Eine Defensivleistung wie in Basel notwendig / YB – FCZ Vorschau

Nach der Sicherstellung des fünften Meistertitels in den letzten sechs Jahren ist YB mit 16 Titeln nur noch einen Meisterpokal von Servette entfernt. Die Genfer sind mit 17 Meisterschaften aktuell noch die Nummer Drei des Schweizer Fussballs. 5:1, 6:1, 2:0, 3:0, 4:0 – das sind die letzten Heimspielresultate von YB gegen Luzern, Servette, GC, Basel und Sion. Und dies obwohl Trainer Raphaël Wicky mittlerweile relativ viel rotiert und fast dem ganzen Kader die Chance gibt, sich unter Wettkampfbedingungen für die nächste Saison zu empfehlen. Wird Wicky wie zuletzt in Partien gegen den FCZ wieder seine taktische Formation ändern?

Chance für Selmin Hodza?

Der ehemalige FCZ-Captain Kevin Rüegg blieb diesbezüglich allerdings bisher noch aussen vor. Christian Fassnacht kehrt nach seiner Gelbsperre gegen St. Gallen zurück. Der Zürcher hat davor in drei Partien hintereinander das Tor getroffen und schiesst seine Treffer besonders gerne gegen den FC Zürich. Nur in drei Ligapartien dieser Saison hat YB keinen Treffer erzielt – und trotzdem in allen drei Fällen gepunktet.

Beim FCZ wird wohl Selmin Hodza, der zuletzt gute Leistungen gezeigt hat, in der Startformation stehen. Vorne könnte sich Coach Henriksen für eine Kombination des grossgewachsenen Simic mit dem schnellen Rohner entscheiden. Marchesano hat im St. Jakob Park auf der Achterposition neben Mathew eine gute Leistung gezeigt. Gegen den neuen Schweizer Meister benötigt es sicherlich wieder eine so kompakte Defensivleistung wie zuletzt in Basel oder wie beim 2:2 im Letzigrund gegen YB.

FCZ 22/23: Defensiv top – zumindest die Feldspieler

Beim Auswärtssieg in Basel (2:0) wurde anschliessend viel über den Penalty geredet – wenig darüber, dass der FCZ zum zweiten Mal in Folge im St. Jakob Park defensiv als Team eine hervorragende Leistung gezeigt und kein Gegentor kassiert hat. Man wählte die richtige Taktik über weite Strecken aus einer tiefen Position für Nadelstiche zu sorgen. So spielt der FCZ diese Saison allerdings meistens nicht. Sowohl Franco Foda als auch Bo Henriksen woll(t)en ihre Mannschaft grundsätzlich eher hoch stehen sehen und streben Ballbesitz an. Trotzdem sind vor allem die Defensivwerte stark. Der FCZ hat die geringsten Erwarteten Gegentore der ganzen Liga und hat gleichauf mit dem FCB am zweitwenigsten gegnerische Abschlüsse zugelassen. Nach Luzern gewinnt der FCZ die zweitmeisten Defensivzweikämpfe und bringt nach YB und St. Gallen die dritthöchste Defensive Intensität mit. Beim Hohen Pressing ist man nach YB, St Gallen und Basel die Nummer vier.

Quelle: Wyscout

Trotz all dieser guten Defensivwerte hat der FC Zürich die viertmeisten Gegentore erhalten. Die Differenz zwischen Erwarteten Gegentoren und tatsächlichen Gegentoren macht der Torhüter aus. Während beispielsweise André Moreira GC mit „unmöglichen Saves“ viele Punkte rettet, hält Yanick Brecher vom Spielstil her zwar wie immer teilweise spektakulär, aber abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen wie einem Max Meyer-Abschluss gegen Luzern keine Bälle, die man von einem Super League-Torhüter nicht erwarten kann – und lässt gleichzeitig bei verschiedenen Gegentreffern das richtige Timing vermissen – beispielsweise bei Weitschüssen oder im Eins-gegen-eins. Seine Form ist schlechter, als in der Meistersaison.