen. Die Gefahr, dass Koide aufgrund seines guten Auftrittes in Neuenburg abhebt, ist beim Fussballarbeiter klein. Eine echte Alternative für Blaz Kramer, der seit der Winterpause ausschliesslich ungenügende Leistungen gezeigt hat (und auch in der Vorrunde nie wirklich Top war) scheint er mittlerweile zu sein. Und dies tut der Mannschaft gut. Seiler seinerseits hat als mobilere Variante von Simon Sohm ebenfalls einen unter dem Strich guten Eindruck hinterlassen. Er vermochte entstehende Löcher schneller zu stopfen und warf seine Balleroberungsqualitäten in mehr als einer Szene in die Waagschale. Im Vergleich zu Sohm stellt Seiler aber keine beeindruckende „Wand“ ohne Ball oder eine „Dampfwalze“ mit Ball dar.

Xamax hatte mit Taulant Seferi ebenfalls seinen Schwachpunkt auf der Position der Sturmspitze. Eine Top-Leistung bot hingegen der linke Aussenläufer Janick Kamber, der beim 1:0 Nuzzolos in der 23. Minute mit einem beeindruckenden Sprint die Vorarbeit leistete. Kevin Rüegg, welcher ansonsten häufig Schwächen in der Rückwärtsbewegung hat, konnte man in dieser Szene wenig vorwerfen. Eine gewisse Kritik trifft Benjamin Kololli, der nach Ballverlust Zürich für einen Moment abschaltete und erst dann Igor Djuric angriff. Es war der Moment, den der Xamax-Verteidiger benötigte, bevor Samir Ramizi beim Xamax-Gegenstoss in Position gelaufen war. Auch vor der grössten Chance des ganzen Spiels durch Seferi in der 54. Minute war Kololli verantwortlich für den Ballverlust im Mittelfeld, weil er einem Zuspiel Omeragics zu wenig entgegen ging. Übers ganze Spiel gesehen agierte Kololli im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit aber auch in Neuenburg erneut deutlich engagierter, disziplinierter, verlässlicher und wertvoller für die Mannschaft. Auch war er erneut an fast allen Abschlüssen des eigenen Teams beteiligt.

Nicht zuletzt leistete Kololli die Vorarbeit zu einem weiteren Eckballtor des FC Zürich beim 1:1 durch Nathan in der 27. Minute. Wieder hatte sich der FCZ eine neue Variante ausgedacht. Man arbeitet zur Zeit quasi Schritt für Schritt das ganze Repertoire an Varianten durch, durch welche der FCZ in der Vergangenheit schon ärgerliche Eckballgegentore erhalten hat, und zahlt mit gleicher Münze zurück. Als man selbst noch Manndeckung bei Eckbällen praktizierte, haben FCZ-Gegner mehrmals Tore erzielt oder Grosschancen erarbeitet, indem der entscheidende FCZ-Verteidiger von einem oder zwei Gegenspielern regelwidrig geblockt wurde und der Zielspieler damit völlig frei zum Abschluss kam. Nun wandten die Zürcher dies erstmals selbst an. Adi Winter (wer sonst?) hinderte Igor Djuric daran, seinen Gegenspieler Nathan zu verfolgen und dieser kam somit völlig frei zum Flugkopfball am entfernten Pfosten. Alain Bieri sah wie alle Super League-Schiedsrichter vor ihm diese Art von Regelwidrigkeit nicht.

Defensiv lief der FCZ nicht mehr so ins offene Messer, wie noch in Thun und stand mit der Abwehrreihe in der Regel tiefer. Die Unterstützung des Mittelfeldes war durch immer wieder vorstossende Innenverteidiger trotzdem da. Offensiv bemerkenswert war ein Angriff über 25 Stationen in der 75. bis 76. Minute, an welchem alle elf Mann beteiligt waren und durch einen gefährlichen Flachschuss Toni Domgjonis abgeschlossen wurde. Weiterhin negativ bleibt das Chancenverhältnis. Bei Xamax waren die Expected Goals im Vergleich mit dem Gegner bei 0,98:1,78. Dementsprechend lebt der FCZ in der Nach-Corona-Zeit weiterhin von einer besseren Effizienz im Vergleich mit den gegnerischen Mannschaften. Man hatte am Ende trotzdem nicht das Gefühl, dass der Punkt „gestohlen“ war. Dies auch weil Raphael Nuzzolo die gute Freistosschance nach vermeintlichem Handspiel Toni Domgjonis vor dem Zürcher Strafraum in der Nachspielzeit nicht nutzen konnte. Der Ball zischte dabei unter der hochspringenden Mauer durch, aber dahinter hatte sich Domgjoni wie geplant auf den Bauch gelegt und auf diese Weise das flache Geschoss geblockt, Winter befreite dann endgültig.

Ceesay und Marchesano: Gegensätze ziehen sich an / Xamax – FCZ 1:2 Analyse

Vor dem kapitalen Direktduell gegen den Barrageplatz zwischen Xamax und FCZ war viel vom Ausfall Raphael Nuzzolos die Rede. Weniger thematisiert wurden die ebenfalls wegen Sperre fehlenden Stephen Odey und Igor Djuric. Der Ausfall von den dreien, welcher letztenendes am stärksten ins Gewicht fiel, war derjenige des unauffälligen Tessiners Djuric. Beide Zürcher Tore wurden über die Seite von dessen Ersatz Arbenit Xhemajli (und Janick Kamber) kreiert, wobei es sich beim zweiten um einen schnellen Gegenstoss handelte, bei welchem Xhemajli noch nicht in seine Position zurückgeeilt war. Zwei Mal musste dieser zusehen, wie sein ehemaliger Teamkollege Kevin Rüegg aus dem 98-er Jahrgang im Zürcher Nachwuchs innerhalb von sieben Minuten seine ersten zwei Super League-Tore erzielte. Bereits anlässlich der analogen Wende vom 0:1 zum 2:1 zugunsten des FCZ im März im Letzigrund hatte Xhemajli bei beiden Zürcher Treffern keine gute Falle gemacht. «Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir besser verteidigen» meinte denn auch nach dem Spiel der langjährige Liverpool-Verteidiger und aktuelle Xamax-Coach Stéphane Henchoz.

Bei aller Euphorie über den Sieg in Neuenburg darf man daher nicht vergessen, dass der FCZ zur Zeit nur in der Lage ist, Tore zu erzielen, wenn es beim Gegner in der Verteidigung einen solchen Schwachpunkt gibt – wie zum Beispiel Quentin Maceiras’ schlechte Verteidigungsarbeit beim Eckball gegen Sion, wo der sich als einziger Zürcher im Strafraum überhaupt nicht vom Fleck bewegende Stephen Odey trotzdem freistehend einköpfen kann. Oder GC’s Aleksandar Cvetkovic, welcher mit schlechtem Stellungsspiel im Derby Assan Ceesay den 1:0-Führungstreffer ermöglicht. Als Regel gilt: verteidigen beim Gegner alle Abwehrspieler auf Super League-Niveau, gelingt dem FCZ aktuell kein Treffer. Für eine allfällige Barrage, die immer noch möglich ist, wäre immerhin der Vorteil für den FCZ oder einen anderen Super League-Klub, dass Aarau und Lausanne zwar ein Super League-reifes Mittelfeld und Angriff haben, in der Verteidigung hingegen eher Akteure vom Schlage Cvetkovic, Xhemajli oder Maceiras in der Aufstellung stehen.

Während man bedauern kann, dass die Offensivqualität des FCZ aktuell nicht zu mehr reicht, kann man gleichzeitig immerhin positiv vermerken, dass das Team zumindest solche Schwachpunkte beim Gegner auszunutzen vermag. Obwohl der erste Treffer Kevin Rüeggs aus einem Spielaufbau und der zweite nach einem schnellen Gegenstoss entstand, waren beide Male mit Rüegg, Ceesay, Marchesano und Schönbächler zu grossen Teilen die gleichen Akteure beteiligt. Speziell das ungleiche Duo Antonio Marchesano (1,68m) / Assan Ceesay (1,88m) ist hier hervorzuheben – Gegensätze ziehen sich an. Vor dem 1:1 waren beide je drei Mal am Ball, spielten sich im Mittelfeld auf der Seite gegenseitig den Ball zu, bis die Gegenspieler herausgelockt und der Raum für einen Steilpass offen war. Auch beim 2:1 war der Laufweg und die Schnelligkeit Ceesays und der gut geschlagene Ball Marchesanos in die Tiefe entscheidend, um die gegnerische Unorganisation in der Rückwärtsbewegung konsequent auszunutzen.

In der Ersten Halbzeit hatte der FCZ nur einen einzigen Abschluss durch Schönbächler zu verzeichnen gehabt. Nach dem 0:1-Rückstand wurde die Zurückhaltung dann aber abgelegt. „Es gibt Mannschaften, die hätten dieses Spiel in dieser Situation nicht mehr gedreht“ fand Zürichs René Van Eck nach der Partie neben einigen Kritikpunkten durchaus auch Lob für sein Team. Ab der 60. Minute kam der FCZ in einen Flow. Marchesano, der im Zentrum jeweils den ein oder anderen Ball verloren hatte, zog sich in Ballbesitz auf eine speziell auch dank des gegnerischen 3-5-2 geschütztere Position auf der Seite zurück und leitete so dank Raum und Zeit im Spielaufbau die erste Topchance von Kasai und beide Zürcher Treffer mit präzisen Zuspielen ein. Erstaunlich beim Ausgleich die präzise Rücklage Assan Ceesays mit seinem schwächeren Rechten Fuss, worauf Kevin Rüegg den Ball mit seinem schwächeren Linken Fuss direkt fast optimal traf und (wohl glücklicherweise) dank seiner Schnelligkeit vor dem ebenfalls Richtung Ball stürmenden Benjamin Kololli vor Ort war. Beim 2:1 leitete Ceesay mit Rechts den Ball gar in einer ausgezeichneten 135 Grad-Drehung direkt auf den eingewechselten Yann Kasai weiter, welcher überlegt und erfolgreich für Kevin Rüegg auf dessen starken Rechten Fuss ablegte.

Gerade die Hereinnahme von Yann-Aimé Kasai erlaubte Ceesay häufiger über die Seite auszuscheren, wo sich der Gambier besser in Szene setzen kann. Auch schon in anderen Partien zuletzt, unter anderem dem 1:0-Heimsieg gegen Sion, ist Ceesay im Verlauf der Partie vermehrt über den Flügel gekommen. In seinem dritten Einsatz in der 1. Mannschaft des FCZ hatte der Neuenburger Kasai gegen seinen Stammklub Xamax zwei Mal gut vorbereitet von Assan Ceesay zuvor zwei Chancen auf den Ausgleich nicht nutzen können. Kevin Rüegg begann die Partie als Rechter Aussenläufer. In der Ersten Halbzeit brachte der Zürcher Captain so zehn seiner insgesamt 16 Top-Aktionen auf den Platz. Nach der Einwechslung Yann Kasais für Toni Domgjoni in der 55. Minute übernahm Rüegg Domgjonis Achter-Position neben Antonio Marchesano auf welcher er schon beim 0:1 in Sion von Beginn weg agiert hatte. Hier hatte Rüegg weniger Top-Aktionen, dafür die entscheidenden. Grégory Sertic blieb auf der Sechser-Position. Dies im Gegensatz zum 0:3 zuletzt in Basel, als Rüegg als „Sechser“ und Sertic zusammen mit Domgjoni auf den beiden Achter-Positionen aufgelaufen waren. Dieser Unterschied war entscheidend: hätte Rüegg wie im St. Jakob Park auf der Sechser-Position gespielt, hätte es die beiden Tore nicht gegeben. Sertic und Marchesano haben  nicht den Speed von Rüegg, welcher gegen den manchmal etwas unaufmerksamen einzigen Xamax-Sechser Serey Dié die Lücken zu nutzen vermochte. Züri Live-MVP Rüegg hatte allgemein einen grossen Aktionsradius und half in der Zweiten Halbzeit speziell auf der linken Seite Kolollis mehr als einmal in der Defensive aus, um weiteres Ungemach zu verhindern.

Der FCZ hatte Vorteile beim Passspiel, während Xamax mehr Zweikämpfe gewann. In der oberen Etage war die Neuenburger Überlegenheit mit 70% gewonnenen Luftduellen gar eklatant. Dementsprechend stellte sich der FCZ darauf ein und brachte im ganzen Spiel lediglich fünf Flanken in den Strafraum – man versuchte die Bälle tendenziell lieber halbhoch oder flach vor den Strafraum zu spielen. Umaru Bangura opferte sich für die Mannschaft und verletzte sich bei zwei Rettungsaktionen in der Ersten Halbzeit – die erste nach einer gedankenlosen Rückgabe von Grégory Sertic und die zweite im Anschluss an einen Ballverlust Alain Nefs in der Vorwärtsbewegung. Bei der zweiten Aktion rempelte er an der Seitenlinie den sich im vollen Lauf befindlichen Kemal Ademi um. Der Tages-Anzeiger, offenbar beeindruckt von Ademis bei Valentin Stocker abgeschauter Theatralik hätte in dieser Szene fälschlicherweise einen Platzverweis ausgesprochen – Gelb war korrekt. So lange der Schiedsrichter richtig entscheidet, ist es ja noch ganz amüsant, zuzuschauen, wie einem auf den Boden fallenden Spieler erst etwas spät noch in den Sinn kommt, dass dies eine gute Gelegenheit wäre, einen Platzverweis für einen Gegenspieler herauszuschinden, und dann wie in einer Primarschulturnübung mit seitlichen Bodenrollen selbständig am Boden Tempo aufnimmt, sich das überhaupt nicht getroffene Knie hält, und eine schmerzverzerrte Grimasse reisst. Dafür hätte es einen Platzverweis gegen Walthert nach dessen Handspiel ausserhalb des Strafraums geben müssen. Für Bangura kam Maxsø – kein anderes Team hat so viele verletzungsbedingte Wechsel bereits in der Ersten Halbzeit zu verzeichnen – in den letzten sechs Super League-Partien waren es vier.

Benjamin Kololli unterliefen zwischen der 41. und der 58. Minute fünf kapitale Ballverluste, die alle zu exzellenten Gegenstossmöglichkeiten für Xamax führten – eine davon zum Neuenburger Führungstreffer in der 49. Minute. Schönbächler, Marchesano und Sertic gewinnen nach einem kurz gespielten Freistoss Serey Diés mit durchdachtem lokalem Mittelfeldpressing den Ball, über Kololli und Marchesano kommt dieser zu Ceesay, der das Leder gut auf Kololli weiterleitet und gleichzeitig von Oss „gecheckt“ wird. Schiedsrichter Schärer lässt zu Recht Vorteil laufen, denn Kololli ist in einer ausgezeichneten Position, hat mit dem sich noch nicht in Bewegung befindlichen Sejmenovic und Xhemajli nur noch zwei Gegenspieler vor sich und vier gute Optionen zur Verfügung: 1) selbst mit Ball und Tempo durch die Lücke zwischen Sejmenovic und Xhemajli durchzubrechen, 2) rechts Domgjoni ins Laufduell mit Xhemajli Richtung Tor zu schicken, 3) mit Domgjoni Doppelpass zu spielen, oder 4) auf der linken Seite den viel Raum vor sich findenden schnellen Schönbächler mitzunehmen. Stattdessen führt Kololli den Ball gemächlich vorwärts und läuft schlussendlich in einem Pulk von vier zurückgeeilten Xamaxiens auf, und verliert den Ball gegen Sejmenovic. Die Kugel landet bei Kamber auf der linken Xamax-Seite. Dieser spielt der Seitenlinie entlang einen langen hohen Ball mit viel Drall nach vorne. Pululu deckt den direkten Zugriff zum Ball gegenüber Maxsø geschickt ab. Durch den starken Drall nimmt das Leder beim Aufspringen auf dem Kunstrasen eine starke Richtungsänderung. Beim Versuch diese abrupte Richtungsänderung mitzuvollziehen, rutscht Maxsø aus und muss Pululu ziehen lassen – Ademi lenkt Pululus Hereingabe ins halbleere Tor. Es waren 17 Sekunden, welche im Normalfall den FCZ sehr stark in die Bredouille gebracht hätten. Es ging nochmal gut,  aber so eine Wende gelingt nicht häufig. Mit solch wiederholt vermeidbaren Fehlern schlussendlich das wichtige 0:1 zu kassieren ist nicht akzeptabel.

Am Mittwoch kommt der FC Thun in den Letzigrund. Bei diesem bringen die vor kurzem auf den Platz zurückgekehrten Matteo Tosetti und Moreno Costanzo deutlich mehr Qualität in die Offensive als noch in den Wochen zuvor. Die Defensive verzeichnet vor allem im Zentrum und teilweise auch bei Standards aktuell aber gewisse Schwachstellen. Thun hat mit seinem 1:0-Heimsieg gegen Lugano den Klassenerhalt zu 98% in der Tasche, da Sion und Xamax Mittwochs parallel in der Direktbegegnung aufeinandertreffen. Selbst im für Thun schlimmsten Fall (Niederlage im Letzigrund, Xamax gewinnt in Sion) hätten die Berner Oberländer immer noch zwei Runden vor Schluss sechs Punkte Vorsprung auf den Barrageplatz und zusätzlich ein ziemlich beruhigendes Polster in Punkto Tordifferenz (ca. +10) – auch wenn Sion in der zweitletzten Runde noch bei GC spielen darf und zum Abschluss Thun zur Direktbegegnung empfängt. Gegen Thun hat der FCZ genauso wie im Vergleich mit dem anschliessenden Gegner Luzern in dieser Saison bisher eine positive Bilanz und vor allem ungewöhnlicherweise schon sechs Tore erzielt (gegen Luzern gar sieben). Ohne den gesperrten Bangura könnten bei einer Dreierkette die in Neuenburg am Ende des Spiels auf dem Platz stehenden Nef, Maxsø und Mirlind Kryeziu auflaufen. Eine zu bedenkende Alternative gegen die konterstarken Thuner ist der schnelle Becir Omeragic als Bangura-Ersatz an Stelle von einem dieser drei – oder auf der Rechten Seite.

Xamax – FCZ 1:2 (0:0)

Tore:  49. Ademi (Pululu) 1:0, 77. Rüegg (Ceesay) 1:1, 84. Rüegg (Kasai) 1:2.

Xamax: Walthert; Sejmenovic, Oss, Xhemajli (86. Karlen); Gomes, Serey Dié, Kamber; Doudin, Pickel (46. Di Nardo); Pululu (83. Ramizi), Ademi.

FCZ: Brecher; Nef, Bangura (38. Maxsø), M. Kryeziu; Rüegg, Sertic, Schönbächler (88. Omeragic); Domgjoni (55. Kasai), Marchesano; Ceesay, Kololli.

 

(Standbild: Teleclub)