Thelanders Monate in Zürich mit zwei grossen Höhepunkten

Der Däne Rasmus Thelander zieht auf seiner Europa-Tournee weiter und muss Abschied nehmen von den „Sweet Guys“ (O-Ton Thelander auf Züri Live), die er im Zürcher Team angetroffen hat. Nach Griechenland und der Schweiz heisst die nächste Station Niederlande. In der Vorrunde erst relativ spät zur Mannschaft gestossen, konnte er anfangs die bereits vorher solide Defensivordnung weiter festigen. Je mehr sich der Verteidiger aber gegen Ende der Vorrunde mit in die Offensive einschaltete, desto mehr Lücken offenbarte der FCZ im Spiel gegen den Ball.

Nach der Winterpause bewegte sich der 26-jährige in einem Formtief und wurde speziell vom neuen Trainer Magnin nur noch für die Startformation berücksichtigt, wenn aus taktischen oder Verletzungsgründen Not am Mann war. Neben der Geburt seines zweiten Kindes war der Ausgleichstreffer zum 3:3 in der 90. Minute des Cup-Viertelfinals gegen Thun der emotionale Höhepunkt seiner Zürcher Zeit. Hier nochmal im Schnelldurchlauf dieses Highlight, Kommentare und ein Interview zu Beginn von, über und mit Rasmus Thelander auf Züri Live:

FCB wackelt am 13. Mai / Spielbericht und Interviews FCZ – FCB 4:1

Alain Nef und Florian Stahel verbringen auf der Westtribüne einen würdigen Feiertag des 13. Mai und sehen wie vier verschiedene Torschützen zum 4:1 gegen den FC Basel treffen. Auch in der 93. Minute gibt es wieder ein Tor – es trifft diesmal Albian Ajeti zum Ehrentreffer für die Gäste. Die Geschichte wiederholt sich – aber nie exakt gleich. Wie schon unter der Woche in Thun zeigt sich der FCZ im Abschluss effizient in einer Partie, welche von der Qualität und Intensität her aber sehr weit vom üblichen Niveau dieser Paarung entfernt war. Bei der 0:3-Niederlage im St. Jakob Park im April beispielsweise hatte der FCZ besser gespielt, als nun beim 4:1-Heimsieg – aber die Effizienz im Abschluss fehlte, und der Gegner hielt damals mehr dagegen.

Obwohl in den letzten sechs Partien nur gegen das zur Zeit stark nachlassende St. Gallen eine überzeugende Leistung gelang, holte der FCZ in dieser Zeitperiode 11 Punkte und verlor nur in Luzern – in letzter Sekunde. Dies nachdem man zuvor speziell in den beiden Duellen mit YB für gute Leistungen zu wenig belohnt worden war. Insgesamt muss man den Auftritt des FCB am Sonntag im Letzigrund als «nicht Super League-würdig» einstufen. Etwas, was in den letzten 15 Jahren bei den Rot-Blauen eigentlich nie vorgekommen ist. Und dies nach einer Serie von neun ungeschlagenen Partien in Folge. Der FCZ darf daher gerade im Hinblick auf den Cupfinal das Resultat gegen den FCB nicht überbewerten oder sich in falscher Sicherheit wiegen.

https://soundcloud.com/fcz-radio/kevin-ruegg-haben-gegner-genau-unter-die-lupe-genommen-1

Nach der Partie war FCB-Trainer Wicky verständlicherweise vor allem sauer über die ersten zwei Gegentore und, ohne Namen zu nennen, das Verhalten einzelner seiner Spieler in diesen Szenen. Welche Namen gemeint waren, war auch so klar. In erster Linie derjenige des jungen Neftali Manzambi, der seinen Gegenspieler Pa Modou zwei Mal zu stark gewähren liess. Vor allem beim 2:0 hatte der Zürcher Aussenläufer so viel Zeit und Musse im gegnerischen Strafraum, dass ihm ein schöner Schlenzer in die entfernte Ecke mit seinem schwächeren rechten Fuss gelang, worüber er sich anschliessend mit Co-Trainer Van Eck tierisch freute. Ehrliche Arbeit im Training zahlt sich eben irgendwann aus… Auf dem anderen Ende der Gemütsskala stand der gelernte Stürmer Manzambi, der zum zweiten Mal in der Super League in der Startformation gestanden, nachdem er vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den FC Thun von seinem Trainer Wicky zum Rechtsverteidiger umfunktioniert worden war. Es lag aus FCB-Sicht aber nicht allein am 21-jährigen. Ohne Teamleader Michael Lang (auf der Bank) wirkte der entthronte Schweizer Meister zahnlos. Luca Zuffi war angeschlagen und wurde in der Halbzeitpause ausgewechselt (wobei Trainer Wicky dabei auch gleich noch eine taktische Umstellung vornahm), Samuele Campo unterliefen zu viele Ballverluste und Serey Dié wirkte nicht wie Serey Dié nachdem er zuletzt Numa Lavanchy spitalreif getreten hatte. Nur der 19-jährige Afimico Pululu konnte in seinem zweiten Super League-Einsatz gegen Ende der Partie noch für etwas Schwung sorgen.

https://soundcloud.com/fcz-radio/cedric-brunner-war-sehr-aufgewuhlt

Der FCZ trat mit Dreierabwehr an, unter anderem mit Mirlind Kryeziu, der von Spiel zu Spiel an Sicherheit zu gewinnen scheint. In der Schlussphase kam er zusätzlich auf Standards von Marchesano zwei Mal gefährlich zum Abschluss, wobei beim ersten Mal FCB-Keeper Vaclik spektakulär parierte. Diese «Offensivwaffe» war in den bisherigen Partien Kryezius in der aktuellen Saison noch «eingerostet» gewesen, weil jeweils das Timing nicht gestimmt hatte. Cédric Brunner konnte in seinem (vorläufig) letzten Spiel im Letzigrund (im Interview mit Züri Live: «Ich hoffe, ich darf wieder zurückkommen») seine Nervosität nicht ganz verbergen. Er war im Jahr des 13.Mai als Zwölfjähriger zum FCZ gekommen. Dafür spielte Rasmus Thelander solider als zuletzt. Und Yanick Brecher benötigte in einigen Szenen sowohl Glück als auch Können, um den letztendlich klaren Sieg in trockene Tücher zu bringen. Erwähnenswert vor allem seine Parade gegen den Nachschuss Oberlins aus kurzer Distanz nach dem «Lattenlupfer» Campos. Er habe (erfolgreich) spekuliert, gab Brecher nach der Partie gegenüber Züri Live zu Protokoll – und ausserdem Oberlins Verhalten vor dem Tor noch von früher her aus dem Training gekannt.

https://soundcloud.com/fcz-radio/yanick-brecher-habe-mich-entschieden-zu-spekulieren

FCZ – Basel 4:1 (0:0)

Tore: 49. Dwamena (Pa Modou) 1:0, 62. Pa Modou (Rüegg) 2:0, 83. Frey (Marchesano) 3:0, 90.+1 Marchesano (Frey) 4:0, 90.+3 Ajeti (Campo) 4:1.

FC Zürich: Brecher; Thelander, Brunner, Kryeziu; Rüegg, Palsson, Pa Modou; Aliu (46. Marchesano), Domgjoni (76. Sarr); Frey, Dwamena (86. Odey).

Basel: Vaclik; Manzambi, Frei, Balanta, Riveros; Serey Dié (78. Pululu), Zuffi (46. Petretta); Bua (66. Oberlin), Campo, Elyounoussi; Ajeti.

Gute Leistung zum Start auf der Buchlern

Zum Auftakt des 80. Blue Stars/FIFA Youth Cup auf der Buchlern spielt der FCZ gegen die Alterskollegen aus dem nordportugiesischen Braga 0:0. Das von Massimo Rizzo betreute Team aus Spielern der Zürcher U21 und U18 zeigt zumal in der 1. Halbzeit eine gute Leistung und hat mehr vom Spiel. Auf den Flügeln können sich der kürzlich wiedergenesene Lavdim Zumberi und Guillaume Furrer im Eins-gegen-Eins immer wieder Raum verschaffen. Speziell der 17-jährige Furrer, der zu den zehn jüngsten Spielern des Turniers zählt, kann sich dank Technik und Tempo gut von seinen Gegenspielern lösen und seinem Team so Raum und Zeit im Angriff verschaffen, womit die Aussenverteidiger (gegen Braga: Sadiku, Antoniazzi) aufrücken können.

Der FCZ «profitiert» damit am Youth Cup davon, dass der schnelle Flügelspieler von SFV-Trainer Marini nicht für die zur Zeit parallel laufende U17-EM in England aufgeboten worden war. Da hinten neben der Gesamtleistung des Teams gegen den Ball individuell zusätzlich vor allem Torhüter Calvin Heim und Innenverteidiger Lindrit Kamberi einen sehr soliden Eindruck hinterliessen, lässt dies hoffen, dass man auch in den kommenden Spielen den Gegnern nicht viele Möglichkeiten zugestehen wird. Unterstützt wird der FCZ auch dieses Jahr wieder von seinen jüngsten und vielleicht enthusiastischsten Fans, die es sich nicht nehmen liessen, gleich nach dem Schlusspfiff auf die Tribünen des Platzes 2 zu stürmen und GC, das im Parallelspiel zum Auftakt 0:2 gegen Internacional Porto Alegre verloren hatte, mit Schmährufen in die Kabine zu schicken.

FCZ vs. Braga

Heim; Sadiku, Dervenic (21. Dalvand), Kamberi, Antoniazzi; Furrer, Seiler, Ndau, Zumberi; Arghandewall, Di Giusto.

Schlusslicht Lausanne mit besserem Start und Ende der Partie / FCZ – LS 1:1

Der FCZ kommt gegen den Tabellenletzten Lausanne-Sport im Letzigrund nicht über ein 1:1 Unentschieden hinaus. Das Schussverhältnis war am Ende der Partie mit 15:14 ziemlich ausgeglichen. Die Gäste hatten den klar besseren Start und kamen innerhalb von rund sechs Minuten bereits zu rekordverdächtigen fünf Cornern. Im Verlaufe der Partie konnte der FCZ dann aber immer besser ins Spiel finden und seinerseits sich eine Reihe guter Torchancen erarbeiten (unter anderem ein Lattenschuss von Marchesano – und Frey sowie Rodriguez, die beide alleine vor Torhüter Castella auftauchten).

In der 53. Minute gelingt Michael Frey sein viertes Tor im zweiten Spiel hintereinander. Dies nachdem er zuvor fünf Monate nicht getroffen hatte. Dass Kevin Rüegg jeweils nach einem Offensiv-Rush sich nur sehr langsam zurück auf seine Position bewegt, kam dem FCZ für einmal zugute, weil der Aussenverteidiger immer noch vorne am gegnerischen Strafraum war, als Enzo Zidane zum wiederholten Male im Mittelfeld einen Ballverlust erlitt, und so bedient mit einem Diagonalball Domgjonis das 1:0 für den FCZ vorbereiten konnte. Gegen Ende der Partie liess der FCZ dann aber nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen kräftemässig nach und musste so noch die Gelb-Rote Karte gegen Pa Modou und das Gegentor durch Elton Monteiro hinnehmen.

FCZ – Lausanne-Sport 1:1 (0:0)

Tore: 53. Frey (Rüegg) 1:0, 88. Monteiro (Margiotta) 1:1.

FC Zürich: Brecher; Rüegg, Nef (18. Kryeziu), Brunner, Pa Modou; Palsson; Winter, Domgjoni,  Marchesano (79. Dwamena), Rodriguez (89. Aliu); Frey.

Lausanne-Sport: Castella; Marin (76. Asllani), Loosli, Monteiro, Gétaz; Cabral; Geissmann, Zidane (64. Zeqiri), Fransson (84. Escorza); Margiotta, Kololli.

Xavier Margairaz: Westschweizer Stilelemente beim FCZ ergibt die „perfekte Mischung“

Seine Initialen sind XM – und er war wirklich immer grösser als „Medium“. Erstmals in seiner neuen Funktion als Assistenztrainer von Lausanne-Sport kehrt heute Xavier Margairaz in den Letzigrund zurück. In der Vorrunde hatte Margairaz beim 1:1 auf der Pontaise das Spiel als Experte mitkommentiert. Zu jenem Zeitpunkt hoffte Margairaz noch, seine Karriere als Spieler fortsetzen zu können. Auf Einladung von Züri Live verfolgte er zum ersten Mal in dieser Saison Lausanne-Sport live im Stadion. Den FCZ hatte er häufiger am TV mitverfolgt. Damals fieberte Xavier noch 50/50 mit beiden Teams mit – heute natürlich nicht mehr – denn beide Teams brauchen die Punkte. Gerade deshalb ist es nochmal interessant, reinzuhören in die Sendung vom 20. September. Xavier Margairaz spricht über:über:

  • seine Gefühle am 13. Mai
  • die Erfolge mit dem FCZ (drei Meistertitel)
  • das Champions League-Spiel im Bernabeu gegen Real Madrid
  • warum er zum FC Sion wechselte
  • das Erfolgsrezept im Kampf mit dem „neureichen“ FC Wil beim Aufstieg mit Lausanne-Sport in die Super League
  • die „perfekte Mischung“ zu welcher fussballerisch der Westschweizer Einfluss im FCZ beiträgt
  • Taktik, Technik, „Vision de jeu“, Mayonnaise und vieles mehr…

Adrian Nikci: „Würde auch gratis für den FCZ spielen“

Flash-Back in alte Zeiten – Adrian Nikci ist wieder zurück auf der Allmend Brunau! Sechs Jahre nach seinem Wechsel zu Hannover 96 trainiert der heute 28-jährige Ustermer wieder mit seiner „alten Liebe“.

Sechs Jahre sind eine lange Zeit. Trotzdem hat Nikci laut persönlicher Statistik immer noch mehr als 70% seiner  Profipartien im Trikot mit den zwei Löwen auf der Brust bestritten – 143 Wettbewerbsspiele, 25 Tore und 14 Assists für den FCZ. Nach einer Hirnhautentzündung hat er nie mehr richtig den Anschluss gefunden, auch wenn er in der Rückrunde 15/16 unter Trainer Hofschneider bei Union Berlin zwischenzeitlich nochmal aufblühte, und beim deutschen Zweitliga-Spitzenteam unter anderem für die Standards verantwortlich war. Seit seiner Verabschiedung in Berlin im letzten Sommer tingelt Nikci von Polen über Dänemark bis in die Schweiz durch halb Europa von einem Probetraining zum nächsten – und ist mittlerweile wieder bei seinem Stammklub gelandet, für welchen er auch gratis spielen würde, wie er im Gespräch mit Züri Live preisgibt. Vom Trainerteam ist Nikci sofort in die Teamarbeit integriert worden, wie wenn er nie weggewesen wäre. Mit dem heutigen Cheftrainer Ludovic Magnin hat Nikci ja noch selbst zusammengespielt. Man sieht ihm aber im Training an, dass er zur Zeit weit vom Level seiner aktuellen Trainingskollegen entfernt ist.

 

 

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