Tosin cham, sah und traf / SC Cham – FCZ in der Züri Live-Analyse

SC Cham – FCZ Vorschauartikel

Vorschau im BLICK

Der FCZ hatte für die 1. Cuprunde mit dem SC Cham (Promotion League) von allen Super League-Klubs das schwerste Los gezogen, das sich dann aber schlussendlich als nicht ganz so kompliziert wie erwartet herausstellte. Fabian Rohner hat gegen die Rotblauen aus Cham ebenso viele Partien gespielt wie gegen die Rotblauen aus Basel. Und Selmin Hodza hatte in der Vorsaison noch mit der U21 den SC Cham zu Hause 3:1 geschlagen. Vor Jahresfrist hatte Cham dem FC Luzern grosse Probleme bereitet und war nahe an einer Überraschung. Gegen den Stadtclub reichte es hingegen nur zu einem kurzen Aufbäumen rund um die 60. Minute, als die Zuger nahe am Anschlusstreffer zum 1:2 waren.

Das optimistische Cham läuft dem FCZ ins Messer

In der 1. Halbzeit waren beim SC Cham nach vorne bloss Ansätze vorhanden und in der Schlussphase der Partie fehlten die Kräfte. Möglicherweise auch, weil sich die Mannschaft von Trainer Roland Schwegler etwas zu viel zugetraut hatte. Sie ging zu Beginn ein rassiges Tempo und positionierte sich für einen Unterklassigen sehr hoch im Feld. Der FCZ konnte so durch einen Konter mit 1:0 in Führung gehen und kam zum Penalty zum 2:0 ebenfalls in einer Situation, wo man den hoch stehenden Gegner überspielen konnte. Der FCZ profitierte defensiv ausserdem davon, dass der wenig erfahrene Ardi Molliqaj (21) auf der 10er-Position etwas dem Spielgeschehen hinterher lief, die Bindung zu den Vorder- und Nebenleuten nicht fand.

Die Leistung des FCZ in der 1. Halbzeit war insgesamt gut. Er begann wie schon unter Ex-Coach Breitenreiter im Cup gegen einen unterklassigen Gegner im 4-3-3. Zivko Kostadinovic durfte das Tor hüten. Und da viele Stammspieler geschont wurden, kamen auch bei den Standards für einmal Andere zum Zug. Jonathan Okita trat acht Eckbälle, Bledian Krasniqi führte zwei Freistösse in Strafraumnähe und einen Corner aus, und die beiden Penaltys wurden von Wilfried Gnonto (erfolglos) und Aiyegun Tosin (erfolgreich) getreten. Die schon während des ganzen Saisonstartes frappierende Harmlosigkeit Gnontos im Abschluss fand in Cham (nicht nur aufgrund des verschossenen Penaltys) einen Höhepunkt. Der ebenfalls unter Ladehemmungen leidende Aiyegun Tosin konnte hingegen mit drei Treffern (vier Torbeteiligungen) etwas Selbstvertrauen tanken. Kein FCZ-Spieler erzielte in dieser Partie aber eine sehr gute Note und so konnte Tosin mit einer “7“ Most Valuable Player werden.

Kamberi volatil – Hodza ordentlich

Bledian Krasniqi schoss aus sieben Abschlüssen schlussendlich doch noch ein Tor zum 3:0. Sein Assist zum frühen 1:0 tat seinem Selbstvertrauen gut. Der Zentrale Mittelfeldspieler hatte insgesamt 16 Abschlussbeteiligungen, war aber trotzdem defensiv besser als offensiv. Defensiv sehr schlecht war hingegen der Auftritt von Innenverteidiger Lindrit Kamberi (kein konsequentes Umschalten in der Rückwärtsbewegung), der dafür in der offensiven Phase der beste Zürcher war. Auch die Diskrepanz zwischen guter 1. Halbzeit und schlechter 2. Halbzeit war beim Volketswiler frappant. Trotz „Clean Sheet“ war es insgesamt die bisher schlechteste Defensivleistung des Teams. Über weite Strecken der Partie war die Mannschaft defensiv nicht gefordert, aber wenn sie mal gefordert war, sah sie häufig nicht gut aus – beispielsweise bei der Verteidigung von Eckbällen.

Bei seinem ersten etwas längeren Wettbewerbs-Einsatz in der 1. Mannschaft steuerte Aussenverteidiger Selmin Hodza (19) ein Assist bei und schlug vier Flanken. Bei gegnerischen Eckbällen verteidigte er im eigenen Strafraum nicht so gut, konnte aber in anderen Situationen zwei Mal in höchster Not retten. Mit der Hereinnahme von Becir Omeragic kurz vor Schluss stellte der FCZ noch sein System von einem 4-3-3 auf ein 3-4-3 mit einer Innenverteidigung Kamberi – Omeragic – Hornschuh um. Jonathan Okita hatte zwar auch einzelne gute Szenen, aber letztlich zu viele Ballverluste und traf viele schlechte Entscheidungen. Okitas Nachlässigkeit brachte mehr als einmal Nico Siegrist ins Spiel, der ansonsten nicht mehr so wirkungsvoll war, wie in früheren Begegnungen.

Weitere Berichte und Highlights

SC Cham – FCZ Telegramm

sport.ch Bericht und Live-Ticker

Matchbericht und Live-Ticker der Luzerner Zeitung

Südkurve

Züri Today Bericht und Live Ticker



Okita und Seiler starten im Eizmoos / SC Cham – FCZ Aufstellungen und Vorschau

Der FCZ tritt zum zweiten Mal im Schweizer Cup gegen den SC Cham an. Die letzte Begegnung im Dezember 2014 (Achtelfinal, 5:0) wurde ebenfalls von Züri Live übertragen. Der ehemalige FCZ-Junior Esat Balaj war schon damals bei Cham in der Startformation. Die damalige Partie wurde in der Zuger Herti gespielt. Einer der emotionalen Höhepunkte aus Zürcher Sicht war die herzliche Begrüssung Köbi Kuhns durch das lokale Publikum. In der Pause kam die FCZ-Legende und Ex-Nationaltrainer damals bei Züri Live zu einem Pausengespräch vorbei.

In der Saison 07/08 spielte der SC Cham für ein Jahr in der Challenge League. Nach folgenden Jahren in der 1.Liga schafften die Zuger 2015 den Aufstieg in die Promotion League. Auf diesem Niveau konnte sich Cham Saison für Saison halten und hat nun die achte Saison Promotion League in Folge gestartet. Alle FCZ-Spieler, die den Weg über die eigene U21 gemacht haben, haben hier also schon gespielt. Trainer Roland Schwegler (als Spieler ex-GC und -Luzern) geht in seine vierte Saison mit dem Team. Gleich acht junge Spieler sind diesen Sommer zum neuen Ligakonkurrenten SC Kriens gewechselt. Dafür hat Cham Talente von Luzern und GC, sowie erfahrene Spieler vom FC Wohlen geholt. Balaj ist auch diesmal wieder in der Startformation. Voraussichtlich spielt das Heimteam in einem 3-4-3, welches sich defensiv allerdings eher als ein 5-4-1 darstellen wird.

Der FCZ kann durchaus immer noch als Cup-Mannschaft bezeichnet werden. Über die Jahre seiner Geschichte war er in Cupfinals (10 Siege von 11 Teilnahmen), Europacuppartien (unter anderem zwei Meistercup-Halbfinals) und Meisterschaftsentscheidungen (vorzugsweise in Basel) immer parat. Zuletzt schied man aber zwei Mal gegen einen Challenge League-isten (Chiasso, Yverdon) aus. Heute im Eizmoos erhalten unter anderem Seiler und Okita eine Chance von Beginn weg. Zwischen den Pfosten steht wieder Cup-Torhüter Zivko Kostadinovic.