Rodriguez-Corner führt zu erstem Testspielsieg 2018

Erster Testspielsieg 2018 für den Stadtklub in Belek gegen den Fussballklub Qäbälä! Bereits vor zwei Jahren hatte der FCZ gleichenorts im Wintertrainingslager gegen den aktuellen Meisterschaftszweiten Azerbaidschans und Europa League-Gruppenphasenteilnehmer gespielt – und 0:4 verloren. Von den damals von Sami Hyypiä eingesetzten Spielern waren nur noch Yanick Brecher, Alain Nef und Sangoné Sarr mit dabei. Und am Schluss der Partie gegen einen diesmal allerdings deutlich müder auftretenden Gegner stand ein 1:0-Sieg. Es war dies die 34. Niederlage Qäbäläs in ihrem 95. internationalen Spiel der Vereinsgeschichte.

Trainer Uli Forte liess gegen Qäbälä ähnlich spielen, wie im ersten Test des Winters gegen Schaffhausen (0:2). Die Teams der beiden Halbzeiten wurden einfach etwas anders gemischt, und Pa Modou war neu wieder dabei, dafür kam Toni Domgjoni zu keinem Einsatz. Marchesano spielte diesmal zentral im Mittelfeld, anstatt hinter den Spitzen, und Lavdrim Rexhepi im Dreimannsturm, statt auf der Seite. In beiden Halbzeiten wurde im 3-4-3 gespielt. Die Erste Halbzeit wurde klar vom FCZ bestimmt, was sich auch durch ein deutliches Plus bei den Abschlüssen und Eckbällen (10:2) ausdrückte.

Die Standards wurden in der Ersten Halbzeit alle von Linksfüsser Rexhepi geschlagen. Richtig zur Sache gingen beide Teams nicht. Es ist noch früh in der Vorbereitung und daher alles mit Vorsicht zu geniessen. Unter diesen Prämissen agierte Frey wie gegen Schaffhausen wenig inspiriert und von den Zentralen Mittelfeldspielern kam kaum etwas. Palsson (in Halbzeit 1) und Marchesano (im zweiten Durchgang) hatten in der Nähe des eigenen Strafraumes mehrere gefährliche Ballverluste, aber auch Rüegg und Aliu konnten sich wenig auszeichnen. In der Zweiten Halbzeit vermochte Qäbälä das Spielgeschehen etwas auszugleichen. Der FCZ war in den zweiten 45 Minuten mit Kontern gefährlich. Diese wurden meist aber nicht sauber zu Ende gespielt.

Das Verhältnis an Grosschancen war in etwa ausgeglichen und beide Teams erzielten je ein Offsidetor.  Auf Zürcher Seite war dafür der wie schon gegen Schaffhausen zentral in der Verteidigung eingesetzte, da aber nicht wirklich überzeugende Sangoné Sarr verantwortlich. Das einzige Tor des Spiels erzielte der FCZ auf einen Corner von Rodriguez von der linken Seite. In einem Spielerknäuel am entfernten Pfosten schraubte sich Cédric Brunner am stärksten hoch und provozierte so ein Eigentor seines Gegenspielers. Es war zum zweiten Mal in dieser Saison (nach Daprelà vom FC Lugano), dass Rodriguez einen Corner so in den Strafraum schlägt, dass einem Gegenspieler ein Eigentor unterläuft.

Qäbälä – FCZ 0:1 (0:0)

Tore: 57. Eigentor (Corner Rodriguez) 0:1.

FC Zürich (1. Hz): Brecher; Nef, Bangura, Kryeziu; Winter, Rüegg, Palsson, Pa Modou; Dwamena, Odey, Rexhepi.

FC Zürich (2. Hz): Vanins; Thelander, Sarr, Brunner; Rohner, Marchesano, Aliu, Haile-Selassie; Koné, Frey, Rodriguez.

 

Vorrundenanalyse, Teil 3 – Rodriguez, Sarr, Nef, Frey erfolgreich bei Standards

Adrian Winter war in dieser Vorrunde nicht nur der effizienteste Zürcher im Abschluss, sondern auch der häufigste Flankengeber. 64 Flanken wurden von Züri Live im Verlauf der Vorrunde beim Teamplayer von der Pfnüselküste gezählt. Während der Partie hält er den Gegner, und im Training die eigenen Mitspieler auf Trab. Beinahe die Hälfte der Flanken stammen vom Trio Winter / Rodriguez / Pa Modou. Dwamena, auf der gleichen Position wie Rodriguez spielend, schlägt nur halb so viele Flanken wie dieser – und kaum mehr als der aus dem Zentrum ab und zu auf die Seite ausweichende Michael Frey. Die grösste Häufigkeit an Flanken weist Fabian Rohner auf mit umgerechnet 10,8 Flanken pro 90 Minuten.

Ebenso bei der Anzahl Steilpässe liegt Dwamena nicht im Bereich von Rodriguez, sondern eher in demjenigen der Zentralen Mittelfeldspieler Sarr, Palsson und Rüegg. Auch in dieser Kategorie liegen Winter und Rodriguez an der Spitze. Michael Frey liegt an dritter Stelle, was seine vom orthodoxen Rollenbild eines Mittelstürmers abweichende Spielweise illustriert.

Der FCZ erzielt in der Vorrunde rund 46% seiner Treffer über Standards (11 von 24). Das ist eine hohe Quote. Von diesen elf Standardtreffern sind sechs aus Eckbällen entstanden, drei aus Einwürfen, einer aus einem Freistoss und dazu ein Penalty. Beim erfolgreichen Penalty und Freistoss war Roberto Rodriguez jeweils der Ausführende – bei den Einwürfen war es ein Mal Pa Modou Jagne und beim 3:1-Sieg in St. Gallen zwei Mal Alain Nef. Mehrmals spielte Michael Frey eine wichtige Rolle sei es als Vollstrecker oder in der Weiterleitung eines Standards. Die sechs erfolgreichen Corner wurden je zur Hälfte von Sangoné Sarr und Roberto Rodriguez getreten. Beide sind Rechtsfüsser und hatten je zwei erfolgreiche Eckbälle von rechts sowie einen von links. Und beide haben es je einmal geschafft, dass ein gegnerischer Spieler den Eckball zu einem Eigentor ins eigene Netz ablenkte.

Insgesamt schlug Roberto Rodriguez siebeneinhalb Standards in und um den gegnerischen Strafraum pro 90 Minuten, Sangoné Sarr sechseinhalb. Eine ähnliche Quote hatte bei seinem Kurzeinsatz Antonio Marchesano, der in der Vorrunde 16/17 noch rund 15% aller Standards in der Zone 3 getreten hatte. Der Anteil der Rodriguez-Standards im „Angriffsdrittel“ erhöhte sich im Vergleich zur Vorrunde der letzten Saison von rund 38% auf etwa 46%. Ansonsten ersetzte Sangoné Sarr weitgehend Oliver Buff als zweiter wichtiger Standardschütze.

Bisher publiziert:

Vorrundenanalyse, Teil 1 – Torbeteiligungen

Vorrundenanalyse, Teil 2 – Schiessen und Treffen / Winter am effizientesten