Interviews nach Villarreal: Canepa, Yapi, Schönbi, Winter und Forte

Nach dem starken Auftritt im Madrigal äussern sich Ancillo Canepa („Eine der besten Niederlagen der letzten 10 Jahre“), Gilles Yapi („In der Schweiz wollen wir jedes Spiel gewinnen“), Marco Schönbächler („Wir müssen uns rasch umstellen, Bellinzona wird ein ganz anderes Spiel“), Adrian Winter („Am Schluss hatten wir sogar mehr Power, als Villarreal“) und Uli Forte („Wenn wir weiterhin solche Leistungen bringen, werden wir am Ende auch belohnt“) gegenüber Züri Live.

Villarreal – FCZ: Schliesst sich für Schönbi ein Kreis?

Nach zwei Jahren darf der FCZ in der Europa League-Gruppenphase erneut gegen Villarreal antreten. Der Klub aus der Kleinstadt in der Nähe von Valencia, finanziert von einem lokalen Industriemagnaten, hat letzte Saison mit tollem Fussball in der Europa League den Halbfinal erreicht, und erst beim Auswärtsspiel in Liverpool (0:3) die Segel streichen müssen. In der Meisterschaft war das Team des damaligen Trainers Marcelino als «Best of the Rest» hinter Barcelona, Real und Atlético Vierter geworden – noch vor weiteren viel beachteten Grossklubs wie Europa League-Sieger Sevilla. Diese Saison wird es erneut die Europa League, da das «Yellow Submarine» in der Champions League-Qualifikation am wiedererstarkten Monaco scheiterte.

Beim 3:2-Heimsieg zeigte der FCZ im Duell mit Villareal einen offensiven Schlagabtausch der oberen Güteklasse. Die 1:4-Auswärtsniederlage zuvor in Villarreal wiederspiegelte das Spielgeschehen nicht adäquat. Das Team des damaligen Trainers Urs Meier konnte recht gut mithalten, musste dann aber wegen dem an diesem Tag völlig indisponierten Berat Djimsiti drei Gegentreffer und zwei weitere Grosschancen zulassen. Der vierte Gegentreffer war ein fälschlicherweise gepfiffener Freistoss durch Bruno Soriano, welcher als Captain immer noch das Spiel bei Villarreal bestimmt.

Aus der Startformation jenes Oktoberabends 2014 sind mehr als die Hälfte der Akteure immer noch im FCZ-Kader dabei: Nef, Buff, Kukeli, Yapi, Schönbächler und Chiumiento. Letzterer ist nicht mit nach Spanien gereist, genauso wenig wie die Jungen Kempter, Stettler, Aliu, Simonyan oder Pagliuca. Am speziellsten wird das Wiedersehen wohl für Marco Schönbächler werden. Vor zwei Jahren war der flinke Flügel in der Form seines bisherigen Fussballerlebens. Im El Madrigal liess er mit einem frechen Übersteiger gleich zwei Gegenspieler ins Leere laufen und erzielte auf Vorlage von Chikhaoui das zwischenzeitliche 1:1.

Video: Don Ursulo Youtube-Channel

Es war voraussehbar, dass der fliessend Spanisch sprechende Roberto Rodriguez zusammen mit Trainer Uli Forte zur Pressekonferenz im Stadionbauch des Madrigal vor dem Abschlusstraining erscheint. Wirklich erfreut darüber wirkte er dabei aber nicht. Der von einem Mittelhandbruch genesene Mittelfeldspieler wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen und auf den Platz. Wie der Rest des Teams wirkte er mental bereit, mit der richtigen Mischung aus Lockerheit und Fokus. Vor zwei Jahren war sein jüngster Bruder Francisco hier im Madrigal im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselt worden. Er selbst hatte im Jahr davor in der Europa League Gruppenphase im nahen Valencia mit St.Gallen bei der damaligen 1:5-Niederlage 65 Minuten auf dem Platz gestanden. Mit einem sensationellen Auswärtssieg bei Spartak Moskau hatten sich die Ostschweizer für die Gruppenphase qualifiziert.

Trainer Uli Forte sprach im anschliessenden Interview mit Züri Live davon, dass er nur «ein oder zwei» Änderungen vornehmen will, um von den nun seit Saisonbeginn eingespielten Automatismen profitieren zu können. Der Zürcher Übungsleiter betont die defensive Kompaktheit, welche gegen ein konterstarkes Villarreal, welches seiner Meinung nach aber meist in Ballbesitz sein wird, der entscheidende Faktor werden soll.

Aus Sicht von Züri Live möglich ist daher die Variante, dass Gilles Yapi wie schon in der Schlussphase gegen Chiasso die Position von Oli Buff als hängende Spitze hinter Armando Sadiku einnehmen wird, um so im Zentrum mit Sarr und Kukeli für zusätzliche Stabilität zu sorgen. Die Flügel Winter und Rodriguez haben sich bisher als sehr kampfstark erwiesen, werden aber wohl etwas defensiver agieren, als in der Meisterschaft üblich, und häufiger die Hinteren Aussenspieler unterstützen. Für diese Positionen wurden mit Brunner und Voser nur zwei Spieler mitgenommen. Bei einer allfälligen Auswechslung eines der beiden könnten Sarr, Nef oder Bangura die Position übernehmen. Im Tor wird es eher keinen Wechsel geben. Vielleicht bekommt der letztjährige erfolgreiche Cupgoalie Anthony Favre in Bellinzona Einsatzzeit. Dieser stand ja ebenfalls im Tor, als mit Lausanne-Sport letztmals ein Challenge League-Team in der Europa League spielte.

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Die gegen Chiasso nach ihrem zweitägigen Nationalteam-Einsatz zu Beginn geschonten Burim Kukeli und Armando Sadiku haben gute Chancen, in Villareal wieder in der Startaufstellung aufzutauchen. Eine Alternative wäre eine Fünferabwehrkette mit Umaru Bangura in der Mitte, wie in der Schlussphase gegen Xamax praktiziert. In diesem Fall könnte Buff neben Kukeli ins Zentrale Mittelfeld zurückgezogen werden, um aus der Tiefe heraus Sadiku, Rodriguez oder Winter zu lancieren. Schönbächler, welcher defensiv noch nicht so sicher, und im Abschluss bisher noch mit wenig Selbstvertrauen wirkt, wird wohl eher wieder von der Bank kommen.

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Bei Villarreal wird Europacupgoalie Andres Fernandez für Stammkeeper Sergio Asenjo im Tor stehen. In der Innenverteidigung könnte 4 Mio-Einkauf Alvaro Gonzalez neben Stammkraft Victor Ruiz zu seinem Début kommen. Auf den Aussenverteidigerpositionen werden die Stammkräfte Jaume Costa (Torschütze zuletzt beim 2:0-Sieg in Malaga) und Gaspar erwartet.

Dass die «Amarillos» sehr heimstark sind, muss man eigentlich nicht mehr speziell erwähnen. Letzte Saison haben sie im Madrigal gegen die grossen Drei Barça, Real und Atlético 7 von 9 möglichen Punkten geholt. Im Europacup waren sie vor der 1.2-Heimniederlage im August gegen Monaco gleich sieben Mal in Folge als Sieger vom Platz gegangen. Neben Captain und Schlüsselspieler Bruno Soriano könnte der für 8 Mio Franken von Betis Sevilla verpflichtete Senegalese Alfred N’Diayé im Zentralen Mittelfeld auflaufen.

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Denis Cheryshev und Jonathan Dos Santos wird von den fünf täglich erscheinenden Sportzeitungen unter dem Strich als die wahrscheinlichste Flügelzange angesehen. Beide waren schon vor zwei Jahren dabei. Der aus der Real Madrid-Jugend stammende Cheryshev damals noch als Leihspieler – nun wurde er vo den Madrilenen für 8 Mio Franken fix übernommen. Jonathan bringt ähnlich viel Qualität mit, wie sein berühmterer Bruder Giovanni Dos Santos, der mittlerweile zu Los Angeles Galaxy weitergezogen ist.

Am wenigsten einig sind sich «AS», «Sport», «Super Deporte», «Mundo Deportivo» und «Marca» was das Sturmzentrum betrifft. Der ehemalige Milan-Star Pato stand bisher in vier von fünf Pflichtspielen von Beginn weg auf dem Platz und könnte nach dem Aussetzen wegen einer leichten Verletzung in Malaga nun wieder in die Startelf zurückkehren. Neben dem Brasilianer könnte in Abwesenheit der verletzten Soldado und Bakambu (Villarreal verlangt für ihn mehr als 50 Mio Franken, Manchester United hat Interesse) der Kolumbianer Santos Borré oder der Italiener Roberto Soriano (nicht verwandt mit Captain Bruno Soriano) spielen. Züri Live tippt aber auf Nicola Sansone – von Bayern München ausgebildet und von Sassuolo für 14 Mio Franken verpflichtet. Sansone hat im August noch im Europacup zwei Mal gegen Luzern gespielt. Am Samstag gelang ihm in Malaga erstmals für Villarreal in der Liga ein Tor.

In einer Kleinstadt steht man zu seinem Verein – Villarreal: 

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Vor zwei Jahren besetzten 600 FCZ-Fans den oberen Rang hinter dem Tor und sorgten trotz Niederlage mehrheitlich für die Stimmung im Madrigal: 

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Cavusevic mit Tordébut: FCZ – Chiasso 1:0 Highlights

Wie schon das Heimspiel gegen Xamax, wird auch die Partie gegen das auswärtsstarke Chiasso ein Geduldsspiel und endet mit einem 1:0-Sieg. Dzengis Cavusevic belohnt den FCZ für die Druckphase gleich nach der Pause mit seinem ersten Pflichtspieltreffer in Weiss. Im Vergleich mit dem Schaffhausen-Spiel vor der Nati-Pause konnten diesmal vor allem nach der Pause wieder viele Torchancen herausgespielt werden. Wie schon in den Testspielen fehlt aber vor allem dem eingewechselten Marco Schönbächler noch das Selbstvertrauen im Abschluss.

FC Zürich – FC Chiasso 1:0 (0:0)

Letzigrund – 9411 Zuschauer – SR Tschudi

Tore: 47. Cavusevic (Rodriguez) 1:0

Zürich: Vanins; Brunner, Kecojevic, Nef, Voser; Winter, Sarr, Yapi, Rodriguez (65. Schönbächler); Buff (76. Kukeli), Cavusevic (84. Sadiku).

Chiasso: Guatelli; Felitti, Ivic, Lurati, Monighetti; Simic (81. Lagrotteria), Milosavijevic, Palma (59. Inters), Padula; Mujic, Susnjar.

Auswärtsstarkes Chiasso verspricht eine Knacknuss zu werden

Mit dem FC Chiasso kommt heute ein äusserst auswärtsstarkes Team inauswaertsgegentore-pro-saison-challenge-league den Letzigrund, das drittbeste der Liga. In der Fremde haben die Südtessiner nach dem 2:1-Sieg in Wohlen und den beiden 1:1-Unentschieden in Aarau und bei Servette bisher noch keine Niederlage hinnehmen müssen. Von gewissen Experten wird Chiasso seit Jahren als das taktisch stärkste Team der Challenge League angesehen. Mit guter Grundordnung, intelligentem Teamverhalten und einem ausgeprägten Gespür für sich bietende Chancen im Spielverlauf gehört Chiasso auswärts vor allem auch defensiv zum oberen Drittel der Liga.

Seit dem Aufstieg der Rossoblù 2010 hat die Mannschaft im Schnitt pro Saison auswärts nur 23,2 Gegentreffer hinnehmen müssen. Das bedeutet Rang 7 von 22 Teams. Von den besser klassierten Mannschaften spielt heute die Hälfte (St.Gallen, Lugano, Lausanne) in der Super League. Von den anderen Mannschaften waren nur Bellinzona, Servette und Aarau in den letzten sechs Jahren in der Challenge League defensiv auswärts besser, als Chiasso.

Es wird also mit grosser Wahrscheinlichkeit für den FCZ wieder ein ähnliches Geduldsspiel werden, wie gegen Xamax. Um Chiasso besiegen zu können, braucht es wieder eine ähnliche Effizienz wie in Schaffhausen (3 Tore aus 10 Abschlüssen). Die Gäste werden voraussichtlich wieder mit einer Fünferabwehr antreten.

Die letzte Direktbegegnung war ein Freundschaftsspiel im Winter 2015 in Chiasso (1:1, Torschützen: Magnetti / Oberlin). Damals wurden aus dem heutigen FCZ-Team Nef, Kecojevic, Kleiber, Brunner, Sarr, Schönbächler und Sadiku eingesetzt. In der Ägide der Swiss Foootball League hat es die Begegnung in der Meisterschaft noch nie gegeben.

Es ist auch die Rückkehr von Andrea Guatelli in den Letzigrund. Seinen letzten Auftritt hatte der Italiener hier beim mit 1:0 gewonnenen Auswärtsderby (Torschütze: Djimsiti) vor mehr als vier Jahren. Auch für die Challenge League ist Guatelli eher ein durchschnittlicher Torhüter und wenn man ihn unter Druck setzt selten fehlerfrei. In der Dreierabwehr wurde Rouiller noch zu Lugano transferiert und Fioravanti ist verletzt. Daher könnte der ziemlich talentierte Lurati möglicherweise zu einer Chance von Beginn weg kommen. Daneben spielen der defensiv solide und offensiv immer wieder gefährliche Kaufmann (Stammspieler Liechtensteinische Nationalmannschaft) und der in der aktuellen Saison bisher ziemlich fehlerhafte Ivic. Der ehemalige St.Galler ist trotz seiner Erfahrung eine Schwachstelle bei Chiasso.

Die Seite zu machen sollen Felitti rechts und Monighetti auf der linken Seite. Speziell Felitti ist bei Kontern offensiv sehr gefährlich und zudem einer der besten Flankengeber der Liga. Nikola Milosavljevic ist einer der besten Zentralen Mittelfeldspieler der Liga – das von Lugano gekommene Talent ist für seine 20 Jahre bereits sehr abgeklärt und spielintelligent, und macht kaum Fehler. Neben Milosavljevic spielt der von Sion gekommene Rauti. Für offensiven Druck sorgen sollen der dynamische, manchmal aber auch etwas launische Ex-Luzerner Marijan Urtic und das von Basel ausgeliehene ehemalige Roter Stern Belgrad-Talent Veljiko Simic, welches bei Basel wegen anfänglich fehlender Arbeitsbewilligung vorläufig ausgebremst worden war. Eventuell kommt aber auch Captain Alberto Regazzoni (ehemaliger Schweizer Nationalspieler) wieder zum Einsatz, der mit zunehmendem Alter immer besser und zielstrebiger wird, und zudem starke Standards schlägt. Vorne in der Spitze agiert mit dem Vorarlberger Deniz Mujic (Ex-Bayern München) mit 14 Toren in 22 Partien für Schaffhausen und Chiasso sicherlich einer der aktuell torgefährlichsten Akteure der Liga.

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Kleiber, Brecher, Rohner, Aliu im Training

Am Montagnachmittag der Nati-Pause trainiert der FCZ unter dem Trainerduo Forte/Chieffo viel taktisches, aber immer mit einem spielerischen Element. Von der 2.Mannschaft, die am Samstag im Heerenschürli die Reserven von Sion mit 5:2 geschlagen hat, sind Kempter, Aliu und neu auch Flügelflitzer Fabian Rohner mit dabei. Rohner ist nach Antoniazzi, Rüegg und Aliu ein weiterer Spieler aus der U18-Schweizermeisterequipe, der in die 1.Mannschaft reinschnuppert (Janjicic hatte letzte Saison in der U18-Mannschaft auch noch vereinzelte Einsätze gehabt). Rohner (18) zeigt im Training, dass er nicht nur schnell ist, sondern auch spielerisch mithalten kann. Am Samstag hatte Rohner in seinem fünften Promotion League-Einsatz auf Zuspiel von Rüegg bereits sein drittes Tor erzielt, und dazu einen Penalty herausgeholt.

Nach seinem im Winter erlittenen Kreuzbandriss wieder voll im Mannschaftstraining mit dabei ist Mike Kleiber! Ausserdem trainierte selbst Yanick Brecher nach seinem im Mai erlittenen Kreuzbandriss bereits wieder auf dem Nebenplatz mit Reha-Trainer Patrick Amstutz. Brechers Ehrgeiz wurde dabei mit einer Art „Vier gewinnt“ gegen Amstutz mit Sprints und Hütchen ablegen bereits wieder voll geweckt. Das reguläre Goalie-Training leitete Davide Taini mit Anthony Favre, Novem Baumann und Yann-Alexandre Fillion. Abwesend bei ihren Nationalmanschaften sind immer noch Sadiku, Kukeli, Bangura, Vanins und Simonyan.

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Aliu durchschnittlich – Di Giusto und Sow treffen

Der Spätsommer ist immer auch der Neubeginn für die neuformierten Junioren-Nationalmannschaften. Wer schafft den Schritt auf die nächsthöhere Stufe? Wer ist neu mit dabei? Wer (vorläufig) nicht mehr? Jedes Mal wieder ähnlich sieht jeweils die „Aufstellung“ auf  der Tribüne aus. Der FC Basel ist durch Chefscout Ruedi Zbinden immer vertreten. Punktuell ist auch Verwaltungrat Adrian Knup (der zusätzlich beim SFV als Stürmertrainer eingesetzt wird) dabei, oder Stéphane Chapuisat von YB. Dann folgen Friends & Families der Spieler, die Spielervermittler angeführt vom omnipräsenten Gaëtano Giallanza, und ein paar weitere Fussballinteressierte.

Fussballinteressiert muss man wirklich sein bei Spielen, die zum Teil um 11 Uhr vormittags in den entlegensten Winkeln der Schweiz angepfiffen werden. So wie bei der zweiten Begegnung der Schweizer U18-Nationalmannschaft gegen Frankreich an einem schicksalhaften Ort, wo die erfolgreiche FCZ-Ära mit einem Cupsieg und drei Meistertiteln innerhalb von vier Jahren erst möglich wurde: Meyrin. Trainer Lucien Favre konnte sich dort mit einem etwas glückhaft gewonnenen Match im Schweizer Cup über die Winterpause retten.

Im ersten Match zwei Tage zuvor hatten die Schweizer Frankreich überraschend klar dominieren können und verdient 2:0 gewonnen. Dies war der erste Anzug der Schweizer U18-Nati gewesen mit dem Waadtländer Andi Zeqiri im Sturm, dessen Transfer zu Juventus Turin im Verlauf des Nati-Zusammenzuges bekannt wurde. Im Mittelfeld spielte Izer Aliu von Beginn weg auf einer der beiden 8-er Positionen im 4-3-3 und konnte ein paar spielerisch gute Momente beitragen. Insgesamt war es aber eher eine durchschnittliche Leistung des 16-jährigen. Er war der Spieler, welcher von Trainer Reto Gertschen mit Abstand am meisten taktische Anweisungen von der Seitenlinie erhielt – einerseits ein Zeichen, dass er nicht alles richtig machte, andererseits aber auch, dass man auf ihn setzt.

In den Schatten gestellt wurde Aliu allerdings in einem starken Mittelfeld von Petar Pusic (GC), welcher neben der bei beiden vorhandenen Technik und Übersicht zusätzlich deutlich zielstrebiger, dynamischer und auch handlungsschneller agierte. Auch der 6-er Karim Bertelli (Sion) machte eine gute Partie genauso wie Aussenverteidiger Mallo (GC) und Innenverteidiger Souare (Servette). Im zweiten Spiel trat die Schweiz dann mit der zweiten Garnitur an, und diese war den Franzosen dann deutlich unterlegen. Teil dieses Teams war auf der Rechtsverteidigerposition Kenith Catari aus der neuen U18 des FCZ.  Nachdem die Schweizer eine halbe Stunde nur Ball und Gegner hinterher gelaufen waren, fasste sich Catari ein Herz, eroberte den Ball weit in der gegnerischen Hälfte und passte quer vor den Strafraum auf Servette-Stürmer Omeragic. Dieser schoss mit dem ersten Schweizer Abschlussversuch in der 32.Minute aus der Distanz den Führungstreffer – am Ende der Partie hiess es dann aber standesgemäss 3:1 für Frankreich. Zeqiri, Aliu und Pusic waren für die letzten paar Minuten der Partie nochmal eingewechselt worden, aber die dadurch möglich gewordene Schlussoffensive war nicht erfolgreich.

Der 2000-er Jahrgang spielt als U17 gleichzeitig in Österreich an einem kleinen Turnier. Im Kader der Schweizer stehen unter anderem der vom FCZ stammende Nishan Burkart (Manchester United) und Servette-Talent Lorenzo Gonzalez (Manchester City). Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Russland, setzt es eine 2:3-Niederlage gegen die Österreicher. Dabei erzielt Flügelspieler Matteo Di Giusto (FCZ) das zwischenzeitliche 1:2. Auch der zweite FCZ-Akteur Stephan Seiler spielt von Anfang an – beide waren gegen Russland noch auf der Bank gesessen. Am Sonntag folgt die abschliessende Begegnung gegen Kroatien.

Die U19-Nati gewinnt zwei Mal in der Slowakei gegen den Gastgeber 1:0 und 3:1. Im ersten Match wird das einzige Tor der Partie durch den ehemaligen FCZ Academy-Mittelfeldspieler Miro Muheim (Chelsea) erzielt. Dieser wird während der zweiten Halbzeit durch FCZ U21-Flügelflitzer Fabian Rohner ersetzt. Zwei weitere FCZ-ler sind mit dabei: Mittelfeldspieler Toni Domgjoni und der in der Zwischenzeit zum HSV transferierte Vasilie Janjicic werden zur Pause eingewechselt. Im zweiten Match kommt Domgjoni zur Pause für Muheim und Janjicic ersetzt gleichzeitig den zum FC Barcelona gewechselten Ex-Servette-Stürmer Jérémy Guillemenot. Fabian Rohner spielt von Beginn weg und wird nach 63 Minuten durch Challenge League-Angreifer Adler Da Silva (Servette) ersetzt.

Die U20-Nati liefert traditionell zum Auftakt der „Internationalen Spielrunde“ zu Hause in Montreux gegen Polen eine schlechte Leistung ab. Nach einem verdienten 0:2-Rückstand reissen sich die Mannen von Trainer Claude Ryf erst in der Schlussphase am Riemen. Der ebenfalls aus der FCZ Academy stammende Djibril Sow per Penalty und Linksverteidiger Tobias Schättin (Winterthur) stellen am Ende das Resultat noch auf 2:2. Die aufgebotenen Mirlind Kryeziu und Anto Grgic sind schlussendlich auf dem Platz nicht mit dabei, Nicolas Stettler spielt als einer der wenigen Schweizer solide – mehr aber auch nicht. Ex-FCZ-ler Maxime Dominguez gehört unter anderem mit Schättin zu jenen Spielern, die in der Schlussphase noch einmal Schwung ins bis dahin lahme Schweizer Spiel bringen. Auf der Pikettliste waren unter anderem Kilian Pagliuca und Nils Von Niederhäusern. Diese zwei wurden von Uli Forte im Freundschaftsspiel gegen Rapperswil-Jona getestet.

Mit Martin Angha, Dimitri Oberlin und Francisco Rodriguez standen auch im U21-EM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan (3:0) in Biel drei Spieler aus der FCZ Academy auf dem Platz. Der vierte im Bunde, Saidy Janko, wurde nicht eingesetzt. Obwohl Angha ein Kopfballtreffer zum 2:0 gelang, konnte sich von diesen eindeutig Oberlin am meisten auszeichnen. Der zur Zeit bei Altach im Vorarlbergischen engagierte Stürmer war topmotiviert, selbst auch noch ein Tor zu erzielen, was allerdings nicht gelang.

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Kenith Catari trägt in Meyrin mit seiner Balleroberung in der gegnerischen Hälfte zum zwischenzeitlichen 1:0 gegen Frankreichs U18 bei.

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Nur wenige Bieler wollen das u21-EM-Qualifikationsspiel Schweiz – Kasachstan sehen.

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