FCZ zum zweiten Mal enttäuschend gegen Dinamo

Der FCZ startet gut in Brest und geht nach starker Vorarbeit von Oliver Buff und dem beinahe verpatzten Querpass Mario Gavranovics durch Amine Chermiti früh in Führung. Auch nach dem 1:0 war der FCZ noch kurze Zeit die bessere Mannschaft, überliess dann aber das Spiel immer mehr dem Gegner. Dabei wäre ein zweiter Auswärtstreffer bereits so etwas wie eine Vorentscheidung gewesen, und in dieser Phase hätte das Team von Interimstrainer Massimo Rizzo diesen Treffer mit etwas mehr Konsequenz in der Offensive auch erzielt.

Stattdessen wurden namentlich von Djimsiti, Cabral und Gavranovic Alibipässe gespielt, mit nonchalanter Spielweise die Angriffe verlangsamt, und ständig mit den Mitspielern, dem Schiedsrichter und sich selbst gehadert, anstatt sich aufs Spiel und die nächste Aktion zu konzentrieren. Es ist bei diesen Spielern definitiv schon lange ein Mentalitätsproblem vorhanden, welches in Brest wieder einmal besonders eklatant zutage trat – das Verhalten auf dem Platz war eines Fussballprofis unwürdig.

Nur zwei Spieler brachten beim FCZ eine gute Leistung: Burim Kukeli war mit seinem Willen und seiner starken Antizipation dafür besorgt, dass das Spiel nicht schon viel früher in für den FCZ ungünstige Bahnen gelenkt wurde. Er machte nicht nur seine eigene Arbeit als Innenverteidiger, sondern als „Feuerwehrmann“ gleichzeitig auch noch diejenige von Cabral im defensiven Mittelfeld. Dieser war sehr häufig nicht auf seiner Position zu finden.

Der zweite Mann mit guter Leistung war Oliver Buff, der bei praktisch allen nennenswerten Offensivaktionen des FCZ entweder selbst in den Abschluss ging, oder den öffnenden Pass spielte, so wie vor dem Führungstor. Nachdem die Weissrussen im Hinspiel Chiumiento vom Platz getreten hatten, wurde diesmal Buff ins Visier genommen, und immer wieder vor allem durch Begunov von hinten traktiert. Buff musste während der zweiten Halbzeit dann auch ausgewechselt werden, und danach war nach vorne beim Stadtclub gar nichts mehr los.

Der 18-jährige Anto Grgic durfte von Anfang an im Mittelfeld ran, spielte zwei, drei gute Bälle in die Tiefe, es unterliefen ihm aber auch viele Fehlpässe und Ballverluste im Mittelfeld. Mit einem indisponierten Cabral und einem unerfahrenen Grgic war das Zentrum zu schwach besetzt an diesem Abend.  Grgic unterlief auch der entscheidende Ballverlust, der zur Minsker Grosschance führte, aus welcher der entscheidende Eckball resultierte. Dieser war dann am nahen Pfosten kaum zu verteidigen – Beciraj traf zur vielumjubelten 1:1. Bis zu jenem Moment in der 118.Minute hatte man die ganze Partie durch vorwiegend die mitgereiste Hundertschaft an FCZ-Anhängern gehört. Die Weissrussischen Zuschauer hatten sich derweil mit „La Ola“ selbst unterhalten, bis sie dann kurz vor einem möglichen Penaltyschiessen doch noch ihr Happy End erlebten.

FCZ bei Dinamo Aufstellung

FC Dinamo Minsk – FC Zürich 1:1 n.V. (0:1, 0:1, 0:1) 

GOSK Brestskiy, Brest – 7000 Zuschauer – SR Borski (Polen)

Tore: 4. Chermiti 0:1, 118. Beciraj 1:1

Minsk: Gutor; Begunov, Politevich, Bangura, Veretilo; Adamovic (81. El Monir), Korzun, Tigorev (36. Neagsa),  Korytko (102. Voronkov); Rassadkin, Beciraj.

Zürich: Brecher; Koch, Nef, Kukeli, Djimsiti; Schneuwly (102. Simonyan), Cabral, Grgic, Chermiti; Buff (73. Sadiku), Gavranovic (110. Sarr).

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