Kampfstarker Rüegg ein Jahr nach seinem Doppelschlag zurück auf der Maladière: Aufstellungen Xamax – FCZ

Marchesano und Pa Modou sind gesperrt. Somit ist es keine Überraschung, dass Michael Kempter in der Startaufstellung steht. Spielt der FCZ mit einer Dreierabwehr, könnte Adi Winter die Zehnerposition hinter dem Sturmduo Kramer / Kololli übernehmen. In einer solchen Formation trat Zürich auch vor Jahresfrist beim Abstiegskampf-Schocker auf der Maladière an, als Kevin Rüegg im Verlaufe der Zweiten Halbzeit von der Aussenbahn auf eine Achterposition wechselte und von da aus das intensive Spiel mit einem Doppelschlag kehrte. Einen Zehner zusätzlich zu einem Zweimannsturm aufzustellen, würde auch beim Pressing Vorteile mit sich bringen.

Möglich ist auch eine Rückkehr zum 4-2-3-1 mit nur einer Sturmspitze und Toni Domgjoni als 10-er. Dies hätte aber viele Nachteile, unter anderem würden Benjamin Kololli und Hekuran Kryeziu nicht auf ihren besten Positionen spielen.

Trainer Magnin hat U21-Stürmer Shpetim Sulejmani ausgegraben und mit nach Neuenburg genommen. Der 25-jährige Promotion League-Bomber aus der Ostschweiz wartet immer noch auf seinen ersten Super League-Einsätze. Eine seiner Spezialitäten: direkt verwandelte Freistösse. Ausserdem sitzen Willie Britto, Henri Koide, Stephan Seiler, Mirlind Kryeziu, Umaru Bangura und Andris Vanins auf der Ersatzbank. Marco Schönbächler ist für die Maladière „malade“ gemeldet.

Kaum offene Fragen über die Aufstellung gibt es bei Xamax. Nicht nur, weil Trainer Henchoz bisher nur ein Training mit der Mannschaft zur Verfügung hatte spielt er wohl mit demselben System wie Joël Magnin. Sondern auch, weil Henchoz ebenfalls gerne mit derselben Formation spielt – einfach defensiver interpretiert. Die beiden früheren FCZ-Junioren Maren Haile-Selassie und Arbenit Xhemajli sitzen auf der Ersatzbank.

Frage zum Spiel: Erzielt der FCZ heute Abend erneut ein Standardtor?

Seit Xamax und der FCZ im August 2016 erstmals seit mehreren Jahren wieder aufeinander getroffen sind, waren die Duelle dieser beiden Teams immer umkämpft. Mit einer Ausnahme gab es in elf Duellen nie ein Resultat mit mehr als einem Tor Differenz. Gleichzeitig verlor Zürich in dieser Zeitperiode kein Spiel gegen die Xamaxiens. Die letzte Niederlage rührt vom November 2011, als die Neuenburger zu Chagaev-Zeiten mit mehreren sehr gut bezahlten Akteuren (so lange die Liquidität vorhanden war) aufliefen, die in ihrer Karriere bei Teams wie Valencia oder Espanyol Stammspieler waren. Admir Mehmedi gelang zwar nach einer halben Stunde der zwischenzeitliche Ausgleich, aber Arizmendi und zwei Mal Kalu Uche sorgten für das Neuenburger 3:1.

Swissfootdata sieht den FCZ als Favoriten in der Maladière, allerdings als kleinster Favorit der 29. Runde mit 56% Gewinnchance. Unberechenbar ist der kurzfristige Einfluss des Trainerwechsels auf die Leistung von Neuchâtel Xamax. Die Neuenburger hatten das wichtige Spiel nach dem Wiederbeginn gegen Thun 2:1 gewonnen und anschliessend vier Spiele in Folge gegen die drei Spitzenteams Basel (2x), YB und St. Gallen gespielt. Nach null Punkten aus diesen vier Partien, in welchen die Neuenburger drei Mal nahe an einem Punktgewinn dran waren, wurde Trainer Joel Magnin vor die Türe gestellt. Und damit wahrscheinlich auch der konstruktive, offfensive Fussball. Unter Rückkehrer Henchoz (ehemaliger Teamkollege und Bruder im Geiste von Sami Hyypiä) wird wieder Kampf und defensive Stabilität an erster Stelle der Prioritätenliste stehen.

Ob unter diesen veränderten Umständen die kürzliche Prognose von swissfootdata bezüglich einem Absteiger Xamax mit vier bis fünf Punkten Rückstand auf das Duo Sion / Thun immer noch aufrechterhalten wird, ist die interessante Frage. Der FCZ, welcher bisher mehr Punkte gesammelt hat, als in seinem ersten beiden Saisons nach dem Aufstieg zum gleichen Zeitpunkt, wird auf Rang fünf getippt, und YB als Meister.

Zuletzt konnte man auf Zürcher Seite stark auf die frisch gewonnene Standardstärke bauen. Zu diesem Thema unsere Umfrage…

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Eckbälle fast wie Penaltys: FCZ – Servette Analyse

Drei Corner = ein Penalty war jeweils die Regel auf dem Pausenplatz. Dabei war allen klar, dass in einem richtigen Wettkampf ein Penalty deutlich mehr wert ist, als drei Corner. Der FCZ scheint zur Zeit das Gegenteil beweisen zu wollen. In den fünf Partien seit dem Restart hat man vier Mal einen Treffer auf einen Eckball erzielt, drei Mal davon war es der erste Eckball! Das ergibt beim ersten Eckball aktuell eine Torwahrscheinlichkeit von 60%, was nahe an einem Penalty (76%) ist. Und wir reden hier von einer Mannschaft, die über viele Jahre bei Offensivstandards chronisch schlecht war. Diese Effizienz bei Standards ist aber auch notwendig, denn sie übertüncht, dass der FCZ in den fünf Partien mit Ausnahme des St. Gallen-Spiels jeweils weniger gute Chancen als der Gegner herausgespielt hat. Das Magnin-Team ist schon während der ganzen Saison das beste Konterteam der Liga gewesen (und bei Kontern ist die Effizienz im Abschluss meist relativ hoch) – jetzt sind als zweite „Waffe“ die Standards dazugekommen. Ausserdem hat man neu mit Michael Kempter einen Mann auf Links, dessen Vorstösse und Hereingaben für jeden Gegner schwierig zu verteidigen sind.

Toni Domgjoni zieht Timothé Cognat von der Zone an der Strafraumgrenze weg. Kololli-Bewacher Kastriot Imeri fällt die falsche Entscheidung und wählt den Weg innenherum, anstatt seinen Gegenspieler zu verfolgen.

Den ersten Eckball gegen Servette tritt für den Gegner überraschend nicht Benjamin Kololli, sondern Marco Schönbächler. Servette verteidigt in Manndeckung und da sind die Zuteilungen vor Spielbeginn gemacht. Die besten Leute decken den Zürcher Mittelstürmer und die Innenverteidiger. Auch Antonio Marchesano hat nach seinem Kopfballtor gegen Lugano mit Boris Cespedes einen bissigen Gegenspieler zugeteilt erhalten. Der schlechteste Eckballverteidiger, Kastriot Imeri, wäre dem auf erste Bälle ziemlich ungefährlichen Schönbächler zugeteilt gewesen, übernimmt nun aber natürlich automatisch Benjamin Kololli. Der FCZ räumt den Raum an der Strafraumgrenze, wo Kololli zum Abschluss kommen soll, frei, indem sich erstens Toni Domgjoni zum kurz gespielten Corner anbietet und somit den normalerweise den Raum an der Strafraumgrenze abdeckenden Timothé Cognat wegzieht, und zweitens die restlichen Spieler alle Richtung Tor laufen und somit ihre Gegenspieler „mitziehen“. Mit der guten Ausführung dieses Plans wird Kololli der freie Abschluss aus rund 14 Metern ermöglicht. Dass Kololli dann aber nach seinem ersten geblockten Schuss noch eine zweite und entscheidende Schusschance erhält, hat auch stark mit dem Verhalten seines Gegenspielers Imeri zu tun.

Der Ball und Kololli sind unterwegs, während Imeri in seinem Lauf innenherum vom Päärchen Sauthier / Kempter ein erstes Mal gebremst wird.

Anstatt Kololli zu verfolgen, wählte Imeri den Weg innenherum, weil er wohl damit rechnete, dass sein Gegenspieler Richtung Ersten Pfosten laufen und dort einköpfen wolle. Natürlich verlor Imeri Kololli so völlig ausser Kontrolle und blieb wegen der Bewegungen der anderen Zürcher Spieler unterwegs auch noch nacheinander an den beiden „Päärchen“ Sauthier / Kempter und Routis / Nathan hängen, und war somit selbst beim Nachschuss Kolollis nirgendwo auch nur annähernd in dessen Nähe.

Imeri bleibt beim zweiten Päärchen (Routis / Nathan) hängen, während Kololli zum Schuss kommt. Der freie Mann Maccoppi und Omeragic-Bewacher Ondoua können ihn nicht mehr daran hindern.

Die Szene illustriert sehr schön, warum Servette-Trainer Alain Geiger so zurückhaltend mit dem Einsatz von Kastriot Imeri und anderer Genfer Talente ist. Die Servette-Talentschmiede ist eine der produktivsten des Landes. Die Talente erhalten bei Geiger im Vergleich zu Klubs wie FCZ, FCB, Luzern oder St. Gallen aber kaum Einsatzchancen. Der Auftritt im Letzigrund war erst Imeris zweiter Saisoneinsatz in der Startformation! Dabei gilt der mittlerweile bereits 20-jährige als einer der talentiertesten Mittelfeldspieler der Schweiz und war letzte Saison Captain der U19-Nationalmannschaft. Abgesehen von Imeri gibt es gerade mal noch zwei Talente im aktuellen Kader, die bis zum FCZ-Spiel schon mal auf den Platz durften: Nicolas Vouilloz (19, bis dahin mickrige 134 Minuten) und Ricardo Alves (18, 78 Minuten). Beide kamen im Letzigrund zum Einsatz – und dazu auch noch Alexis Martial (19) zu seinem vierminütigen Début. Für Geiger-Verhältnisse war das aussergewöhnlich.

Servette lebt in dieser Saison von seiner Solidarität, Eingespieltheit und reifen Spielweise. Genau das Gegenteil von dem, was ein Grossteil der Genfer Talente verkörpern. Luzerner Eigengewächse machen auch Fehler bei ihren ersten Einsätzen, sind aber grundsätzlich bereit, schnell zu lernen und für die Mannschaft zu arbeiten. Der FCZ-Nachwuchs liegt im Schnitt bezüglich Mentalität irgendwo in der Mitte zwischen „Genf“ und „Luzern“. Dass Geiger nun auch mal Imeri für Stevanovic aufstellt, ist sicherlich grundsätzlich dem intensivierten Spielrhythmus zuzuschreiben. Aber warum ausgerechnet in Zürich? Und warum wechselt Geiger in der Zweiten Halbzeit nicht Imeri, sondern Cognat aus, worauf der Franzose ziemlich perplex und aufgebracht reagierte? Möglich, dass es ausgesprochen oder unausgesprochen gegen den FCZ bei Servette intern einen erhöhten Druck gibt, Talente aufs Feld zu schicken. Schliesslich steht auf der anderen Seite ein Becir Omeragic in der Startformation. Eines der grössten Servette-Talente der letzten Jahre, das man genau aus dem Grund an den FCZ verloren hat, weil in Zürich die Einsatzchancen speziell unter Trainer Ludo Magnin viel grösser sind.

Davor waren aus dem gleichen Grund auch schon andere Genfer Talente wie Maxime Dominguez, Yasin Maouche, Guillaume Furrer oder Kilian Pagliuca (letzterer nicht direkt) in die Limmatstadt gewechselt. Im Gegensatz zu Omeragic haben sich die erwähnten Genfer Talente in Zürich nicht durchgesetzt. Jedes Mal hatte dies mit fehlender Reife auf und teilweise auch neben dem Platz zu tun. Alain Geigers Weigerung auf Spieler wie Imeri zu setzen, so lange sie nicht reif genug auf dem Platz agieren, ist einerseits nachvollziehbar. An oberster Stelle stehen die Resultate und die Reetablierung Servettes in der Super League. Andererseits gehen mit jeder Saison, in welcher in Genf die Talente kaum zum Einsatz kommen, weitere Espoirs frühzeitig weg aus der Calvinstadt, darunter auch wirklich vielversprechende wie Lungoyi, Jankewitz oder eben Omeragic.

Auch gegen Servette zeigte sich einmal mehr, dass der FCZ als beste Kontermannschaft der Liga am erfolgreichsten spielt, wenn er wenig Ballbesitz hat (40%). Und dass diese Spielweise mit Dreierabwehr besser funktionieren könnte, als mit Viererabwehr, deutete sich nicht erst seit dem Auswärtsspiel in Thun hat. Servette hatte in der Ersten Halbzeit Mühe, sich auf das veränderte Zürcher System einzustellen. Die Partie konzentrierte sich stark im Zentrum des Letzigrundrasens. Aus Zürcher Sicht, weil man dort eine natürliche Überzahl hatte, aus Servette-Sicht, weil mit Imeri und Cognat zwei Zentrumsspieler die Aussenbahnen belegten, die es immer wieder nach innen zog. Die Partie war zudem ein Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Wochen bis zum Saisonende noch folgen wird: ein Abnützungskampf. Immer wieder gab es Unterbrechungen aufgrund von Ermüdungserscheinungen oder Fouls, die eher eine Folge von ermüdungsbedingten Konzentrationsmängeln als bewusster Verteidigungstaktik waren. Es wird unter diesen Umständen noch wichtiger als sonst schon, jeweils das erste Tor zu erzielen.

Benjamin Kololli spielte fast eine Stunde lang wieder ausgezeichnet, baute dann aber die letzten 20 Minuten seines Einsatzes stark ab. Toni Domgjoni und Marco Schönbächler zeigten eine Steigerung. Hekuran Kryeziu blüht wie in der Vergangenheit schon einige Male angedeutet auf der Zentralen Verteidigungsposition auf, wo er sich gegen Servette fast ausschliesslich auf die Verteidigungsarbeit und das Zusammenhalten der Defensive konzentrierte – eine Rolle, die ihn im Kopf freier und auf dem Platz effektiver auftreten lässt. Gegen das nun durch Feuerwehrmann Stéphane Henchoz angeheizte Xamax muss der FCZ aber wieder über eine längere Zeitdauer des Spiels seine PS auf den Platz bringen. Seine Torchancen im Wesentlichen auf die zehn Minuten zwischen der 50. und 60. Minute zu fokussieren, wie dies gegen Servette der Fall war, reicht im Normalfall nicht zum Sieg. Kempter und vor allem Nathan haben viel Energie in die ersten Spiele des Restarts gesteckt und würden wohl bald mal ein Spiel Pause benötigen. Allerdings ist Pa Modou in Neuenburg bereits wieder gesperrt, womit Kempter nochmals auflaufen wird. Omeragic musste zudem gegen Servette erneut angeschlagen ausgewechselt werden. Es wird also nicht einfacher für Ludo Magnin. Für die anderen Trainer gilt aber dasselbe.

FC Zürich – Servette 2:0 (1:0)
Tore: 19. Kololli (Schönbächler) 1:0; 50. Rüegg (Kempter) 2:0.
FCZ – Brecher; Nathan, H. Kryeziu, Omeragic (81. M. Kryeziu); Rüegg, Domgjoni, Kempter (71. Pa Modou); Marchesano (74. Seiler), Schönbächler (46. Sohm); Kololli (81. Winter), Kramer.
Servette – Kiassumbua; Sauthier, Rouiller, Routis, Vouilloz (69. Alves); Imeri, Ondoua (86. Martial), Maccoppi (46. Schalk), Cognat (69. Cespedes); Koné, Tasar (60. Stevanovic).

(Standbilder: Teleclub)


Geiger rotiert, Magnin setzt auf Kontinuität: Aufstellungen FCZ – Servette in der Analyse

Servette hat seit dem Restart vier Mal Unentschieden gespielt. Und ist mit knapp einem Gegentreffer pro Partie das defensiv stärkste Team der Liga. Die Grenats tragen Sorge zum Ball und spielen sehr solidarisch. Hat der FCZ gegen Thun in den letzten Jahren vor allem immer wieder Probleme mit Matteo Tosetti bekundet, gilt dies für sein Servette-Pendant am Rechten Flügel, Miroslav Stevanovic, in dieser Saison umso mehr. Bei der 0:5-Heimniederlage im Dezember war der Bosnier der Mann des Spiels und bereitete alle Tore über die brüchige linke Zürcher Seite entscheidend vor. Michael Kempter hat zuletzt diese Seite etwas stabilisiert, Marco Schönbächler muss sich aber im Vergleich zum Thun-Spiel steigern. Im Berner Oberland wurden auch Antonio Marchesano und der vor einem halben Jahr an der 0:5-Heimniederlage gegen seinen Stammklub mitschuldige Becir Omeragic vermisst. Der ins Team zurückkehrende Tessiner Marchesano hat im September beim für das erfolgreiche zweite Saisonviertel wegweisenden 1:0-Auswärtssieg im Stade de Genève das einzige Tor der Partie per Kopf erzielt. Da Servette fast ausschliesslich über die Seiten spielt, wäre eine 3-4-3 Formation eine Option, weil in dieser mit beispielsweise dem linken Innenverteidiger, dem linken Zentralen Mittelfeldspieler, sowie dem linken Flügel gleich drei Spieler den Aussenläufer auf der Seite unterstützen können. Es wird aber wieder das übliche 4-2-3-1 werden (4-4-2 ohne Ball). Benjamin Kololli rückt durch die Hereinnahme von Blaz Kramer wohl wieder auf den Flügel, im Zentrum hat sich Toni Domgjoni nach seinem „Durchhänger“ unter anderem mit einer starken Zweiten Halbzeit in Thun seinen Platz neben Hekuran Kryeziu zurückgekämpft.

Servette hat zuletzt wieder mit zwei gelernten Stürmern und einem flachen Vierermittelfeld gespielt. In diesem agiert der Franzose Timothé Cognat auf der linken Seite. Der 22-jährige gehört zu den aktuell formstärksten Spielern der ganzen Liga und ist sowohl in der Balleroberung wie auch der Torvorbereitung brandgefährlich. Im Tor wird der gesperrte Jérémy Frick durch den Kongolesischen (RD Congo) Nationalkeeper Joël Kiassumbu ersetzt, dessen Familie in Zürich zuhause ist. Frick hat in dieser Saison eine Quote von nur 1,06 Gegentoren pro Partie bei einem durchschnittlichen gegnerischen Expected Goals-Wert von 1,37, was ihn zu einem der besten Torhüter der Liga macht. Er hat sich seit dem Aufstieg sichtlich gesteigert und gewinnt Punkte für seine Mannschaft. Zum Vergleich: Yanick Brecher kassiert im Gegensatz dazu mit 1,97 Gegentoren pro Spiel etwas mehr, als er sollte (gegnerische Expected Goals von 1,9). Der gegen YB (1:1) gesperrt gewesene Steve Rouiller kehrt in die Mannschaft zurück. Der 19-jährige Innenverteidiger Nicolas Vouilloz wird wohl auf der linken Seite beginnen. Auf dieser Position hat zuletzt der flinke Varol Tasar gespielt. Heute ist der Ex-Aarau-Crack aber wohl wieder in den vorderen Reihen anzutreffen. Miroslav Stevanovic beginnt zu Beginn auf der Bank und wird durch Juniorennationalspieler Kastriot Imeri ersetzt, der bei Trainer Alain Geiger bisher gemessen an seinem Talent und Qualitäten sehr wenig Einsatzzeiten erhalten hat. Der spielerisch gute Routinier Andrea Maccoppi (bisher wenig Einsatzzeiten in dieser Saison) beginnt für Boris Cespedes.

Zusammenfassend setzt Servette-Trainer Alain Geiger heute auf die Frische vom einen oder anderen Rotationsspieler, während FCZ-Trainer Ludo Magnin auf Kontinuität setzt.

Frage zum Spiel: Was ist das Erfolgsrezept gegen Servette?

In der Challenge League-Saison mit 3:0 und 4:0 zwei klare Siege gegen Servette geholt, gab es nun nach einem herbstlichen Auswärtssieg in der Winterzeit zwei herbe Niederlagen.

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Warum der FCZ in zehn Minuten drei Gegentore kassiert. Das Spiel Thun – FCZ (3:2) in der Analyse.

Kommt eine Mannschaft nicht ins Spiel, wie der FCZ in Thun, dann sind die Erklärungen in der Live-Berichterstattung schnell zur Hand: „Sie sind nicht wach“, „Es fehlt der Biss“, „Mit den Gedanken irgendwo anders“. Die Züri Live-Übertragungen sind da keine Ausnahme. Da keiner von uns Lucien Favre heisst, erkennen wir manchmal nicht auf den ersten Blick, was tatsächlich falsch läuft. Dazu ist dann die ausführliche Match-Analyse da, für die wir uns nach jedem Spiel die nötige Zeit nehmen. Diese fördert immer interessante Aspekte zutage: manchmal sind es Details, manchmal stellt sie die LIve-Einschätzung des Spiels aber auch so ziemlich auf den Kopf.

Dass der FC Thun in den ersten 20 Minuten scheinbar mühelos gleich mit 3:0 in Führung gehen konnte, hatte zu grossen Teilen taktische Gründe, wobei „Taktik“ nicht nur die entsprechenden Vorgaben, sondern auch deren Umsetzung auf dem Platz beinhaltet. In der 29. Minute reagierte der FCZ und stellte seine ursprüngliche Taktik um. Ab da bekam man die Partie sofort deutlich besser in den Griff. Schon zwei Minuten später führte dies zum ersten Eckball, ersten Torschuss und Tor zum 1:3. Was war also das Problem der ersten 28 Minuten?

Dafür muss man erstmal etwas Ausholen: Kompakt stehen und dem Gegner wenig Raum zum Spielaufbau geben ist schon seit Jahrzehnten das A und O des modernen Defensivfussballs. Gewisse Abweichungen davon gibt es seit ein paar Jahren mit dem ultraschnellen Umschaltfussball à la St. Gallen und dessen Vorbildern, bei welchem die Reihen automatisch weiter auseinanderrücken, als dies in Partien mit Beteiligung von anderen Teams der Fall ist. Diese grösseren Räume kommen speziell dem FCZ und dessen Qualitäten entgegen, was mit ein Grund ist, warum das Magnin-Team zur Zeit gegen St. Gallen so viele positive Resultate liefert. Unabhängig davon, ob man das Pressing hoch, im Mittelfeld oder tief ansetzt, und ob man schnell in die Offensive umschaltet oder nicht (wie schnell man in die Defensive umschalten muss, hängt im Wesentlichen vom Gegner ab), ist schon seit langer Zeit das Essenzielle jeder Defensivarbeit, den jeweils ballführenden Gegner mit unterschiedlichen Mitteln so unter Druck zu setzen, dass dieser keine gefährlichen Pässe spielen kann, eben, zu „pressen“. Freies Spiel lassen kann man gegnerischen Verteidigern und dem Torhüter höchstens in einer Zone, in welcher unmittelbar gefährliche Pässe in die Tiefe, auf welche die eigenen Verteidiger allenfalls nicht mehr schnell genug reagieren können, nicht möglich oder zumindest sehr unwahrscheinlich sind.

„Die Verteidigung beginnt vorne“ ist nicht nur ein Spruch. Qualitätsunterschiede zwischen der Verteidigungsarbeit der Stürmer sind heutzutage in einer Liga beispielsweise im Vergleich der Mittelfeldteams häufig wegweisender für die defensive Stabilität, als die meist etwa ähnlich guten Verteidigungsreihen. Der FCZ hatte hier lange ein grosses Problem. Kaum ein anderes Team der Liga hatte so schwach verteidigende Vorderleute wie Kramer, Ceesay, Mahi, Kololli, Schönbächler oder Marchesano. Nun ist der FC Zürich auch heute in dieser Kategorie noch nicht top, es ist aber in dieser Saison eine klare Verbesserung festzustellen – angeführt vom sich enorm entwickelnden Antonio Marchesano, welcher das Pressing im 4-4-2 vorne (abgesehen von ein, zwei Momenten pro Spiel) mittlerweile sehr gut steuert. Marchesano sorgt dafür, dass der Zweierblock gut funktioniert, wobei es da je nach Partner noch Unterschiede gibt. Blaz Kramer hat sich zwar auch etwas entwickelt, nimmt sich aber immer noch zu viele defensive Auszeiten. Marchesanos Copain aus Bieler Zeiten Benjamin Kololli erweist sich hingegen speziell seit der Corona-Pause wie ein umgekehrter Handschuh.

Foto: Moritz Wolf

In Thun hatte der FCZ in der ersten halben Stunde nun in der vorderen Reihe zwei entscheidende Probleme. Erstens: Marchesano war abwesend. Die Personaldecke speziell in den vorderen Reihen ist zur Zeit dünn. So kam Adrian Winter im offensiven Zentrum neben Benjamin Kololli zu seinem Startelf-Comeback ausgerechnet in dem Stadion, wo er sich vor mehr als einem Jahr seinen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Winter vorne zentral einzusetzen, ist grundsätzlich ein logischer Schritt, denn die auf dem Flügel so entscheidende Antrittsschnelligkeit hat er altersbedingt auf Super League-Niveau nicht mehr in entscheidendem Masse. Im Offensivzentrum für Unberechenbarkeit sorgen, ist hingegen eine Rolle, die ihm auch als Charakter liegt und in der er der Mannschaft immer noch helfen kann, wie dies die Tessiner TV-Kommentatoren Cerone / Tarchini (Ex-FCZ) zuletzt richtigerweise bemerkt haben.

Zweitens wurde gegen den FC Thun von der bisherigen standardmässigen Verteidigungsformation des flachen 4-4-2 leicht, aber entscheidend abgewichen. Thun spielt wie der FC St. Gallen mit einer Raute im Mittelfeld, dies aber mit mehr Präzision / langsamerem Umschalten. In diesem Zusammenhang wurde offenbar vom FCZ der auf der Sechserposition spielende Thun-Captain Leonardo Bertone als entscheidende Relais-Station im Spielaufbau ausgemacht. Adrian Winter und Benjamin Kololli standen daher nicht auf der gleichen Höhe, um auf der ganzen Breite des Spielfeldes Störarbeit verrichten zu können, sondern einer von beiden nahm jeweils auf der 10er-Position Bertone in Deckung und diesen somit aus dem Spiel. Dies bedeutete für den jeweils Anderen (in der Regel Kololli) lange Laufwege, ohne die beiden Innenverteidiger Stillhart und Havenaar wirklich entscheidend beim Spielaufbau behindern zu können. Der Gedankengang aus FCZ-Sicht lässt sich nachvollziehen. Bertone gilt als einer der Liga-Spezialisten für lange Bälle auf der Sechserposition, während die Innenverteidiger Stillhart und Havenaar nicht den gleichen Ruf geniessen. Allerdings: beide haben sich in letzter Zeit in spielerischer Hinsicht klar verbessert und Stillhart, welcher durchaus das Potential hat, zumindest teilweise in die grossen Fussstapfen des zurückgetretenen Thuner Captains Dennis Hediger zu treten, gelang zudem just gegen den FCZ eine der besten Halbzeiten seiner bisherigen Karriere. Aus diesem Grund ging die Rechnung des FCZ trotz Unterzahl in der vordersten Pressing-Reihe gleichzeitig mit der Viererabwehr relativ hoch stehen zu können, nicht auf.

Nikki Havenaar kann ungehindert mit Ball in die Zürcher Hälfte vordringen und hat mit Aussenverteidiger Sven Joss und dem Achter Matteo Tosetti zwei Anspielstationen in kurzer Passdistanz, um einen gefährlichen Angriff über die rechte Seite zu lancieren.

Den Schuss vor den Bug bezüglich der taktischen Marschroute gab es für den FCZ in der 6. Minute. Weil Winter strikt bei Bertone blieb, musste der fleissige Kololli einen sehr langen Weg gehen und konnte Havenaar nicht hindern, mit Ball am Fuss mehr als fünf Meter in die Zürcher Hälfte vorzudringen (siehe Standbild oben). Dies brachte aufgrund der nun kurzen Passwege des Gegners die kompakt im Raum stehenden beiden Zürcher Viererreihen in Verlegenheit und verschärfte zwei zusätzliche Probleme. Einerseits das geschickte sequentielle Positionsspiel Thuns, in welchem die „Achter“ Tosetti und Hasler in der Angriffszone auf den Flügel ausweichen und dann beim Zurücklaufen den gegnerischen Aussenverteidiger Richtung Mitte mitziehen, um dem eigenen Aussenverteidiger Raum nach vorne zu verschaffen. Andererseits die in Thun nach längerer Zeit wieder aufgetretenen Probleme einer hoch stehenden Zürcher Viererabwehrkette mit der Offsidefalle. Das Duo Mirlind Kryeziu / Kempter stand mehrmals deutlich höher als auf rechts Nathan / Britto.

Die Szene endete mit einer gefährlichen scharfen Hereingabe von Joss von der rechten Seite, die Brecher knapp vor Hassane Bandé am nahen Pfosten wegfausten konnte. Die Zürcher Forwards lernten daraus: über Havenaar kann Thun gefährliche Vorstösse lancieren. Fünf Minuten später lief Adi Winter daher den ballführenden Basil Stillhart von der Mitte an, um den Pass zu Havenaar zu verhindern oder zumindest zu erschweren – und gleichzeitig machte sich sogar Kololli noch zusätzlich für den Fall eines Querpasses auf den Weg Richtung Havenaar und liess dafür sogar Bertone vorläufig stehen (siehe Standbild unten).

Adrian Winter läuft Basil Stillhart von der Mitte aus an, um den Querpass auf Nikki Havenaar zu erschweren. Stillhart nutzt den Raum und Platz, um den Angriff über links selbst zu lancieren.

Stillharts Reaktion darauf ist logisch: er macht rechtsumkehrt, nutzt den sich durch die Fokussierung der Zürcher auf Havenaar bietenden Raum selbst und spielt unbedrängt auf seiner Seite einen Traumpass in die Tiefe für Nias Hefti. Der Ball driftet dabei auf seiner Bahn auf dem Thuner Kunstrasen stabil und präzise wie eine Bowlingkugel in den Lauf des offensiven linken Aussenverteidigers. Rapp verwertet dessen ideale Hereingabe zum Thuner 1:0.

Ein Bild des Grauens: Winter und Kololli kriegen vorne in Unterzahl keinen Zugriff auf die Angriffsauslösung, Britto lässt sich von Hasler zu stark nach innen ziehen, Mirlind Kryeziu und Kempter stehen zu weit vorne, um gegen Rapp und allenfalls Bandé noch effektiv eingreifen zu können.

Man kann in der ganzen Szene Willie Britto nicht zum Vorwurf machen, dass er sich in der Nähe von Nicolas Hasler aufhält und nach innen ziehen lässt, aber er müsste aufgrund der Angriffsauslösung auf seiner Seite sich mindestens zwei bis drei Meter weiter nach rechts begeben, um die Distanz zur Aussenbahn nicht zu gross werden zu lassen. Wohlgemerkt: Thun macht es in dieser Situation richtig gut. Die Spielsituation ändert sich enorm schnell. Zu behaupten, Britto würde „schlafen“, wäre ungerechtfertigt. Er ist durchaus aufmerksam und bemerkt Heftis Lauf nur eine Zehntelssekunde nach obigem Standbild. Das Problem des Ivorers wie auch einiger anderer Zürcher Spieler in ähnlichen Situationen ist aber: er ist noch am „bouncen“. Der trabende, leicht hüpfende Schritt hilft Energie und Kräfte sparen, ist aber komplett ungeeignet, wenn Gefahr im Verzug ist, und verhindert die notwendige ultraschnelle Richtungsänderung. Da muss man stattdessen „auf den Zehenspitzen stehen“.

Stillhart leitet mit ähnlichen weiten Bällen auch das zweite und das dritte Tor ein, wobei er bei letzterem den Ball tief aus der eigenen Hälfte in Bedrängnis durch Kololli mit dem linken Fuss spielt – sein Meisterstück. An diesem Abend schien dem Ostschweizer bis zu seinem Ausschluss alles zu gelingen. In der 29. Minute dann die taktische Änderung des FCZ auf eine Dreierkette, die das Spiel veränderte. Man wollte dabei weiterhin Bertone aus dem Spiel nehmen und stellte daher auf ein 3-4-1-2 um. Nun waren die Zürcher vorne im Dreieck des Thuner Spielaufbaus zwischen Havenaar, Stillhart und Bertone nicht mehr die ewig zu spät kommenden Unterzahlspieler. Der linke (Mirlind Kryeziu) und rechte Innenverteidiger (Willie Britto) vermochten zudem sowohl das Mittelfeld gegen die beiden Thuner Achter Tosetti und Hasler, als auch die Aussenspieler besser zu unterstützen. Vorne führte die Präsenz des zentralen Offensivtrios Kololli – Schönbächler – Winter sofort zum ersten Corner und Tor. In der Zweiten Halbzeit rückte Hekuran Kryeziu zurück auf die mittlere Position der Dreierabwehrkette, was für ihn durchaus eine Position mit Zukunft sein könnte.

Sieht viel besser aus! Durch das Pressing im 3-4-1-2 wird der Thuner Spielaufbau empfindlich gestört.

Leider griff das 3-4-1-2 Pressing auch nicht immer ganz reibungslos, dies aber nicht aus taktischen, sondern aus personellen Gründen – Marco Schönbächler erwischte nach einigen guten Leistungen in Thun einen schlechten Tag. Ganz anders Benjamin Kololli, dem trotz Niederlage möglicherweise gar seine bisher beste Leistung im FCZ-Dress gelang. Zu seiner allgemeinen Aufwärtstendenz nach der Coronapause (bisher in jedem Einsatz ein Tor und ein Assist, wichtige Rolle in der Sturmspitze, deutlich verbesserte Defensivleistung) kam die Erholungspause gegen Lugano und der Fakt hinzu, dass die Berner Oberländer sein klarer Lieblingsgegner zu sein scheinen – bei bisher schon sieben Treffern und zwei Assists in elf Begegnungen.

Mirlind Kryeziu gelang in der Stockhorn Arena per Kopf endlich sein erstes Super League-Tor. Auch dies hatte seine Vorgeschichte in den Testspielen, wo er in Schaffhausen ein identisches Tor nach Corner Kolollis von rechts erzielt hatte – ebenfalls via Lattenunterkante. Nathan und Kempter spielten in Thun zwar immer noch solide, aber nicht mehr so zwingend, wie noch in den Partien davor. Rüegg und Winter zeigten grosses Kämpferherz, begingen aber auch viele Fehler. Willie Britto fühlte sich in der Viertelstunde vor der Pause in der Dreierabwehr deutlich wohler als zuvor und war für wichtige Spielauslösungen über rechts zuständig, die über Standards zu den beiden Anschlusstreffern führten. Die Erste Halbzeit bestätigte die aktuell hohe Effizienz und Standardstärke des Letzigrund-Clubs. In der Zweiten Halbzeit war die Mentalität der Mannschaft stark und man spielte deutlich besser, als in vielen Überzahlsituationen der gleichen Saison. Dass man in extremer Weise aufs Tempo drückte und den Gegner kaum noch verschnaufen liess, war richtig, aber es fehlte ein Quäntchen mehr Ruhe und Geduld zwischendurch. Auf jeden Fall bleibt wie schon in den vorangegangenen Partien die halbe Stunde nach der Pause die beste Phase im Zürcher Spiel. Der Energiehaushalt ist auf diese Phase ausgerichtet, während beispielsweise ein Team wie St. Gallen die Entscheidung in der Regel bereits in den ersten 30 Minuten der Partie sucht – und danach abbaut.

Vor der Pause hatte der FCZ etwas Glück, dass Ref Tschudi nach einem Tackling von Basil Stillhart gegen den ballführenden Benjamin Kololli auf Freistoss und Gelb entschied. Das hätten nicht alle Schiedsrichter so gesehen. Der anschliessende Penaltyentscheid und die zweite Gelbe Karte gegen Stillhart war dann aber korrekt. Bei einem leichten Halten von Kempter gegen Bandé und auf der anderen Seite einem unabsichtlichen Ellbogenschlag von Havenaar gegen Kololli im Strafraum war es zudem jeweils nachvollziehbar, dass nicht auf Penalty entschieden wurde.

Thun – FC Zürich 3:2 (3:2)
Tore: 11. Rapp (Hefti) 1:0, 14. Tosetti (Hefti) 2:0, 21. Karlen (Stillhart) 3:0, 31. M. Kryeziu (Kololli) 3:1, 45+5 Kololli (Penalty, Nathan) 3:2.
Thun – Faivre; Joss, Havenaar, Stillhart, Hefti; Bertone; Tosetti (46. Sutter), Hasler; Karlen; Bandé (61. Fatkic), Rapp.
FCZ – Brecher; Britto (46. Domgjoni), Nathan, M. Kryeziu, Kempter (81. Pa Modou); H. Kryeziu, Janjicic (46. Sohm); Rüegg, Winter, Schönbächler (72. Koide); Kololli.

(Standbilder: Teleclub)

Winter und Britto in Startelf vor den Augen von Urs Fischer: Aufstellungen Thun – FCZ im Detail

Der ehemalige FCZ- und Thun-Trainer sowie FCZ-Legende Urs Fischer will heute in der Stockhorn Arena ein spannendes Duell seiner beiden Ex-Klubs geniessen. Der aktuelle FCZ-Trainer Ludovic Magnin hat für die heutige Partie in der Stockhorn Arena eine begrenzte Personalauswahl in den vorderen Reihen. Benjamin Kololli kehrt zwar wieder zurück, aber dafür ist Blaz Kramer gesperrt – wegen eines „Fouls“ in der Anfangsphase der Partie gegen Lugano, das keines war. Dazu fallen die vom Platz gefahrenen / getragenen Tosin und Omeragic verletzt aus. Mahi und Marchesano sind ebenfalls nicht fit. Neu in die Startformation rücken Adi Winter, Mirlind Kryeziu, Hekuran Kryeziu und Willie Britto. Es ist sowohl eine Variante mit Dreierabwehr, als auch mit Viererabwehr denkbar.

Beim FC Thun hat Stürmer Ridge Munsy einen Lauf und seit seinem ersten Rückrundeneinsatz gegen Lugano in sechs Partien jedes Mal getroffen! Mit Hassane Bandé hat Thun-Trainer und FCZ-Gott Marc Schneider eine zusätzliche Option im Sturm, was Simone Rapp zu motivieren scheint, der zuletzt in St. Gallen nach seiner Einwechslung zur Halbzeit stark dazu beigetragen hat, dass die Berner Oberländer beinahe noch einen Punkt aus der Gallusstadt entführt hätten. Gegen den FCZ beginnt etwas überraschend das Duo Rapp / Bandé und Munsy sitzt als Joker auf der Bank. Seit einiger Zeit lässt Marc Schneider im Mittelfeld mit einer Raute spielen, wodurch die Position des Top-Assistgebers Tosetti auf dem offensiven Flügel normalerweise aus dem System rausfällt. Der FCZ hat in den letzten Jahren aber immer wieder Mühe mit Tosetti gehabt, daher bringt ihn Schneider heute trotzdem von Anfang an, ob als Achter in der Raute oder in einem flachen Vierermittelfeld wird sich noch zeigen. Grégory Karlen könnte in Abwesenheit von Miguel Castroman auf die 10er-Position rücken und der offensiv orientierte Nias Hefti ersetzt links hinten Chris Kablan.

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