Der SC Kriens – daheim wie das Kaninchen, auswärts wie die Schlange

Den SC Kriens daheim im Letzigrund im Cup-Viertelfinal empfangen zu können, war für viele Fans des FCZ das Wunschlos. Doch wäre es nicht besser gewesen, auswärts in Kriens antreten zu können oder gar in Bern gegen den BSC Young Boys? Der FCZ spielte bisher einmal gegen die Innerschweizer im Cup und gewann in der Saison 2007/2008 im Achtelfinal auf dem Kleinfeld nach zwei Toren von Hannu Tihinen und einem Treffer von Raffael in der Nachspielzeit 3:0, nachdem es zur Pause noch 0:0 gestanden hatte. Marco Schönbächler war damals schon dabei und auf Krienser Seite der Verteidiger Daniel Fanger. Doch es gibt auch noch ernsthaftere Argumente, Kriens könnte auswärts stärker sein als daheim.

Genau wie in der Super League mit dem Neuchâtel Xamax FC, dem BSC Young Boys und dem FC Thun, so haben auch in der Challenge League mit dem FC Wil, dem FC Schaffhausen und dem SC Kriens drei Clubs ihre heimische Arena mit einem Kunstrasen ausgestattet. Im Falle von Kriens spricht man zwar nicht von der Arena oder vom Park sondern wortwörtlich vom Kleinfeld. Aber anders als bei den beiden Clubs im nordöstlichen oder östlichen Teil des Landes hatten die Zentralschweizer in dieser Saison bisher grösste Probleme, überhaupt einmal ein Meisterschaftsspiel daheim zu gewinnen.

Besonders beim FC Schaffhausen, teilweise auch beim FC Wil spielen richtige Kunstrasenspezialisten mit: technisch starke, körperlich eher kleinere, schnelle und wendige Spieler. Das ist wohl ein wichtiger Grund für den recht klaren Unterschied in den Heim- und Auswärtsbilanzen dieser beiden Clubs. Pikantes Detail dazu: Die beiden bisher einzigen Siege auswärts holte der FC Schaffhausen in Wil und Kriens auf Kunstrasen.

Ganz anders sieht das beim SC Kriens aus. Während auswärts aus elf Spielen 15 Zähler resultierten, sammelte man daheim aus ebenfalls elf Spielen nur gerade sieben Punkte und steht damit an letzter Stelle der Heimtabelle. Allerdings fanden die ersten drei Heimspiele in der Swisspor-Arena in Luzern auf Naturrasen statt. Der erste Heimsieg überhaupt resultierte erst im zehnten Versuch vor 19 Tagen gegen den FC Winterthur, der hinten und vorne Geschenke verteilte. Warum ist der heimische Kunstrasen bisher für den SC Kriens noch kein Vorteil gewesen? Die Innerschweizer haben noch kein spezielles Kader für Spiele auf Kunstrasen aufgebaut oder zusammengestellt. Sie überlassen dazu dem Gegner eher den Ball, schalten aber nach der Eroberung schnell um, was auswärts einfacher funktioniert als daheim. Dazu wird der Club auch immer wieder unterschätzt, auswärts noch viel mehr als daheim.

Mit dem SC Kriens steht eine eingespielte und engagierte Mannschaft auf dem Platz, die jederzeit auf ihre Möglichkeit lauert und von Trainer Bruno Berner bestens vorbereitet scheint und gemessen an den bescheidenen Möglichkeiten fast immer das Maximum herausholt. Beim Betrachten sämtlicher, 31 geschossenen Tore und 37 kassierten Gegentreffern in der Meisterschaft fallen bestimmte, häufige Entstehungsweisen auf. Da sind in erster Linie ausgeprägte Stärken jedoch auch Schwächen nach Standards (10:13). Also beinahe jedes dritte Tor mit Krienser Beteiligung fällt in Momenten nach schnellen Einwürfen, Eckbällen, Freistössen oder Penaltys. Im offensiven Bereich bei indirekt erzielten Toren aus Standards verteilen sich fünf Treffer auf verschiedene Spieler aus allen Mannschaftsteilen. Fünf Tore allein erzielte Nico Siegrist mittels Penalty oder direktem Freistoss. Erstaunlich in der Bilanz der Entstehung der Tore ist aber etwas, das Aufschluss gibt über eine andere Fähigkeit; zuzubeissen, wie eine giftige Schlange, schnell und unerwartet. Denn bei Ballverlusten vor dem eigenen Tor bzw. Balleroberungen vor dem gegnerischen Tor steht das Torverhältnis 7:3. Ohne ein komplett systematisches Pressing der ganzen Mannschaft aufzuziehen, gelingt es den Kriensern trotzdem sehr häufig, in der vordersten Zone mit Hilfe von einem, zwei oder drei Akteuren dem Gegner den Ball abzujagen und danach ein Tor zu erzielen, besonders auf fremdem Platz. Fast ein Viertel der eigenen Treffer fallen so, was ein sehr hoher Wert bedeutet. Selber ist man in der umgekehrten Situation viel vorsichtiger und kompromissloser und lässt nur etwa jedes zwölfte Gegentor auf diese Weise zu.

Eine spezielle Schwäche der Innerschweizer besonders daheim war so wie das erstarrende Verhalten des Kaninchens vor der Schlange trotz oder gerade, weil man in Front lag. So kassierte man mit einem Mann mehr nach einer 2:0-Führung gegen den FC Vaduz in der 87. Minute noch den Ausgleich. Gegen Leader Servette FC vergab man beim Stand von 2:1 oder auch schon vorher manche Grosschance und verlor gar durch Tore von Mychell Chagas in der Nachspielzeit zum 2:2 in der 91. Minute und zum 2:3 in der 94. Minute. Auch gegen den FC Winterthur vergab man eine recht frühe Führung. Und das 1:2 durch Ousmane Doumbia fiel in der 84.Minute. Der SC Kriens hatte daheim also oft Angst vor dem Sieg, stand zu tief und fand die Balance zwischen Defensive und Offensive nicht mehr ganz.

Es fällt zudem auf, dass der SC Kriens von seiner linken Abwehrseite bisher eindeutig mehr Flanken oder Pässe zu Gegentreffern zulassen musste, als von rechts, sowohl auswärts, wie auch daheim.

Zu den Torhütern ist festzuhalten: In der Meisterschaft spielten Simon Enzler (21) und Sebastian Osigwe (24) je elf Spiele. Enzler ist speziell stark, wenn ein Angreifer mit dem Ball allein auf den Keeper zulaufen kann. Hinzu kommen Schnelligkeit und Beweglichkeit auf der Linie. Probleme haben beide Keeper noch bei hohen Flanken mit Freistössen und Eckbällen. Osigwe kassierte in Chiasso allein in einem Spiel drei Tore nach indirekt ausgeführten Freistössen. Besonders ärgerlich war der Ausgleich zum 3:3 in der 92. Minute.

Interessant ist, dass die Akteure des SC Kriens bisher pro Spiel weniger als zwei gelbe Karten kassierten, was in der Challenge League ein unterdurchschnittlicher Wert ist. Nur beim Saisonauftakt in Lausanne übertrieb es mit Nico Siegrist ein Krienser etwas mit seinem Einsatz. Er bekam dadurch die gelbrote Karte gezeigt. Trotzdem ist er in der gut funktionierenden Mannschaft der herausragende Spieler und wichtigste Taktgeber, wirkt dabei fast immer ganz rechts vom Flügel in der Mittelfeldreihe aus, Er stellt vom Typ her den hellwachen und ausgekochten Grümpelturnier-Kicker dar, welcher vom Festzelt direkt auf den Platz kommt, dort im besten Sinn alles tut für seine Mannschaft, alle Mitspieler mitreisst, aber auch auf dem Platz Spass hat und diesen auch verbreitet und nach dem Match wieder im Festzelt eintaucht, so Spiel für Spiel nimmt bis zum Sieg im Final oder eher noch bis zum Ende der Siegesfeier mit den Kollegen.

Siegrist galt mit 17 Jahren beim FC Luzern als hoffnungsvolles Talent. Schon vor seinem zwanzigsten Altersjahr hatte er 39 Super League-Spiele absolviert und dabei sechs Tore geschossen. Nach einem Wechsel zum FC Aarau, danach zur AC Bellinzona mit wenigen Einsätzen kam er nochmals für fünf Spiele zum FC Luzern zurück und erkannte, dass er es wohl ohne grosse Abstriche in der Lebensführung nicht zur absoluten Spitze schaffen würde. Beim FC Biel kam die Freude auf dem Platz zurück. Dort spielte der Stürmer in einer talentierten Mannschaft unter anderem mit Antonio Marchesano, Benjamin Kololli und Myrlind Kryeziu zusammen, bis der Club Konkurs anmelden musste. Danach wechselte Siegrist im Sommer 2015 zurück in die Innerschweiz zum SC Kriens in die Promotion League, aus welcher der Club nach der dritten Saison mit Siegrist den Aufstieg schaffte. Seine Bilanz dabei: 88 Spiele, 34 Tore. Nico Siegrist fühlt sich beim Club auch darum wohl, weil er als Teilzeitprofi einerseits ebenso teilzeitlich als Lehrer arbeiten und andererseits auch einmal ein Bier trinken kann, ohne dass danach der Trainer oder die Medien sogleich ein Theater daraus machen.

Diese Freiheit stärkt Siegrist in seinem Verantwortungsgefühl. Auf dem Platz trifft er beinahe instinktiv fast immer die richtige Entscheidung und das ganz stark im Dienst der eigenen Mannschaft. Ob zu dribbeln, zu passen oder zu schiessen besser sein könnte, Siegrist wählt fast immer die Lösung, die den grössten Erfolg bringen wird, ist gedanklich sehr präsent, ja überdurchschnittlich stark vorausdenkend und handlungsschnell. Er setzt jedem Ball nach, selbst auf der Grundlinie. Die Kollegen wissen das und bereiten sich mit ihrer zahlreichen Präsenz im gegnerischen Strafraum entsprechend auf ein mögliches seitliches Zuspiel nahe vor das Tor vor. Auf diese Weise überraschte man kürzlich den favorisierten FC Winterthur gleich zweimal kurz nacheinander, was dann zum erwähnten ersten Heimsieg reichte. Siegrists Bilanz in der aktuellen Meisterschaft: 21 Spiele, 13 Tore, 8 Assists, also 21 direkte Torbeteiligungen bei 31 Toren der ganzen Mannschaft. Er ist in der ganzen Challenge League für eine Mannschaft der wichtigste Einzelspieler. Siegrist ist äusserlich alles andere als ein glamouröser Typ. Er spielt extrem effektiv jedoch nicht speziell effektvoll. Aber seine Leistung beim SC Kriens hat etwas Glamouröses. Sein Torjubel, oft im Sprint mit erhobenem Arm und ausgestrecktem Zeigfinger führt Siegrist manchmal am gegnerischen Torhüter oder Trainer vorbei oder auf den eigenen Trainer zu, um im kurzen Erfolgsrausch noch etwas Kleines zu bereinigen.

Trainer Bruno Berner verspricht für den Cup-Viertelfinal heute Abend im Letzigrund eine Krienser Mannschaft, die kämpfen wird bis zum Umfallen und dem Favoriten auswärts alles abverlangen wird. Der Trainer der Innerschweizer wird das Spiel von der Tribüne aus verfolgen, nachdem er in Rapperswil-Jona, beim überzeugenden 4:1-Auswärtssieg (drei Treffer von Saleh Chihadeh) im Achtelfinal reklamierend die Coachingzone übertreten hatte und von Schiedsrichter Luca Gut dort schon auf die Tribüne verwiesen wurde.

 

FC Luzern – Er ist nie so, wonach er gerade ausschaut

In den letzten Spielzeiten gelang es dem FC Luzern kaum einmal, zwei Saisonhälften zu absolvieren, die von guter und identischer Qualität waren. Entweder spielte man im ersten Teil vorne mit und sackte danach bedrohlich ab – oder man war zum Jahreswechsel in Abstiegsgefahr, rollte das Feld von hinten auf und gehörte in der Rückrunde zu den besten Clubs der Liga.

In der aktuellen Spielzeit erlebte der FC Luzern diese Inkonstanz zuerst von Monat zu Monat, später von Woche zu Woche. Der Saisonstart daheim gegen Aufsteiger Neuchâtel Xamax misslang René Weiler und seiner Mannschaft bereits nach wenigen Minuten. Trotz einer Vielzahl von Tormöglichkeiten war der frühe Rückstand zu viel für das Team. Im zweiten Spiel in Thun nützte eine geschenkte und frühe Führung nichts. Sie war sogar eher die Ursache für einen uninspirierten, minimalistischen und mutlosen Auftritt im Berner Oberland, der mit der zweiten Niederlage endete. Nach sechs Spielen war der Schaden repariert, denn drei Siege änderten das Bild. Im Cup brauchte der FCL viel Glück, um in Genf gegen Servette FC die Verlängerung zu erreichen und später das Penaltyschiessen zu gewinnen. Optimistisch reisten die Innerschweizer nach Zürich in den Letzigrund, wo der Lieblingsgegner der letzten Jahre wartete, der FCZ. Doch der FC Luzern entwickelte sich im letzten Jahr zum Lieblingsgegner von Stephen Odey, welcher für den FCZ das einzige Tor des Spiels erzielte. Weitere zwei Meisterschaftsrunden und Niederlagen später verschlechterte sich die Bilanz der Luzerner in eine ernüchternde Richtung.

Nach einem Viertel der Saison stand der Club mit drei Siegen aus neun Spielen weit unten in der Tabelle. Hinzu kam auch noch das sang- und klanglose Ausscheiden in der Qualifikation zur Gruppenphase der Europa League gegen Olympiakos Piräus mit einem Gesamtresultat von 1:7. Trainer René Weiler kritisierte öffentlich die mangelnde Qualität des Kaders. Es zeigten sich erste Risse in der zuvor mit Euphorie präsentierten Verpflichtung des prominenten Cheftrainers, dessen Zuzug im dritten Anlauf geklappt hatte. Der unerwartete Coup im Stade de Suisse mit einem überzeugenden Auftritt gegen den souveränen Leader und Titelverteidiger BSC Young Boys übertünchte jedoch die aufkommenden Probleme beim FCL und sorgte nach dem 3:2-Auswärtssieg sogar für einen Überschwang. Die Ernüchterung folgte eine Woche später mit der nächsten Heimniederlage gegen den FC Thun. Darauf wechselten sich Freude (vorwiegend auswärts) und Ärger (meistens daheim) fast schon regelmässig ab, mit dem Tiefpunkt in der 13. Runde, einer 2:5-Niederlage gegen den FCZ, der die Luzerner mal für mal auskonterte. Die Vorrunde beendete der FCL mit zwei Siegen. Die Bilanz war durchzogen. Auffällig war, dass aus 18 Spielen nur einmal ein Unentschieden (1:1 gegen den FC Basel) resultierte. Eigenartig war auch, gegen wen der Club wieviele Punkte holte:

6 Punkte: Grasshopper-Club Zürich, FC Lugano, FC St. Gallen

3 Punkte: Neuchâtel Xamax, BSC Young Boys

0 Punkte: FC Sion, FC Thun, FC Zürich

1 Punkt: FC Basel

Allein diese Aufstellung verdeutlichte die Inkonstanz und verbildlichte etwas die latent kompromisslose Art des Cheftrainers.

Drei Spiele innerhalb von acht Tagen in der Rückrunde reichten, um diese Bilanz so auf den Kopf zu stellen, dass der FC Luzern vor einer Woche René Weiler beurlaubte und vor zwei Tagen Thomas Häberli als neuen Hauptverantwortlichen anstellten. Zuerst wurde das Startspiel daheim gegen den FC Sion wegen Unbespielbarkeit des Terrains in der heimischen Arena verschoben. So erfolgte der Auftakt ins neue Jahr bei Neuchâtel Xamax, das eine Woche zuvor in Bern überzeugt hatte und von den Tormöglichkeiten her das Potential zu einem Punktgewinn gehabt hätte. Den Luzernern war das zu wenig Warnung. Sie spielten sehr schlecht und verloren diskussionslos gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten und beendeten das Spiel ohne Simon Grether, der in der Schlussphase innerhalb von sechs Minuten zwei gelbe Karten kassierte. „Diskussionslos“ bedeutete aber nur, den verdienten Sieg des Gegners nicht anzuzweifeln. Denn einen Tag nach dem Spiel publizierte die Luzerner Zeitung das, was sie bei der Präsentation von René Weiler ein halbes Jahr zuvor noch nicht hatte in Erfahrung bringen können, weil Sportchef Remo Meyer dazu noch keine Auskunft gegeben hatte: „René Weiler hat eine Ausstiegsklausel – will er den FCL im Sommer verlassen?“

Damit war bereits klar, worum es in den nächsten Tagen gehen könnte. Es folgte beinahe klassisch die Niederlage im nachgetragenen Heimspiel gegen den FC Sion. Diesmal dezimierte Ruben Vargas mit zwei gelben Karten innert 14 Minuten zu Beginn des Spiels seine Mannschaft. Trainer, Spieler und Medien suchten den Grund für die Niederlage bei Schiedsrichter Urs Schnyder. Die erste gelbe Karte sei ein Witz gewesen, ebenso der Penalty zum 1:2. Wenn man aber das Foul von Vargas zur gelbroten Karte in der 19. Minute sieht, könnte man zum Schluss kommen, hier eine Aktion zu sehen, für die auch die direkte rote Karte möglich gewesen wäre. Und hätte Torwart David Zibung vor dem 0:1 durch Sions Aussenverteidiger Bruno Morgado den Ball nach dem Schuss des gleichen Spielers mehr zur Seite als direkt wieder in dessen Füsse abgewehrt, wäre der FCL auch nicht bereits nach zwei Minuten im Rückstand geraten. Auffallend war auch noch, wie heftig Zibung reklamierte, Adryan habe beim Penaltyschuss den Anlauf unterbrochen. Dabei verzögerte der Torschütze den Ablauf lediglich zeitlupenartig. Zibung selber stand aber bereits zwei Meter vor der Torlinie, als der Schütze den Ball trat. Unkorrekt war das Verhalten des Torhüters und keinesfalls des Schützen. Auch wenn der Penalty wohl erfunden war, zeigte das Verhalten von Trainer und Spielern eher das dünne Nervenkostüm der Verantwortlichen und offenbarte ein Torhüterproblem.

Drei Tage und drei Gegentore später war dieses Problem auch für den Laien ganz offensichtlich geworden. Mirko Salvi war dabei gegen den FC Lugano überfordert, genau so wie der beste Stürmer der bisherigen Saison, Blessing Eleke, der nach einer Tätlichkeit mit der gelbroten Karte eher noch belohnt wurde. Ein grosses Problem war in den letzten beiden Spielen auch die mangelnde Verwertung der herausgespielten Grosschancen. Hier sündigten besonders die Leistungsträger der letzten Saison, was dazu führte, dass sich die Luzerner für ihren kämpferischen und spielerischen Aufwand selber schlecht belohnten. Der Totomat brachte somit René Weiler in diesem Moment zu Fall. Das allein kann es aber nicht gewesen sein. Vielmehr stimmte die Chemie zwischen Sportchef und Trainer nicht mehr, was sich teilweise auf die Mannschaft übertrug.

Thomas Häberli hat nun drei Tage Zeit gehabt, seine Mannschaft auf den FCZ einzustellen. Es ist anzunehmen, dass er sich zuerst einmal bei der Wahl des Torhüters genaue Gedanken macht. Dazu muss er auf den gefährlichsten Spieler verzichten, Blessing Eleke, der seine Sperre absitzt. Häberli will mit dem FCL gut verteidigen, schnell umschalten und offensiv spielen. Selten ist es für eine Mannschaft ein Vorteil gewesen, wenn der Gegner mit neuem Trainer und gestärkter Moral antritt. Das ist auch heute im Letzigrund für den FCZ so. Züri Live ist dabei und berichtet, ob der FCL weiterhin ein Lieblingsgegner von Stephen Odey bleibt.

Der FCZ als Aussenseiter im 93. Cupfinal

Der FCZ hat die Möglichkeit, seine Saison als Aufsteiger zu krönen. Er geht im Stade de Suisse aber als Aussenseiter in dieses Endspiel. Und das ist vielleicht sogar ein kleiner Vorteil.

Man könnte in einer Vorschau über den 93. Schweizer Cupfinal über den Vorteil der Young Boys schreiben, den Cupfinal im eigenen Stadion austragen zu können, dazu noch auf dem Kunstrasen, auf dem das Kader auch regelmässig trainieren kann. Ebenso wäre es möglich, die überragende Leistung der Young Boys zu gewichten, welche mit attraktivem Fussball in dieser Saison souverän Meister geworden sind, mit dem hervorragend zusammengestellten Kader, aus welchem einige Spieler noch besonders herausstechen.

Und weil mit Umaru Bangura der zweikampfstärkste Verteidiger dieser Super League-Saison dem FCZ verletzt fehlt und mit Raphael Dwamena Zürichs schnellster Stürmer und zweitbester Skorer gesperrt ist, wäre auch das ein Grund, den Gegner aus Bern noch mehr zu favorisieren. Es bezweifelt niemand, dass Zürich klarer Aussenseiter ist in diesem Cupfinal.

Aber der FCZ hat nach dem FC Sion die zweitbeste Cupfinalbilanz aller Clubs mit mehr als einem Sieg. Zehnmal stand der Club im Endspiel. Neun Siege resultierten daraus. In einigen dieser Finals war der FCZ klarer Aussenseiter (Lausanne-Sports 2000, Basel 2014) oder eher leichter Aussenseiter (Basel 1970, 1972, 1973), in einigen war er gleichwertiger Siegesanwärter (Servette 1966, Lugano 2016) und dreimal war er ganz klarer (Luzern 2005) oder recht klarer Favorit (Servette 1976, Lausanne-Sports 1981).

Gibt es erklärbare Gründe, warum der FCZ in seinen Cupfinals bisher so überdurchschnittlich erfolgreich war? Dazu möchte ich jedes einzelne Endspiel hier kurz betrachten:

1966: Servette FC – FCZ 0:2 (0:0)
Der erste Cupsieg nach der ersten Finalteilnahme des FCZ bewirkte auch gleich das erste Double. Im Final gegen die zweitbeste Mannschaft der Saison war der FCZ ganz leicht favorisiert. Christian Winiger und Fritz Künzli gelangen die beiden Tore vor 56’000 Zuschauern im Berner Wankdorfstadion. Nie mehr kamen bis jetzt mehr Zuschauer an ein solches Endspiel in der Schweiz. Louis Maurer war der Baumeister des Erfolgs. Der FCZ sollte zwischen 1965/66 und 1975/76 die erfolgreichste Phase seiner Clubgeschichte erleben mit neun Titeln innerhalb von 11 Jahren.

1970: FC Basel – FCZ 1:4 (0:0, 1:1) nach Verlängerung
Wohl das wichtigste Tor aller Cupfinals des FCZ gelang René Quentin. Es war der Ausgleich zum 1:1 gut eine Viertelstunde vor Schluss gegen den leicht favorisierten nachmaligen Meister. Dieser Treffer leitete den Umschwung für mehr als ein Finalspiel ein. Bis jetzt gelang den Baslern gegen den FCZ kein Tor mehr in einem Cupfinal. Fritz Künzli sorgte in der Verlängerung mit zwei Toren für die Entscheidung. Beim Tor zum 3:1 reklamierten die Basler eine meterweise Offsideposition des Schützen, die jedoch aus der ungünstigen Kameraperspektive nicht klar belegt werden konnte. Alex Cortis 4:1 war eine Zugabe. Die Zürcher Fans unter den 47`500 Zuschauern jubelten euphorisch, als Captain Werner Leimgruber den Pokal in die Höhe stemmte. Georges Gawliczek war damals Trainer des FCZ.

1972: FC Basel – FCZ 0:1 (0:1),
Daniel Jeandupeux entwischte nach einem Steilpass kurz vor der Pause seinem Gegenspieler Peter Ramseier und erzielte aus vollem Lauf das goldene Tor. Basel war wieder leicht favorisiert. In spezieller Erinnerung bleibt die wohl spektakulärste Torhüterparade in allen FCZ-Cupfinals durch Karl Grob nach einem Distanzschuss von Peter Ramseier beim Stand von 0:0. Der Zürcher Keeper lenkte den Ball mit einem fulminanten Hechtsprung über das Lattenkreuz. Bundesrat Ritschard sagte anlässlich der Siegerehrung, die Zürcher hätten nicht nur Jeandupeux gehabt, sondern auch „chance un peu“, bevor Captain Fritz Künzli vor 45’000 Zuschauern die Trophäe in Empfang nehmen durfte. Die Basler haderten nach dem Spiel etwas mit ihren dunklen Leibchen, die in der Hitze von Bern mehr Sonnenenergie absorbierten, als die weissen Shirts der Zürcher. Spielertrainer Timo Konietzka gewann seinen ersten Titel. Es war der erste Cupfinal, der direkt im TV ausgestrahlt wurde.

1973: FC Basel – FCZ 0:2 (0:0, 0:0) nach Verlängerung
Der FCZ benötigte im Rückspiel des Halbfinals gegen den FC Winterthur daheim im Letzigrund etwas Glück, um das Endspiel zu erreichen. Den Winterthurern wurde ein korrekt erzieltes Tor fälschlicherweise aberkannt. Die FCZ-Fans reisten im Fritz- oder Köbi-Express zum Final nach Bern. Der favorisierte Gegner aus Basel spielte nach den Erfahrungen der beiden zuvor verlorenen Endspiele in orangen Leibchen. Trotzdem war Zürich in der Verlängerung wieder die frischere Mannschaft. Der eingewechselte, schnelle Peter Marti und einmal mehr Fritz Künzli schossen die Tore zum Sieg in einem wieder ausgeglichenen Spiel. Erstmals konnte der FCZ den Cuptitel erfolgreich verteidigen. Für Köbi Kuhn war entscheidend, dass die Zürcher die Couloirs auf den Seiten gegen die aufrückenden Aussenverteidiger der Basler schliessen konnten. Wieder waren 45`000 Zuschauer anwesend. Zum dritten Mal in vier Jahren wurde der FC Basel Meister, nachdem er den Cupfinal gegen den FCZ verloren hatte.

1976: Servette FC – FCZ 0:1 (0:1)
Der fünfte Cupfinal in Bern war der erste des FCZ ohne Fritz Künzli. Dieser verlor ein Jahr zuvor mit dem FC Winterthur das Endspiel gegen den FC Basel. Wer sollte für den FCZ die Tore schiessen? Zürich war als Tabellenführer der Meisterschaft gegen die Herausforderer aus Genf leicht favorisiert. Topskorer Ilja Katic gelang mit dem Kopf schon früh das entscheidende Tor. Zürich unternahm danach nicht mehr viel für ein attraktives Spiel. Und die Genfer konnten kaum reagieren. Am Ende der Saison holte der FCZ das zweite Double. Wieder war Servette die zweitbeste Mannschaft, sowohl im Cup, als auch in der Meisterschaft. Timo Konietzka holte damit seinen dritten Cupsieg als Trainer.

1981: Lausanne-Sports – FCZ 4:3 (1:0, 2:2) nach Verlängerung
Als kommender Meister und Sieger im Hinspiel des Ligacup-Finals gegen Lausanne-Sports war der FCZ recht klarer Favorit. Er vergab aber die grosse Möglichkeit, das Tripple zu erringen. Der FCZ war in der regulären Spielzeit eindeutig die bessere Mannschaft, verspielte jedoch zweimal eine durch Heinz Lüdi sowie Gian-Pietro Zappa erzielte Führung. Torhüter Karl Grob hatte zuvor in seinen vier siegreichen Endspielen nur ein Tor zugelassen. Der Ausgleich zum 1:1 durch Robert Kok fiel nach einem direkt verwandelten Eckball des Holländers. In der Verlängerung stürmte der FCZ kopflos ins Verderben. Trainer Daniel Jeandupeux hätte einen andern Plan gehabt. Der eingewechselte Stéphane Crescenzi hiess der Held des Cupfinals für Lausanne. Innerhalb von zwei Minuten konnte er von der Mittellinie gleich zweimal ungehindert auf das FCZ-Tor zulaufen und die beiden Treffer zum 4:2 erzielen. Walter Iselin sah auch noch die rote Karte nach einer Tätlichkeit gegen den Torschützen. Mit einem Mann weniger gelang Franz Peterhans noch ein Stürmertor zum 4:3. Das verlorene Endspiel gegen Lausanne im Cupfinal ist bis heute eine der bittersten Niederlagen des FCZ. Stéphane Crescenzi hatte vor diesem Endspiel im Fussball keine grosse Rolle gespielt und spielte sie auch danach nicht mehr.

2000: Lausanne–Sports – FCZ 2:2 (1:0, 1:1) nach Verlängerung / 0:3 nach Pen.
19 Jahre später gelang die Revanche unter umgekehrten Vorzeichen. Der FCZ spielte unter Trainer Gilbert Gress nach der Entlassung von Raimondo Ponte in der Auf-/Abstiegsrunde zur NL B und konnte sich nach dem Cupfinal erst im letzten Heimspiel gegen Aarau retten, während Lausanne-Sports Dritter wurde. So war Zürich klarer Aussenseiter. Gotcha Jamarauli glich die Führung der Waadtländer in der letzten Viertelstunde aus und bereitete kurz nach Beginn der Verlängerung die eigene Führung durch Shaun Bartlett vor. Andres Gerber konnte für den Favoriten jedoch noch ausgleichen. Der FCZ rettete nach einer gelbroten Karte gegen Bartlett das Unentschieden über die Verlängerung ins Penaltyschiessen. Nachdem der ehemalige Lausanneois Philippe Douglas dem FCZ-Hüter Marco Pascolo die entscheidenden Hinweise geben konnte, wohin seine früheren Kollegen zielen würden, gewann Zürich nach 24 Jahren wieder einmal den Cup. Urs Fischer, Philippe Douglas und Mikhail Kavelashvili trafen für den FCZ. Marco Pascolo hielt die gegnerische Versuche von Oscar Londono und Sven Christ. Christophe Ohrel traf den Pfosten. Captain Urs Fischer überreichte den Pokal bei der Siegerehrung zuerst dem Präsidenten Sven Hotz. Dieses Endspiel war der letzte Cupfinal im alten Wankdorfstadion.

2005: FC Luzern – FCZ 1:3 (1:0) 32500 Zuschauer bildeten für die Neuzeit eine grosse Kulisse in Basel. Der FCZ war klarer Favorit gegen den FC Luzern, den Club aus der Challenge League. Im Zentrum der Medien stand speziell das Bruderduell von Alhassane Keita und Alseny Keita. Der Aussenseiter begann euphorisch und hatte mit einem Kopfball nach einem Corner durch Genc Mehmeti die erste Grosschance. Nach und nach kontrolliere der FCZ das Spiel und ging durch Marc Schneider vor der Pause in Führung. Alhassane Keita und Mihai Tararache trafen zur Entscheidung gegen die Innerschweizer, welche den sehr talentierten Mittelfelregisseur Pirmin Schwegler nach einem ungeahndeten Foul von Mihai Tararache zum Ärger ihres Trainers René Van Eck früh verloren. Das 1:3 durch Christian Andreoli fiel zu spät, rettete aber noch die Ehre der Luzerner. Mit Captain Davide Taini war es der Torhüter, welcher die neue Cuptrophäe entgegen nehmen durfte. Dieser Cupsieg leitete eine erfolgreiche Aera des FCZ ein, deren Begründer Trainer Lucien Favre war.

2014: FC Basel – FCZ 0:2 (0:0, 0:0) nach Verlängerung
Zwei rote Karten gegen die Basler Gaston Sauro und Giovanni Sio ebneten den Weg zum 2:0-Sieg über den Favoriten. Mario Gavranovic erzielte beide Tore und war dadurch der Held des Cupfinals. In spezieller Erinnerung bleibt Yassine Chikhaouis Vorbereitung des zweiten Tores mit einem Lauf mit dem Ball am Fuss über ¾ des Feldes. Der FCZ spielte mannschaftlich sehr geschlossen und liess gegen den Favoriten nur eine Grosschance zu, die David Da Costa zu Beginn der zweiten Hälfte vereitelte. Basels Trainer Murat Yakin hatte seine Mannschaft zu defensiv eingestellt. So verlor der Serienmeister das zweite Endspiel hintereinander gegen einen Zürcher Club. Urs Meier formte zuvor die erfolgreiche Mannschaft.

2016: FC Lugano – FCZ 0:1 (0:1)
Der FCZ war vier Tage vor dem Final in die Challenge League abgestiegen. Vorentscheidend dafür war eine erschreckend klare 0:4-Heimniederlage gegen den FC Lugano. Nach diesem Spiel wurde Trainer Sami Hyypiä entlassen und durch Uli Forte ersetzt, der das Debakel nicht mehr verhindern konnte.
Knackpunkt des Cupfinals im Letzigrund war ein verschossener Penalty. Anthony Favre wehrte den selbst verschuldeten Strafstoss von Mattia Bottani ab. Sangoné Sarr gelang kurz vor der Pause nach einem Eckball von Oliver Buff im Nachsetzen der entscheidende Treffer. Die Siegesfeier war stark getrübt durch den Abstieg. Als Ersatzcaptain Alain Nef und der im Finalspiel verletzte Captain Gilles Yapi den gewonnenen Pokal verlegen auf die Tartanfläche vor der Südkurve stellten, berührte dieser Moment viele Zuschauer peinlich.

Betrachtet man die gewonnenen neun Finals, so fallen in der Gesamtbilanz spezielle Gemeinsamkeiten auf:
– der FCZ war vom jeweiligen Trainer taktisch hervorragend auf den Gegner eingestellt worden. Diese Taktik erwies sich als Grundlage für den Erfolg. Selbst die Ausnahme (Niederlage 1981) bestätigt diese Aussage
– oft entschieden die Stürmer mit ihren Toren die teilweise sehr engen Spiele
15 Stürmertore / 3 Mittelfeldspielertore / 3 Verteidigertore
– oft konnte sich der FCZ dabei speziell auf den jeweils aktuellen Topskorer verlassen
– in sechs von zehn Finals kassierte der FCZ kein Gegentor, schoss aber immer mindestens einen Treffer
– nur einmal gewann der FCZ den Cupfinal ohne Stürmertor (2016)
– Der FCZ profitierte aber auch von der Leistung weiterer überdurchschnittlicher Individualisten, die an einem einzigen Tag überzeugend auftraten, was über eine ganze Saison wegen fehlender Konstanz auf höchstem Niveau ausblieb
– das Torverhältnis von 21:8 in allen zehn Finalspielen zusammen (dazu noch 3:0 im Penaltyschiessen) unterstreicht die positive Bilanz
– nur dreimal innerhalb einzelner Finalspiele geriet die Mannschaft in Rückstand
– viermal ging ein Spiel in die Verlängerung
– dabei ging der FCZ dreimal in der ersten Hälfte der Verlängerung in Führung
– das einzige Penaltyschiessen gewann der FCZ mit 3:0
– die Beteiligung des FCZ zog fast immer überdurchschnittlich viele Zuschauer an, welche die Mannschaft sehr stark unterstützten
– ein Cupsieg war zweimal Weckruf zu einer erfolgreichen Trainer-Ära (Konietzka 1972, Favre 2005) bzw. Club-Ära mit jährlich errungenem Titel

Durchschnittlich hat von der Wahrscheinlichkeit her jeder Fussballprofi in der Schweiz während seiner Karriere weniger als einmal die Möglichkeit, in einem Cupfinal um die Sandoz-Trophäe zu spielen.

Jeder Club ist in der Gegenwart in einem bedeutenden Spiel auch ein Teil seiner eigenen Geschichte. Die Geschichte des FCZ in den Cupfinals sollte dazu beitragen, jeden einzelnen Spieler und die ganze Mannschaft zu beflügeln, um den grossen Traum vom Cupsieg wahrzumachen zu können.

Der FC Thun hat es in dieser Saison gegen die Young Boys in drei von vier Spielen gezeigt, wie der grosse Favorit in arge Not gebracht werden kann. Thuns Trainer Marc Schneider und Ludovic Magnin sind in der Trainerausbildung im gleichen Jahrgang…

Der FCZ muss unter anderem die Seiten schliessen, Eckbälle sowie Freistösse in Tornähe vermeiden, im Strafraum konsequent aber mit einer gewissen Vorsicht die Dribblings von Sulejmani oder Assalé foulfrei unterbinden, darf sich von Sekou Sanogo nicht provozieren lassen, braucht einen fehlerfreien Torhüter, ein schnelles Umschalten und ein sicheres Pass-Spiel in den gefährlichen Zonen, dazu Effizienz und einen sehr guten Schiedsrichter. Wichtig ist dabei, fokussiert und trotzdem locker ins Spiel zu gehen.

Otmar Hitzfeld sprach nach dem etwas überraschenden Champions League-Sieg im Final gegen das favorisierte Juventus Turin mit Zinedine Zidane 1996 den einfachen aber trotzdem klugen Satz aus: „In einem Spiel, hat man immer eine Chance.“ Hitzfeld studierte die grosse Schwäche der Turiner beim zweiten Pfosten bei Standards und übte intensiv Eckbälle und Freistösse. Borussia Dortmund gewann dank zwei Kopfballtoren von Riedle zum 1:0 und 2:0 nach Eckbällen von Andy Möller mit 3:1. Fussball kann ganz einfach sein.

Die Schwäche der Young Boys ist nicht so einfach zu eruieren. Aber Ludovic Magnin hat seine Mannschaft in Ruhe und mit dem Focus schon seit einigen Wochen und besonders intensiv in der vergangenen Woche vorbereitet.

Es ist für manchen Akteur das Fussballspiel des Lebens. Dieses Spiel hat eine grössere Bedeutung für einen Spieler, der sich nicht gewohnt ist im Sammeln von Titeln.

Die Young Boys haben am letzten Sonntag noch intensiv gefeiert. Es wäre schön, wenn am späteren Sonntag-Nachmittag auch der FCZ feiern und damit gleich in Bern auf dem Kunstrasen beginnen könnte. Aber er muss sich das verdienen. Der FCZ-Trainer fordert von seinen Spielern Mut. Ich bin optimistisch, dass der FCZ über sich hinauswachsen wird in einem Spiel, in dem man immer eine Chance hat, dem 93. Schweizer Cupfinal.