Das ist der FC Wohlen

Der FC Wohlen hat nach dem Abgang des erfolgreichen „Local Boy“ Ciriaco Sforza in die Super League mit Martin Rueda denjenigen Trainer wieder verpflichtet, welcher die Wohler 2002 in die Challenge League geführt hat, wo die Freiämter sich seither ununterbrochen halten können, was eine grandiose Leistung darstellt. In diesem Sommer hat das Team von der Niedermatten mit Rapp, Buess (beide Torschützen mit Thun gegen den FCZ vor Wochenfrist), Pnishi, Brahimi (beide GC) und Bühler (Vaduz) gleich fünf Spieler an Super League-Teams verloren. Das Kader war selbst kurz vor Saisonstart so klein, dass das Matchblatt nicht immer ganz gefüllt werden konnte. Mit den vorhandenen Spielern schafft es der FC Wohlen zur Zeit ein Maximum aus seinen Möglichkeiten herauszuholen, denn die Wohler waren im bisherigen Saisonverlauf in praktisch keinem Spiel die schwächere Mannschaft, und hatte  auch in den Partien in Aarau oder in Lausanne die Vorteile eher auf ihrer Seite.

Wie folgt könnte heute im Cupmatch die Aufstellung gegen den FCZ aussehen:

Wohlen allg

Im Tor steht mit Joel Kiassumbua ein Schweizer U17-Weltmeister – allerdings in der Rolle als Ersatztorhüter. Die Nummer 1 Benjamin Siegrist war damals klar stärker und eine wichtige Teamstütze – mit Kiassumbua im Tor wäre die Schweiz nicht Weltmeister geworden. Von Luzern über Kriens wechselte er zwischenzeitlich in die 1.Liga Classic zu Rapperswil-Jona. Dann aber fand er beim FC Wohlen Unterschlupf, wo er trotz zu Beginn fehlendem Challenge League-Niveau stark gefördert und unter den Fittichen von Torhütertrainer Boris Ivkovic zur Stammkraft aufgebaut wurde. Mittlerweile gehört Kiassumbua in der zweitobersten Liga eher zu den besseren Torhütern.

Die Innenverteidigung werden wohl der beim FC Wil nicht mehr erwünschte Franzose Marko Muslin (30, beinahe 200 Challenge League-Einsätze) und  der aus dem FCB-Nachwuchs stammende Simon Dünki (21) bilden. Dünki ist ähnlich wie beim FCZ Djimsiti etwas unbeweglich und langsam, und spielt zur Zeit nur dank einer Verletzung des talentierteren Nicolas Bürgy (20, aus dem YB-Nachwuchs).

Den grössten Entwicklungssprung im letzten Jahr hat der vom FC Luzern stammende Marijan Urtic genommen, welcher in aktueller Form zu den Besten im Team gehört. Nach Sforza setzt nun auch Rueda auf den vielseitigen und sehr laufstarken Spieler, welcher auch mal mit dem Ball am Fuss ein Solo über den ganzen Platz versucht, und danach trotzdem wieder rechtzeitig auf seiner Position zurück ist. Vielleicht wird ihn Trainer Rueda gegen den FCZ statt auf der Aussenverteidigerposition auf dem offensiven Flügel bringen. Auch auf der linken Seite hat Wohlen mit dem Waadtländer Dylan Stadelmann einen äusserst lauf- und kampfstarken Spieler, welcher für jeden Gegenspieler unangenehm werden kann, und viel für die Offensive tut.

Im zentralen Mittelfeld übernimmt der ehemalige Aargauer Junioren-Nationalspieler Joël Geissmann (Ex-GC, 22) eine immer wichtigere Rolle und nimmt diese nach gewissen Anlaufschwierigkeiten auch immer mehr an. Neben Geissmann wird wohl ein Spieler aus dem FCB-Nachwuchs spielen – entweder das Raubein Simon Grether (verantwortlich für die lange Verletzung von Kukeli, eine ähnliche Story wie beim ebenfalls aus dem FCB-Nachwuchs stammenden Sandro Wieser mit Gilles Yapi) oder der offensiv stärkere Michael Weber.

Auf dem Flügel spielt der torgefährliche Genfer Samir Ramizi und dazu wohl der im Tausch mit Brahimi von GC neu zu Wohlen gestossene Ex-Wiler Jordan Brown, welcher gegen den FCZ zu seinem Début in der Startformation kommen könnte, nachdem er in der Liga zuletzt eingewechselt worden war.

Im Sturm  agiert zurückhängend Captain Alain Schultz mit seinen Weitschussqualitäten und rund 180 Pflichtspielen für den FC Wohlen, und davor der Ostschweizer Nico Abegglen, welcher sich mit jeder Partie besser ins Mannschaftsgefüge einpassen kann.

Hyypiä: „0:0 ist immerhin 1 Punkt“

Der FCZ empfängt zur Premiere des neuen Trainers Sami Hyypiä im Letzigrund den FC Thun. Nach der Länderspielpause stehen dem FCZ ausser den langzeitverletzten Alesevic, Kleiber und Schönbächler alle Mann zur Verfügung. Das heisst: Gilles Yapi ist grundsätzlich wieder einsatzfähig. Die Tendenz geht bei Sami Hyypiä aber eher in die Richtung, den Ivorer noch nicht, oder zumindest nicht von Beginn weg einzusetzen. Erstens hat er bei seiner letzten Trainerstation bei Brighton & Hove Albion schlechte Erfahrungen mit dem zu frühen Einsatz von langzeitverletzten Spielern gemacht, und ausserdem würde ihm dies eine von drei Auswechseloptionen von vornherein wegnehmen, da mit Yapi ein Spieler auf dem Platz stehen würde, der unabhängig vom Spielverlauf schon mal ziemlich sicher ausgewechselt werden müsste. Vinicius ist gemäss Hyypiä noch nicht ready für einen Einsatz in der Super League – ihm wurde angeboten, dass er sich in der U21 Spielpraxis holen könne. Vinicius nahm dieses Angebot an, und spielte gestern bei der 1:3 Niederlage im Stade de Genève gegen Servette von Beginn an.

Hyypiä war positiv überrascht über die von den Spielern gezeigte hohe Intensität im Training. Auch an der Stimmung und Chemie im Team können gemäss Hyypiä die zuletzt mehrheitlich negativen Resultate nicht gelegen haben. Den Hauptgrund sieht er im fehlenden Selbstvertrauen durch die fehlenden Erfolgserlebnisse und einzelne Fehler in der Defensive, die abgestellt werden müssen. Auch wenn Hyypiä betont, dass die Offensive auch wichtig ist, besteht kein Zweifel, dass der Hauptfokus des ehemaligen Innenverteidigers erst mal auf der Defensive liegen wird. Hyypiä will geduldig spielen lassen, das Risiko dosieren, und nicht wie beispielsweise zuletzt im Heimspiel gegen Luzern, mit einer guten eigenen Leistung dem Gegner ins offene Messer zu laufen.

Angesprochen auf die äusserst seltenen Heimsiege in diesem Kalenderjahr betont Hyypiä im Vorschaugespräch erneut, dass es erst mal darum gehe, keinen Gegentreffer zu kassieren. „Und wenn es dann 0:0 steht, und nichts geht, dann bleibt es halt 0:0. Das gibt immerhin 1 Punkt“. Deutet sich da ein Kulturwandel an? Seit den Favre-Zeiten hat der FCZ immer offensiv ausgerichtet gespielt und wollte das Spiel bestimmen. Dies ist deshalb auch die Spielphilosophie in der ganzen Academy, mit welcher die Einzelspieler sich auch besser entwickeln können.

 

FCB – FCZ 3:1 Highlights

Basel trat nicht übermächtig auf, aber beim FCZ schienen zu viele Spieler nicht wirklich an einen Erfolg zu glauben, dazu kamen die individuellen Fehler in dieser Partie vor allem von Cabral, Nef und Djimsiti.

FC Basel – FC Zürich 3:1 (1:1) 
St. Jakob-Park – 30 579 Zuschauer – SR Hänni

Tore: 6. Lang 1:0, 45.+5′ Kecojevic 1:1, 72. Gashi 2:1, 85. Janko (Foulpenalty) 3:1

Basel: Vaclik; Lang, Hoegh, Suchy, Safari (60. Traoré); Gashi (81. Elneny), Zuffi, Delgado (67. Janko), Xhaka, Boetius; Embolo.

Zürich: Brecher; Koch, Nef, Kecojevic, Djimsiti; Schneuwly (82. Simonyan), Cabral, Buff, Chermiti (74. Sadiku); Gavranovic (65. Bua), Etoundi.

 

Chi è Antonio Marchesano?

Heute hat der FCZ die Verpflichtung des 24-jährigen Tessiner Offensivmannes Antonio Marchesano bekanntgegeben. Wer ist Marchesano? Aus Bellinzona stammend, war er bereits vor vier bis fünf Jahren nach Oliver Buff der technisch stärkste Schweizer Junioren-Nationalspieler gewesen. Allerdings konnte sich Marchesano damals nur in der Schweizer U20, welche quasi als B-Team der U21 fungiert, so richtig festsetzen. Dies nicht ohne Grund, denn es fehlte Marchesano immer an der Konstanz, am Laufvermögen und an der Disziplin im Spiel ohne Ball. Deshalb schaffte er es bisher nie in die Super League.

Seit seinem Wechsel zu Biel diesen Sommer, wo er deutlich mehr verdienen soll, als zuvor in Winterthur, wirkt Marchesano deutlich fitter und durchtrainierter. Ausserdem wird er von Trainer Patrick Rahmen als zweiter (hängender) Stürmer neben dem Nordkoreaner Kwang-Ryong Pak eingesetzt, nachdem er zuvor auf der Schützenwiese immer im zentralen Mittelfeld gespielt hatte. Hier gibt es eine klare Parallele zum FCZ, wo Oliver Buff zuletzt als ähnlicher Spielertyp und in der gleichen Rolle wie Marchesano als Stürmer bei den Partien in St.Gallen (mit Gavranovic) und gegen Luzern (mit Etoundi) am meisten überzeugt hat. Bleibt die taktische Ausrichtung auch nach dem Trainerwechsel zu Hyypiä gleich, dann wäre Marchesano in Zukunft auf jeden Fall der ideale Ersatz und Konkurrent von Buff.

In seiner Torproduktion ist Marchesano nach der Sommerpause bei Biel mit 10 Toren in 7 Spielen regelrecht explodier!. Neben seinen physischen Fortschritten und der offensiveren Position tragen auch die risikovolle Spielanlage Biels, und die für Challenge League-Verhältnisse hohe Qualität der Mitspieler ihren Teil zu diesem Zwischenresultat bei. Neben den erfolgreich verwandelten Elfmetern entstehen viele Marchesano-Tore aktuell aus Kontersituationen. Beim FCZ wird er hingegen zeigen müssen, dass er auch in einem Team, welches gegen die deutlich stärkeren Super League-Defensiven häufig das Spiel machen muss und will. im Abschluss erfolgreich sein kann. Marchesanos „Klassiker“ zur Zeit ist der schnelle Drehschuss im Strafraum mit dem Rücken zum Tor. Dieser Move ist für die Challenge League-Verteidiger, so scheint es, kaum zu verteidigen. Wird es den Super League-Verteidigern ab nächster Saison gleich ergehen?

SFL-Zusammenschnitt von Marchesano-Toren: 

Carlo Häfeli (FC Biel Allein-Owner, GC Handball Präsident und Spieleragent) spendiert Antonio Marchesano von der Ablösesumme ein gutes Buch: 

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Hype-iä am 1.Trainingstag

Der erste Trainingstag unter dem neuen Cheftrainer Sami Hyypiä auf der Allmend Brunau ist durch. Die in Basel in der Startformation eingesetzten Spieler machten sich nach einer halben Stunde auf zu einem Footing ins Sihltal, sofern sie nicht bereits vorher Richtung Nationalteam abgereist waren. Auf dem Platz absolvierte dann ein relativ kleines Grüppchen bestehend aus Bua, Chiumiento, Yapi, Vinicius, Di Gregorio, Sarr, Brunner und Favre unter Anleitung von Hyypiä ein reguläres Training.

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Aufmerksam beobachtet am Ende auch noch von Zaungast Etoundi und einem natürlich überdurchschnittlichen Medienaufgebot. In Sachen Medienpräsenz konte auf jeden Fall von einem Hype-iä gesprochen werden. Fans waren nicht allzu viele zugegen – ein rundes Dutzend wollte sich den FCZ-Start des grossen, blonden Finnen nicht entgehen lassen. Zwei davon hatten den Hag mit einem Liverpool- und einem FCZ-Fan geschmückt, damit sich Sami auf der Allmend Brunau gleich wohl fühlt.

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Beim Schusstraining mussten sich die Verlierer Chiumiento und Vinicius am Ende von den Mitspielern auf den Allerwertesten ballern lassen, was diese allerdings nicht wirklich ernsthaft taten. Diese etwas kindische Seite der Fussballkultur ist bei uns halt nicht so stark verankert. Aber falls es tatsächlich dem Teamgeist zuträglich sein sollte – warum nicht… Bemerkenswert: Yapi gelang es trotz fehlender Schussstärke dank Präzisionsarbeit, nicht zu den Verlierern des Schusswettbewerbs zu gehören. Anschliessend ans Training sah man in der Saalsporthalle Yapi und Gavranovic barfuss in einer Fussballtennis-Competition, angeleitet von Tobias Powalla.

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An der anschliessenden Medienkonferenz betonte Hyypiä einmal mehr, dass er auf die Defensive grossen Wert legen wird, und dass diese auch die Basis für eine gute Offensive darstellt. In den Spielen, die er sich vom Team auf DVD angeschaut hat und von seinen ersten Eindrücken im Training sah er eine Mannschaft, die viel Qualität mitbringt und im Pass-Spiel stark ist. Die aktuelle Resultat-Baisse sieht er vor allem im mangelnden Selbstvertrauen, welches natürlich nach den teilweise unglücklichen Niederlagen und Unentschieden zu Saisonbeginn nicht auf dem höchsten Stand sein kann, und welches erst wieder erarbeitet werden muss.

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Besseres Verteidigen soll auch wieder zu mehr Selbstvertrauen in der Offensive führen. Als Beispiel, wo der Hebel angesetzt werden muss, nennt Hyypiä das zweite Gegentor in Basel, welches viel zu einfach gefallen sei. Ausserdem sei Ballbesitz kein Ziel – Ziel sei alleine, Tore zu erzielen – in Ballbesitz wolle man es dem Gegner so schwer wie möglich machen und diesen zu Fehlern zwingen. Dazu brauche es sowohl im Spiel mit, wie auch ohne Ball eine „Mannschaft mit grossem M“, die zusammen attackiert und zusammen verteidigt.

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Um dies zu erreichen, ist für Hyypiä die Arbeit auf dem Trainingsplatz zentral. Als Spieler hat er sich jeweils auch im Training das Selbstvertrauen und die Automatismen für das Spiel geholt. Jeder Spieler müsse im Spiel zu 100% seine Aufgabe kennen, und immer die richtige Entscheidung fällen. Persönlich sieht er die Aufgabe beim FCZ als bisher grösste Herausforderung seiner Trainerkarriere. Mit den Spielern will er per Du sein, was zumindest zu Beginn sicherlich für eine lockere Atmosphäre sorgen wird – und dies war im ersten Training auch spürbar. Hyypiä führte viele kurze Einzelgespräche, in denen er das richtige Verhalten in bestimmten Situationen und andere Dinge ansprach – am meisten mit Davide Chiumiento, der vorläufig weiterhin Captain bleiben soll, bis Hyypiä das Team besser kennengelernt hat.

Schon vor dem Trainingsstart mit dem neuen Trainer hatten sich letzte Woche Schneuwly, Nef, Di Gregorio und Grgic gegenüber Züri Live zum neuen Trainer geäussert gehabt:

 

Kecojevic in Basel wieder dabei

Der FCZ tritt heute in folgender Aufstellung im St.Jakob-Park an:

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Kukeli ist rot-gesperrt und Grgic ist verletzt. Dafür ist Ivan Kecojevic nach seiner Verletzung erstmals wieder von Beginn weg dabei. Der FCZ tritt mit einer offensiven Ausrichtung an. Chermiti erhält nochmal eine Chance von Beginn weg. Die ebenfalls aus einer Verletzung zurückkehrenden Chiumiento und Cédric Brunner sitzen auf der Ersatzbank, der fragliche Buff kann von Beginn weg auflaufen.

Ersatzbank: Favre, Brunner, Sarr, Simonyan, Bua, Chiumiento, Sadiku.

Dem FCB fehlt nur Zdravko Kuzmanovic. Urs Fischer trifft heute erstmals und vorläufig letztmals auf den langjährigen Weggefährten Massimo Rizzo, und bringt den talentierten Holländischen Flügel Boëtius von Beginn weg.

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Maurice Brunner: „Stimmung war immer gut“

Beinahe 14 Jahre, mehr als das halbe Leben, ist Maurice Brunner für den FCZ über den Platz gerannt – häufig in hohem Tempo. Nach einer zwischenzeitlichen Ausleihe nach Winterthur und 36 Pflichtspielen in der 1.Mannschaft des FCZ (dbfcz.ch), versucht sich der Mittelfeldspieler beim FC Biel definitiv in der zweithöchsten Spielklasse zu etablieren.

Nach dem Jurasüdfuss-Derby in Neuenburg gegen Xamax äussert sich Maurice gegenüber Züri Live zu den persönlichen Zielen und Verbesserungsmöglichkeiten, zu Chiumientos Kritik an den Jungen, den Trainings beim FC Biel, und dem von der FCZ Academy an den FC Biel ausgeliehenen Talent Mirlind Kryeziu:

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