„FCZ präsenter als im März“ / Basel – FCZ Stats & Spielinfos

Raphael Dwamena ist zum zweiten Mal hintereinander der Züri Live-Most Valuable Player. Leider hatte der Ghanaer Probleme mit seinem Schuhwerk. Züri Live-Experte Thomas Renggli spekulierte im Nachgang über erste seriöse Auswirkungen der Pensionierung des immer sehr penibel arbeitenden Materialwartes «Hermi» Burgermeister. Dwamena konnte als einer der wenigen im Mittelfeld gegen die enorm aggressiv verteidigenden Basler den Ball praktisch immer verteidigen, und seine Aktionen hatten wie schon in Lausanne immer Hand und Fuss. Auch dank Dwamena konnten in der Offensivzone gefährliche Situationen kreiert werden.

Das Problem war, dass der FCZ lange Zeit zu selten in diese Zone kam. Michi Frey war weiterhin zu stark mit sich selbst beschäftigt, führte den Ball zu lange, lief in den Gegenspieler und agierte in der Schlussphase zu übermotiviert, was den FCZ wertvolle Zeit kostete. Nicht zum ersten Mal die tiefeste Note hatte Mittelfeldspieler Sangoné Sarr wegen seinem wiederholt ungeschickten Zweikampfverhalten, Fehlpässen und Ballverlusten und falschen Entscheidungen in verschiedenen Spielsituationen.

In der Defensiven Phase war vor allem die Hintermannschaft eine Bank. Rasmus Thelander vermochte Alain Nef gut unterstützen. Und als Thelander kurz vor der Pause ein Blackout unterlief, konnte der erneut sehr solide agierende Cédric Brunner diesen ausbügeln. Trotz viel Energieaufwand konnte so der FCB insgesamt nur wenige Torchancen herausarbeiten. Die Mannschaft bewahrte weitgehende die Ruhe im Spiel. Der Notenschnitt war aber bei der ersten Saisonniederlage natürlich trotzdem nicht ganz überraschend der tiefste der bisherigen Saison: 5,1 – knapp genügend.

 

Frey’s 2:0 setzt Energien frei / FCZ – Lugano 3:0 Highlights

Lugano ist in einer Formkrise: der Auftritt im Letzigrund war die vierte Meisterschaftsniederlage in Folge (davon drei Mal 0:3). Nach der «Heimniederlage» in Luzern (1:2) gegen den letzjährigen FCZ- Europa League-Gegner Steaua Bukarest sassen drei Tage später im Letzigrund die Stammkräfte Bnou Marzouk, Sabbatini, Ledesma und Crnigoj vorerst nur auf der Ersatzbank, Rouiller und Piccinocchi fehlten verletzt. Der FCZ konnte dies zu seinem vierten Saisonsieg in 10 Partien nutzen. In der guten ersten halben Stunde der Partie ging der Stadtclub mit einem Rodriguez-Corner durch ein Eigentor Milosavljevics verdient in Führung. Etwas Glück benötigte das Forte-Team, dasmit das Nachlassen vor der Pause im Gegensatz zum Lausanne-Spiel diesmal nicht bestraft wurde.

Sechs Minuten nach Wiederbeginn gelang dem im Vergleich zu den letzten Partien wieder verbessert auftretenden Michi Frey mit einem Hammerweitschuss das wichtige 2:0. Dies setzte zusätzlich Energien frei. Der FCZ drängte auf den entscheidenden dritten Treffer und gewann dank einer konzentrierten Leistung weiter an Sicherheit. Trotzdem brauchte es auch Andris Vanins, der in der 1. Halbzeit gegen Bottani und im Zweiten Durchgang gegen Gerndt (beim schnell ausgeführten Freistoss Luganos ruhte der Ball nicht) zwei Mal stark parieren konnte. Neben Frey bestätigten in der vorderen Reihe auch Rodriguez und vor allem Dwamena ihre Aufwärtstendenz. Der FCZ kommt zu seinem bisher höchsten Saisonsieg und feiert am Ende auch noch den ersten Pflichtspieltreffer Pa Modou Jagnes mit dessen schwächerem Rechten Fuss, mit welchem der Gambier während der Woche im Training häufig den Abschluss geübt hatte.

FCZ – Lugano 3:0 (1:0)

Tore: 20. Milosavljevic (Eigentor, Rodriguez) 1:0; 51. Frey (Rodriguez) 2:0, 89. Pa Modou (Dwamena) 3:0.

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Thelander; Brunner (62. Winter), Rüegg, Palsson, Voser; Dwamena, Frey (82. Pa Modou), Rodriguez (73. Sarr).

Lugano: Da Costa; Golemic (58. Carlinhos), Sulmoni, Daprelà; Mihajlovic (73. Yao), Vécsei (46. Sabbatini), Mirosavljevic, Amuzie; Bottani, Mariani; Gerndt.