Nicolas Stettler empfiehlt sich: Winterthur – FCZ 0:3 Spielinfos und Stats

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Derbysieg am 13. Mai! Mit Antonio Marchesano (3), Oli Buff (2) und Raphael Dwamena (1) sind gleich drei Spieler an allen Toren beteiligt, bei welchen sie auf dem Platz standen. Auch Roberto Rodriguez und Nicolas Stettler haben je zwei Torbeteiligungen vorzuweisen. Der Thurgauer Aussenverteidiger spielt auf seiner „schwächeren“ Seite offensiv wie defensiv eine starke Partie und empfiehlt sich für weitere Einsätze. Cédric Brunner auf der anderen Seite hingegen kämpft auch in Winterthur mit seiner schlechten Rückrundenform.

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Der FCZ geht dank aggressivem Pressing in den ersten 10 Minuten verdient früh mit 1:0 in Front. In der Folge gleicht sich die Partie aus und ist insgesamt nicht sehr hochstehend. Die Zürcher zeigen sich aber auch in der 2. Halbzeit als die vor dem gegnerischen Tor effizientere Mannschaft. Torschütze und Assistgeber Oli Buff spricht nach der Partie im Gespräch mit Züri Live auch über einen möglichen Abgang zum Ende der Saison: Live-Interviews nach dem Kantonsderby.

Die vier Offensivwaffen des FC Winterthur – Kantonsderby in der Züri Live-Vorschau

19 Grad und leicht bewölkt soll es am Matchtag um 17:45 beim Anpfiff zum Kantonsderby durch Schiedsrichter Sandro Schärer auf der Schützenwiese sein. Von Nebel ist in der Wettervorhersage nicht die Rede. Der Match wirft trotzdem seine Schatten voraus. Nach vier Siegen und sechs ungeschlagenen Challenge League-Begegnungen in Folge zeigte Winterthur am letzten Sonntag beim 1:2 in Wohlen erstmals wieder eine eher mässige Leistung.

Viele sagen: angesichts des gesicherten Ligaerhaltes war der Kopf bereits beim letzten echten Highlight der Saison – dem Heimspiel gegen den FCZ. Mehr als 8‘000 Tickets sind bereits abgesetzt – es wird erneut ein ausverkauftes Haus erwartet. Und wie im Dezember wird wohl etwa die Hälfte der Zuschauer aus FCZ-Anhängern bestehen. Die Vorfreude und die Anspannung sei auch in der Mannschaft zu spüren, sagt am Vortag FCZ-Trainer Uli Forte an der gut besuchten Pressekonferenz.

Auch die nahende Meisterschaftsentscheidung spielt dabei natürlich eine Rolle. Aufgrund der klar besseren Tordifferenz als Xamax sollten zwei Siege im Normalfall für den Aufstieg reichen: „den ersten dieser beiden Siege wollen wir in Winterthur holen“, lässt Forte keine Zweifel über das einzige Ziel für Samstag. Gewinnt der FCZ in den kommenden drei Partien der Englischen Woche (in Winterthur, plus die Heimspiele gegen Servette und Wil) mindestens sieben Punkte, dann wäre der sofortige Wiederaufstieg schon in einer Woche sicher perfekt.

Wenig überraschend erwartet Forte in Winterthur aber „ein enges Spiel, wie schon im Dezember, als wir erst kurz vor Schluss die Entscheidung herbeiführen konnten“. Die Zielsetzung ist dieselbe, wie gegen Le Mont, nicht aber die Erwartungshaltung und die Tonalität. Denn damals forderte der Zürcher die drei Punkte ultimativ „ohne wenn und aber“.

Winterthur hat in den letzten sieben Partien immer getroffen und dabei im Schnitt pro Partie fast 2,5 Tore erzielt. Dies vor allem auch dank eingeübter Spielzüge, die immer wieder praktisch identisch umgesetzt werden. Züri Live beschreibt die aktuell vier gefährlichsten Offensivwaffen Winterthurs.

Offensivwaffe Nr. 1: Bei hoch stehenden Gegnern spielt der halbrechte Verteidiger Julian Roth gerne aus der Hüfte heraus einen hohen Ball gerade oder leicht zur Mitte gezogen auf Radice oder Silvio hinter die Abwehr – erstmals erfolgreich angewandt beim 1:2-Anschlusstreffer im Cup-Viertelfinal bei YB. Gegenstrategie: Roth darf in der Nähe der Mittellinie kein Raum und Zeit gegeben werden, um seinen langen Ball zu spielen.

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Offensivwaffe Nr. 2: Ebenfalls bei relativ hoch stehender Abwehr – Gianluca Frontino (oder Karim Gazzetta) löst sich vom Bewacher und bietet sich zwischen den Linien an, leitet den Ball dann schnell direkt weiter in die Tiefe für den lauernden Silvio. Gegenstrategie: Bewegt sich Frontino zwischen die Linien müssen die Alarmglocken läuten, und einer der Innenverteidiger ihm sehr eng auf den Fersen bleiben.

offensivwaffe-2-winterthur-rueckrunde-1617Offensivwaffe Nr. 3: Die linke Seite mit dem schnellen, zielstrebigen und spielerisch starken Luca Radice ist die offensiv gefährliche Seite der Winterthurer, gerade auch beim Umschaltspiel – auch weil der halblinke Verteidiger Tobias Schättin sich in der Regel drei bis vier Mal pro Spiel effektiv in den Angriff einschaltet. Der schnelle Ball Schättins an den nahen Pfosten auf Manuel Sutter hat beim 2:2-Ausgleich bei YB gut funktioniert – darum haben die beiden den Spielzug beim 2:1-Führungstreffer im Letzigrund gegen den FCZ vor zwei Monaten gleich nochmal identisch wiederholt. Gegenstrategie: Vorbereitet darauf sein, dass Winterthur über ihre linke Seite gerne Überzahlsituationen schafft. Vor allem darf sich der Rechte Aussenverteidiger nicht so herauslocken lassen, wie dies Voser in der abgebildeten Szene passiert ist.

offensivwaffe-3-wintrthur-rueckrunde-1617Offensivwaffe Nr. 4: Gianluca Frontino war in den letzten Wochen der effektivste Standardspezialist der Liga. Bei Eckbällen suchte er zuletzt immer den Kopf von Mittelfeldspieler Robin Kamber (1,87m). In Aarau spielte Frontino Anfang April den Ball von der rechten Seite zwei Mal identisch auf Kamber – beim ersten Mal konnte Torhüter Pelloni noch parieren – der zweite Kopfball sass. Nur drei Wochen später probierten es die beiden gegen den gleichen Gegner auf der Schützenwiese in der Anfangsphase zum dritten Mal – zum zweiten Mal mit Erfolg. Gegenstrategie: Frontinos Bälle sind mit Raumdeckung nicht einfach zu kalkulieren. Deshalb sollte sich ein hartnäckiger Manndecker auf Kamber fokussieren.

offensivwaffe-4-winterthur-1617-rueckrundeIm Tor steht bei Winterthur der im Sommer zu YB zurückkehrende David Von Ballmoos, welcher sich auf seinem Status als designierter Mvogo-Nachfolger etwas auszuruhen scheint, und in der aktuellen Saison eher Rückschritte gemacht hat. Unter anderem hat der Emmentaler vor zwei Monaten im Letzigrund dem FCZ den 2:2-Ausgleich geschenkt. Die Dreierabwehr mit Roth, Katz und Schättin ist offensiv überdurchschnittlich potent, nach hinten aber auch fehleranfällig und nicht besonders zweikampfstark. Der Sechser Kreso Ljubicic spielt eine durchschnittliche Saison. Der aus dem Servette-Nachwuchs stammende Karim Gazzetta hat zuletzt grosse Fortschritte gemacht und ist ein agiles und beachtenswertes Element im Winterthurer Mittelfeld.

Der aus dem FCB-Nachwuchs stammende Robin Kamber stand sich in seiner noch jungen, aber bereits wechselvollen Karriere bisher meist selbst im Weg. Talent wäre zweifellos vorhanden. Seine grösste Stärke ist der Abschluss mit beiden Füssen und seit neuestem auch per Kopf. So effizient wie aktuell unter Romano/Zuffi war der 21-jährige bisher noch nie in seiner Karriere. Auf der linken Aussenbahn findet der Winterthurer Luca Radice bei seinem Stammklub zur Zeit wieder zu alter Stärke und war vor zwei Monaten auch für die Winterthurer Führung im Letzigrund verantwortlich. Der aus dem FCZ-Nachwuchs stammende Leandro Di Gregorio zeigt auf der rechten Seite hingegen wechselhafte Leistungen. Er kämpft um seine Zukunft als Profi.

Der von Schaffhausen gekommene Gianluca Frontino wird in Winterthur wieder auf seiner Paradeposition als hängende Spitze eingesetzt und dankt es mit vielen Torbeteiligungen. Er ist das Winterthurer Pendant zu Oliver Buff oder Antonio Marchesano beim FCZ, gehört sicherlich nicht zu den schnellsten Offensivkräften der Liga, kann aber jederzeit für die Differenz sorgen.  Der ehemalige FCZ-Stürmer Silvio ist aktuell in Form und hat in den letzten fünf Partien sechs Tore und ein Assist beigesteuert. Im Dezember auf der Schützenwiese bekam ihn Umaru Bangura nicht in den Griff. Der FCZ konnte das Spiel nur gewinnen, weil Alain Nef die Manndeckung Silvios übernahm.

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Der FCZ bereitete sich im Freitagstraining mit Videostudium und anschliessend auf dem Platz spezifisch auf den FCW und dessen Spielsystem vor. Wer einen roten Überzieher anhatte, spielte einen Winterthurer. Die Rollen wurden mehrmals gewechselt, so dass dies jeder mal tun musste. Der Fokus lag dabei für die blauen „Zürcher“ auf der Offensive, aber es wurden auch einzelne defensive Aspekte von Trainer Uli Forte angesprochen.

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Michael Kempter und Andris Vanins sind wieder im Training dabei, beide sind aber noch fraglich für den Samstag. Ist Vanins bereit, dann steht er auf der Schützenwiese auch wieder im Tor. Kevin Rüegg wird nach seinen zuletzt starken Leistungen wohl ziemlich sicher erneut in der Startformation stehen – möglicherweise neben Antonio Marchesano, der sich zuletzt bei seinen Teileinsätzen ebenfalls empfehlen konnte. Eventuell kehrt Oliver Buff in die Startformation zurück. Der viel beanspruchte Raphael Dwamena könnte vor den zwei kapitalen Heimspielen nächste Woche gegen Servette und Wil auf der Schützenwiese von der Bank kommen. Roberto Rodriguez ist nach seiner Sperre zurück. Nicolas Stettler spielte zuletzt solide und wird wohl selbst dann auf der linken Seite auflaufen, wenn Kempter wieder fit  sein sollte.

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Olé, olé – jetzt schaltet sich der Schiedsrichter-Fanklub in die Penaltydiskussion ein

Es ist das Thema der Woche: nach 2012 fühlt sich erneut ein Unterklassiger im Cup-Halbfinal um den lange ersehnten Finaleinzug (letzter Cupfinal 1975 gegen…den FCB) betrogen – wieder ist es der beim FCZ-Anhang mit grossem Abstand beliebteste Kantonsrivale Winterthur. Und wieder gegen den FC Basel. Dies nachdem Winterthur auch diesmal die Partie ausgeglichen halten konnte, und dann durch zwei angezweifelte Standards mit zwei Toren in Rückstand geriet. Der Freistoss vor dem 0:2 ist aus Sicht von Züri Live korrekt gepfiffen, auch wenn Renato Steffen im Zweikampf mit Tobias Schättin viel Theatralik walten lässt.

Anders sieht es beim wegweisenden Penalty vor dem 0:1 aus, der in den Gazzetten und im Internet hauptsächlich das Thema war. Die Anhänger der beiden Klubs beurteilen die Szene naturgemäss so wie es Fans halt eben tun: «Basel wird noch von jedem Schiri in der Schweiz bevorteilt», «Janko wälzt sich wie ein Schwerverletzter», «Liebe Winterthurer, es war ein Penalty!». Neu ist, dass sich neben Winterthurern und Baslern noch eine dritte Fanfraktion in die Diskussion einmischt. Der Schweizerische Fussballverband (SFV) supportet auf seiner Website vehement den die Verbandsfarben vertretenden Schiedsrichter Sascha Amhof.

«Zu 100%» sei der Pfiff ihres Schützlings korrekt gewesen, schreibt der Autor des im Nachgang des turbulenten Cup-Halbfinals publizierten Artikels auf der SFV-eigenen Webpage, basierend auf einer Analyse des hauseigenen «Ressorts Spitzenschiedsrichter». Ganz im Boulevard-Stil wird dabei in eindrücklicher Grossaufnahme der Moment gezeigt, wo FCB-Stürmer Marc Janko die Berührung seines Gegenspielers Schuler spürt, und sich dabei theatralisch ins Kreuz wirft.

Belehrend wird weiter konstatiert: «die in einer breiten Öffentlichkeit verbreitete Meinung, wenn (auch) der Ball gespielt worden sei, liege auch kein Foul vor» sei falsch. Ob diese Erkenntnis «die breite Öffentlichkeit», zu welcher auch 280’000 SFV-Mitglieder gehören, wohl tatsächlich in Erstaunen versetzt hat? Sind alle aktiven und fussballinteressierten Schweizer bisher in corpore davon ausgegangen, in diesem Sport sei alles erlaubt, wenn nur nebenbei auch noch der Ball berührt wird?

Entscheidend ist vielmehr der darauffolgende Abschnitt des Pamphlets. Gemäss dem Autor auf der SFV-Webseite war es «kein saubereres Tackling, sondern ein fahrlässiges oder rücksichtsloses Einsteigen» von Patrick Schuler. Daher habe Sascha Amhof gemäss Regelwerk von «FIFA und UEFA» zu «100 Prozent korrekt» entschieden. Abgesehen davon, dass der «breiten Öffentlichkeit» bisher wohl tatsächlich entgangen sein dürfte, dass die UEFA ein separates Fussball-Regelwerk führt, wirft die undifferenzierte Aussage dann doch einige Fragen auf.

Geht Schuler wirklich «fahrlässig» oder gar «rücksichtslos» Richtung Ball? Eines kann man vorab schon mal festhalten: um diese Frage zu beantworten, wäre es zweifelsohne sinnvoller gewesen, an Stelle des effekthascherische Photos auf der SFV-Seite den Moment zu zeigen, wo Schuler tatsächlich «Richtung Ball geht». Wir liefern dieses Standbild nach.  Man sieht zwei Spieler, die im 150 Grad-Winkel auf den Ball gehen. Schulers Tackling gilt dem Ball – und nur dem Ball. Janko steht nicht zwischen Schuler und dem Ball, sondern kommt nach seinem abrupten Richtungswechsel aus einer völlig anderen Richtung.

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Natürlich nehmen beide Spieler gleichermassen in Kauf, dass sie NACH dem Spielen des Balles zusammenprallen werden, was dann ja auch passiert. Aus neutraler Warte eine solche Szene zu beurteilen, bedeutet aber, nicht zu berücksichtigen, wer Verteidiger ist und wer Stürmer, wer Winterthurer und wer Basler, und auch nicht dass sich die Szene im Strafraum abspielt. Wie wird eine solche Szene also im Normalfall gepfiffen? Wenn zwei Spieler, die im 90, 180 oder 150 Grad-Winkel im Kampf um den Ball nach dem Spielen des Balles aufeinanderprallen, wird nach unserer Erfahrung häufig gar nicht gepfiffen. Und wenn doch gepfiffen wird, dann ist jeweils derjenige Spieler «im Recht» und erhält den Freistoss zugesprochen, welcher zuerst am Ball war.

Dass sich der SFV im Nachgang nun so aussergewöhnlich offensiv und undifferenziert aus dem Fenster lehnt, («Amhof war 100 Prozent korrekt») weckt daher unser Erstaunen. Nicht zuletzt auch, weil das «SFV-Team» auf dem Platz eine spezielle Rolle einnimmt, welches sich mit fanatischer und einseitiger Unterstützung durch dessen «Fans» nur schlecht verträgt. Denn in der Sequenz der Ereignisse ist zu sehen, dass zuerst Schuler den Ball spielt, dann Janko den Ball verfehlend dem Winterthurer ins Bein tritt – und erst als drittes Schuler mit dem nachgezogenen Bein den Basler am Fuss trifft. Tendenziell also, wenn überhaupt gepfiffen wird, eher ein Foul des Österreichers. Zumindest ist es keine „100-prozentige“ Situation. Und ein interessantes Gedankenspiel bietet sich an: wie wäre alles inklusive Reaktion des SFV abgelaufen, wenn Schuler Suchy und Janko Silvio gewesen wäre?

Nef und Forte führen FCZ über Ziellinie der 1.Saisonetappe: FCW – FCZ Tore, Stats & Spielinfos

1612-fcw-fcz-match-performanceDer FC Winterthur lieferte wie bisher viele andere Ligagegner auch gegen den FCZ die bisher beste Heimspielleistung der Saison ab. Es brauchte ein beherztes Eingreifen von Trainer Uli Forte von der Seitenlinie mit einer taktischen Umstellung auf die zuletzt meist praktizierte Dreierabwehrkette bereits nach 10 Minuten, damit  der Gast aus Zürich im Nebelmeer zwischen den sieben Winterthurer Hügeln die Partie besser in den Griff bekam. Die Limmatstädter kämpften mit der negativen Formkurve einiger seiner Akteure. Gegensteuer konnten dabei vor allem die kampfstarken Adrian Winter und Alain Nef geben.

1612-fcw-fcz-match-statsFCZ-Toptorschütze Winter war wie schon bei der Saisoneröffnung gegen WINTERthur im Letzigrund an beiden Treffern zum 2:0 entscheidend beteiligt. Sein gut ge-time-ter Ball aus dem Mittelfeld heraus für Rodriguez hinter die Abwehr beim 2:0 verdient dabei spezielle Erwähnung. Vor allem Vize-Captain Nef aber war es, der in den letzten Wochen vor der WINTERpause den abbauenden FCZ über die Ziellinie der Ersten Saisonetappe rettete. In drei der vier letzten Partien war der  Zürcher der Züri Live-Most Valuable Player. Gegen Winterthur übernahm Nef mit seinem typischen Durchsetzungswillen nach einiger Zeit im 1.Durchgang vom überforderten Bangura die Bewachung des zuvor gefährlichsten Winterthurers und Ex-FCZ-ler Silvio. Der Brasilianer hatte ab diesem Zeitpunkt so gut wie keine Bewegungsfreiheit mehr.

Der dritte im Bunde mit Note „9“ war gegen Winterthur (nach dem Heimspiel gegen Villarreal zum zweiten Mal diese Saison) Andris Vanins, von dem unter anderem beim Stande von 1:0 gegen den aus kurzer Distanz abschliessenden Luka Sliskovic eine starke Doppelparade notwendig war. Einiges an Licht, aber noch mehr Schatten war bei Marco Schönbächler zu sehen, über den viel lief. Wie so häufig in den letzten Partien schwankte Schönbi zwischen Nonchalance und aggressiver Übermotiviertheit, und fand die richtige Mischung in Bezug auf den mentalen Fokus nicht, auch wenn auf der positiven Seite die Gelb-Rote Karte gegen Guillaume Katz im wesentlichen durch die Antrittsschnelligkeit der Zürcher Nummer 27 zustande kam.

Armando Sadiku ist immer noch relativ weit von seiner besten Verfassung entfernt, konnte sich aber diesmal im Vergleich mit seinen zuletzt wenig erbaulichen Einsätzen steigern, weil er sich viel mehr in den Dienst der Mannschaft stellte, und war vor allem in der Chancenvorbereitung so produktiv wie bisher noch nie seit dem Saisonauftakt gegen denselben Gegner. Ebenfalls eine Steigerung war zum Vorrundenabschluss bei Sangoné Sarr zu konstatieren. Der Senegalese war diesmal viel stärker aufs Wesentliche und die einfachen Dinge fokussiert, als zuletzt üblich.

 

Spiel der taktischen Umstellungen: Winterthur – FCZ 0:2 Highlights

Der FC Zürich gewinnt nach dem 2:0 zum Auftakt im Letzigrund auch das Kantonsderby zum Abschluss der Vorrunde vor erneut grosser Kulisse mit 2:0, und auch diesmal ist Adrian Winter an beiden Toren direkt beteiligt. Zu Beginn war Winterthur die bessere Mannschaft, die frühe taktische Umstellung schon nach rund 10 Minuten von Vierer- auf Dreierabwehr half dem FCZ dann aber, besser in die Partie zu kommen. Als Trainer Uli Forte dann auch noch den aufsässigen Nef an Stelle des etwas leichtgewichtigen Bangura ins Zentrum beorderte, und dieser sofort die zuvor gefährliche Winterthurer Sturmspitze Silvio aus dem Spiel nehmen konnte, kippte die Waage immer mehr auf die Seite der Stadtzürcher. Winterthur blieb aber mit Gegenangriffen auch nach der Gelb-/Roten Karte gegen Verteidiger Guillaume Katz, der zwei Mal gegen Schönbächler zu spät kam, in der Offensive mindestens gleich gefährlich, wie zuvor. Nef war es auch, der die beste Winterthurer Chance von Sliskovic zum vermeintlichen 1:1 gemeinsam mit Torhüter Vanins dank viel Spielintelligenz und Einsatz bereinigen konnte. Insgesamt lag der Ball vier Mal im Winterthurer Netz. Einmal wurde ein schönes Fallrückziehertor von Moussa Koné wegen gefährlichem Spiel nicht anerkannt, beim zweiten Fall anerkannten Schiedsrichter Hänni und sein Assistent zuerst den Weitschusstreffer von Rodriguez, liessen sich dann aber von den protestierenden Winterthurern noch umstimmen – der Schuss war knapp am in Offsideposition stehenden Cavusevic (eventuell von diesem noch leicht berührt) vorbeigestreift.

FC Winterthur – FC Zürich 0:2 (0:0)

Tore: 65. Winter (Schönbächler) 0:1, 90.+8 Rodriguez (Winter) 0:2.

Winterthur Startformation: Von Ballmoos; Katz, Russo, Schättin; Avanzini, Nicola Sutter, Ljubicic, Radice; Dessarzin, Silvio, Manuel Sutter.

FC Zürich Startformation: Vanins; Voser, Nef, Bangura, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Schönbächler; Koné, Sadiku.

FC Zürich ab 10.Minute: Vanins; Nef, Bangura, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Koné, Sadiku, Schönbächler.

FC Zürich ab 30.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Koné, Sadiku, Schönbächler.

Winterthur ab 40.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Dessarzin, Nicola Sutter, Ljubicic, Radice; Silvio, Manuel Sutter.

FC Zürich ab 60.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Schönbächler, Sadiku, Rodriguez.

FC Zürich ab 66.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Schönbächler, Cavusevic, Rodriguez.

Winterthur ab 69.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Dessarzin, Kamber, Ljubicic, Radice; Silvio, Manuel Sutter.

Winterthur ab 79.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Manuel Sutter, Kamber, Ljubicic, Radice; Silvio, Sliskovic.

Winterthur ab 83.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin, Di Gregorio; Kamber, Ljubicic, Radice; Manuel Sutter, Sliskovic.

FC Zürich ab 87.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Kempter; Schönbächler, Cavusevic, Rodriguez.

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