Xamax – FCZ 1:1 Highlights und Spielbericht

Um dieses 1:1-Unentschieden in Neuenburg zu holen, musste sich der FCZ im Vergleich zu den letzten Spielen steigern und hat dies auch getan. Die Partie in der Maladière hatte für die Challenge League eine sehr hohe Intensität mit zwei Teams, die beide von der ersten Minute an für diese Affiche bereit waren. Es war noch nicht alles picobello, aber trotzdem sah man das beste FCZ-Wettbewerbsspiel seit dem 4:0-Auswärtssieg am 20. November bei Servette.

Wie so häufig führte die hohe Intensität zweier sich auf Augenhöhe begegnender Teams zu einer eher kleinen Zahl an Torchancen. Entscheidend für den Punktgewinn war, dass der FCZ die Xamaxiens gleich zu Beginn der 2. Halbzeit nicht ins Spiel kommen liess. Normalerweise agieren die Neuenburger zu Hause nach der Pause fast unwiderstehlich.

Marco Schönbächler machte sein Sache im offensiven Zentrum gut. Trotzdem brachte Oliver Buff bei seinem Comeback noch einmal neuen Schwung ins Zürcher Spiel. Raphael Dwamena war zuvor bereits mit seinem schwächeren rechten Fuss der Führungstreffer nach einer optimalen Vorlage von Gilles Yapi auf Adrian Winter gelungen. Der Ausgleich in der 87. Minute war dann schwer zu verteidigen, denn der grossgewachsene und robuste Frédéric Nimani schraubte sich nach dem ideal getretenen Freistoss Velosos aus dem Mittelfeld heraus so hoch, dass ihm kaum beizukommen war – die ideale Kopfballweiterleitung in die Tiefe verwertete dann der 18-jährige Pedro Teixeira aus kurzer Distanz.

Xamax – FCZ 1:1 (0:0)

Tore: 50. Dwamena (Winter) 0 :1, 87. Teixeira (Nimani) 1 :1.

Xamax: Walthert; Gomes, Sejmenovic, Witschi, Gonçalves; Di Nardo (70. Qela), Veloso; Ramizi (72. Teixeira), Doudin, Nuzzolo (78. Nimani); Karlen.

FCZ: Vanins; Brunner, Nef, Bangura, Voser; Winter, Yapi, Kukeli, Rodriguez (86. Stettler); Schönbächler (64. Buff), Dwamena (74. Koné).

Xamax-Experte Jérémy Favre über den FCZ und den Spitzenkampf

Andere Perspektiven auf die Liga und den FCZ sind immer interessant. Im Pauseninterview mit Züri Live trifft Xamax-Experte Jérémy Favre unter anderem folgende Aussagen:

  • Xamax verteidigte in der 1. Halbzeit sehr gut, besser als in anderen Ligapartien zuvor
  • Normalerweise beherrschen die Neuenburger im eigenen Stadion das Spiel, dem FCZ mussten oder wollten sie hingegen das Spieldiktat überlassen
  • Der FCZ spielt nicht mehr so dominant, wie noch im Herbst – beispielsweise beim 3:1-Sieg in der Maladière
  • Der FCZ hat im Herbst das Super League-Niveau halten können, scheint sich aber mittlerweile etwas dem Challenge League-Niveau angepasst zu haben
  • Gleichzeitig haben sich aber auch die Gegner mittlerweile viel besser auf den FCZ eingestellt und spielen mit weniger Risiko, was es dem FCZ schwerer macht – im Herbst hatten sich viele Gegner gegen den FCZ etwas ausgerechnet gehabt und waren eher überrascht, dass dieser den Abstieg so gut verkraftet hatte
  • Speziell Adrian Winter und Marco Schönbächler spielten im Herbst ähnlich wie bei Xamax Raphaël Nuzzolo auf einem höheren Niveau als der Rest der Liga, haben mittlerweile aber etwas nachgelassen
  • Aussenverteidiger Cédric Brunner ist ein Schwachpunkt beim FCZ, den Xamax konsequent auszunutzen versucht
  • Für die 2. Halbzeit wünschte sich Favre die Einwechslung des von YB ausgeliehenen Juniorennationalstürmers  Kwadwoh Duah (passierte nicht) und von Frédéric Nimani (ex-Monaco), weil dieser sich physisch gegen einen Alain Nef zur Wehr setzen könne (Nimani war dann tatsächlich entscheidend mit seiner Grösse und Sprungkraft in der Vorbereitung des 1:1 Ausgleiches)

Hier das Pauseninterview mit Jérémy Favre in voller Länge: