Dixon mit Flankenrekord bei Liga-Startdébut / Thun – FCZ 2:2 Analyse

Der eingespielte FC Thun geht selbstbewusst in das dritte Duell der Saison mit dem FC Zürich und will erstmals seit dem Rückrundenstart des Vorjahres einen Sieg erringen, was dem Tabellendritten aber nicht gelingt. Die positive Bilanz des Limmatstadtclubs gegen diesen Gegner liegt wohl auch daran, dass dessen konstruktives Spiel dem FCZ zur Zeit besser liegt, als dasjenige der schnell umschaltenden Luganesi oder St. Galler. Gleich von Beginn weg zeigt das Team von Trainer Marc Schneider, dass es in Bezug auf das offensive Positionsspiel zu den besten des Landes gehört. Immer wieder werden die Zwischenräume gesucht, um mit einem eigenen Offensivspieler gleich zwei Zürcher zu binden, was nachrückenden Berner Oberländern neue Räume schafft. Man nutzt dabei auch diesmal gerne gewisse individuelle Schwachpunkte beim FCZ aus, wie Umaru Bangura, der sich ein, zwei Mal wie so häufig etwas zu unbedarft aus der Deckung locken lässt.

Gerade im Zentralen Mittelfeld ist zudem bei den „Roten“ eine Aufbruchstimmung zu spüren. Nachdem der Schock des verletzungsbedingten Ausfalls von Captain Dennis Hediger verdaut ist, springen nun mehr und mehr andere Protagonisten in die Bresche. Der grossgewachsene Bassersdorfer Roy Gelmi hält die Sechserposition und Grégory Karlen übernimmt deutlich mehr Verantwortung als zuvor. Am stärksten in die Fussstapfen von Hediger tritt aber der langjährige Wiler Führungsspieler Basil Stillhart, welchem gegen den FCZ gleich zwei Tore gelingen. Beide Thuner Treffer werden über die linke Zürcher Seite mit starken Flanken Marvin Spielmanns eingeleitet – beide Male stört in erster Linie Benjamin Kololli aber auch Levan Kharabadze Spielmann nur sehr halbherzig beim Flanken, obwohl die Möglichkeit dazu vorhanden wäre.

“Too little, too late“ ist auch in Thun wieder das Motto über sehr vielen Szenen Kolollis. Gleichzeitig waren seine Standards wieder besser als auch schon, und er erzielte im Abschluss souverän zwei Tore. Es sind nach dem Penaltytreffer gegen Napoli die beiden ersten Rückrundentore des Waadtländers, welcher somit die Hälfte seiner acht Meisterschaftstore (zu denen drei Penalties zählen) in der Stockhorn Arena erzielt hat! Das schnelle 1:1 fiel auf eine gute Hereingabe von Rechtsverteidiger Fabio Dixon (19). Dieser schlug bei seinem Super League-Startformationsdébut (dazu spielte auch Simon Sohm, 17, in der Liga erstmals von Beginn)  acht Flanken, so viele wie noch nie ein FCZ-Akteur in der laufenden Saison. Ebenfalls eine Hereingabe, und zwar des eingewechselten Assan Ceesay, führte in der Nachspielzeit nach einem Handspiel Stefan Glarners doch noch zum verdienten 2:2-Ausgleich der Zürcher. Der FCZ hatte mehr Torchancen als Thun und hätte in der Ersten Halbzeit nach Foul von Faivre an Kololli bereits einen Penalty zugesprochen erhalten müssen. Leider verletzten sich Antonio Marchesano in der Stockhorn Arena leicht und der für diesen eingewechselte Adrian Winter gravierend. Schon zuletzt gegen Lugano hatte sich mit Alain Nef ein Einwechselspieler verletzt. Der dritte Auswechselspieler, Stephen Odey, schien zudem in verschiedenster Hinsicht auf dem Zahnfleisch zu laufen. Somit musste Trainer Ludo Magnin alle drei Wechsel in Thun auf ein und derselben Position der zurückhängenden Spitze vornehmen.

Thun – FCZ 2:2 (2:1)

Tore:  38. Stillhart (Sorgic) 1:0, 40. Kololli (Dixon) 1:1, 42. Stillhart (Spielmann) 2:1; 90.+2 Kololli (Handspenalty) 2:2.

Thun: Faivre; Glarner, Rodrigues, Sutter, Joss; Gelmi; Karlen, Stillhart; Spielmann (89. Da Silva), Schwizer (71. Salanovic); Sorgic.

FCZ: Brecher; Dixon, Bangura, Maxsø, Kharabadze; Sohm, H. Kryeziu; Khelifi, Kololli; Marchesano (39. Winter, 69. Ceesay); Odey (80. Zumberi).

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