FCZ Frauen bauen auf Mentalität und Laufbereitschaft / Servette Chênois – FCZ Women’s Super League Final-Vorschau

In der dritten Saison mit Playoffs treffen bei den Frauen im Final zum dritten Mal die selben zwei Teams aufeinander. Servette war als Qualifikationssieger jedes Mal Favorit – so auch diesmal. Die grösste Stärke der FCZ Frauen ist es allerdings, in den entscheidenden Spielen ihre Bestleistung abzurufen – auch diesmal? Vor zwei Jahren in Lausanne hatte der FCZ viel Glück, vor einem Jahr in St. Gallen begeisterte er mit seiner wohl besten Saisonleistung und gewann verdient. Seither wurde Servette, speziell in der Sturmreihe, weiter verstärkt. Der FCZ hingegen verlor mit Vetterlein, Höbinger, Riesen, Pilgrim, Schertenleib, Friedli, Markou und Egli einen wesentlichen Teil der besten Spielerinnen.

Achtung! Das Spiel wird ab 15:05 Live auf Züri Live übertragen!

Viel Qualität und Routine bei Servette

Dass die FCZ Frauen überhaupt eine Chance gegen Servette haben, liegt unter anderem daran, dass die im Herbst noch mit fehlender Spritzigkeit kämpfenden Routiniers Caldwell und Bernauer sich im Frühling gesteigert haben. Zu den Stärken des Teams gehört das mittlerweile wohl beste Pressing der Liga, über welches sie à la Marchesano in St. Gallen auch gegen Gegner wie Servette Tore erzielen können. Dies zeigte sich beim 3:0-Sieg in Genf zum Abschluss der Qualifikation. Es war die bisher einzige Saison-Niederlage der Genferinnen, die in dieser Partie allerdings nicht in Bestformation antraten. Speziell die Ersatz-Innenverteidigung Spälti / Zogg zeigte sich unstabil.

    Ein Sieg der FCZ Frauen in diesem dritten Final wäre aufgrund der Stärkeverhältnisse also noch etwas überraschender als die zwei davor. Speziell das Sturmtrio mit den beiden Schwedischen Flügeln Korhonen / Simonsson und der von der AC Milan ausgeliehenen Litauerin Jonusaite sucht auf Schweizer Frauenfussballplätzen ihresgleichen. Die einzige Schweizerin in der Stammformation ist Mittelfeldspielerin Sandrine Mauron, die vor einem Jahrzehnt als 17-jähriges Talent aus Yverdon zu den FCZ Frauen kam, und sich in den folgenden fünf Jahren zur FCZ-Stammspielerin, Nationalspielerin und einem Transfer zu Frankfurt mauserte. Das routinierte Mittelfeldtrio wird durch die Französin Maeva Clémaron und die Spanierin Paula Serrano komplettiert. In der ebenfalls sehr Länderspiel-erfahrenen Abwehrkette hat Captain Monica Mendes ihren Startplatz nicht auf sicher, weil ihre portugiesische Landsfrau Marchão und die Französin Bourma ebenfalls berechtigte Ambitionen darauf haben.

    Nach reifer Leistung gegen den FCB: die letzte FCZ-Challenge für Legende und Leistungsträgerinnen

    Der FCZ zitterte sich gegen Basel ins Endspiel

    SRF

    Die FCZ Frauen haben im Halbfinal gegen den FC Basel zwei Mal eine sehr engagierte und gleichzeitig reife Leistung abgeliefert. Sie hatten einen klaren Plan und brachten die richtige Mischung von Energie und Coolness auf den Platz. Die Eingespieltheit der Mannschaft fiel dabei ins Gewicht. Und die eingewechselte 16-jährige Ungarin Borbala Vincze sorgte am Ende zusammen mit Aussenverteidigerin / Flügelspielerin Chiara Bücher für die Differenz. Die im Sommer von Bayer Leverkusen nach Zürich gewechselte 20-jährige Bücher war in der Bundesliga nur wenig zum Einsatz gekommen. In der ersten Saison in der Schweiz konnte sie ihre Einsatzzeiten steigern und bringt speziell in den Playoffs mit ihrer Power, Laufbereitschaft und Einsatzwillen auf der rechten Seite ein wichtiges Element ins Zürcher Spiel. Es war denn auch kein Zufall, dass ihr Ballgewinn gegen Coumba Sow im Rückspiel zum entscheidenden zweiten FCZ-Tor Vinczes führte.

    Genau weil Nationalspielerin Sow in solchen Situationen am Ball vor dem eigenen Strafraum einen Schwachpunkt hat, wurde sie letzte Saison bei Servette viel weiter vorne, häufig gar als Mittelstürmerin eingesetzt. Diese Erfahrungswerte fehlten dem prominent besetzten, aber im letzten Sommer neu zusammengewürfelten FCB-Team offensichtlich. Julia Stierli ist in ihrem letzten FCZ-Spiel nach zehn erfolgreichen Jahren natürlich für die Startformation vorgesehen, während die 37-jährige Legende Fabienne Humm im letzten Spiel ihrer Karriere wohl nochmal als Joker die Entscheidung erzwingen will. Die vor einem Jahr in St. Gallen noch im Rollstuhl mitfiebernde Kim Dubs komplettiert zusammen mit Borbala Vincze das Zürcher Sturmjoker-Trio.

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