Zuschaueranalyse: Spiele mit Derbycharakter am populärsten im Letzigrund

Zum Saisonabschluss gegen den FC Wohlen gibt es im Letzigrund nochmal eine schöne Kulisse von über 10’000 Zuschauern. Trainer Uli Forte will mit der stärkstmöglichen Mannschaft antreten.

fcz-zuschauer-1617-nach-gegner-prominenz9’423 Zuschauer kamen bis vor dem letzten Heimspiel in dieser Saison im Schnitt in den Letzigrund, deutlich mehr als letzte Saison in der Super League (8’701). Um noch über die 10’000-Marke zu kommen, bräuchte es beim abschliessenden Heimspiel gegen Wohlen 20’000 Fans im 26’000 Zuschauer fassenden Letzigrund, was eher unrealistisch bleiben wird.

fcz-zuschauer-1617-nach-gegner-herkunftWas waren überhaupt in dieser Saison die Faktoren für mehr oder weniger Zuschauerzuspruch im Letzi? Züri Live hat die Daten analysiert und dabei herausgefunden, dass der „Derby-Charakter“ die grösste Rolle gespielt hat. Bei Gegnern aus dem Umkreis von Zürich (Winterthur, Wohlen, Aarau, Schaffhausen, Wil) kamen deutlich mehr Zuschauer, als bei Kontrahenten aus anderen Regionen der Schweiz.

zuschauer-fcz-heimspiele-1617-nach-gegner-tabelleTraditionsteams wie Servette, Xamax oder Aarau zogen kaum mehr Zuschauer an, als in Bezug auf sportliche Erfolge in der Geschichte „graue Mäuse“ wie Le Mont, Wohlen oder Schaffhausen – am meisten Fans kamen bei der dazwischenliegenden „Cervelat Prominenz“ aus Winterthur, Wil und Chiasso. Auch kamen mehr Zuschauer gegen Teams aus dem (zum Zeitpunkt des Spiels) Mittelfeld der Tabelle, als gegen Spitzenteams (da letzteres wiederum meist Xamax und Servette waren).

fcz-zuschauer-1617-nach-anstosszeitenWas die Anspielzeiten betrifft, kamen erstaunlicherweise mehr Zuschauer zu den Spielen am Montag- und Mittwochabend, als am Wochenende. Dies obwohl die unterschiedlichsten Teams von Le Mont bis Winterthur Montags begrüsst wurden.

cl-teams-heimfans-fcz-1617Die anderen Klubs der Liga empfingen zu den Heimspielen gegen den FCZ zwei- bis viermal mehr Zuschauer, als zu ihren anderen Heimspielen. Mit Faktor 4,3 am meisten vom FCZ-Gastspiel profitierte Wil, am „wenigsten“ mit Faktor 1,9 Aarau. Die Aussage in einem NZZ-Artikel von gestern, dass wegen der kurzen Distanz der FCZ nur den Stadien von Winterthur und Schaffhausen bedeutend mehr Zuschauer gebracht und die drei Zugstunden Distanz nach Baulmes oder Chiasso „die Begeisterung der Zürcher Fans gemindert haben mag“, ist also bei mehr als doppelt so vielen Zuschauern zu den FCZ-Gastspielen an diesen Spielorten natürlich falsch. Um zu diesem Punkt Aussagen zu treffen, liebe NZZ, müsste man entweder die richtigen Zahlen vergleichen – oder einfach mal kurz die Bilder aus Baulmes oder Chiasso betrachten:

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