Vorrundenanalyse, Teil 4 – die Zürcher Mauer zerbricht vorne und im Mittelfeld

Insgesamt spielte der FCZ eine Vorrunde 17/18 zwischen genügend und gut. Die Züri Live-Durchschnittsnote der eingesetzten Spieler war nur im letzten Spiel in Lausanne mit 4,9 knapp ungenügend. Bis zum mit 0:4 verlorenen Derby am 21. Oktober gab es nie mehr als zwei Spiele hintereinander eine Durchschnittsnote unter „Sechs“ (auf einer Skala von 1-10). Gegen GC (5,0), Stade Lausanne-Ouchy (5,4) und Basel (5,6) blieb der FCZ dann drei Mal in Folge unter dieser Marke. In Sion (Vorrundenbestnote 6,7) und im Heimspiel gegen Lausanne (6,4) gab es in der Folge zwei gute Leistungen in drei Partien, bis zum Ende der Vorrunde die Durchschnittsnote gleich vier Mal in Folge (Thun 5,6, St. Gallen 5,0, Luzern 5,6, Lausanne 4,9) tiefer als „Sechs“ war.

Die insgesamt wie schon im Vorjahr zum Ende der Vorrunde abnehmenden Leistungen korrespondieren aber nicht mit der Entwicklung der Anzahl Top-Aktionen – tolle Dribblings, präzise geschlagene Flanken oder wichtige Tacklings gab es zum Ende der Vorrunde nicht weniger als zuvor – eher im Gegenteil. Was sich aber stark veränderte, war die Fehlerquote – Fehlpässe, schlechtes Zweikampfverhalten oder ungenügende Mitarbeit im Pressing nahmen gegen Ende der Vorrunde zu.

In der Züri Live-Analyse der Team Performance ist ersichtlich, dass die Defensivleistung vor allem an vorderster Front und im Mittelfeld am Ende der Vorrunde speziell tief war – mit deutlich ungenügenden Noten zwischen „Drei“ und „Vier“.

Die Züri Live-Team Performance bewertet die Defensivleistung und Offensivleistung in den drei Zonen des Feldes, ist also nicht 1-zu-1 übertragbar auf „Verteidiger“, „Mittelfeldspieler“ und „Stürmer“. Wenn beispielsweise Stürmer Michi Frey sich viel ins Mittelfeld zurückfallen lässt, um dort in der Defensivarbeit mitzuhelfen, gilt dies als Defensivleistung im „Midfield“.

Die Defensivarbeit an vorderster Front war insgesamt nur zu Saisonbeginn und dann später vor allem in der Phase mit den Partien gegen Basel, in Sion und bei YB genügend. Wirklich zerbröselt oder gar zerbrochen ist am Ende die Zürcher „Mauer“, als im „Frontfield“ sowie auch im „Midfield“ die Defensivleistung in den letzten fünf Partien deutlich nachliess. Die Siegesserie gegen Lausanne, Thun (Cup-Viertelfinal) und in St. Gallen war trügerisch und kam vor allem dank hoher Abschluss-Effizienz zustande. Die Grundprobleme waren aber schon in diesen Partien vorhanden und zeigten sich am Ende der Vorrunde brutal, als im Abschluss die Effizienz deutlich nachliess, und gleichzeitig ganz am Ende auch noch rund um den eigenen Strafraum die Defensivleistung ungenügend wurde.

Dies bedeutet nicht, dass sich die Anzahl der Top-Defensivaktionen verringerte – aber die Fehlerquote erhöhte sich. Grundsätzlich korreliert die Anzahl der Top-Defensivaktionen im Verlauf der Vorrunde weitgehend mit der Anzahl kassierter Gegentore – das heisst, eine Steigerung von Top-Defensivaktionen führt zu weniger Gegentoren. Vor allem die letzten zwei Partien gegen Luzern und in Lausanne funktionierten aber nicht nach diesem Prinzip. Trotz einer Zunahme an Top-Defensivaktionen fielen mehr Gegentore.

Am überzeugendsten im Zürcher Offensivspiel war in der Vorrunde der Spielaufbau im Mittelfeld. Der FCZ agierte in diesem Spielfelddrittel sehr variabel und in einigen Partien kam das Team mit zunehmendem Spielverlauf in einen richtiggehenden „Flow“ mit Angriffen „wie aus einem Guss“ in denen in Abwesenheit von „Mister One-Touch“ Antonio Marchesano häufig Roberto Rodriguez als Relaisstation eine wichtige Rolle spielte. Aber auch aufrückende Backs oder sich zurückfallenlassende Forwards wie vor allem, aber nicht ausschliesslich Michi Frey, trugen viel zum phasenweise guten bis sehr guten Mittelfeldaufbauspiel bei. In den letzten beiden Partien der Vorrunde funktionierte dann aber das Angriffsspiel nicht mehr gut, wobei gegen Luzern das Problem in erster Linie im Mittelfeld lag, während in Lausanne vor allem die vorderste und die hinterste Reihe offensiv ungenügend agierten.

Die durchschnittliche Anzahl Top-Offensivaktionen waren bereits in den Partien gegen Basel (0:0), bei Sion (1:1) und YB (1:2) deutlich angestiegen. Profitieren von dieser Entwicklung konnte die Mannschaft anschliessend gegen die gerade auch auf der Torhüterposition weniger starken Gegner Lausanne (2:0), Thun (4:3) und St. Gallen (3:1), wo sich die zusätzlichen Offensivbemühungen dann auch in Tore ummünzen liessen.

Die Anzahl Steilpässe pro Spiel lag zwischen vier (mehrere Partien) und 15 (in Sion). Ein Zusammenhang zwischen den Anzahl Steilpässen und Anzahl Toren pro Spiel ist aber nicht ersichtlich.

Das gleiche gilt auch für die Anzahl Flanken. Die durchschnittliche Anzahl Flanken scheint zumindest was diese FCZ-Vorrunde betrifft, nichts über die durchschnittliche Anzahl erzielter Tore auszusagen. Die Diskrepanz der Anzahl Flanken war von Partie zu Partie gross. Bei Stade Lausanne-Ouchy (4:1-Sieg) beispielsweise spielte der FCZ hauptsächlich direkt durch die Mitte und verlegte sich nach der Führung aufs solide und einsatzfreudige Verteidigen des Vorsprunges – und so wurden in dieser Partie von Züri Live nur vier Flanken, die diese Bezeichnung verdienen, gezählt. Das andere Extrem war ebenfalls eine Cup-Partie in Bassersdorf, wo gleich 34 Flanken vom Forte-Team geschlagen wurden, und trotzdem insgesamt „nur“ drei Tore (3:0) resultierten.

Die einzigen zwei Penalties der Vorrunde bekam der FCZ gleich zu Beginn gegen GC und Sion zugesprochen. Auch wenn diese berechtigt waren, passte es zum Start zurück in der Super League verbunden mit der Leaderposition bis zum sechsten Spieltag. Nach diesem glücklichen Beginn kamen andere Zeiten mit beispielsweise irregulären entscheidenden Treffern des Gegners bei der ersten Saisonniederlage in Basel (0:1) und dem 1:2 in Bern gegen YB – auch wenn in beiden Partien der Sieg des jeweiligen Kontrahenten abgesehen von seiner Entstehung nicht unverdient war. Die Anzahl der eigenen Standardsituationen in der Offensivzone sagen aber ähnlich wie die Flanken und Steilpässe in der Vorrunde 2017/18 nichts über den gesamten Offensiverfolg des Teams aus. Von den letzten vier Toren der Vorrunde entstanden aber drei auf Standards – zwei nach in der untenstehenden Graphik nicht gezählten Einwürfen – und eines auf einen Eckball. Ungenügend war in vielen Phasen aber die Anzahl Tore aus dem Spiel heraus.

Bisher publiziert:

Vorrundenanalyse, Teil 1 – Torbeteiligungen

Vorrundenanalyse, Teil 2 – Schiessen und Treffen / Winter am effizientesten

Vorrundenanalyse, Teil 3 – Rodriguez, Sarr, Nef, Frey erfolgreich bei Standards

Wieder ein Robben-Schlenzer Marke Rapha bei glanzlosem Testsieg

Der FC Zürich gewinnt in der Wintervorbereitung im vierten Test zum zweiten Mal. Wie schon zuletzt gegen Hajduk eröffnet Raphael Dwamena mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze in die linke Ecke das Skore. Das 2:0 erzielt sechs Minuten später in der 70. Minute Roberto Rodriguez mit einem souverän verwandelten Penalty, nachdem der steil in den Strafraum lancierte Pa Modou von hinten über den Haufen gelaufen worden war. Kurz vor Schluss gelang Ibraimi noch der Anschlusstreffer für den Mazedonischen Meisterschaftsleader aus Tetovo.

Shkëndija war sicherlich der bisher am wenigsten starke Testspielgegner. Allerdings hatte das qualitativ bessere, aber sehr müde wirkende Qäbälä beim 1:0 des FCZ vor fünf Tagen weniger Gegenwehr gezeigt. Trotz den relativ bescheidenen Möglichkeiten waren die Mazedonier in der 1. Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Der FCZ wirkte blutleer. Die einzige wirklich erwähnenswerte Aktion war ein Fallrückzieher Moussa Konés kurz vor der Pause. Nur dank einem immer wieder stark parierenden Andris Vanins und dem Unvermögen der Mazedonier vor dem Zürcher Tor ging es mit einem 0:0 und nicht einem 0:2 oder 0:3 zum Pausen-Chai.

Nach der Pause ein anderes Bild: die Szenerie erinnerte wieder etwas an die Startviertelstunde gegen Hajduk. Der FCZ legte mit dem abgesehen von Vanins und Bangura komplett neu eingewechselten Team mehr als einen Zacken zu und kam zu guten Torchancen im Minutentakt, welche Rodriguez, Dwamena, Haile-Selassie, Odey und Pa Modou aber genauso kläglich wie im ersten Durchgang der Gegner vergaben. Zum Glück gibt es zur Zeit wenigstens eine Art von Abschluss, der funktioniert – Dwamenas «Robben-Schlenzer» von der Strafraumgrenze in die entfernte Ecke. Es ist etwas überspitzt gesagt der einzige Abschluss, den der Ghanaer beherrscht, aber dieser ist selbst dann schwer zu verteidigen, wenn der Gegner weiss, was passieren wird.

Aus dieser Druckphase heraus gelang Rodriguez dann per Penalty auch noch das 2:0. Ibraimi schoss am Ende gegen eine immer weniger Gegenwehr zeigende Zürcher Abwehr nach zwei Aluminiumtreffern dann doch noch den verdienten Anschlusstreffer. Zu diesem Zeitpunkt hatte im Abwehrzentrum Domgjoni Bangura ersetzt. Wie in Schaffhausen spielte heute Antonio Marchesano wieder auf der 10-er Position hinter zwei Spitzen, nachdem die Mannschaft mit dem Tessiner im Mittelfeldzentrum gegen Hajduk durch die Mitte ziemlich löchrig gewesen war. Von Frey, Koné, Rüegg und Domgjoni kam wenig. Fabian Rohner gehörte hingegen wie schon gegen Hajduk zu den Pluspunkten im Team. Mit seinen Rushes sorgt er für Tiefe im Angriff und auch der Einsatzwille in der Rückwärtsbewegung stimmt.

FCZ – Shkëndija 2:1 (0:0)

Tore: 64. Dwamena (Odey) 1:0, 70. Rodriguez (Penalty, Pa Modou) 2:0, 90. Ibraimi 2:1.

FC Zürich (1. Hz): Vanins; Thelander, Bangura, Brunner; Winter, Domgjoni, Rüegg, Rohner; Marchesano; Koné, Frey.

FC Zürich (2. Hz): Vanins; Nef, Bangura (68. Domgjoni), Kryeziu; Haile-Selassie, Rexhepi, Aliu, Pa Modou; Dwamena, Odey, Rodriguez.

 

Ein paar Perspektiven und viele Grenzen aufgezeigt: Hajduk – FCZ 4:1

Der FCZ kassiert im Trainingslager in Belek die zweite Testspielniederlage der Wintervorbereitung. Die Partie muss dabei aus Zürcher Sicht in drei Abschnitte eingeteilt werden. Im ersten Spielviertel ging der FCZ von der ersten Sekunde an bewusst Vollgas und spielte über seinen eigentlichen physischen Möglichkeiten zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung. Diese Phase der Partie war denn auch die bisher beste der ganzen Vorbereitung, man war klar dominant und konnte mit Direktpassspiel über beide Seiten den Gegner deutlich dominieren. Es hätte in diesem Spielabschnitt auch noch mehr als das eine Tor durch Dwamena (Schlenzer in die entfernte linke Ecke nach Frey-Vorarbeit in der 7. Minute) fallen können oder dürfen.

Ein nach einer leichten Berührung Thelanders an Fomitschow zu hart gepfiffener Penalty leitete dann im zweiten Viertel der Partie einen Torreigen der Kroaten ein. Der FCZ musste seinem Anfangstempo nun Tribut zollen. Der 57-fache Portugiesische Nationalstürmer Hugo Almeida verwandelte den Penalty in der 24. Minute sicher zentral unter die Latte. In der 36. Minute trifft der ehemalige Italienische U19-Nationalspieler Ahmed Said zur 2:1-Führung, drei Minuten später Ex-Barcelona B-Innenverteidiger Lopez am nahen Pfosten per Kopf nach einem Eckball von rechts gar zum 3:1 und zwei Minuten vor der Pause schiesst Almeida nach Vorarbeit von Said sein zweites Tor – 4:1. Bei allen drei Gegentoren konnte Hajduk in erster Linie aber nicht nur von Fehlern des FCZ-Verteidigers Mirlind Kryeziu profitieren.

Beim 2:1 hatte Kryeziu gleich zwei Mal die Chance, den Ball vor Said zu erlaufen, war aber sowohl mit den Füssen wie auch gedanklich zu wenig schnell. Dazwischen ging der so unter Druck gesetzte herauseilende Torhüter Vanins im Zweikampf mit Said zu viel Risiko. Beim 3:1 konnte Kryeziu seinen Gegenspieler Lopez nicht am Kopfball hindern. Und beim 4:1 ging der 1,97m-Hüne an der Grundlinie auch weil er erneut nicht schnell genug vor Ort war, zu übermotiviert und naiv in den Zweikampf mit Said, und liess sich einfach austanzen. Es gab in dieser Phase noch zwei, drei weitere Szenen bei denen Kryeziu mit dem Tempo nicht mithalten konnte. Diese 22 Minuten waren für ihn auf jeden Fall lehrreich, denn sie zeigten auf, woran gearbeitet werden muss. Das Potential ist vorhanden – und auch ein anderer Verteidiger aus dem Kanton Zürich, der vor wenigen Tagen für 20 Millionen in die Bundesliga gewechselt ist, hat noch vor etwa zwei Jahren ähnliche Testauftritte gezeigt.

Kryeziu war aber schlussendlich nur die «Spitze des Eisberges». Das ganze Team bekam im zweiten Spielviertel in der defensiven Phase seine Grenzen aufgezeigt, und erinnerte stark an die letzten zwei Auftritte vor der Winterpause. Angefangen vorne bei Michael Frey, der seinem Team bei weitem nicht mehr im gleichen Ausmass defensiv helfen kann, wie lange Zeit während der Vorrunde. Antonio Marchesano im Mittelfeld im Team zu haben, ist bei eigenem Ballbesitz wunderbar, aber die defensive Stabilität geht verloren. Das war schon in der Challenge League jeweils der Fall gewesen. Umaru Bangura wurde im Zentralen Mittelfeld getestet – eine Rolle, die der 30-jährige früher in Norwegen bei Hönefoss auch schon ausgefüllt hatte. Dies könnte grundsätzlich durchaus funktionieren, nur: Bangura ist ebenfalls einer derjenigen Defensivspieler, die zuletzt ausser Form waren und immer noch sind – genauso wie Rasmus Thelander.

Wirklich solide tritt von den Innenverteidigern zur Zeit nur Cédric Brunner auf. Wie schon während den ersten beiden Testpartien agierte Sangoné Sarr im Zentrum der Abwehr und wirkte dabei defensiv weiterhin noch nicht auf der Höhe dieser Aufgabe. Dabei wäre es aus Sicht des Offensivspiels durchaus die Idealposition für Sarr, denn er hat wohl die beste Spieleröffnung von hinten heraus. Aber die Offensivphase macht halt eben nur 50% des Spiels aus. Im zweiten Durchgang wurde dann mit Victor Palsson ein weiterer Mittelfeldmann im Abwehrzentrum gebracht. Diesem unterliefen aber wie zuletzt in jedem seiner Spiele im und am eigenen Strafraum Unkonzentriertheiten und Abspielfehler.

In der Pause wechselten beide Trainer das ganze Team. Einzige Ausnahmen waren FCZ-Torhüter Vanins  sowie Hajduk-Verteidiger Ismajli, die auch im zweiten Durchgang auf dem Platz blieben. Beim FCZ durfte Lavdrim Rexhepi diesmal im Zentralen Mittelfeld neben Kevin Rüegg ran und erneut alle Standards treten. In der 81. Minute konnte Rexhepi eine Grosschance aus sechs Metern nicht zum zweiten Zürcher Tor nutzen. Die jungen Haile-Selassie, Aliu, Koné (in der 80. Minute für Domgjoni angeschlagen ausgewechselt) und Odey zeigten mehrmals gutes Kombinationsspiel – im Abschluss schaute dann aber wenig raus.

Insgesamt hatte Hajduk im zweiten Abschnitt mehr vom Spiel, kam aber im Duell der beiden «B-Teams» trotzdem nicht zu mehr guten Torchancen, als der FCZ. Trotz der klaren Niederlage gab es neben dem starken ersten Spielviertel noch einen zweiten kleinen Lichtblick beim FCZ. Izer Aliu scheint auf gutem Wege zu sein, sich zu einer echten Alternative auf der linken Seite zu entwickeln, und konnte sich in diesem Spiel von allen Jungen am meisten empfehlen. Der 19-jährige Linksfüsser setzt seine spielerischen Qualitäten zielgerichteter ein, als in der Vergangenheit – und hat physisch sowie mental zugelegt. Es war insgesamt eine sehr lehrreiche Partie für den FCZ, denn es wurden sowohl ein paar Perspektiven, wie auch sehr viele Grenzen der Mannschaft im Ganzen und der Spieler im Einzelnen aufgezeigt.

Hajduk – FCZ 4:1 (4:1)
Tore: 7. Dwamena (Frey) 0:1, 24. Hugo Almeida (Penalty, Formitschow) 1:1, 36. Said 2:1, 39. Lopez (Basic) 3:1, 43. Hugo Almeida (Said) 4:1.
Hajduk (1. Hz): Stipica; Tudor, Ismajli, Lopez, Formitschow; Hamza, Radosevic, Basic; Ohandza, Hugo Almeida, Said.
Hajduk (2. Hz): Grbic; Juranovic, Ismajli, Savvas, Bradaric; Juric, Kozulj, Nejasmic; Sego, Kovacevic, Sehic.
FC Zürich (1. Hz): Vanins; Thelander, Sarr, Kryeziu; Rohner, Marchesano, Bangura, Pa Modou; Dwamena, Frey, Rodriguez.
FC Zürich (2. Hz): Vanins; Nef, Palsson, Brunner; Winter, Rüegg, Rexhepi, Aliu; Koné (80. Domgjoni), Odey, Haile-Selassie.

Rodriguez-Corner führt zu erstem Testspielsieg 2018

Erster Testspielsieg 2018 für den Stadtklub in Belek gegen den Fussballklub Qäbälä! Bereits vor zwei Jahren hatte der FCZ gleichenorts im Wintertrainingslager gegen den aktuellen Meisterschaftszweiten Azerbaidschans und Europa League-Gruppenphasenteilnehmer gespielt – und 0:4 verloren. Von den damals von Sami Hyypiä eingesetzten Spielern waren nur noch Yanick Brecher, Alain Nef und Sangoné Sarr mit dabei. Und am Schluss der Partie gegen einen diesmal allerdings deutlich müder auftretenden Gegner stand ein 1:0-Sieg. Es war dies die 34. Niederlage Qäbäläs in ihrem 95. internationalen Spiel der Vereinsgeschichte.

Trainer Uli Forte liess gegen Qäbälä ähnlich spielen, wie im ersten Test des Winters gegen Schaffhausen (0:2). Die Teams der beiden Halbzeiten wurden einfach etwas anders gemischt, und Pa Modou war neu wieder dabei, dafür kam Toni Domgjoni zu keinem Einsatz. Marchesano spielte diesmal zentral im Mittelfeld, anstatt hinter den Spitzen, und Lavdrim Rexhepi im Dreimannsturm, statt auf der Seite. In beiden Halbzeiten wurde im 3-4-3 gespielt. Die Erste Halbzeit wurde klar vom FCZ bestimmt, was sich auch durch ein deutliches Plus bei den Abschlüssen und Eckbällen (10:2) ausdrückte.

Die Standards wurden in der Ersten Halbzeit alle von Linksfüsser Rexhepi geschlagen. Richtig zur Sache gingen beide Teams nicht. Es ist noch früh in der Vorbereitung und daher alles mit Vorsicht zu geniessen. Unter diesen Prämissen agierte Frey wie gegen Schaffhausen wenig inspiriert und von den Zentralen Mittelfeldspielern kam kaum etwas. Palsson (in Halbzeit 1) und Marchesano (im zweiten Durchgang) hatten in der Nähe des eigenen Strafraumes mehrere gefährliche Ballverluste, aber auch Rüegg und Aliu konnten sich wenig auszeichnen. In der Zweiten Halbzeit vermochte Qäbälä das Spielgeschehen etwas auszugleichen. Der FCZ war in den zweiten 45 Minuten mit Kontern gefährlich. Diese wurden meist aber nicht sauber zu Ende gespielt.

Das Verhältnis an Grosschancen war in etwa ausgeglichen und beide Teams erzielten je ein Offsidetor.  Auf Zürcher Seite war dafür der wie schon gegen Schaffhausen zentral in der Verteidigung eingesetzte, da aber nicht wirklich überzeugende Sangoné Sarr verantwortlich. Das einzige Tor des Spiels erzielte der FCZ auf einen Corner von Rodriguez von der linken Seite. In einem Spielerknäuel am entfernten Pfosten schraubte sich Cédric Brunner am stärksten hoch und provozierte so ein Eigentor seines Gegenspielers. Es war zum zweiten Mal in dieser Saison (nach Daprelà vom FC Lugano), dass Rodriguez einen Corner so in den Strafraum schlägt, dass einem Gegenspieler ein Eigentor unterläuft.

Qäbälä – FCZ 0:1 (0:0)

Tore: 57. Eigentor (Corner Rodriguez) 0:1.

FC Zürich (1. Hz): Brecher; Nef, Bangura, Kryeziu; Winter, Rüegg, Palsson, Pa Modou; Dwamena, Odey, Rexhepi.

FC Zürich (2. Hz): Vanins; Thelander, Sarr, Brunner; Rohner, Marchesano, Aliu, Haile-Selassie; Koné, Frey, Rodriguez.

 

Vorrundenanalyse, Teil 3 – Rodriguez, Sarr, Nef, Frey erfolgreich bei Standards

Adrian Winter war in dieser Vorrunde nicht nur der effizienteste Zürcher im Abschluss, sondern auch der häufigste Flankengeber. 64 Flanken wurden von Züri Live im Verlauf der Vorrunde beim Teamplayer von der Pfnüselküste gezählt. Während der Partie hält er den Gegner, und im Training die eigenen Mitspieler auf Trab. Beinahe die Hälfte der Flanken stammen vom Trio Winter / Rodriguez / Pa Modou. Dwamena, auf der gleichen Position wie Rodriguez spielend, schlägt nur halb so viele Flanken wie dieser – und kaum mehr als der aus dem Zentrum ab und zu auf die Seite ausweichende Michael Frey. Die grösste Häufigkeit an Flanken weist Fabian Rohner auf mit umgerechnet 10,8 Flanken pro 90 Minuten.

Ebenso bei der Anzahl Steilpässe liegt Dwamena nicht im Bereich von Rodriguez, sondern eher in demjenigen der Zentralen Mittelfeldspieler Sarr, Palsson und Rüegg. Auch in dieser Kategorie liegen Winter und Rodriguez an der Spitze. Michael Frey liegt an dritter Stelle, was seine vom orthodoxen Rollenbild eines Mittelstürmers abweichende Spielweise illustriert.

Der FCZ erzielt in der Vorrunde rund 46% seiner Treffer über Standards (11 von 24). Das ist eine hohe Quote. Von diesen elf Standardtreffern sind sechs aus Eckbällen entstanden, drei aus Einwürfen, einer aus einem Freistoss und dazu ein Penalty. Beim erfolgreichen Penalty und Freistoss war Roberto Rodriguez jeweils der Ausführende – bei den Einwürfen war es ein Mal Pa Modou Jagne und beim 3:1-Sieg in St. Gallen zwei Mal Alain Nef. Mehrmals spielte Michael Frey eine wichtige Rolle sei es als Vollstrecker oder in der Weiterleitung eines Standards. Die sechs erfolgreichen Corner wurden je zur Hälfte von Sangoné Sarr und Roberto Rodriguez getreten. Beide sind Rechtsfüsser und hatten je zwei erfolgreiche Eckbälle von rechts sowie einen von links. Und beide haben es je einmal geschafft, dass ein gegnerischer Spieler den Eckball zu einem Eigentor ins eigene Netz ablenkte.

Insgesamt schlug Roberto Rodriguez siebeneinhalb Standards in und um den gegnerischen Strafraum pro 90 Minuten, Sangoné Sarr sechseinhalb. Eine ähnliche Quote hatte bei seinem Kurzeinsatz Antonio Marchesano, der in der Vorrunde 16/17 noch rund 15% aller Standards in der Zone 3 getreten hatte. Der Anteil der Rodriguez-Standards im „Angriffsdrittel“ erhöhte sich im Vergleich zur Vorrunde der letzten Saison von rund 38% auf etwa 46%. Ansonsten ersetzte Sangoné Sarr weitgehend Oliver Buff als zweiter wichtiger Standardschütze.

Bisher publiziert:

Vorrundenanalyse, Teil 1 – Torbeteiligungen

Vorrundenanalyse, Teil 2 – Schiessen und Treffen / Winter am effizientesten

 

Vorrundenanalyse, Teil 2 – Schiessen und Treffen / Winter am effizientesten

Bis zum sechsten Spieltag war der FCZ Leader  der Super League, und dies obwohl das Team sich in dieser Anfangsphase der Saison nur 10 Abschlüsse pro Match erspielen konnte. Die Mannschaft konnte ihr Offensivspiel gemessen an den Anzahl Abschlüssen bis zum Ende der Vorrunde auf mehr als 16 pro Liga-Spiel verbessern. Paradoxerweise sank gleichzeitig aber auch die Punkteausbeute.

Grund dafür war in erster Linie die im Vergleich zum Saisonbeginn abnehmende defensive Stabilität. Die Offensivpower der Mannschaft war mit 24 Toren (drittschlechtester Ligawert nach Lugano und Sion) ganz grundsätzlich beschränkt. Analysiert man hingegen die Schwankungen der Torproduktion im Verlauf der Vorrunde, so sind diese in erster Linie auf die Abschlusseffizienz zurückzuführen, wie untenstehende (auf die Liga bezogene) Graphik aufzeigt. Die höchste Anzahl Abschlüsse in Super League-Partien erspielte sich der Limmatstadtclub mit 21 beim Auswärtsspiel in Sion am 4. November (1:1), erzielte daraus aber nur ein Tor. Es war das Spiel, in dem aufgrund der Leistung der FCZ als Sieger hätte vom Platz gehen müssen. Dank einer zwischenzeitlich auf rund 0,2 Tore pro Abschluss hochschnellenden Effizienz kam dann die Serie von drei Siegen in Folge gegen Lausanne (2:0), Thun (Cup, 4:3) und St. Gallen auswärts (3:1) zustande.

Der FCZ erzielt in der Super League aktuell mit am meisten Kopfballtore. Eines davon war das letzte der Vorrunde zum „Ehrentreffer“ in Lausanne durch Adrian Winter. Es war das zweite Tor Winters in den letzten drei Spielen des Halbjahres nach seiner Direktabnahme in St. Gallen. Davor hatte er das letzte Mal im April in Chiasso getroffen. Damit ist Winter mit einer 20%-Quote der treffsicherste Zürcher der Vorrunde. Nur neun Spieler konnten in der Liga bisher für die FCZ-Farben einnetzen – von diesen hatten Rodriguez, Dwamena und Palsson eine Abschlusseffizienz von unter 10%. Mit einer Abschlusseffizienz-Quote wie Sturmpartner Frey hätte Dwamena in dieser Vorrunde rund doppelt so viele Tore erzielt, also 8 statt 4. Die beste Assisteffizienz (Anteil der direkten Vorlagen, die zu Toren führen) hat Moussa Koné. Von dessen insgesamt nur zwei Vorlagen in der Liga wurde eine verwertet. Nachdem Koné bereits im Cup gegen Thun ein Assist gelungen war, bereitete er wenig später auch das Premièrentor von Stephen Odey gegen Luzern vor. Eine Assisteffizienz von je 20% weisen Alain Nef, Victor Palsson, Kevin Rüegg und Rasmus Thelander auf. Winter, Rodriguez und Pa Modou sind die FCZ-ler mit den meisten Flanken, was deren tiefere Assisteffizienz weitgehend erklärt, denn Flanken führen generell zu weniger Toren als Zuspiele in der Mitte.

Wettbewerbsübergreifend kommt Raphael Dwamena auf klar am meisten Abschlüsse (59). Acht davon fanden den Weg ins Netz, 51 waren vom Ghanaer vergebene Torchancen. Frey, Rodriguez und Koné hatten ebenfalls mehr als 30 Abschlüsse in der ersten Halbsaison, auch Palsson (25) und Nef (20) kamen viel zum Abschluss. Roberto Rodriguez spielte mit Abstand am meisten Vorlagen (46) zu Torchancen, an zweiter Stelle folgt Adrian Winter mit 30. Auch bei den Pre-Vorlagen liegt Rodriguez (28) vor Winter (24) zuvorderst.

Insgesamt war Roberto Rodriguez an 120 FCZ-Abschlüssen, das sind rund 38%, beteiligt. Davon resultierten 13 Tore und 107 nicht verwertete Torchancen. Raphael Dwamena war trotz seines kurzfristigen Ausfalles rund um den Transferschluss Ende August herum an beinahe einem Drittel aller Abschlüsse beteiligt, der dritte Stürmer Michael Frey kommt auf etwas unter 30%. Sangoné Sarr liegt bezüglich seiner Einsatzzeit in Wettbewerbsspielen diese Vorrunde nur an 13. Stelle, trotzdem war er am sechstmeisten an Abschlüssen beteiligt.

Gleich nach dem 1:1-Ausgleichstreffer durch Moussa Koné wurde am 27. August in Luzern Antonio Marchesano für Kevin Rüegg erstmals eingewechselt, nachdem sich der Tessiner zu Beginn der Vorbereitung gegen den FC Thun verletzt gehabt hatte. Wenige Tage später sah man den gleichen Marchesano in einem Testspiel in Freienbach gegen Rapperswil-Jona bei einem Vorstoss über die rechte Seite die Abzweigung Richtung Kabine nehmen. Er fiel für den Rest der Vorrunde aus. In den 29 Minuten von Luzern war er an drei Abschlüssen beteiligt, was ihn in der Wertung „Abschlussbeteiligungen pro 90min“, „Chancenbeteiligungen pro 90min“ und „Vorlagen pro 90min“ an die Spitze setzt. In der Tabelle ist ausserdem zu berücksichtigen, dass diese wettbewerbsübergreifend erhoben worden ist, und damit Spieler wie Dzengis Cavusevic, Fabian Rohner, Izer Aliu, Maren Haile-Selassie, Yassin Maouche, Kay Voser, Armin Alesevic und Yanick Brecher, die alle einen wesentlichen oder gar den ganzen Teil ihrer Einsatzzeit im Cup absolviert haben, einen Vorteil besitzen.

Von den regelmässig in der Liga eingesetzten Spielern ist Roberto Rodriguez auch im Verhältnis zur Spielzeit an am meisten Abschlüssen und Chancen beteiligt. Der frischgebackene Vater liegt zudem auch bei den Vorlagen und Pre-Vorlagen pro 90 Minuten vorne. Der erst gegen Ende der Vorrunde allerdings grösstenteils in der Liga eingesetzte Stephen Odey hat bei den Pre-Vorlagen pro 90 Minuten mit 1,9 den noch leicht besseren Wert. Wettbewerbsübergreifend haben neben Marchesano Dzengis Cavusevic (3,8 (ungenutzte) Torchancen pro 90 Minuten), Raphael Dwamena (3,1 Torchancen pro 90 Minuten), Stephen Odey (3,0 Torchancen pro 90 Minuten), Fabian Rohner (3,4 Vorlagen pro 90 Minuten) und Izer Aliu (3,4 Pre-Vorlagen pro 90 Minuten) hohe Werte in den Einzelwertungen.

Roberto Rodriguez hat seine Abschlussbeteiligungen im Verlauf der Vorrunde im Trend kontinuierlich gesteigert. Pa Modou, der im November eine starke Aufwärtstendenz zeigte, fiel für die letzten zwei (verunglückten) Partien von einem Schnitt von 6 Abschlussbeteiligungen pro 90 Minuten wieder auf 1,36 runter. In den letzten beiden Partien ihre Abschlussbeteiligungen noch gesteigert haben hingegen Frey, Odey und Winter.

Von den Zentralen Spielern in Mittelfeld, Hintermannschaft und Tor hatte meist Sangoné Sarr (zum Teil klar) am meisten Abschlussbeteiligungen pro Einsatzzeit. Der Senegalese hat mehr Abschlussbeteiligungen als Pa Modou und bewegt sich etwa auf gleicher Höhe mit Adrian Winter und Michael Frey. Auffällig stark zugelegt bei den Abschlussbeteiligungen hat im November und Dezember Rasmus Thelander, so dass dieser am Ende bei den Zentralen Spielern in den letzten beiden Partien gar an der Spitze dieser Wertung lag. Dies hat aber auch eine Kehrseite, denn der zunehmende Offensivdrang des Dänen bewirkte gleichzeitig eine wesentlich stärkere Anfälligkeit hinten, da dieser es häufig nicht mehr rechtzeitig zurück auf seine Position schaffte. Die abrupt starke Zunahme seiner Involvierung in Offensivaktionen lässt vermuten, dass dies auf Anweisung geschah – es kann sich aber natürlich auch um eine eigene Spielinterpretation handeln, verbunden mit zunehmender Sicherheit im neuen Team oder einer gewissen (Über-)Motivation.

Bisher publiziert:

Vorrundenanalyse, Teil 1 – Torbeteiligungen

Vorrundenanalyse 17/18, Teil 1 – Torbeteiligungen

Der FCZ überwintert zwar auf dem Dritten Platz und im Cup-Halbfinal, hat in der Super League aber nur 24 Tore erzielen können. So wenige waren es seit der Vorrunde 12/13 unter Trainer Rolf Fringer (19) nicht mehr. Und dies obwohl die Effizienz und Treffsicherheit vor allem im ersten Viertel der Saison ausserordentlich hoch war, und phasenweise überdurchschnittlich viele Treffer auf Standards (Corner, Freistösse, Einwürfe) gelangen. Wurde die eher magere Produktion von Torchancen aus dem Spiel heraus im ersten Saisonviertel durch die hohe Effizienz überdeckt, sorgte die abnehmende Treffsicherheit im zweiten Saisonviertel in Verbindung mit gleichzeitig abnehmender Defensivstabilität für einen Rückfall von der Spitze ins punktemässige Mittelfeld der Tabelle.

Der beste Ligatorschütze des FCZ (Michael Frey) kommt bei Halbzeit der Saison auf gerade mal sechs Treffer. Frey war allerdings auch in der Defensive sehr wichtig. Letzteres gilt auch für Roberto Rodriguez (drei Ligatreffer). Der dritte im Bunde im üblichen Dreimannsturm, Raphael Dwamena, blieb bezüglich Torproduktion (vier Ligatreffer) am deutlichsten unter den Erwartungen. Berücksichtigt man die vier Cuppartien, liegt Frey mit neun Wettbewerbstoren in der Winterpause vor Dwamena und Moussa Koné mit je acht.

Am meisten Assists steuerte Roberto Rodriguez bei (fünf in der Liga, sechs insgesamt). Trotzdem liegt Michael Frey auch beim Total der Skorerpunkte (Tore + Assists) mit neun in der Super League und 14 insgesamt vorne. Raphael Dwamena holte die Mehrzahl seiner Skorerpunkte (sieben von 13) in den vier Cuppartien, bei Moussa Koné sind es gar acht von elf. Dzengis Cavusevic erzielte in den 90 Minuten gegen Chippis fünf Tore und ein Assist – der Maximalwert in einem einzelnen Spiel.

Zählt man die Pre-Assists dazu, kommt Roberto Rodriguez auf elf Liga-Torbeteiligungen und Michael Frey auf zehn. Als Pre-Assists werden alle Zuspiele gezählt, die dem Assist vorausgehen, allerdings maximal eines pro Spieler und ohne die Pre-Assists des späteren Torschützen oder Assistgebers zu berücksichtigen. Damit wird ein an einem Tor beteiligter Spieler nicht doppelt oder dreifach gezählt. Dies wäre sonst Roberto Rodriguez zugute gekommen – hatte dieser doch gleich bei mehreren Treffern seinen Fuss in der Vorbereitung zwei oder gar drei Mal im Spiel. So aber drückt die Statistik „Torbeteiligungen“ die Anzahl Tore aus, an denen ein Spieler beteiligt war. Rodriguez war somit an 45% der FCZ-Ligatore beteiligt, Frey an 42%. Rodriguez hat sich somit im Vergleich zur Messung gegen Ende der letzten Vorrunde (Challenge League) nochmals verbessert. Damals lag er mit 41% Torbeteiligungen  teamintern ebenfalls auf dem Ersten Platz. Von den damaligen Top 5-Spielern ist Oliver Buff nach seinem Transfer nach Spanien nicht mehr dabei, und Antonio Marchesano sowie Marco Schönbächler waren während der Vorrunde verletzt. Letztere beiden gehören daher durchaus berechtigterweise bis zu einem gewissen Grad zu den Hoffnungsträgern für die zweite Saisonhälfte.

Selbst der effektive Rodriguez benötigt aber als bester Zürcher in der Liga 125 Minuten pro Torbeteiligung, gefolgt von Moussa Koné (132) und Michael Frey (156). Mit Berücksichtigung der Cupspiele liegt Dzengis Cavusevic (29 Minuten) vor Armin Alesevic (45) und Moussa Koné (54). Werden nur Tore und die direkten Assists gezählt, liegen in der Ligawertung Roberto Rodriguez (172 Minuten), Michael Frey (174) und Moussa Koné (175) praktisch gleichauf. Am „torgefährlichsten“ war Stephen Odey, der in seinen insgesamt 211 Ligaminuten seinen bisher einzigen Treffer im Heimspiel gegen Luzern erzielen konnte. Nur Michael Frey (260) und Moussa Koné (263) schafften es ebenfalls knapp, alle 270 Minuten (vier ganze Spiele), ein Ligator zu bejubeln. Extrem selten an Toren beteiligt sind Cédric Brunner und Umaru Bangura. 

Meisterschaftstorhüter Andris Vanins und Cuptorhüter Yanick Brecher waren an je drei Treffern mit Pre-Assists beteiligt. Beim 4:3-Sieg im Cup-Viertelfinal gegen Thun war Brecher an zwei Toren in der Entstehung beteiligt. Alain Nefs Torbeteiligungen nahmen im zweiten Saisonviertel stark zu. In dieser Saisonphase war er pro Match an 0,75 Toren beteiligt, was dem Schnitt eines Stürmers entspricht.

Auch Adrian Winters Torbeteiligungsquote nahm im Verlauf der Vorrunde zu und erreichte im zweiten Saisonviertel rund 0,65 Torbeteiligungen pro Match. Voser, Rohner und Haile-Selassie hatten im ersten Saisonachtel dank den Cuppartien gegen Chippis und Bassersdorf eine Torbeteiligungsquote von 1,5 – 2,0 pro Spiel.

Von den Zentrumsspielern hatte im ersten Saisonviertel Kevin Rüegg am meisten Torbeteiligungen, im zweiten Saisonviertel Victor Palsson. Izer Alius Torbeteiligungskurve ist mit derjenigen von Yassin Maouche identisch – beide wurden mehrheitlich im Cup eingesetzt.

Raphael Dwamena startete mit zwei Toren im siegreichen Derby und sechs Torbeteiligungen in Chippis in die beiden nationalen Wettbewerbe, seine Torbeteiligungsquote nahm dann aber im Verlauf der Vorrunde kontinuierlich ab. Roberto Rodriguez‘ Torbeteiligungsquote nahm im Verlauf der Vorrunde hingegen laufend zu, nachdem der Zürcher zu Beginn im Derby eingewechselt, und in Chippis geschont worden war. Dzengis Cavusevic hatte seinen „grossen Auftritt“ in Chippis, während Moussa Koné und Michael Frey Mitte der Vorrunde in Sachen Torbeteiligungen jeweils ein kleines Tief hatten.

 

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