Roger Federer erblasst vor Neid / FCZ – Sion in der Züri Live-Analyse

Jedes der vier Saisonduelle mit dem FC Sion verlief unterschiedlich. Trotzdem gibt es bei diesem 5:1-Heimsieg Parallelen mit dem ersten Aufeinandertreffen im Letzigrund im Oktober. Beide Heimspiele gegen die Walliser wurden mit vier Toren Unterschied gewonnen und in beiden liess der FCZ im zweiten Viertel der Partie stark nach – und die Walliser ins Spiel kommen. Ebenso traf sowohl im Oktober wie im April der FC Zürich früh in beiden Spielhälften – und in drei dieser vier Halbzeiten war Assan Ceesay nach jeweils weniger als drei Minuten der Torschütze.

Sion verliert durch Wesleys Ausfall die Balance

Im Gegensatz zum 1:1 im Tourbillon im Februar liess sich Sion diesmal nicht auf ein Eins-gegen-Eins auf dem ganzen Platz ein, sondern zog sich stärker zurück. Trainer Tramezzani hatte in den Wochen zuvor mit einer für seine Verhältnisse ungewohnten personellen und taktischen Kontinuität Erfolg gehabt. Gegen den FCZ waren sein Mittelfeld und die Stürmer aber zu anfällig auf Ballverluste, vor allem gegen den Zürcher MVP Ousmane Doumbia. Der frühe verletzungsbedingte Ausfall des kampfstarken Wesleys brachte das Walliser Gleichgewicht zusätzlich durcheinander. Dessen Ersatz Bua oder auch das Mittelfeld mit Baltazar, Zuffi und Grgic fehlte es an Qualität im Zweikampfverhalten und im Spiel ohne Ball. Mit diesen und ähnlichen Akteuren kassierte der FCZ 15/16 einige hohe Niederlagen und stieg ab – mit einer von hinten bis vorne diszipliniert spielenden Mannschaft wurde man nun diese Saison Meister. Gegen die aktuelle Pressingmaschine FCZ fiel Sion letztendlich zum zweiten Mal auseinander. Und dass beispielsweise der für Super League-Verhältnisse technisch beschränkte Birama Ndoye vor dem 4:1 vor dem eigenen Strafraum mit Assan Ceesay im Rücken zu jonglieren versuchte, half natürlich auch nicht. Nicht gegen diesen FCZ.

FCZ rechts ohne Boranijasevic mit Defensiv-Problemen

Kopflos war Sion aber nicht angetreten. Sie suchten lange Zeit immer wieder erfolgreich im Spielaufbau meist über Bamert und Benito die Halbräume im Mittelfeld. Auf der rechten Sion-Seite wurde dies aber bald mal dadurch unterbunden, dass Ceesay konsequenter nach hinten zu arbeiten begann und Bamert weitgehend aus dem Spiel nahm. Gnonto auf der anderen Seite liess hingegen Benito immer wieder zu viel Spielraum. Sion hatte sich sowieso vorgenommen, in Abwesenheit von Nikola Boranijasevic vorwiegend über die linke Seite zum Erfolg zu kommen. Und die Walliser hatten mit diesem Plan Recht. Rohner / Kamberi / Dzemaili bekundeten defensiv immer wieder grosse Probleme – und als Wallner noch vor der Pause den angeschlagenen Rohner ersetzte, wurde es eher noch schlimmer. Das Beispiel zeigt einmal mehr, wie wichtig es diese Saison war, dass der FCZ kaum verletzungsbedingte Ausfälle von Stammspielern zu beklagen hatte. Silvan Wallner konnte sich nicht empfehlen, und Fabian Rohner wäre möglicherweise auf der Stürmerposition besser aufgehoben, als im rechten Couloir.

Gnonto als Starter und Tosin als Joker funktioniert gut

Rohners grosse Qualitäten im Abschluss offenbarten sich einmal mehr bei dessen Traumtor nach Diagonalball Doumbias in der 9. Minute. Dieses hatte Rohner mit guter Antizipation im Mittelfeld selbst eingeleitet gehabt. Die Kombination Gnonto in der Startformation und Tosin als Einwechselspieler für den jungen Lombarden funktionierte einwandfrei: Gnonto war an den ersten drei Toren beteiligt und Joker Tosin erzielte Nummer vier und fünf gleich selbst. Karol Mets verzeichnete wie schon gegen YB auch diesmal wieder einen unkonzentrierten Teileinsatz und verschuldete gegen den eigentlich eher harmlosen Giovanni Sio unnötigerweise zwei gefährliche Szenen im Zürcher Strafraum.

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FCZ – Sion 5:1 (2:1)
Tore: 2. Ceesay (Gnonto) 1:0, 9. Rohner (Doumbia) 2:0, 32. Cavaré (Cipriano) 2:1; 50. Aliti (Gnonto) 3:1, 72. Tosin (Ceesay) 4:1, 77. Tosin (Dzemaili) 5:1.
FCZ – Brecher; Kamberi, Kryeziu, Aliti; Rohner (41. Wallner), Doumbia, Dzemaili (79. Seiler), Guerrero (79. Mets); Marchesano (64. Hornschuh); Gnonto (64. Tosin), Ceesay.
Sion – Fickentscher; Bamert, Ndoye, Benito; Cavaré, Zuffi (68. Sio), Cipriano; Baltazar, Grgic; Wesley (13. Bua, 83. Tosetti), Stojilkovic.



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