Abschlusstraining: die „Alten“ machens vor, die Jungen ziehen nach

Züri Live guckt beim Abschlusstraining vor dem Luzern-Match durchs Schlüsselloch…

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Mätschli auf kleinem Raum – Alain Nef stürmt nach vorne – Christian Bösch hält den Dummy in Schach…

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Blickfang Leonardo Sanchez beim Abschluss – der Ball spricht Spanisch…

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Sonnenschein Moussa Koné steckt mit seiner Fröhlichkeit alle an – auch den gesperrten Philippe Koch – das Début des Senegalesen im FCZ-Dress könnte unmittelbar bevorstehen….

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 Bua, Dominguez, Koné,… – die Jungen blühen auf…

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Während der 19-jährige Koné Fröhlichkeit ausstrahlt, ist es bei Yapi in erster Linie Seriosität und Zielstrebigkeit – der Ivorer nimmt das Captain-Amt immer mehr an…

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Alleine auf dem Nebenplatz unterwegs: Artjom Simonyan. In einer kurzen Pause zwischen den Läufen meint der Mittelfeldspieler gegenüber Züri Live: „Am 20.Februar spielen wir an meinem Geburtstag in Lugano. Da will ich unbedingt dabei sein, und dem Team helfen. Aber wegen meinen Knieproblemen wird es eng.“

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Nach dem Training bleiben die Freistoss-Spezialisten Grgic und Kerzhakov für Schussübungen noch weiter auf dem Platz. Bei Grgic keine Seltenheit: wenn Simonyan gesund ist, übt er gerne mit diesem noch länger…

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Bereits während dem Training wurde auf den Abschluss viel Wert gelegt. Buff und Dominguez zeigten dabei viel Talent, Nef glänzte mit seinem im Training fast schon obligaten Seitfallziehertor. Es wurden drei Teams gebildet: die „Alten“ um Nef, Sanchez, Kukeli und Chiumiento erzielten am meisten Treffer vor den „Mittleren“ mit Buff, Koch, Etoundi und Co.. Gerade die erfahrenen Verteidiger überzeugen vor dem Tor mit Kaltblütigkeit und gutem Timing. Am schlechtesten schnitten die Jungen mit Dominguez, Grgic, Koné und Bua ab. Diese mussten sich dann anschliessend vom Rest „abschiessen“ lassen. Nicht auf dem Trainingsplatz dabei waren Marco Schönbächler, Armin Alesevic und Cabral. Auch die U21-Spieler Turkes und Janjicic waren nicht anwesend.

Kukeli zurück – Schönbis Saison zu Ende?

„Er nimmt Medikamente. Ich habe lange auf ihn gewartet, aber wir haben keine Zeit mehr.“ Aus FCZ-Trainer Sami Hyypiäs Worten wird ersichtlich, dass Marco Schönbächlers Super League-Saison aufgrund seiner Adduktorenprobleme wohl bereits in den nächsten Tagen vorbei sein wird, wenn nicht noch ein kleines Wunder passiert. Der ebenfalls schnelle, aber taktisch noch etwas unbedarfte Moussa Koné (19) aus dem Senegal steht Gewehr bei Fuss, um den letzten verbliebenen Kontingentsplatz im Kader von Hyypiä einzunehmen.

Koné hat in der Vorbereitung in der zweiten Halbzeit gegen den SV Ried über den rechten Flügel viel Dampf gemacht – in jener Halbzeit fiel auch das einzige Zürcher Tor der Testphase – allerdings durch einen Corner von der linken Seite. Der junge Senegalese kann sowohl im Sturm, wie auf der offensiven Aussenposition eingesetzt werden. Über diese habe seine Mannschaft gegen Sion zuwenig agiert, und speziell in Überzahl zu viel durch die Mitte machen wollen, meint Hyypiä beim Vorschaugespräch vor dem Auswärtsspiel in Luzern gegenüber den Medien am Freitag mittag.

Defensiv hat Hyypiä seine Mannschaft zum Rückrundenauftakt abgesehen von der Szene, die zum Gegentor geführt hat, „nicht schlecht“ gesehen. Dies trotz einer ziemlich offensiven Aufstellung auf Seiten des Letzigrund-Teams. Der Fehler von Cédric Brunner wurde dabei in der entscheidenden Szene des Sonntags im Mittelfeld durch einen Ballverlust beim Spiel durch die Mitte eingeleitet.

Wieder im Training zurück vor dem Duell in der Innerschweiz ist Burim Kukeli. Ob der Mittelfeldspieler aber bereits wieder für das Spiel bei seinem Ex-Klub in Frage kommt, ist noch offen.  Kerzhakov trainiert seit seiner Ankunft beim FCZ sehr gut, kann aber fitnesstechnisch immer noch etwas zulegen. Das gleiche gelte gemäss Hyypiä umso mehr für Davide Chiumiento, welcher „okay“ trainiere. Leonardo Sanchez bescheinigt der Finne einen grossen Willen, aber die fehlenden Sprachkenntnisse würden ihn daran hindern, eine Führungsrolle einnehmen zu können.  „Man kann nie genug Leader im Team haben“ meint Hyypiä zu diesem Thema: jeder müsse auf dem Platz selbst Verantwortung übernehmen, weil man auch im Training nicht alle möglichen Spielsituationen simulieren könne.

Philippe Koch wird am Sonntag in der Swissporarena gesperrt sein. Damit wird aus dem gegen Sion auf der Bank beginnenden Aussenverteidigerduo Vinicius/Kleiber sicherlich mindestens einer diesmal in der Startformation stehen. Die weiterhin mit der 1.Mannschaft trainierenden Spieler aus der U21 wie Janjicic oder Turkes haben gemäss Hyypiä ebenfalls Chancen, sich für den Kader gegen Luzern aufzudrängen.

FCZ – Sion 0:1 Highlights

FC Zürich – FC Sion 0:1 (0:0)

Letzigrund – 7776 Zuschauer – SR Hänni

Tor: 68. Konaté (Bia) 0:1

Zürich: Favre; Koch, Nef, Kecojevic, Brunner; Buff (87. Vinicius), Grgic, Yapi, Bua; Etoundi, Kerzhakov

Sion:
 Vanins; Vanczak, Lacroix, Ziegler, Pa Modou; Kouassi (57. Adao), Salatic, Fernandes; Bia (92. Gekas), Konaté (75. Itaperuna), Carlitos;

FC Sion: noch mehr Offensivpower und die besten Torhüter

Am Sonntag um 13:45 beginnt im Letzigrund mit der Partie gegen den FC Sion die Rückrunde. Die Walliser haben sich in der aktuellen Saison auch international als Cupmannschaft profiliert, und konnten sich nach der erfolgreichen Gruppenphase mit Liverpool, Bordeaux und Rubin Kazan für die Sechzehntelfinals qualifizieren. In 10 Tagen steht der Sechzehntelfinal gegen den Europa League-Finalisten von 2011 Braga an. Auch im Schweizer Cup im Halbfinal (gegen den FCZ) dabei, tanzen die Walliser immer noch auf drei Hochzeiten.

Im Winter wurde die mit Carlitos, Edimilson, Konaté, Assifuah, Follonier oder Zeman bereits stark besetzte Offensive noch weiter verstärkt. Der ehemalige Bundesliga-Topskorer Theofanis Gekas stösst neu zum Team von Didier Tholot. Ausserdem scheint der ehemalige Belgische Internationale Geoffrey Bia nun richtig im Wallis angekommen zu sein, und wird wohl in der Rückrunde zu den gefährlichsten Offensivkräften der Liga gehören. Dahinter hat sich das eigene Talent Grégory Karlen in den letzten Wochen und Monaten ebenfalls prächtig entwickelt.  In der Walliser Zeitung „Le Nouvelliste“ hat Sion-Präsident Christian Constantin eingeräumt, dass es ihn insgesamt in seiner Amtszeit 70 Millionen Franken gekostet hat, um dahin zu kommen, wo das Team heute steht – in einem „stabilen Zustand“, wie es der ehemalige NLA-Torhüter beschreibt. Er sei damit der grösste Mäzen im Schweizer Sport. Niemand habe so viel wie er für seinen Klub aus der eigenen Tasche aufgeworfen.

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Gekas hat im Training bereits einen sehr guten Eindruck hinterlassen, könnte aber möglicherweise trotzdem erst mal auf der Bank sitzen. Konaté hat sich nach seiner Handfraktur im November in Kazan gerade noch rechtzeitig zum Rückrundenstart wieder erholt. Der formstarke Bia könnte von Anfang an stürmen. Mit Andris Vanins und dem neu verpflichteten Russischen Toptalent Anton Mitryushkin, hat Sion aus Sicht von Züri Live aktuell die beiden besten Torhüter der Super League in seinen Reihen. Mitryushkins Berater erwartet, dass sein Klient von Beginn weg spielen wird, aber Sion-Trainer Tholot hat sich auf Andris Vanins als Nummer 1 festgelegt.

Der FCZ muss sicherlich die zweite Halbzeit im Cup-Viertelfinal in Thun kurz vor der Winterpause sich selbst als Beispiel nehmen. Dort hat die Mannschaft gezeigt, was sie drauf hat, und mit Ausnahme von Gavranovic sind alle Akteure der „Startformation“ dieser Halbzeit auch nach einigen Wechseln in der Winterpause weiterhin im Kader dabei.

FCZ ohne Schönbi gegen Sion

Eine Überraschung ist es nicht wirklich, wurde nun aber auch am Medienmeeting vor dem Rückrundenstart durch Trainer Sami Hyypiä bestätigt: Marco Schönbächler hat weiterhin Probleme in der Leistengegend und kann am Sonntag gegen den FC Sion nicht auflaufen. Ebenfalls fehlen werden die drei Spieler, welche kein einziges Vorbereitungsspiel hatten bestreiten können: Alesevic, Kukeli und Simonyan. Die zwischenzeitlich angeschlagenen Sanchez und Yapi hingegen trainieren wieder und sind grundsätzlich einsatzfähig.

Der FCZ-Übungsleiter betont, dass er neben der Physis in der Vorbereitung auch einen Fokus auf die mentale Arbeit gelegt hat. Auf die Frage, ob sein Team nun besser sei, als in der Vorrunde, wiegelt der Finne ab: „Ein besseres Team vielleicht nicht, aber ein Team, das bessere Ergebnisse erzielen wird“. Der FCZ lässt vernünftigerweise bezüglich Kontingentsliste bis kurz vor dem ersten Einsatz der betreffenden Spieler noch alles offen. So ist Stand heute nicht nur Schönbächler selbst noch nicht auf dieser Liste drauf, sondern auch Sanchez und Kerzhakov nicht. Das alternative 3-5-2 System ist gemäss Angaben von Hyypiä noch nicht zu hundert Prozent „in den Köpfen der Spieler“, ist aber trotzdem je nach Situation jederzeit eine Option.

Die weiterhin fehlende Einsatzfähigkeit Schönbächlers ist aus Sicht von Züri Live ein Faktor, der eher für den Einsatz einer Dreierabwehr sprechen würde. Andererseits hat der FCZ im Dezember Sion mit einer Viererabwehr 1:0 geschlagen. Das letzte Meisterschaftsheimspiel gegen die Walliser davor geht auf den März zurück. Es war der seither letzte Einsatz von Marco Schönbächler. Als linker Flügelläufer im 3-5-2 kam er nach einem Angriff nicht mehr rechtzeitig zurück, um einen Fehler Berat Djimsitis ausbügeln zu können. Beim daraus folgenden 0:1 durch Follonier blieb es bis zum Schluss. Schönbächler wurde in der 75.Minute verletzungsbedingt ausgewechselt, und ohne ihn startete der FCZ in der Folge zu jener verhängnisvollen Niederlagenserie von sechs Spielen, die mit etwas Verspätung im Spätsommer Trainer Meier den Job kostete.

Favre in Bedrängnis

Tor (1 Position): 

In den Vorbereitungspartien hat Anthony Favre vier Gegentore in 135 Minuten kassiert (1/34min), bei Yanick Brecher waren es zwei Gegentore in 180 Minuten (1/90min) und bei Novem Baumann drei in gerade mal 45 Minuten (1/15min). Nicht nur diese Rohdaten zeigen, dass Anthony Favre um seinen Platz als Nummer 1 im Zürcher Tor zittern muss. Der Waadtländer hatte nach seiner Beförderung im Anschluss an die gute Leistung im Wankdorf beim Cup-Achtelfinal in den letzten Partien der Vorrunde insgesamt nicht wirklich überzeugen können, unter anderem beim 0:5 im Derby.

Yanick Brecher seinerseits hatte davor gegen Luzern und in Thun zwei Spiele mit fünf Gegentoren mit dem negativen Höhepunkt beim erfolgreichen Torschuss von Buess, als Brecher den Körper aus Angst vor dem Ball abdrehte, anstatt sich breit zu machen. Für Brecher spricht seine Jugend, dass er aus der eigenen Academy stammt – und seine klar bessere Technik beim Spielaufbau . Für Favre spricht, dass er mehr Stabilität ausstrahlt, und dass das Team mit ihm im Kasten in der Vorrunde klar erfolgreicher war (Halbfinal-Qualifikation als Cup-Torhüter, positive Bilanz in der Meisterschaft). Baumann als dritter Goalie ist keine Alternative, da er selbst in der Promotion League eher zu den schwächeren Torhütern gehört – und viele unnötige Fehler produziert.

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