FCZ 22/23: Defensiv top – zumindest die Feldspieler
Beim Auswärtssieg in Basel (2:0) wurde anschliessend viel über den Penalty geredet – wenig darüber, dass der FCZ zum zweiten Mal in Folge im St. Jakob Park defensiv als Team eine hervorragende Leistung gezeigt und kein Gegentor kassiert hat. Man wählte die richtige Taktik über weite Strecken aus einer tiefen Position für Nadelstiche zu sorgen. So spielt der FCZ diese Saison allerdings meistens nicht. Sowohl Franco Foda als auch Bo Henriksen woll(t)en ihre Mannschaft grundsätzlich eher hoch stehen sehen und streben Ballbesitz an. Trotzdem sind vor allem die Defensivwerte stark. Der FCZ hat die geringsten Erwarteten Gegentore der ganzen Liga und hat gleichauf mit dem FCB am zweitwenigsten gegnerische Abschlüsse zugelassen. Nach Luzern gewinnt der FCZ die zweitmeisten Defensivzweikämpfe und bringt nach YB und St. Gallen die dritthöchste Defensive Intensität mit. Beim Hohen Pressing ist man nach YB, St Gallen und Basel die Nummer vier.
Trotz all dieser guten Defensivwerte hat der FC Zürich die viertmeisten Gegentore erhalten. Die Differenz zwischen Erwarteten Gegentoren und tatsächlichen Gegentoren macht der Torhüter aus. Während beispielsweise André Moreira GC mit „unmöglichen Saves“ viele Punkte rettet, hält Yanick Brecher vom Spielstil her zwar wie immer teilweise spektakulär, aber abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen wie einem Max Meyer-Abschluss gegen Luzern keine Bälle, die man von einem Super League-Torhüter nicht erwarten kann – und lässt gleichzeitig bei verschiedenen Gegentreffern das richtige Timing vermissen – beispielsweise bei Weitschüssen oder im Eins-gegen-eins. Seine Form ist schlechter, als in der Meistersaison.