Schlechteste Offensivleistung / FCZ – Lugano Analyse

FCZ – Lugano Vorschauartikel (Züri Live)

Die 1:2-Heimniederlage gegen den FC Lugano ist die bis dahin schlechteste Saisonleistung im Offensivbereich – mit der bei weitem Offensivdurchschnittsnote von 4,4. Gleich neun der eingesetzten 16 Spieler beim FCZ sind offensiv ungenügend. Auf dem immer noch von den zuvor stattfindenden Konzerten lädierten Rasen gelingt beiden Teams über weite Strecken nach vorne wenig. Der FCZ verliert die Partie wie schon Tage zuvor gegen den FC Basel trotz Chancenplus. Lugano spielt wie St. Gallen direkt Richtung Tor. Der FCZ passt sich diesem Spielstil an. Es entstehen grosse Abstände zwischen den Linien und ein Spiel vorwiegend durch die Mitte. Erst in der 79. Minute kommt der FCZ zu seinem ersten Eckball. Ganz anders als noch in der Partie gegen den FCB.

Kuriosum in der Bewertung: Avdijaj in beiden Halbzeiten der Beste, Aliti insgesamt

Der FC Zürich setzt in dieser Saison vorne stark auf Tosin, der in den drei Spielzeiten davor jeweils sechs Treffer pro Saison erzielt hat. Gegen Lugano gelingt dem für Benin spielenden Nigerianer auf glückliche Art und Weise sein erster Ligatreffer der Saison. Er wird von den Mitspielern viel gesucht, hat auch eine genze Reihe gute Aktionen, aber noch mehr schlechte. In der Offensive wenig erbaulich ist diesmal der Auftritt von Nikola Boranijasevic, der für einmal einen schlechten Tag erwischt. Der im Sturm neben Tosin beginnende Fabian Rohner scheint der Mannschaft als Joker mehr zu bringen. Dabei war die Idee, gegen die eher langsamen Innenverteidiger Mai und Daprelà den schnellen Rohner aufzustellen eigentlich ja durchaus einleuchtend gewesen.

Zum zweiten Mal hintereinander wird Fidan Aliti MVP. Der Verteidiger-Haudegen tritt wie schon gegen den FCB sehr engagiert und fokussiert auf. Diesmal wird er zur Pause für den durchschnittlich agierenden Karol Mets eingewechselt. Ein Kuriosum in der Auswertung betrifft Donis Avdijaj, der in beiden Halbzeiten der beste FCZ-Spieler war, aber trotzdem über die ganze Partie hinweg nicht der punktbeste Zürcher ist. Dies weil Avdijaj in der 1. Halbzeit eine durchschnittliche Leistung genügte, um bester FCZ-ler zu sein. Der nur in der 2. Halbzeit eingesetzte Aliti war zwar in dieser etwas schlechter als Avdijaj, im Vergleich zu Avdijajs gesamtem Auftritt aber besser. Zu den wenigen Gewinnern im Letzigrund-Team gehört ausserdem Becir Omeragic, der sich nach seinem sehr schlechten Auftritt in Edingburgh vor allem dank seinen Offensivaktionen sich wieder etwas rehabilitieren kann.

Späte Umstellung auf Viererkette verwirrt die eigene Mannschaft

Der FCZ ist in der 2. Halbzeit die Mannschaft mit den besseren Torchancen. Die grösste vergibt Okita nach Ballgewinn Krasniqi gegen Doumbia und Hereingabe Tosins in der 71. Minute vor dem leeren Tor. In den letzten Spielminuten will Coach Franco Foda dann unbedingt noch den Sieg, wechselt Santini für Guerrero ein und stellt auf Viererabwehr um. Tosin und Okita fungieren als offensive Flügel. Santini kann sich aber obwohl er de frischeste auf dem Platz ist, aber nicht behaupten. Als dann Selnaes in der 89. Minute gegen Sabbatini in der gegnerischen Hälfte mit etwas unlauteren Mitteln den Ball gewinnt, stürmt Krasniqi mit Ball am Fuss Richtung Strafraum.

Als Anspielstation bietet sich Santini an, aber der Glaube daran, dass dieser sich erfolgreich durchsetzen wird, ist bei Krasniqi nicht ausgeprägt. Daher hält er verzweifelt Ausschau nach Okita, der auf der linken Seite noch viel Rückstand hat. Letztendlich läuft Krasniqi so am gegnerischen Strafraum auf und Okita begeht ein Foul an Doumbia. Lugano führt den Freistoss aus. Die eingewechselten Mahou, Bislimi und Babic wirbeln zusammen mit Valenzuela zu viert auf der linken Seite das Zürcher Dispositiv durcheinander. Condé und Selnaes lassen Souveränität vermissen und öffnen Lugano den Weg durchs Zentrum. Am eigenen Strafraum merken Omeragic und Kryeziu dann nicht, dass Lugano in ihrem Rücken im Strafraum eine lokale Überzahl von Drei gegen Aliti schafft. Unter anderem hatten sie wohl in dem Moment vergessen, dass sie nicht mehr eine Fünfer- sondern nur noch in einer Viererkette sind. Ausserdem halten die Zürcher Verteidiger wie schon mehrmals zuvor in dieser Partie zu früh die Hände hinter den Rücken und stören Flankengeber Valenzuela nicht genügend.

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