„Marchesano und Rodriguez, das funktioniert“: Servette – FCZ 0:4 Stats und Spielinfos

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Roberto Rodriguez bekommt nach dem Auswärtsspiel bei Steaua zum zweiten Mal in dieser Saison die Züri Live-Note 9 und ist zum ersten Mal Most Valuable Player (MVP). Der Stadtzürcher ist an drei der vier Tore direkt beteiligt – ein Tor, ein Assist und vor dem Penaltyfoul an Dzengis Cavusevic spielt er den guten Ball in den Strafraum. Speziell das Zusammenspiel mit Antonio Marchesano wird immer wieder gesucht.

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Umaru Bangura gelang ein gutes Wettbewerbsspiel-Comeback nach längerer Verletzungspause. Armando Sadikus Einwechslung konnte hingegen nur wegen des klaren Vorsprunges und in der Schlussphase dezimiertem und stark nachlassenden Gegners verantwortet werden. Trotz kurzer Einsatzzeit konnte Sadiku das normalerweise notwendige Laufpensum und den Fokus noch nicht aufbringen.

Servette – FCZ 0:4 Highlights / Im Klassiker dem Druck des Gegners standgehalten

Der FCZ beginnt in der Calvinstadt sehr gut, spielt schnell und zielstrebig nach vorne. Nach etwa 10 Minuten kommt dann Servette besser in die Partie und gleicht das Spielgeschehen aus. Mit der Zeit wurde aus der gesunden Aggressivität des Heimteams aber auch immer mehr überhartes Einsteigen. Schiedsrichter Klossner wirkte dabei eher eskalierend, als deeskalierend auf die Genfer Spieler ein. Trainer Forte musste mit Buff und Voser zwei Spieler verletzungsbedingt auswechseln. Buff hatte zuvor bereits angeschlagen den Penalty zum 1:0 souverän verwandelt, ein Penalty von der Sorte „kann man pfeifen, macht aber nicht jeder“, nachdem Mfuyi Cavusevic mit beiden Händen im Strafraum zurückhielt. Sauthier hatte in der 50.Minute zuerst Glück, dass er nach seinem Einsteigen gegen Voser keine Karte sah, ging kurz darauf aber noch direkter auf die Knochen seines Gegenspielers und sah eine „dunkelgelbe“ Karte. Für Voser ging es nicht mehr weiter. Was dann die Veranlassung für Sauthiers hämische Reaktion auf die (milde) Gelbe Karte war, bleibt wohl sein Geheimnis. Auf jeden Fall war nach dieser Gelb-Roten Karte Servette für die letzten 40 Minuten zu zehnt.

Der FCZ hielt dem Druck von Servette auch in der zweiten Halbzeit stand und suchte selbst jede Möglichkeit, ein weiteres Tor zu erzielen. Eine kleine Vorentscheidung war das 2:0 von Roberto Rodriguez, der zum zweiten Mal von Marchesano eingesetzt alleine vor Torhüter Frick auftauchte, und diesmal den Abschluss alleine suchte. Rodriguez spielte dann auch den Pass auf Sarr vor dem 3:0, nachdem er in Zusammenarbeit mit Brunner den Ball an der gegnerischen Strafraumgrenze erobert hatte. Nach Umaru Bangura in der Startformation kam in der 77.Minute auch Armando Sadiku nach seiner Verletzungspause zum Comeback – ganz offensichtlich noch nicht annähernd im Vollbesitz seiner Kräfte. In den letzten 10 Minuten wollten beide Teams den Match dann nur noch ohne weitere Unfälle über die Runden bringen. Winter konnte so von Brunner durch die Lücke in der Genfer Abwehr drei Minuten vor Schluss angespielt werden und zum 4:0 treffen.

Servette – FCZ 0:4 (0:1)

Tore: 31. Buff (Penalty, Cavusevic) 0:1, 65. Rodriguez 0:2 (Marchesano), 75. Sarr (Rodriguez) 0:3, 87. Winter (Sadiku) 0:4.

Servette: Frick; Doumbia, Mfuyi, Baumann (66. Berisha); Sauthier, Hasanovic, Maouche, Faug-Porret; Alphonse (58. Yagan), Nsamé, Vitikieviez (75. Libertazzi).

FCZ: Vanins; Brunner, Bangura, Kecojevic, Voser (53. Alesevic); Winter, Kukeli, Sarr (77. Sadiku), Rodriguez; Buff (38. Marchesano), Cavusevic.

Statistik der Woche – Captain Yapi liebt Nati-Pausen

Nach der dritten «Nati-Pause» der Saison tritt der FCZ heute zum Traditionsduell bei Servette an. Zu den erinnerungswürdigsten Duellen in der Geschichte der beiden Teams gehören die Cupfinals von 1966 (vor der Rekordkulisse von 54’000 Zuschauern) und 1976 – in beiden Saisons holte der FCZ das Double. In den 70-er Jahren war Servette im Aufschwung und der FCZ ebenfalls in einer Hochphase. In der Saison 78/79 hatte der FCZ nach der Qualifikationsrunde zwei Punkte Vorsprung an der Spitze. Diese wurden halbiert. Am 22.April begann die Finalrunde mit 6 Teams mit einer 2:3-Heimniederlage gegen Servette. Die Genfer übernahmen so sofort die Tabellenspitze und gaben sie bis zum Ende der Saison am 23.Juni nicht mehr ab.

In der aktuellen Saison hat der FCZ nach den Nati-Pausen zu Hause gegen Chiasso (1:0) und Le Mont (1:1) teilweise Mühe bekundet. Vor allem die 1.Halbzeit gegen Le Mont war wohl die schlechteste bisher in dieser Saison gewesen. Im allgemeinen ist die Bilanz in solchen Partien aber sehr gut. In den letzten 10 Jahren hat der FCZ 33 Wettbewerbsspiele nach einer Nati-Pause bestritten, davon 10 Cuppartien. Alle 10 Cupspiele waren auswärts, davon ging nur eines verloren, der Achtelfinal in Basel am 20.November 2009 mit 2:4. Auch in den 23 Ligaspielen nach einer Nati-Pause hat der Stadtclub eine hervorragende Bilanz von 14 Siegen, 4 Unentschieden, 5 Niederlagen. Neben der deutlich positiven Heimbilanz (8 Siege, 4 Unentschieden, 1 Niederlage) ist auch die Liga-Auswärtsbilanz nach der jeweiligen zweiwöchigen Pause positiv: 6 Siege, 0 Unentschieden, 4 Niederlagen. Inklusive Cup sind es auswärts dann gar 15 Siege, 0 Unentschieden, 5 Niederlagen. Die Nati-Pause tut dem FCZ also jeweils gut!

Die folgenden Mannschaften waren die Gegner der 33 Spiele nach der Nati-Pause in den letzten 10 Jahren:

3x – Sion, Aarau, YB

2x – Thun, Luzern, Grasshoppers, Lausanne, Thun, Locarno

1x – Le Mont, Chiasso, St.Gallen, Lugano, Stade Lausanne-Ouchy, Echallens, Basel, Schaffhausen, Vaduz, Kriens, Concordia, Herrliberg

In der Saison 15/16 gab es sowohl den ersten (5:3 gegen Lugano am 22.November) als auch den letzten der fünf Liga-Siege unter Trainer Sami Hyypiä (4:0 gegen St.Gallen am 2.April) nach einer Nati-Pause. Besonders gut tun Nati-Pausen offenbar unserem Captain Gilles Yapi. Alle seine drei Tore für den FCZ schoss der Ivorer nach einer Nati-Pause – letzte Saison kam er zwei Mal nach einem Nationalmannschaftsunterbruch aus einer Verletzung zurück und traf gegen Thun und Lugano. Im Jahr davor erzielte Yapi sein erstes Tor für den Letzigrund-Club zwar nicht im ersten, aber immerhin im zweiten Spiel nach einer Nati-Pause im Europacup in Nikosia. Nun ist Yapi nach seinem Unterarmbruch erneut nach einer Nati-Pause wieder langsam auf dem Damm…

Marozsan getunnelt, aber kein Tor erzielt: FCZ – Lyon 0:9 Highlights und Analysen

Das Team von Trainer Dorjee Tsawa konnte sich am Schluss an zugegebenermassen kleinen, aber durchaus bemerkenswerten Erfolgserlebnissen freuen. Die 18-jährige Naomi Mégroz schaffte es, die mögliche FIFA Weltfussballerin 2016 Dzsenifer Marozsan zu tunneln, der vor ein paar Tagen ebenfalls gerade erst 18 Jahre jung gewordenen Federica Cavicchia glückte nach ihrer Einwechslung eine sehr gute Leistung, die 16-jährige Malin Gut konnte an der Strafraumgrenze mit Dynamik an der Weltklasseverteidigerin Wendie Renard vorbeiziehen, Sandrine Mauron (19) gab im Mittelfeld keinen Ball verloren und Nicole Studer (20) war erneut sicher bei Flanken.

Die FCZ Frauen sind am Ende vor mehr als 4’000 Fans im Letzigrund auch im Rückspiel gegen Olympique Lyonnais chancenlos geblieben. Nach den fünf klaren Siegen gegen Pomurje, Slovan Bratislava, Vllaznia und zwei Mal Sturm Graz scheiden die Zürcherinnen mit dem brutalen Gesamtresultat von 0:17 gegen die „Weltauswahl“ aus Lyon aus. Ausser den USA und Kanada sind alle grossen Frauenfussballnationen mit ihren besten Spielerinnen im Olympique-Ensemble vertreten.

Die Französinnen traten in Bestformation and und gaben von der ersten bis zur letzten Minute Vollgas. Dies verlangte Trainer Prêcheur so – der Rhythmus und Fokus sollte hoch gehalten werden, da in den kommenden Wochen noch entscheidende Spitzenkämpfe in der Französischen Liga anstehen. Trotzdem kamen die engagiert kämpfenden Zürcherinnen in der Schlussphase durch Bernet, Gut und Deplazes nahe an den absolut verdienten eigenen Treffer heran. Der Champions League-Achtelfinal gestaltete sich auch andernorts als eine Zweiklassen-Veranstaltung: Bayern – Rossiyanka 8:0, Wolfsburg – Eskilstuna United 8:1, Paris St-Germain – BIIK Kazygurt 7:1, Rosengard – Slavia Prag 6:1, Barcelona – Twente Enschede 5:0 (jeweils Gesamtskore). Zu hoffen bleibt, dass die Viertelfinals etwas spannender werden.

Statistik der Woche: Koné schiesst alle 68 Minuten ein Tor

Nach der äusserst torreichen Partie gegen Aarau (Adrian Winter sprach gegenüber blick.ch spasseshalber von einem Tennis-Satz) bietet sich in der Rubrik „Statistik der Woche“ das Thema „Tore“ geradezu an. Der FCZ hat in den bisherigen 21 Wettbewerbsspielen der Saison 48 Tore erzielt und 15 erhalten. Bei den 48 erzielten Toren werden von Züri Live zwei als Eigentore gezählt, darunter zuletzt dasjenige von Schaffhausens Mevlja, der einen Marchesano-Eckball ins eigene Tor köpfte. Den Ausgleich in Aarau zählt Züri Live im Gegensatz zu sfl.ch als Tor für Kecojevic, da dessen Abschluss aufs Tor kam. Zudem hatte nach der Meinung dieser Publikation Cavusevics Schuss in Neuenburg die Linie bereits vor dem Nachschuss von Sarr überschritten, genauso wie der direkte Eckball von Rodriguez in Wohlen. Zudem wird das erste Wettbewerbstor der Saison gegen Winterthur Adrian Winter zugerechnet, da dieser den Abschluss von Rodriguez nachweislich noch berührt hat. Somit ist Winter zur Zeit alleiniger bester Zürcher Torschütze in der Challenge League mit 6 Toren.  Im Schweizer Cup und in der Europa League hat bisher noch kein Spieler mehr als ein Tor erzielt.

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Über alle Wettbewerbsspiele hinweg liegen Koné und Winter mit je 7 Treffern gemeinsam vorne. Moussa Koné kommt zusammen mit seinen drei Testspieltoren auf bisher 10 Goals in dieser Saison. In Wettbewerbsspielen gab es bisher 12 Zürcher Torschützen, über alle Spiele hinweg hat sich am Donnerstag in Chur der Ägyptische Testspieler Khalil Elnouby als 17.Torschütze in die Liste eingetragen. Neben Elnouby gibt es mit Simonyan und Pagliuca (ausgeliehen an Le Mont bzw. Wohlen) noch zwei weitere Torschützen, die zur Zeit nicht offiziell zum Kader der 1.Mannschaft des FCZ gehören.

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Armando Sadiku traf in dieser Europa League-Saison bereits nach 70 Sekunden im Madrigal zu Villarreal. Da sich der Albanische Stürmer in der Folge verletzte, bleibt er zur Zeit bei der hervorragenden Quote von einem Tor pro Europa League-Spiel. Die gleiche Quote kann der in diesem Wettbewerb bisher nur in Bellinzona eingesetzte Moussa Koné im Schweizer Cup vorweisen – ebenfalls mit einem Tor nach 70 Sekunden. Dass diese Quote trotzdem kein Zufall ist, beweist der Senegalese mit seiner Torquote von 0.71 pro Spiel in der Challenge League. Sadiku und Umaru Bangura (ein Tor in zwei Spielen) treffen in der Liga bisher in jeder zweiten Partie.

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Die gleiche Quote wie Sadiku in der Europa League und Koné im Schweizer Cup hat Elnouby im Total nach seinem aussergewöhnlichen Testspieltreffer gegen Vaduz. In Wettbewerbsspielen liegen Koné (0.64 Treffer pro Partie) und Sadiku (0.56) vorne. Davide Chiumiento konnte auf der Allmend Brunau von der löchrigen Rapperswiler Abwehr profitieren und hat deshalb in Testspielen die zweitbeste Bilanz.

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Moussa Koné schiesst in der Challenge League alle 48 Minuten ein Tor! Das bedeutet beinahe zwei pro Match. Bis zum Auswärtsspiel in Neuenburg hatte der 19-jährige mit mehreren Einwechslungen zusammengenommen erst rund 80 Minuten Challenge League gespielt, aber schon zwei Tore erzielt. In Neuenburg und zu Hause gegen Aarau stand der Senegalese dann die ersten beiden Male im Ligafussball in der Anfangsformation (jeweils ausgewechselt), erzielte dabei ein Tor am Neuenburgersee und zwei im Letzigrund.

Im Vergleich dazu: Torschützenleader Jean-Pierre Nsamé von Servette braucht mit 95 Minuten pro Tor doppelt so lange für ein Erfolgserlebnis. Ebenso FCZ-Verteidiger Bangura, wobei dessen Zahlen wegen bisher nur zwei Ligaeinsätzen noch nicht aussagekräftig genug sind. Die treffsichersten Stürmer der Super League haben folgende Werte: Doumbia: 81 Minuten, Janko: ’96, Hoarau ‚100, Marco Schneuwly ‚109, Duah ‚133, Alioski ‚140, Assifuah ‚146.

Dass Koné mit seiner Schnelligkeit und Mentalität viel Potential hat, war schon letzte Saison ersichtlich. Im Vergleich zu vor einem Jahr hat er sich mittlerweile beim FCZ vor allem im taktischen Bereich enorm verbessert. In den Testspielen erhielt Koné mit bisher 559 Minuten von allen Spielern am meisten Einsatzzeit, in den Pflichtspielen begann Koné mit sporadischen und kleinen Einsatzzeiten und wurde dann mit zunehmendem Verlauf der Saison immer mehr forciert.

Fünf Mal stand Koné bisher in der Startformation: 1x im Cup, 2x in der Europa League und 2x in der Challenge League. In die Saison gestartet als Stürmer Nr.3 hinter Sadiku und Cavusevic, der auch auf dem Flügel eingesetzt werden kann, hat Koné die Konstellation mit seinen Leistungen nun deutlich offener gestaltet – der FCZ wird dadurch weniger ausrechenbar. Steaua-Trainer Laurentiu Reghecampf zum Beispiel erwartete im Hinspiel in Bukarest beim FCZ einen kopfballstarken Stoss-Stürmer und war nicht auf den schnellen Koné in der Startaufstellung gefasst.

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Über alle Wettbewerbsspiele hinweg trifft Koné alle 68 Minuten das Tor, werden die zahlreichen Testspielminuten dazugenommen sind es 104 Minuten. Die Super-Quote in der Liga rührt also sicherlich auch etwas daher, dass Koné als Einwechselspieler überdurchschnittlich effizient ist. Spielt er häufiger von Anfang an, dauert es länger, bis er ein Tor erzielt. Man kann dies beim FCZ auch den „Pedro Henrique“-Effekt nennen. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass Koné in Testspielen in 559 Minuten „nur“ drei Mal getroffen hat, dabei aber sieben Assists beigesteurt hat. Dies ergibt alle 56 Minuten einen Skorerpunkt.

Die beste Totalquote hat zur Zeit der 18-jährige Khalil Elnouby, der bei seinem 45-minütigen Testspieleinsatz gegen Vaduz nicht nur seines Tores wegen überzeugt hat. Elnouby konnte sich auch technisch, spielerisch, bezüglich Beweglichkeit und Schnelligkeit gut in Szene setzen, und sich schnell ins Zürcher Spiel einfügen.

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In Wettbewerbsspielen am drittkürzesten für ein Tor brauchte nach Koné und Sadiku Marco Schönbächler. Der Flügel liegt damit in dieser Wertung noch vor zentraler spielenden Offensivkräften wie Cavusevic, Marchesano oder Buff.

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