Präsentiert der FCZ heute Sturmjuwel aus Nigeria?

Wie Nigerianische Quellen melden, hat der 19-jährige Stürmer Stephen Odey gestern Donnerstag beim FCZ den Medizincheck absolviert und soll heute beim Stadtklub präsentiert werden. Es ist von einem Vierjahresvertrag und einem Monatslohn von USD 8’000.- die Rede. Odey ist mit 18 Toren aktueller Torschützenleader der Nigerianischen Profi-Liga NPFL und hat im Juni unter dem ehemaligen YB-Trainer Gernot Rohr sein erstes Länderspiel für Nigeria gemacht. Odey spielte bisher beim MFM FC aus Lagos, der im Besitz einer christlichen Organisation ist (das Logo des Klubs zeigt zum Gebet gefaltete Hände) und aktuell in der NPFL auf dem 2. Platz liegt. Sein Klub schätzt den Wert des Spielers auf USD 700’000 bis 1’000’000. Celtic Glasgow sei zuvor ebenfalls am Spieler interessiert gewesen, aber der MFM FC wollte ihn damals nicht zu einem Probetraining fliegen lassen, da man ihn in der Meisterschaft gebraucht habe. Gemäss „Score Nigeria“ soll er dann aber doch ein Probetraining beim Dänischen Klub Midtjylland absolviert haben, welches in einem nicht näher umschriebenen „Fiasko“ geendet hätte. Odey präsentierte sich in der Nigerianischen Liga bisher als zielstrebiger und abschlussstarker Stürmer mit dem „Näschen“ für zweite Bälle. Es kann vermutet werden, dass Thomas Bickel auf der Suche nach einem allfälligen Dwamena-Ersatz auf den jungen Forward gestossen ist und ihn nun möglicherweise als Investition in die Zukunft trotzdem verpflichten will. In den 90-er Jahren gehörten die Nigerianer Rashidi Yekini und vor allem Ike Shorunmu zu den FCZ-Fanlieblingen. Setzt Odey diese Tradition fort?

André Gonçalves: „Möchte im Sommer nächsten Schritt machen“

Glarner haben Tradition beim FCZ – mit Fritz Künzli und René Botteron stammen zwei der grössten Letzigrund-Idole aller Zeiten aus dem „Zigerschlitz“. In Zeiten einer nun stündlichen direkten S-Bahnverbindung ist der von seinen langwierigen Verletzungen wiedergenesene Armin Alesevic der Glarner Vertreter im aktuellen Fanionteam. Kein Glarner war hingegen trotz seines Namens Stefan Glarner, welcher bis vorletzten Sommer zweieinhalb Jahre lang die Zürcher Farben trug. Dafür aber André Gonçalves: er ist zwar in Meiringen – der Heimat von Stefan Glarner – geboren, ist aber im Kanton Glarus aufgewachsen.

Ausgerechnet als Einwechselspieler für ebendiesen (Stefan) Glarner kam Gonçalves zu seinem bis anhin einzigen Super League-Einsatz: am 2.März 2013 kam er in einem Heimspiel gegen Sion eine Viertelstunde vor Schluss beim Stand von 3:1 in die Partie. Es sind bis dato die einzigen 16 Super League-Minuten für den vielseitigen Gonçalves geblieben. Denn sein Vertrag wurde zwei Monate später nicht verlängert, und Gonçalves wechselte zum FC Schaffhausen, wo der Glarner seither engagiert ist. Gonçalves ist in Schaffhausen in gesundem Zustand Stammspieler, kann allerdings eher selten Akzente setzen und gehört nicht zum Kern der Leistungsträger.

Der Aussenverteidiger wurde 2009 mit der Schweizer U17 Weltmeister. Gonçalves wurde damals von Trainer Dani Ryser in allen sieben Partien  (auf unterschiedlichen Positionen) eingesetzt und erzielte im Achtelfinal gegen Deutschland (mit Mario Götze und Marc-André Ter Stegen) in der Verlängerung das entscheidende 4:3. Auf seiner Stammposition rechts hinten war sein Hauptkonkurrent der heutige Aarauer Bruno Martignoni. Zum FC Aarau in die Challenge League ausgeliehen war Gonçalves dann von 2010 bis 2012 zwei Jahre lang.

In der Mitte dieser Zeit wollte der FCZ sein Eigengewächs in der Sommervorbereitung in Celerina mit dabei haben. Bei Aarau rückte daher der eigentlich vor dem Absprung zu Baden stehende Silvan Widmer als Lückenbüsser nach. Nach dem Trainingslager schickte der FCZ Gonçalves wieder zu Aarau zurück, aber in der Zwischenzeit hatte ihm Widmer den Platz hinten rechts weggeschnappt. Der Aargauer spielt heute in der Serie A. In der darauffolgenden Saison bekam Gonçalves dann die Chance, sich ein Jahr lang in der 1.Mannschaft des FCZ im Training aufzudrängen, was ihm aber nicht gelang.

Im einem längeren Gespräch mit Züri Live äussert sich André Gonçalves über seinen bisherigen Karriereweg, die U17-WM in Nigeria, seine „schwerste Zeit des Lebens“ mit der Thrombose und Lungenembolie vor einem Jahr – und verrät, dass er im Sommer gerne den nächsten Schritt machen will, und den Abschied von Schaffhausen in Betracht zieht – ob Richtung In- oder Ausland lässt der sympathische Verteidiger noch offen.