Am 10. April zum letzten Mal in Baulmes (Le Mont-Serie, Teil 4)

Der FCZ und seine Fans werden in letzter Zeit an Werktagen abends vorzugsweise nach Chiasso, Genf, Baulmes oder Sion geschickt, von wo viele Fans mit den fahrplanmässigen Öffentlichen Verkehrsmitteln nach dem Match nicht mehr nach Hause kommen. So ist es auch wieder am Montag 10. April, wenn der FCZ zum zweiten und letzten Mal in Baulmes gastiert. Dem bäuerlichen Kleinstädtchen am Jurasüdfuss, wo die Idylle auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass die Kinder ihre Spielsachen vor der Haustüre liegen lassen können, um dann irgendwann bei Gelegenheit damit weiterzuspielen.

Zum letzten Mal? Steht denn der Aufstieg des FCZ schon fest? Nein, ganz im Gegenteil. Es könnte diesen Frühling noch ein heisses Duell mit Xamax werden. Aber der FC Le Mont wird ab der kommenden Saison nicht mehr in Baulmes spielen. Die Liga verlangt, dass das Flutlicht nun endlich auf das geforderte Mindestmass aufgepeppt werden soll. Bei anderen Vereinen wurde dies auch durchgesetzt, da kann man beim FC Le Mont keine Ausnahme machen. Dies würde 300’000 – 450’000 Franken kosten, wie Le Mont-Präsident Serge Duperret im «Le Matin» ausführt.

Für Duperret steht daher fest, dass Le Mont, sollte der Klassenerhalt geschafft werden, wonach es zur Zeit stark aussieht, auf die Lausanner Pontaise umsiedeln wird. Diese liegt nur 600 Meter von Le Mont entfernt und der Klub aus dem Lausanner Vorort hat schon in seiner ersten Challenge League-Saison 2009/2010 das Stadion der Fussball-WM 1954 mit Lausanne-Sport geteilt. Es habe auch bereits fruchtbare Gespräche mit der Stadionverwaltung der Stadt gegeben.

Der Grund, warum Duperret nach dem zweiten Aufstieg statt der Pontaise das Sous-Ville in Baulmes als Spielort gewählt hat, ist aber immer noch relevant: der grosse Unterschied bei der Stadionmiete. In Baulmes zahlt der FC Le Mont aktuell nur 20’000 Franken Miete pro Saison plus 30’000 Franken Sicherheitskosten. In Lausanne wären es trotz «Freundschaftspreis» der Stadt Lausanne 250’000 – 300’000 Franken, «alles inklusive». Bei einem Klubbudget von insgesamt 1,5 Mio Franken ein sehr grosser Brocken.

Duperret, der Früchte- und Gemüsegrosshändler, der einst als Trainer den Verein in die Challenge League geführt hatte, und dann mangels Trainerdiplom ins «zweite Glied» als Präsident zurücktreten musste, macht daher über die Medien Druck. Er will, dass die Gemeinde Le Mont die Hälfte der Mietkosten der Pontaise übernimmt: «Die Gemeinde hat das Recht, dieses Geld nicht zu sprechen, aber dann ziehe ich die Mannschaft aus dem Challenge League-Betrieb zurück und sie spielt dann künftig in der 4.Liga. Es gäbe dann 25 weitere Arbeitslose im Kanton Waadt.», wird Duperret im „Le Matin“ zitiert.

Der Bürgermeister von Le Mont, Jean-Pierre Sueur, ist angetan von der Idee. Le Mont werde durch seinen FC in der ganzen Schweiz bekannt gemacht und da könne man bei einem Gemeindebudget von 46 Millionen schon 125’000 Franken entbehren. Ob Sueurs Kollegen in der Gemeindeverwaltung aber dessen Meinung teilen, ist eher unsicher – zudem drängt die Zeit: Anfang März muss der Lizenzantrag eingereicht werden.

Le Mont-Serie, Teil 1 (Wintervorbereitung, Simonyan und Cabral)

Le Mont-Serie, Teil 2 (Interview mit Artjom Simonyan)

Le Mont-Serie, Teil 3 (Anthony Favre)

sous-ville-farbstift-zeichnungDas Sous-Ville in Baulmes, ein Provinz-Stadion wie gemalt.

pontaise-tribuene-lausanne-biel-2016-maerzDas „Stade Olympique“, genannt „Pontaise“ in Lausanne wurde auf die Fussball-WM 1954 hin erbaut

 

Testspielbilanz – Was macht die Konkurrenz?

In der Winterpause erfuhren einige Super League-Klubs am eigenen Leib, dass die Rede von der erhöhten Qualität der Challenge League nicht nur leeres Geschwätz ist. St.Gallen wurde nicht nur vom FCZ 2:3 geschlagen, sondern von Schaffhausen gleich mit 1:5. Auch wenn die Ostschweizer dabei mit ihrer Ersatzbank antraten, ein sehr hohes Resultat. Es passt aber ins Bild des «neuen» FC Schaffhausen der Wintervorbereitung. Er tritt neu mit Dreierabwehr an, und besiegte im Stade de Suisse YB mit 4:3. Sieben neue Spieler wurden verpflichtet, und vor allem Trainer Murat Yakin, der 2009 in Thun ein mittelmässiges Challenge League-Team übernahm, und innerhalb von einer Saison (zurück) in die Super League führte.

Der neue LIPO-Park liegt direkt oberhalb einer ebenfalls neuen S-Bahnstation. Der FCZ konnte in der Wintervorbereitung schon zwei Mal da spielen. Es heisst immer, Tribünen sollen so nah wie möglich am Spielgeschehen sein. Schaffhausen hat das auf die Spitze getrieben. So konnte Cavusevic nach seinem Tor gegen St.Gallen nicht mehr schnell genug abbremsen, und prallte gegen die Betonwand direkt hinter dem Tor, und wenn ein Verteidiger den Ball ins Seitenaus spediert, prallt dieser schnell mal gegen die Scheibe des VIP-Bereiches.

Der hartnäckigste FCZ-Verfolger Xamax lässt ebenfalls mit Top-Resultaten aufhorchen: zwei Siege und ein Unentschieden in den drei Duellen mit Super League-Klubs – 2:0 gegen Lugano, 4:1 gegen Lausanne und 1:1 im Wankdorf gegen YB. Das sollte für den FCZ und seine Anhänger genug Warnung sein. Le Mont verlor in einem ausgeglichenen Spiel in Basel in der Nachspielzeit unglücklich 1:2 und war beim 0:0 in Thun auf Kunstrasen die klar überlegene Mannschaft, und vergab dabei «hundertprozentige» Torchancen gleich im „Six Pack“.

Eher durchschnittlich waren die Resultate von Wohlen, Winterthur, Wil, Servette, Chiasso und Aarau. Die Aargauer Kantonshauptstädter verloren zum Auftakt grippegeschwächt mit 1:5 in Thun und in der Folge auch Stéphane Besle, der länger ausfällt und die Personalsorgen in der Hintermannschaft der Aarauer verschärft. Auftaktgegner Servette hatte ebenfalls keine sorgenfreie Vorbereitung. Zwei von fünf Testspielen wurden abgesagt und von den restlichen resultierte nur ein Sieg (1:0) gegen Etoile Carouge.

 

Die Karriere des anderen Favre aus St.Barthélemy (Le Mont-Serie, Teil 3)

Der dritte und letzte Teil der kleinen Le Mont-Serie ist Anthony Favre gewidmet. Nach der Verletzung von Stammtorhüter Kostadinovic teilt sich bei Le Mont mit Anthony Favre ein weiterer Ex FCZ-ler die Spielzeit zwischen den Pfosten mit dem jungen Namensvetter Anthony Mossi. Ebenfalls Namensvetter, aber bezüglich dem Familiennamen, ist Favre mit dem früheren FCZ-Trainer. Die beiden waren Nachbarn in ihrem Heimatdorf Saint-Barthélemy, wo fast jeder zweite Einwohner «Favre» heisst, und aus welchem auch die ATP Nummer 4 Stan Wawrinka stammt.

Anthony Favre steht im modernen Fussball, der immer stärker von Karriereplanung und Nachwuchsakademien dominiert wird, für eine etwas andere Kategorie von Fussballprofis – für die es notabene auch heute noch Platz gibt. Mit einem Bein im Fussball-Business, mit dem anderen lange Zeit Teilzeit im Büro arbeitend und ständig parallel in der Weiterbildung – immer bereit für den Fall, dass es im Fussball nicht mehr weiter geht. Nun schliesst sich für Favre im Stadion Sous-Ville ein Kreis. Nach dem Début im Profibereich bereits im Oktober 2002 bei Servette (in der 16.Minute nach Notbremse-Rot für Ex FCZ-Keeper Marco Pascolo eingewechselt und in Luzern gleich vier Gegentore kassiert) konnte sich der heute 32-jährige zwei Jahre später mit dem FC Baulmes als Stammtorhüter in der Challenge League beweisen. Vor ihm verteidigte auch damals schon François Marque.

In Erinnerung bleiben wird Favre als Cup-Goalie. Obwohl die ganze Karriere zwischen Challenge League und Super League pendelnd, stand der Waadtländer zwei Mal im Cupfinal!

Und beide Male war er anschliessend mit einem Zweitligisten in der Europa League-Gruppenphase unterwegs. Eine europaweit einmalige Geschichte! Auch auf dem Weg in den Cupfinal 2010 gelang Favre und seinem Team ein erinnerungswürdiger Auswärtssieg im Stade de Suisse. Nachdem auf der Lausanner Pontaise witterungsbedingt nicht gespielt werden konnte, bestimmte der Verband, dass der Viertelfinal gegen YB auf dem Kunstrasen in Bern ausgetragen werden soll. Der Unterklassige gab die Antwort auf dem Platz und siegte gleich mit 4:1.

Sechs Jahre später musste Favre, diesmal mit dem FCZ, nach einer hervorragenden Leistung beim 3:1-Auswärtssieg im Achtelfinal im Stade de Suisse beim Stand von 1:1 in der 74.Minute verletzt ausgewechselt werden.

Favre bestreitet in der Saison 15/16 nicht nur alle Cuppartien, sondern ersetzt den wenig überzeugend agierenden Yanick Brecher gleich zwei Mal für mehrere Wochen als Stammkraft in der Liga. Zwar sieht Favre beim mit 0:5 verlorenen Derby Ende November nicht gut aus, agiert ansonsten aber deutlich sicherer und solider, als sein junger Torhüterkollege. Mit dem Punkteschnitt von Favre (1,14 pro Spiel, hochgerechnet 41, gleich viel wie Thun) wäre der FCZ nicht abgestiegen. Über alle Wettbewerbe hinweg hat Favre mit 1,7 Punkten pro Spiel abgesehen von den beiden nur sporadisch eingesetzten Alesevic und Di Gregorio den besten Punkteschnitt in der Abstiegs- und Cupsiegersaison. 

https://youtu.be/27s90kfR8t4

Neben dem «Cupsieg dihei» 2016 im Letzigrund, an welchem Torhüter Favre wie zwei Jahre zuvor Piu Da Costa grossen Anteil hatte, wird aber sicherlich noch eine weitere Knockout-Partie unvergesslich bleiben. Auch in dieser musste der Waadtländer nach einer guten Leistung verletzt ausgewechselt werden. Es war im August 2010 im Nordosten Moskaus. Favre hatte sich unter anderem zusammen mit den heutigen Winterthurern Silvio, Katz und Avanzini sowie dem aktuellen GC-Stürmer Munsy als Challenge League-ist überraschend ohne Niederlage gegen die Erstligisten Banja Luka und Randers durchgesetzt und stand in der 3.Qualifikationsrunde dem Russischen Spitzenteam Lokomotive Moskau gegenüber. Hinspiel: 1:1 auf der Pontaise.

Im Rückspiel bringt Silvio Lausanne bereits in der 17.Minute in Front. In der 83.Minute nimmt der Ukrainische Supertechniker Aliev Anlauf – der Freistoss wird abgefälscht und landet hinter Favre im Netz. Mehr noch: weil der Schuss abgefälscht wurde, macht Favre eine unglückliche Bewegung und muss ausgewechselt werden. Obwohl Ersatzmann Castejon hypernervös wirkt, schaffen es die Russen weder in der Verlängerung, noch im Penaltyschiessen (einmal Aluminium, einmal darüber), die Oberhand zu gewinnen. Die Sensation ist perfekt! Lausanne, der Schweizer Zweitligist, hat sich für die Europa League-Gruppenphase qualifiziert.

Anthony Favres Vertrag beim FCZ läuft Ende Saison aus, und er überlegt sich, die Goaliehandschuhe möglicherweise an den Nagel zu hängen. Mit 32 Jahren für einen Goalie wäre es relativ früh – sein erster Profi-Einsatz war allerdings bereits vor mehr als 14 Jahren!  Annähernd 300 Wettbewerbsspiele hat Favre in dieser Zeitperiode bestritten, wovon 26 mit dem FC Zürich (15 Siege, 5 Unentschieden, 6 Niederlagen) und sechs gegen den FCZ (0 Siege, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen).  So oder so: Bonne Chance, Antho!

Simonyan: „Möchte für die Ehre des FCZ kämpfen und spielen“ (Le Mont-Serie, 2.Teil)

Im ersten Teil der Mini-Serie über den FC Le Mont haben wir einen Blick auf die Rückrundenvorbereitung bei den Waadtländern geworfen. Im zweiten Teil lassen wir in seinem ersten Interview bei uns den FCZ-Leihspieler Artjom Simonyan zu Wort kommen. Das Interview wurde zu einem Zeitpunkt geführt, als uns noch nicht bekannt war, dass Cabral bei Le Mont mittrainiert.

Züri Live: Artjom, wie sind Deine ersten 3 Monate bei Le Mont verlaufen? Du hast noch nicht viel gespielt. Hat es für die Integration eine Rolle gespielt, dass Du zu Beginn noch mit der Nachwuchsnationalmannschaft unterwegs warst? Oder warst Du zusätzlich verletzt?

Simonyan: Ja, ich bin erst am 14.Oktober zu Le Mont gestossen, weil ich zuvor noch mit der Juniorennationalmannschaft img_1389unterwegs war. Die Equipe war zu diesem Zeitpunkt eingespielt und erfolgreich. Da war es schwer, sofort reinzukommen. Ich musste Geduld haben und gut trainieren.

Züri Live: Wie hast Du Dich eingerichtet? Wohnst Du zur Zeit im Waadtland oder pendelst Du von Zürich aus?

Simonyan: Ich habe hier eine Wohnung gemietet.

 Züri Live: In Baulmes trainiert ihr aber nie, dort finden nur die Spiele statt?

Simonyan: Ja, wir trainieren in Le Mont oder Lausanne (genauer: Chavannes – die Red.).

Züri Live: In den Testspielen spielt ihr wieder im 4-3-3 nachdem ihr in der Vorrunde mit der Dreierabwehr viel Erfolg gehabt hattet. Ist das wegen dem Abgang von Lucas aus der Not geboren oder trainiert ihr verschiedene taktische Varianten?

Simonyan: Der Trainer entscheidet, welche Taktik wir anwenden. Hauptsache, wir gewinnen.

Züri Live: Was erwarten der FCZ und Trainer Uli Forte von Dir und Deiner Entwicklung in Le Mont? Gab es schon Gespräche bezüglich der Zukunft ab Sommer?

1607-simonyan-in-schaffhausen-1Simonyan: Gespräche gab es noch keine. Aktuell gebe ich mein Bestes für Le Mont. Ich würde aber sehr gerne im Sommer zurückkehren, um für die Ehre des FCZ zu kämpfen und spielen.

Züri Live: Du sprichst Armenisch, Russisch, Englisch, Spanisch und etwas Deutsch. Und jetzt kommt auch noch Französisch dazu?

Simonyan: Na ja, ich besuche keinen Französischunterricht. Gewisse Alltagssätze versuche ich aber zu lernen.

Züri Live: Noch eine Frage zu Artur Petrosyan. Wie wurde er als neuer Nationaltrainer Armeniens empfangen und wie ist die Atmosphäre nach dem sich bereits sehr schnell einstellenden ersten Erfolg (nach zuvor 0 Punkten unter dem alten Trainer zum Auftakt überraschender 3:2-Heimsieg gegen Tabellenführer Montenegro in der WM-Qualifikation: die Red.)?

Simonyan: Petrosyan ist ohne Zweifel ein aussergewöhnlicher Trainer und ich bin sicher, dass dies bald die ganze Fussballwelt erfahren wird. Er konnte in kürzester Zeit der Mannschaft Impulse geben, was zu diesem unglaublichen Comeback nach 0:2-Rückstand im ersten Spiel geführt hat. Ich wünsche ihm Glück und hoffe, dass ich im Nationalteam viel bei ihm lernen kann.

Die Armenische Nationalmannschaft und Artur Petrosyan waren auch der Grund, warum Simonyan in Zürich gelandet ist. Der damalige Zenit-Trainer André Villas-Boas hatte dem in St.Petersburg aufgewachsenen hoffnungsvollen Junior abgeraten, das Aufgebot für die Armenische Nationalmannschaft anzunehmen. Doppelbürger Simonyan wollte aber für das Heimatland seiner Eltern spielen, was wegen der Ausländerregelung der Russischen Liga gleichzeitig die Möglichkeit in seinem Stammklub in die 1.Mannschaft aufzusteigen, faktisch verunmöglichte. Die Ausländerplätze sind für etablierte Starspieler reserviert. Petrosyan lotste den Nationalmannschaftdébutanten daraufhin nach Zürich. Dort wurde er von dessen Familie „adoptiert“ und verbrachte viel Zeit mit „Turi“’s Söhnen.

FC Le Mont – kleiner Klub, viele Stories, 1.Teil «Gute Freunde kann niemand trennen…»

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Angefangen hat alles mit einem Hund. Wie bei so manchen Love Stories. Allerdings nicht auf der Allmend Brunau, sondern im Waadtländer Nordjura. Le Mont-Präsident Serge Duperret setzt sich über die Ligaregularien hinweg und bietet Anfang August Kookie Canepa einen Tribünenplatz im Sous Ville zum Spiel von dessen FCZ gegen Le Mont an. Die «Comic-Ikone» sieht so Marco Schönbächlers wunderschönes Comeback-Tor zum 2:0-Auswärtssieg live. Worauf dessen Herrchen als Dankeschön ein paar Wochen später den Captain der Armenischen U21-Nationalmannschaft dem netten Herrn Duperret ausleiht. Auf Hinweis von Züri Live macht der Blick beim zweiten Aufeinandertreffen eine Story über den Le Mont-Edelfan Emmanuel. François Marque seinerseits spielt in dieser Partie wie auf Drogen. provoziert und teilt schon während der Partie mächtig aus, und versetzt Alain Nef nach der Partie einen Kung Fu-Tritt, worauf Züri Live den lieben Herrn Duperret auffordert, Marques Vertrag aufzulösen.

nitaj-marqueZu Beginn der Wintervorbereitung ist von Marque bei Le Mont denn auch nichts zu sehen. Der 33-jährige sei in Malaysia zu einem Probetraining, heisst es, soll die Rückrunde aber trotzdem noch mit Le Mont bestreiten. Der Waadtländer Klub tritt also ohne den Franzosen in einem 4-3-3 zum ersten Testspiel im verschneiten Basel an. Bengondo schiesst das 1:0 für den Aussenseiter. Mit Lucas hat sich ein weiterer Innenverteidiger Richtung Super League verabschiedet. Dieser konnte bei Le Mont unter anderem von der Systemumstellung auf eine Dreierabwehrkette profitieren, die dem Brasilianer auf den Leib geschneidert war. Le Mont wurde zum defensivstärksten Team der ganzen Liga mit nur fünf Gegentoren in den 10 Spielen mit diesem System.

img_1453Le Mont fordert dem FC Thun auch auf Kunstrasen alles ab

Obwohl Le Mont in der Vorbereitung nun wieder mit einer Viererabwehr agiert, beissen sich die Super League-Vertreter Basel und Thun gegen das Team von Trainer John Dragani die Zähne aus. Der FCB kommt auf seinem Nachwuchs-Campus in der Nachspielzeit mit dem letzten Angriff zu einem glücklichen 2:1-Sieg, während Thun angesichts des klaren Le Mont-Chancenplus in der Stockhorn Arena mit einem 0:0 mehr als zufrieden sein muss. Bei dieser Partie ist der in Luzern nicht mehr erwünschte Innenverteidiger Kaja Rogulj bei den Waadtländern im Test.

img_1451So sieht man sich wieder: Cabral und Artjom Simonyan

Im Training auf dem Kunstrasen von Chavannes und in den Testspielen kommt es ausserdem zu einem kuriosen Wiedersehen. Das FCZ-Missverständnis Cabral ist immer in Begleitung seines Beraters im Le Mont-Dress dabei und wird in Thun zur Halbzeit zusammen mit Artjom Simonyan eingewechselt. Vor anderthalb Jahren hatte der beim FCZ erst gerade neu verpflichtete Waadtländer versucht, sich als «Chef» aufzuspielen und den jungen Mitspieler Simonyan mitten im Cupspiel in Tramelan unter Pfiffen des Heimpublikums physisch attackiert, weil sich dieser erdreistet hatte, einen Freistoss auszuführen.

Gute Freunde kann niemand trennen… Das wusste schon der «Kaiser». Darum wohl sind Simonyan und Cabral nun wieder vereint.

https://youtu.be/03RdBvlA0bw

Während sich Simonyan mit seinen neuen Teamkollegen bereits gut versteht, würdigte er Testspieler Cabral in der Kühlbox von Thun keines Blickes. Dessen Auftritt war denn auch wie gehabt: zuerst ein Anschiss für Mitspieler Titié weil dieser einen von Cabral unpräzise gespielten Pass nicht im Feld halten konnte. Dann wartet der Cousin von Gelson und Edimilson Fernandes jeweils viel zu lange mit dem Abspiel, und als er einmal den offenen Raum nach vorne nutzen will, springt ihm unbedrängt der Ball weit vom Fuss. Le Mont-Trainer John Dragani wird sein funktionierendes Gefüge nicht mit einem solchen Spieler schwächen wollen. Den Auftritt in Thun hatte Dragani allerdings gar nicht mitbekommen. Den in einem Skilager (!) weilenden erfolgreichen Le Mont-Coach ersetzte aushilfsweise Ex-Trainer Claude Gross an der Seitenlinie. Auf der Tribüne sass zudem das von Präsident Duperret kurz vor dem Spiel vom Team Aargau neu verpflichtete Verteidigertalent Anis Ramcilovic.

img_1427Matchblatt bei Thun – Le Mont, im Bild: der im Skilager weilende John Dragani in Jugendjahren, die Unterschrift: von Aushilfs- und Ex-Coach Claude Gross

FCZ mit Rohner, Rüegg und Aliu in die Rückrunde

Der Startschuss zur 2.Etappe des Rennens um den Aufstieg in die Super League ist gefallen. Unter anderem mit Sprinttests in der Saalsporthalle. Dabei erhielten schnelle Sprinter wie Marco Schönbächler oder Cédric Brunner Konkurrenz. Offensivflügel Fabian Rohner (18), in Anlehnung an Ruedi Elsener von einigen Beobachtern «Turbo-Fabian» genannt, war in der U18 und auch in der Promotion League (5 Tore in 7 Spielen) mit Ball am Fuss meist schneller als die Gegenspieler ohne. Nach seiner Krankheit im Herbst ist er wieder fit und soll beim FCZ heute einen Profivertrag unterschreiben.

Ebenso beim Trainingsauftakt dabei waren Kevin Rüegg und Izer Aliu. Beide werden mit ins Trainingslager reisen und sollen in der Rückrunde ebenfalls zu Einsätzen kommen. Dies ein halbes Jahr nachdem die drei zusammen den U18-Schweizer Meistertitel errungen haben. Izer Aliu (17), welcher seine Lehre im FCZ-Fanshop absolviert, ist zentral offensiv vorgesehen, hat sich als Stammspieler der Zweiten Mannschaft im Zusammenspiel mit Captain Lulzim Salija gut verstanden, und einige Tore mit vorbereitet. Kevin Rüegg (18) wird für die Sechserposition oder als Rechtsverteidiger vorgesehen. Alle drei Jungen haben schon während der Vorrunde in regelmässigen Abständen mit der 1.Mannschaft trainiert. Rüegg spielte in der Sommervorbereitung im Defensiven Mittelfeld 45 Minuten gegen Galatasaray, Aliu kam gegen VfB Stuttgart II über die gesamte Spielzeit zum Einsatz – und kam zudem in La Chaux-de-Fonds sowie gegen Xamax bereits zu Kurzeinsätzen in Wettbewerbsspielen.

«Wir setzen grosse Hoffnungen in die drei», meint abseits des Trainingsgeschehens der Sportliche Leiter Thomas Bickel im Gespräch mit Züri Live und der NZZ. Auch aus Sicht von Züri Live heben alle drei Talente mit ihren Qualitäten grundsätzlich das sportliche Niveau im Kader. Entscheidend wird aber wie immer bei jungen Spielern sein, dass sie mit beiden Füssen auf dem Boden bleiben, ihre Stärken noch verschärfen, an ihren Schwächen feilen – und zudem braucht es auch immer etwas Glück mit dem Timing bei der Integration in die 1.Mannschaft. Die Mannschaft als Ganzes soll in der Rückrunde den nächsten Schritt machen und sich um ein weiteres Level verbessern – dies sieht Thomas Bickel als zweites Ziel neben dem Aufstieg. In allen Bereichen könne man sich noch steigern, vom Zusammenspiel über das Gegenpressing bis zur Intensität.

Aktuell laufen wie üblich parallel zum Trainingsbetrieb die individuellen Tests in der Schulthess-Klinik – heute waren Armin Alesevic, Alain Nef, Kay Voser, Adrian Winter und Moussa Koné dort an der Reihe. Der an der Schulter operierte Sangoné Sarr wird erst in etwa 10 Tagen zurückerwartet. Seine Teilnahme am Trainingslager in Spanien ist noch unsicher. Ebenso noch nicht schmerzfrei ist Oliver Buff, der sich früh Richtung Physio verabschiedete. Einen Besuch der anderen Art stattete Armando Sadiku im Training ab. Nach einem kurzen Herumalbern mit Davide Chiumiento verschwand der Stürmer wieder. Sein leihweiser Transfer zu Lugano ist nur noch eine Frage der Zeit.

Sadiku ist im Tessin stark verwurzelt, hat viele Freunde, spricht die Sprache fliessend, und nach der Luganeser Verpflichtung des ehemaligen Assistenzcoaches der Albanischen Nationalmannschaft Paolo Tramezzani hatte so eine Entwicklung beinahe schon erwartet werden können. «Es ist für alle Seiten eine gute Sache», meint Thomas Bickel zu diesem Leihtransfer. Sadikus Zukunft wird sich wohl im kommenden Sommer  entscheiden, sei es ob der FCZ dem bis 2018 gebundenen Stürmer einen neuen Vertrag gibt, sei es, dass der Albaner nachdem er sich ein weiteres halbes Jahr in der Super League präsentieren konnte, verkauft wird. Man könne nicht nur vom Klub aus denken, sondern müsse immer auch den Spieler und die langfristige Perspektive berücksichtigen – ausserdem habe die Vorrunde gezeigt, dass der FCZ auch ohne Sadiku in der Offensive zur Zeit gut genug aufgestellt ist, meint Bickel zu diesem Thema.

Ebenfalls weit gediehen sind die Gespräche bezüglich einer Ausleihe von Michael Kempter zum FC Wohlen (dort bereits im Training) und Anthony Favre (noch im FCZ-Trainingsbetrieb) zum FC Le Mont. In der Saalsporthalle waren beim Trainingsauftakt mit Vanins, Baumann, Fillion, Brecher und Favre gleich fünf Torhüter mit dabei. Bei Yann-Alexandre Fillion und je nach Fitnessstand Yannik Brecher ist man ebenfalls noch auf der Suche nach einer Ausleihmöglichkeit. Die im Sommer zu Challenge League-Konkurrenten verliehenen Spieler werden bei ihren jetzigen Vereinen bleiben. Dies gilt auch für Kilian Pagliuca. Nach dessen vorzeitiger Auswechslung bei seinem Profidébut im Derby gegen Aarau hatte die dem neuen Wohlen-Trainer Gabriele nicht wohlgesinnte Aargauer Zeitung eine grosse Story aus der Sache gemacht. Bickel berichtet aber, dass sich Spieler und Trainer ausgesprochen haben, und alles in bester Ordnung sei. Auch Nils Von Niederhäusern wird bleiben. In der Vorrunde hatte der Rechte Aussenläufer gute Leistungen gezeigt und könnte mit Michael Kempter bei den Freiämtern in der Rückrunde eine auch offensiv druckvolle «Abwehrzange» bilden. Kempter hatte bei seinen Einsätzen vor der Winterpause gegen Wil (Züri Live-MVP mit Note 9!) und Winterthur überzeugt.

Artjom Simonyan, der kurz vor der Winterpause seine ersten Wettbewerbsspiele für Le Mont absolvierte, könnte zudem wie erwähnt Gesellschaft von Anthony Favre erhalten. Was allfällige Neuverpflichtungen betrifft, will Bickel nichts überstürzen. Es geht in diesem Bereich um langfristig ausgerichtete Verpflichtungen. Ob so ein Zuzug im Winter oder erst im Sommer getätigt wird, sei nicht der wichtigste Punkt. Man könnte auch mit der aktuellen Mannschaft in die Rückrunde gehen. Durchblicken lässt Bickel aber, dass unter Berücksichtigung der aktuellen Altersstruktur des Kaders wohl eher «kein 33-jähriger» geholt werde.

img_1359Trainingsauftakt mit Konditionstrainer Philippe Hasler

img_1362Armando Sadiku – schnell wieder weg durch die sprichwörtliche Hintertür

 

Grosse Halbzeitbilanz der Challenge League, 1.Teil

Nach der Hälfte der absolvierten Meisterschaft in der Challenge League können die zehn beteiligten Clubs in folgende drei Kategorien eingeteilt werden, je nachdem ob sie über, unter oder den Erwartungen entsprechend klassiert sind:

challenge-league-top-flop-teams-tabelle-1612Im Ersten Teil schauen wir auf die drei Teams, welche in der Vorrunde die Erwartungen übertroffen haben.

Neuchâtel Xamax FCS: Weiterhin Aufstiegskandidat

Der Club profitierte in den letzten beiden Transferperioden vom zuerst mutmasslichen, danach eingetroffenen Konkurs des FC Biel, verlor nach Beginn der Saison mit Mickaël Facchinetti (Thun) und Cédric Zesiger (GC) jedoch zwei wichtige Spieler wegen Transfers in die Super League. Trainer Michel Decastel hatte für viele Aufgaben die richtige Lösung. Und Raphael Nuzzolo präsentierte sich sofort als wirkungsvoller Leader der Mannschaft. Mit Pedro Teixeira und Dilan Qela entwickelten sich dazu zwei Nachwuchsspieler aus der eigenen U18 zu hoffnungsvollen Kräften. maladiere-photokopie

Auf dem Kunstrasen in der heimischen Maladière gewann Xamax sieben Spiele und holte alleine schon so 21 Punkte. Einzig der FC Zürich und der FC Wohlen vermochten dort zu gewinnen. Besonders denkwürdig war der 3:2-Sieg gegen den FC Wil. Die Ostschweizer verloren kurz vor Schluss Jocelyn Roux nach einer Roten Karte und trafen danach durch Gjelbrim Taipi mit einem Penalty den Pfosten. Sie vergaben so das mögliche 1:3. In der Nachspielzeit erzielten die erwähnten Teixeira und Qela für Xamax noch zwei Tore zum vielumjubelten Sieg.

Das Spielfeld der Maladière liegt über dem Feuerwehrdepot der Stadt Neuchâtel. Lief einmal ein Spiel in der ersten Halbzeit noch nicht so gut, so stürmen die Einheimischen nach der Pause wie die Feuerwehr los und wendeten das Spielgeschehen. Der gegenwärtige Challenge League Rekordspieler Mustafa Sejmenovic (295 Einsätze für Yverdon, Baulmes, Biel und Xamax) schoss in der ersten Saisonhälfte drei Tore nach Eckbällen und ist damit der treffsicherste Verteidiger der Liga. Das belegt die Gefährlichkeit der Neuenburger bei Standardsituationen, die meistens von Nuzzolo ausgeführt wurden. Xamax darf im Rennen um den Aufstieg noch nicht ganz abgeschrieben werden. Hätten die Welschen beide Spiele gegen den FCZ gewonnen statt verloren, so wären sie punktgleich mit den Zürchern.

FC Wohlen: Von Niederhäusern mit guten Leistungen

Ausgerechnet nach der 1:3-Niederlage in der 6. Runde gegen den FC Wil verliess Trainer Martin Rueda die Freiämter und wechselte zu den Ostschweizern. Der FC Wohlen stand zu diesem Zeitpunkt nach vier Niederlagen in Serie mit 4 Punkten auf dem zweitletzten Rang. In die Saison startete Rueda mit einem Sieg in Baulmes gegen den FC Le Mont. Wohlen war dadurch vor dem FCZ gar erster Leader in der neuen Saison. Nach der 2. Runde und einem 0:0 daheim gegen Xamax standen die Aargauer noch auf dem 2. Rang, hinter dem FC Schaffhausen. Es folgten sechs Niederlagen in Serie. Und der neue Trainer Francesco Gabriele wurde von den Aargauer Medien schon zu Beginn seiner Amtszeit abgeschrieben, besonders nachdem man in Genf bei Servette 6:1 verlor und auch das Kantonsderby gegen den FC Aarau mit 1:4 zu einem Desaster wurde. Wohlen stand nun auf dem letzten Rang der Tabelle.

niedermatten-fcz-fans-farbigIn Schaffhausen gelang danach ein überraschender 0:1-Sieg, ehe auf der Niedermatten der FCZ trotz des Europa League-Spiels drei Tage zuvor gegen Osmanlispor überzeugend mit 0:5 auftrumpfte. Danach aber liessen die Aargauer richtig aufhorchen. Das sehr heimstarke Xamax wurde in Neuenburg mit 1:4 ausgekontert. Janko Pacar liess sich als dreifacher Torschütze feiern. Mit 18 Punkten aus den letzten 10 Spielen kletterte der FC Wohlen auf den überraschenden 6. Rang. Auswärts waren die Freiämter besonders stark, stehen sie doch mit 15 Punkten auf dem 3. Platz dieser Wertung. Während der alte Trainer mit 0,667 Punkten eine eher schlechte Bilanz aufweist, und am neuen Wirkungsort bereits wieder entlassen wurde, arbeitet der neue mit einer Bilanz von 1,5 Punkten pro Spiel deutlich erfolgreicher.

Der FC Wohlen ist so die Wundertüte der Liga, unberechenbar und zunehmend stabiler in der Abwehr und sehr konterstark. Florian Stahel ist angekommen in der Challenge League und Sead Hajrovic hat sich in der Mannschaft doch noch zu einem stabilen Verteidiger entwickelt. Was ein treffsicherer Stürmer ausmacht, verdeutlicht Janko Pacar mit 6 Toren und 3 Assists aus 15 Spielen. Das ehemalige Talent des FC Luzern hatte in den letzten 7 Jahren 9 Mal den Club gewechselt, ehe der FC Wohlen Pacar im Sommer von Petrolul Ploiesti aus Rumänien ablösefrei verpflichtete. Die vom FCZ ausgeliehenen Spieler kamen folgendermassen zum Einsatz: Nils Von Niederhäusern, 7 Einsätze/630 Minuten (Stammspieler mit viel Offensivwirkung), Marvin Graf, 0/0 (verletzt), Kilian Pagliuca 2/36 (einmal davon eingewechselt und 29 Minuten später wieder ausgewechselt).

Der Saudi Monquez al-Yousef machte den FC Wohlen schuldenfrei, zieht sich nach 196 Tagen als Mäzen zurück und übergibt das Aktienpaket grösstenteils wieder in heimische Hände. Es würde mehr als überraschen, würde der FC Wohlen nicht auch nächste Saison in der zweithöchsten Liga spielen.

FC Le Mont: Umstellung auf Dreierabwehr könnte Klassenerhalt sichern

Die Waadtländer entwickelten sich im Laufe der bisherigen Spielzeit zu einem sehr unbequemen Gegner, der mit nur 12 erzielten Toren 21 Punkte gewann, weil die Defensive auch nur 19 Tore zuliess. Die zusammen mit Xamax drittbeste Abwehr war so die Basis für das Gelingen, das trotz der schwächsten Offensive zustande kam. Der spezielle defensive Erfolg begann in der 9. Runde gegen Neuchâtel Xamax mit der Umstellung von Trainer John Dragani auf eine Dreierabwehr, die von den gelernten Innenverteidigern Francois Marque, Ibrahim Tall und Lucas gebildet wurden. Daraus erwuchs eine Serie von sieben Spielen mit 13 Punkten, mit nur einem Gegentor bis zur 15. Runde. Im heimischen Stade Sous-Ville in Baulmes wurde so Xamax 1:0 bezwungen. Beachtenswert war zudem das 1:1 im Letzigrund gegen den FCZ vor 8’489 Zuschauern, der neuen Rekordkulisse für die Fussballer von Le Mont.

sous-ville-farbstift-zeichnungWie immer mit dabei war dort auch ihr grösster und treuester Fan, der 14-jährige Emmanuel Masmejan. Züri Live war schon lange begeistert von ihm und er wurde in den vergangenen Jahren auf dem Sender auch mehrmals lobend erwähnt. Beim Match gegen den FCZ im für einmal auch von Medienvertretern gut besuchten „Sous-Ville“ erzählte der Züri Live-Kommentator daher Michel Wettstein (BLICK) von Emmanuel. Dieser machte daraufhin beim Rückspiel im Letzigrund eine Story daraus, die sogar über die Landesgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgte. Seither hiessen die Platzspeaker Emmanuel in vielen Challenge League-Stadien vor der Partie speziell willkommen und es wird jeweils auf Kosten des Gastgebers für sein leibliches Wohl gesorgt.

Francois Marque jedoch missbrauchte im Letzigrund das Gastrecht auf üble Weise. Er provozierte dort mit hinterhältigen und vordergründigen Aktionen seine Gegenspieler und die Betreuer und wurde zusammen mit Alain Nef nach dem Spiel mit einer Roten Karte bestraft, für die der Franzose nur vier Spielsperren bekam. Wegen der zuvor erhaltenen vierten gelben Karte verpasste Marque aber noch einen weiteren Einsatz. Mit Alain Nef, der zu schlichten versuchte, erwischte Schiedsrichter Lionel Tschudi übrigens den falschen Spieler des FCZ.

Bei den Waadtländern fiel im Mittelfeld besonders der ehemalige Lausannois Helios Sessolo als wirbliger, laufstarker und unberechenbarer Spieler auf. Ein Grund für die Misère in der Offensive war auch das verletzungsbedingte Fehlen von Stürmer Luis Pimenta während der acht Spiele, in denen Le Mont nur zwei Tore schoss. Sollte die Defensive so stabil bleiben, wird in Baulmes auch nächste Saison Challenge League-Fussball zu sehen sein.

Von Toni Gassmann, Mitarbeit: Lukas Stocker

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