Probleme mit dem Spiel über die Seiten / FCZ – Luzern Analysen und Spielinfos

Stürmer Stephen Odey steht zum zweiten Mal hintereinander in der Startformation und schlägt sich nach dem unglücklichen Auftritt in St. Gallen diesmal deutlich besser, nicht nur wegen seines Premièrentores, und verdient sich die Auszeichnung als Züri Live-MVP. Am anderen Ende der Skala befindet sich unter anderem Pa Modou Jagne, dessen vermeidbarer Ballverlust gegen Luzern-Verteidiger Stefan Knezevic am Ursprung des Game Winning-1:2 desselben Spielers liegt.

Vor der Partie wird Alain Nef für sein 300. Wettbewerbsspiel für den FCZ geehrt. Auf der Basis der (noch nicht ganz nachgeführten) Daten von www.dbfcz.ch hat Nef damit Fritz Künzli überholt, und liegt auf Platz 12 (erfasst sind alle Spiele ab 60-er Jahre). Vermisst auf dem Platz wird der gesperrte Michael Frey. Dieser hatte beim «Hinspiel» in der Swissporarena im August den eingewechselten Moussa Koné lanciert, welcher zu einem seiner nur zwei Vorrunden-Meisterschaftstore traf. Diesmal musste Koné in Abwesenheit Freys von Beginn weg im Zentrum agieren, fühlte sich in dieser Rolle aber nicht heimisch.

50% mehr Abschlüsse und 1300% mehr Eckbälle als der Gegner halfen nicht, das Spiel zu gewinnen. Dies trotz eines sehr spielfreudigen Roberto Rodriguez, der an mehr als der Hälfte aller Abschlüsse beteiligt war und beim Tor von Odey mit seiner direkten Weiterleitung die Luzerner Abwehr aus den Angeln hob. Die Flanken (ein Drittel durch Rodriguez) kamen zahlreich (24, höchster Meisterschaftswert in dieser Vorrunde) und meist gut in den Strafraum, fanden dort aber ausser beim zu Unrecht aberkannten Tor Konés in der 8. Minute keinen Abnehmer.

Die Besetzung der Seiten mit dem in der Zweiten Hälfte abbauenden Adrian Winter und vor allem Pa Modou Jagne zeigte sich in dieser Partie sowohl offensiv wie auch defensiv nicht als gut genug. Von den drei Einwechselspielern konnte Fabian Rohner auf der rechten Seite bei seinem ersten Super League-Einsatz sowohl offensiv wie auch defensiv überzeugen, und fast das maximal Mögliche herausholen.

Siebtes mageres Spiel gegen Luzern im Letzigrund in Folge / Spielbericht & Highlights

Nach der erfolgreichen Woche zu Adventsbeginn mit drei Siegen in Folge schafft es der FCZ nicht, die Pace zu halten, und verliert zum siebten (!) Mal in Folge im Letzigrund gegen den FC Luzern. Im Mai 2013 hat man zum letzten Mal gegen die Innerschweizer zu Hause punkten können. Gegen keinen anderen Gegner hat das Letzigrund-Team zu Hause auch nur annähernd eine so schlechte Bilanz – und dies unabhängig davon, wer Trainer ist oder welche Spieler auf dem Platz stehen. Sechs der eingesetzten siegreichen gegnerischen Akteure stammen aus dem Luzerner Nachwuchs, davon fünf Junge mit wenig Super League-Erfahrung.

Das Spiel über die Seiten war sowohl defensiv wie auch offensiv gegen Luzern ungenügend. In diesen Zonen gab es die entscheidenden Ballverluste und Luzerner Durchbrüche. Die Partie offenbarte zudem die Wichtigkeit des gesperrten Michael Frey, nicht nur offensiv, sondern vor allem auch defensiv. Der Zentrumsstürmer agiert sonst jeweils als ein erster grosser Wall, an dem schon viel an gegnerischem Angriffsschwung hängenbleibt oder abprallt. Neben der erstmaligen Absenz des FCZ-Sturmtanks gab es zwei weitere Premièren.

Fabian Rohner (19) kam in der Schlussphase für den abbauenden Adrian Winter zu seinem Super League-Début und machte seine Sache sehr gut, hatte aber im Endeffekt nicht genug Zeit, um noch etwas Entscheidendes zu bewirken. Stephen Odey seinerseits startete agil in die Partie und verdiente sich seinen ersten Super League-Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 nach schöner Angriffsauslösung von Nef und Rodriguez redlich. Davor hatte das Schiedsrichtergespann den 1:0-Führungstreffer von Moussa Koné fälschlicherweise als „Offside-Tor“ aberkannt.

FCZ – Luzern 1:2 (1:2)

Tore: 11. Schneuwly (Schürpf) 0:1, 24. Odey (Koné) 1:1, 37. Knezevic (Schneuwly) 1:2.

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Thelander; Winter (77. Rohner), Rüegg (66. Sarr), Palsson, Pa Modou (66. Dwamena); R. Rodriguez, Koné, Odey.

Luzern: Omlin; Grether, Knezevic, Ziegler, Lustenberger; Schneuwly, Voca (80. Follonier), Schulz, Schürpf; Demhasaj (90.+1 Ugrinic), Vargas (74. F. Rodriguez).