Mental und taktisch bereit: Schaffhausen – FCZ Spielbericht und Highlights

Der Kulisse und dem Wetter angemessen waren bei Schaffhausen – FCZ beide Mannschaften gut auf den Spitzenkampf Rückrundenleader gegen Gesamtleader eingestellt. Schaffhausen hatte sich sichtlich viel vorgenommen, und versuchte mit Pressing und schnellem Direktspiel, die FCZ-Defensive zu knacken. Luca Tranquilli traf nach drei Minuten mit einer Diagonalhereingabe den Pfosten. Das Spiel lief aber von Beginn weg für den FCZ. Schönbächler und Cavusevic waren an den Angriffen über rechts zum 1:0 (1.) und 2:0 (13.) beteiligt. Es war wieder einmal ein Tag, wo das Letzigrund-Team mit Effizienz glänzte. Eine Effizienz, die allerdings nicht auf Zufall basierte, sondern auf einer guten mentalen Verfassung. Dies ist allerdings auch wichtig. Denn für die Super League ist das Fundament beim FCZ Stand heute noch nicht stabil genug. Und wenn man die Spiele in Schaffhausen und gegen Wohlen bereits dazu nutzen kann, dieses Fundament weiter aufzubauen: um so besser….

Mit der Umstellung auf Dreierabwehr gaben Uli Forte und Sandro Chieffo ihrem Team zudem für den Schlussspurt nochmal einen neuen Impuls. Im Zentrum profitierte das Team von der aktuell guten Form von Antonio Marchesano, während sein Nebenmann Burim Kukeli nicht richtig ins Spiel fand. In der vordersten Linie bestätigte sich auch in dieser Partie die Erkenntnis, dass der FCZ ausbalancierter aufgestellt ist, wenn vom Duo Dwamena/Koné nur einer gleichzeitig auf dem Platz steht. Der eingewechselte Michael Kempter war zusammen mit Doppeltorschütze Raphael Dwamena wesentlich an den Toren zur 4:0-Entscheidung in der 2. Halbzeit beteiligt. Der Ghanaer hatte Ende Januar in diesem Stadion in einem Testspiel gegen St. Gallen seinen Einstand gegeben und bei seinem Kurzeinsatz seine Qualitäten bereits angedeutet.

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Nach dem Schlusspfiff bugsierte eine Spielertraube und Winter und Brunner Hermann Burgermeister Richtung Kurve und die abtretende FCZ-Legende wurde bereits vor dem abschliessenden Heimspiel gegen Wohlen ein erstes Mal gefeiert. Auch als sich längst niemand mehr auf dem Platz befand, ebbte die Stimmung in der FCZ-Kurve nicht ab. Als die Mannschaft dies in der Kabine hörte, kam sie in corpore teilweise bereits in Adiletten nochmal raus.  Nicht in Schaffhausen dabei waren neben den diese Woche am FIFA/Blue Stars-Turnier und beim abschliessenden Promotion League-Spiel gegen Ex-Leader Kriens eingesetzten Teenager (Rohner, Rüegg, Aliu, Muheim, Sadrijaj) auch Oli Buff. Und die Verhandlungen über einen neuen Vertrag scheinen in seinem Fall weiterhin nicht vom Fleck zu kommen.

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Schaffhausen – FCZ  0:4 (0:2)

Tore: 1. Cavusevic (Schönbächler) 0:1, 13. Kecojevic (Marchesano) 0:2; 67. Dwamena (Kempter) 0:3, 85. Dwamena (Marchesano) 0:4.

Schaffhausen: Matic (9. Grasseler); Gonçalves (31. Taipi), Neitzke, Demiri, Mevlja; Tranquilli, Zock, Bunjaku (62. Lang), Mikari; Demhasaj, Gül.

FCZ: Vanins; Nef, Bangura, Kecojevic; Brunner (69. Winter), Marchesano, Kukeli (74. Yapi), Voser (61. Kempter); Schönbächler, Cavusevic, Dwamena.

 

FCZ – Wil Vorschau und Aufstellungen

Was schon von vornherein klar ist: im zweitletzten Heimspiel der Saison gegen den FC Wil wird der FCZ nicht mit der Stammformation auflaufen. Uli Forte und Sandro Chieffo werden die letzten drei Partien nutzen, unter „Wettkampfbedingungen“ Spieler aus der zweiten oder gar dritten Reihe im Einsatz zu sehen – wobei bei einer Partie, welches für beide Teams für die entscheidenden sportlichen Ziele nicht mehr ausschlaggebend ist, nur halbwegs von Wettkampfbedingungen gesprochen werden kann.

Für die Spieler des FC Wil gibt es aber trotzdem drei wichtige Gründe, im Letzigrund einen möglichst guten Auftritt hinzulegen: 1) gegen den FCZ zu punkten, ist immer prestigeträchtig, 2) die einzelnen Spieler wollen sich für die kommende Saison beim eigenen und/oder anderen Klubs empfehlen, 3) Wil möchte wie alle Teams aus dem Tabellenkeller die Saison keinesfalls sportlich auf dem letzten Platz beenden, wobei es angesichts des Drei-Punkte-Abzugs strittig ist, was „sportlich auf dem letzten Platz“ bedeutet. Zur Zeit hat Wil fünf Punkte Rückstand auf Chiasso und Le Mont (zwei Punkte ohne Punktabzug).

Wil hat mit dem begehrten Mattia Bottani, Samir Fazli und Johan Vonlanthen grundsätzlich für Challenge League-Verhältnisse immer noch sehr viel Qualität auf dem Platz. Zu Beginn einer Partie haben die Wiler in den letzten Wochen auch meist mithalten können, fallen dann aber häufig nach dem ersten Gegentor etwas auseinander. Ex FCZ-Stürmer Vonlanthen agiert unter dem neuen Trainer Maurizio Jacobacci neu als Sturmspitze, sündigte dabei zuletzt aber häufig im Abschluss. Eine gute Offensive beginnt aber sowieso hinten im Spielaufbau, und da musste Wil seit den Abgängen in der Winterpause gemischt mit mehreren Verletzungen immer wieder etwas improvisieren.

Mit Magnus Breitenmoser, dem Zürcher Etienne Scholz und dem aus der Eintracht Frankfurt-Jugend stammenden David Roesler sind aktuell drei Akteure Stammspieler, welche einen Grossteil der Saison zuvor in der U20 des FC Wil in der 2.Liga Interregional verbracht haben. Zudem muss Mittelfeldspieler Basil Stillhart häufig in der Innenverteidigung aushelfen. Rechts in der Innenverteidigung spielt der lange verletzt gewesene Dylan Stadelmann, links (oder in der Mitte) der meist etwas demotiviert wirkende Routinier Arnaud Bühler.

Dies sind die heutigen Aufstellungen:

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Muheims erste und Chiumientos letzte Chance – Sieg gegen St.Pauli im Polo Club

Im dritten Testspiel der Wintervorbereitung gegen den FC St.Pauli kam der FCZ zum zweiten Sieg (2:0) und war weitgehend die überlegene Mannschaft, welche sich auch eine Vielzahl von Torchancen erarbeiten konnte.

St.Pauli trat mit einer Mischung aus Stammspielern und Ergänzungsspielern an – alle mindestens 20 Jahre alt und mit Ausnahme des Südkoreaners Park auch allesamt diese Saison in der 2.Bundesliga eingesetzt. Dort liegen die Hamburger zur Zeit allerdings auf dem letzten Platz. Auf jeden Fall war es für den FCZ ein deutlich schwächerer Gegner, als Dynamo Dresden. Die Begegnung gegen den FCZ war für St.Pauli der 1.Teil des letzten Trainingslagertages in Sotogrande, welches der mit seinem Aussenseiterimage viel Merchandising verkaufende Klub ausgerechnet im mondänen Ayala Polo Club absolvierte.

Klare Unterschiede gab es natürlich im Coaching während dem Spiel. Da Uli Forte und Sandro Chieffo mit konkreten Anweisungen/Korrekturen, aber auch Lob für gelungene Aktionen – dort Ewald Lienen scheinbar ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs. Die eingeübten Automatismen offensiv und im Spiel gegen den Ball waren beim FCZ ersichtlich – seit den letzten Wochen der Vorrunde hat die zuvor sehr gute Effizienz vor dem gegnerischen Tor aber nachgelassen, und ist noch nicht zurückgekommen.

In der Einzelbewertung bestätigten sich die Tendenzen aus dem Dresden-Spiel. Fabian Rohner und Kevin Rüegg finden sich nahtlos ins Team ein, und sind nicht nur «junges Beigemüse», sondern ernsthafte Konkurrenten um die Stammplätze. Der ein Jahr jüngere Izer Aliu hingegen muss sich erst noch an den höheren Rhythmus gewöhnen. Für Miro Muheim ist die Probe als Linksverteidiger eine Chance, denn auf seinen angestammten Offensivpositionen hätte es der Zürcher aufgrund seiner im Vergleich beispielsweise zum gleichaltrigen Fabian Rohner immer noch ziemlich reduzierten Handlungs- und Reaktionsschnelligkeit nicht einfach, sich als Profi durchzusetzen. Dank seinem starken linken Fuss und dem taktisch guten Zweikampfverhalten hat Muheim als Linksverteidiger hingegen eine Chance.

Beim Thema Handlungsschnelligkeit noch grössere Sorgen macht aber Davide Chiumiento. Das reicht so auch für die Challenge League nicht mehr! Bis sich der Ostschweizer überlegt hat, was er mit dem Ball tun will, ist der Gegenspieler schon längst da. Der letzte Strohhalm in solchen Situationen ist dann jeweils der Versuch, einen Freistoss herauszuholen, was ab und zu gelingt – meist aber im Ballverlust endet. Nicht gross diskutiert werden muss die grosse Wirkung auf die Mannschaft und den Spielverlauf, wenn im Tor ein Andris Vanins steht. Bei seinem ersten Testspieleinsatz des Winters strahlte der Lette die gewohnte Ruhe und Sicherheit aus.

Im Vergleich zum Sommer, wo Uli Forte die jungen Spieler wie Baumann, Sadrijaj, Stettler, Janjicic und Koné stark forcierte, erhalten nun alle fitten Spieler gleich viel Spielzeit. Weiterhin ohne Einsatz bleiben die beiden angeschlagenen zentralen Mittelfeldspieler Burim Kukeli und Sangoné Sarr, welche gegen Dresden während des Spiels am Rande des Spielfelds ihr Programm absolvierten. Antonio Marchesano wurde deshalb auch gegen St.Pauli wieder auf deren Position eingesetzt – diesmal als einziger Spieler gar mehr als eine Halbzeit. Der Tessiner fiel positiv auf, weil er diese Rolle wie schon gegen Dresden sichtlich ernst nahm, und auch in die Zweikämpfe ging. Trotzdem ist der 26-jährige nach der Rückkehr von Kukeli und Sarr und angesichts der Schwäche von Chiumiento sicherlich auch in der Rückrunde in der Regel wieder eher in der vordersten Reihe zu erwarten, zumal er im Forechecking Fortschritte gemacht hat.

FC Zürich – St.Pauli 2:0 (1:0)

Tore: 32. Buff (Penalty, Koné) 1:0, 92. Rodriguez (Winter) 2:0.

FCZ: Vanins; Stettler (46. Brunner), Nef (46. Kecojevic), Bangura (46. Alesevic), Voser (46. Muheim); Rohner (46. Winter), Marchesano (72. Rüegg), Yapi (46. Aliu), Schönbächler (46. Rodriguez); Koné (46. Cavusevic), Buff (46. Chiumiento).

Immer an den Fersen von Mujic ist Alain Nef: Chiasso – FCZ Stats & Spielinfos

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Wegen einer eher mässigen 1.Halbzeit und einem überdurchschnittlich diszipliniert spielenden Gegner kommt der FCZ in Chiasso nur zu wenigen Torchancen. Nur acht Abschlüsse (inklusive der beiden Tore) ist für das Team von Forte/Chieffo der tiefste Challenge League-Wert in dieser Saison. Nur im Cup in La Chaux-de-Fonds (4) und in der Europa League in Villarreal (5) gab es noch weniger Zürcher Abschlüsse. Alesevic ersetzte zur Pause den leicht angeschlagenen Kecojevic und nahm dessen Position ein. In der 63.Minute kam Sadiku für den nicht seinen besten Tag erwischenden Stettler in die Partie und machte es nicht besser. Ein unnötiger Ballverlust des zwei Monate verletzt gewesenen Stürmers führte um ein Haar zum Ausgleich. Beim durch Schönbächler gut eingeleiteten Gegenkonter konnten Sadiku, Kukeli und der eingewechselte Koné die Überzahl dank dem präzisen Abschluss des Senegalesen zum vorentscheidenden 2:0 nutzen. Ab der 63.Minute spielte Cavusevic auf der Position von Winter halbrechts offensiv und dieser rückte auf die Aussenläuferposition des ausgewechselten Stettler. Zehn Minuten später übernahm dann nach Cavusevics Auswechslung mit Koné ein dritter Spieler in dieser Partie Winters Position.

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Alain Nef mit einer kämpferisch überragenden Leistung war überall auf dem Platz anzutreffen und zeigte vorbildmässig mit welcher Einstellung man gegen einen Gegner wie Chiasso spielen muss. Vor allem dank dem wie eine Klette an den Fersen von Chiasso-Zielspieler Deniz Mujic hängenden Nef kam jener nicht wie üblich ins Spiel und Chiasso kaum zu echten Torchancen. Nef ist nach dieser Leistung erstmals 2016/2017 der Züri Live-MVP. Schiedsrichter Ovcharov machte eine bereits faire Partie nicht wie viele seiner Kollegen selbst noch unnötig hektisch und verteilte im ganzen Spiel nur eine einzige Gelbe Karte (Kempter, 85.). Auch gab es nach drei Spielen mit vier Penalties (drei für, einer gegen den FCZ) erstmals wieder ein Spiel ohne Strafstoss. Dies nachdem es zuvor in den ersten 20 Spielen der Saison nur einen einzigen Penalty (durch Cavusevic gegen Osmanlispor verschossen) gegeben hatte.

Xamax – FCZ 1:3 Highlights: „Koné wie durch schliessende Tramtüren“

Der FCZ kann nach dem Erfolg im Cup unter der Woche auch das Liga-Spitzenspiel in Neuenburg für sich entscheiden! Obwohl mehrere Akteure nicht ihren besten Tag hatten, stimmte das Mannschaftsgefüge und der Kampfgeist. Das massierte und sehr diszpliniert verschiebende Mittelfeld von Xamax zu überwinden, war zu Beginn allerdings nicht einfach. Sangoné Sarr gelang dies mit einem öffnenden Pass in der 21.Minute auf den 1:0-Torschützen Marco Schönbächler. In der Schlussphase stellten Forte/Chieffo nach der Einwechslung Kay Vosers auf Fünferabwehr um, und vertrauten noch stärker auf Konterangriffe, die dann schlussendlich auch zur Siegsicherung durch Koné und Cavusevic führten. Nicholas Stettler feierte nach dem Teileinsatz gegen St.Gallen in Neuenburg nun gleich noch das Startelfdébut in einem Pflichtspiel und machte seine Sache erneut gut. Alain Nef kehrte nach seiner Sperre als Captain in die Innenverteidigung zurück, hatte aber eine eher durchzogene Partie. Armin Alesevic rückte stattdessen auf die Position des Linksverteidigers – in der 1.Halbzeit mit Erfolg, im 2.Durchgang etwas weniger überzeugend.

Neuchâtel Xamax – FC Zürich 1:3 (0:1)

Tore: 21. Schönbächler (Sarr) 0:1, 68. Koné (Marchesano) 0:2, 72. Ramizi (Leoni) 1:2, 83. Cavusevic (Winter) 1:3

Xamax: Walthert; Gomes, Sejmenovic, Djuric, Leoni; Di Nardo (46. Veloso), Corbaz (89. Ga.Karlen); Ramizi, Qela, Zbinden (46. Nuzzolo); Senger.

Zürich: Vanins; Stettler, Nef, Kecojevic, Alesevic; Schönbächler (64. Winter), Sarr, Kukeli, Rodriguez; Marchesano (73. Voser), Koné (78. Cavusevic).

Kleiber, Brecher, Rohner, Aliu im Training

Am Montagnachmittag der Nati-Pause trainiert der FCZ unter dem Trainerduo Forte/Chieffo viel taktisches, aber immer mit einem spielerischen Element. Von der 2.Mannschaft, die am Samstag im Heerenschürli die Reserven von Sion mit 5:2 geschlagen hat, sind Kempter, Aliu und neu auch Flügelflitzer Fabian Rohner mit dabei. Rohner ist nach Antoniazzi, Rüegg und Aliu ein weiterer Spieler aus der U18-Schweizermeisterequipe, der in die 1.Mannschaft reinschnuppert (Janjicic hatte letzte Saison in der U18-Mannschaft auch noch vereinzelte Einsätze gehabt). Rohner (18) zeigt im Training, dass er nicht nur schnell ist, sondern auch spielerisch mithalten kann. Am Samstag hatte Rohner in seinem fünften Promotion League-Einsatz auf Zuspiel von Rüegg bereits sein drittes Tor erzielt, und dazu einen Penalty herausgeholt.

Nach seinem im Winter erlittenen Kreuzbandriss wieder voll im Mannschaftstraining mit dabei ist Mike Kleiber! Ausserdem trainierte selbst Yanick Brecher nach seinem im Mai erlittenen Kreuzbandriss bereits wieder auf dem Nebenplatz mit Reha-Trainer Patrick Amstutz. Brechers Ehrgeiz wurde dabei mit einer Art „Vier gewinnt“ gegen Amstutz mit Sprints und Hütchen ablegen bereits wieder voll geweckt. Das reguläre Goalie-Training leitete Davide Taini mit Anthony Favre, Novem Baumann und Yann-Alexandre Fillion. Abwesend bei ihren Nationalmanschaften sind immer noch Sadiku, Kukeli, Bangura, Vanins und Simonyan.

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Die grosse Challenge beginnt

Heute MIMG_0068ittwoch hat der FCZ den Challenge „Aufstieg“ mit dem ersten Training auf der Allmend Brunau in Angriff genommen. Parallel starten in diesen Tagen auch die Konkurrenten mit ihrer Vorbereitung – mehr als die halbe Liga hat Ambitionen in Richtung Aufstieg. Und auch der Rest will zumindest vorne mitspielen. Mit dem Abstieg rechnet niemand. Und doch wird es einen treffen. Wer am meisten Herzblut, Schweiss und Tränen in das Ziel investiert, hat mit Sicherheit die besten Chancen, am Ende der Saison den Ligapokal von Liga-CEO Claudius Schäfer überreicht zu bekommen.

Im vom Trainertrio Uli Forte, Sandro Chieffo und Davide Taini geleiteten Training wollte speziell Alain Nef mit einem engagierten Tackling gegen Nicolas Stettler gleich mal ein Zeichen setzen. Stettler konnte ausweichen und Trainer Forte gemahnte besorgt zu etwas mehr „Vorsicht“.

18 Spieler waren auf dem Platz in die Übungen involviert. Neben Nef konnten aus dem letztjährigen Team Oliver Buff, Cabral, Sangoné Sarr, Davide Chiumiento, Ivan Kecojevic, Cédric Brunner, Artjom Simonyan und Anthony Favre gesichtet werden. Dieser trainierte zuerst mit Taini separat, nahm danach aber als Feldspieler auch an Passübungen und Spielformen teil. Auch die langzeitverletzten Marco Schönbächler und Armin Alesevic waren mit dabei, müssen es in den Übungen aber natürlich noch etwas langsamer angehen lassen, als ihre Teamkollegen.

Franck Etoundi beobachtete das Training von der Seitenlinie aus. Die Ärzte hatten unterschiedliche Meinungen zu seiner Knieverletzung. Möglicherweise wird er versuchen, kommende Woche wieder auf den Platz zurückzukehren. Ob der Kameruner beim FCZ bleibt, ist noch nicht entschieden. Etoundi hat noch ein Jahr Vertrag und will in Zukunft wieder in der Nationalmannschaft dabei sein, wo sein Bruder Stéphane Mbia Etoundi Captain ist. Erste Priorität hat aber erstmal die Gesundheit – und wieder fit zu werden.

Nicht auf dem Platz, sondern in der Physio hielten sich an diesem Vormittag Gilles Yapi und Kevin Bua auf. Moussa Koné komme zudem etwas später aus dem Senegal, so hörte man. Burim Kukeli und Armando Sadiku könnten heute gegen Frankreich wie schon am Samstag gegen die Schweiz mit der Albanischen Nationalmannschaft an der EM wieder in der Startformation stehen.

Auf der Allmend Brunau hingegen folgte auch der bereits im letzten September aus Biel verpflichtete Antonio Marchesano den Anweisungen des Trainerteams und zeigte in den Spielformen gleich mal was für ein Zuckerfüsschen er als ehemaliger U20-Nationalspieler aus dem Tessin besitzt. Ebenfalls in Biel gespielt hat letzte Saison der vom FCZ ausgeliehene Innenverteidiger Mirlind Kryeziu. Der 1,90m grosse Innenverteidiger ist beim Trainingsauftakt unübersehbar. Zuletzt ausgeliehen, aber auf der Allmend Brunau nicht anwesend waren Marvin Graf (Wohlen), sowie Flavio Gautreaux und Davide Mariani. Diese letzteren beiden waren heute beim Trainingsauftakt in Schaffhausen dabei – der FCZ hat wohl sowohl beim einen wie beim anderen kein Interesse mehr. Mariani bleibt wahrscheinlich in Schaffhausen. Die Zukunft von Gautreaux ist ungewiss.

Sich dem Trainerteam um Uli Forte im Training aufdrängen können hingegen zur Zeit die letzjährigen U21-Leistungsträger Michael Kempter, Nicolas Stettler, Kilian Pagliuca, Vasilije Janjicic und Albin Sadrijaj. Zum Auftakt nicht dabei sind hingegen unter anderem Aldin Turkes oder Lulzim Salija.

Dass Philippe Koch, Aleksandr Kerzhakov und Vinicius den FCZ wohl verlassen werden, ist schon länger bekannt. Der neue Zenit-Coach Mircea Lucescu hat vor kurzem Kerzhakov beiläufig bereits als Kaderspieler von Zenit aufgezählt – definitiv entschieden ist dort aber noch nichts. Leandro Di Gregorio trainiert bei Liga-Konkurrent Winterthur mit. Wie der FCZ heute auf seiner Homepage vermeldet hat, wird zudem Leonardo Sanchez aus familiären Gründen seine Zelte in der Zwinglistadt wieder abbrechen. Yanick Brecher und Mike Kleiber sind weiterhin verletzt.

Bleiben schlussendlich noch drei Spieler: Nachwuchskeeper Novem Baumann, Maxime Dominguez und Anto Grgic. Letzterer hatte sich in der abgelaufenen Saison nicht unerwartet zum Stammspieler gemausert. Er könnte in der kommenden Saison im Team von Uli Forte noch mehr Verantwortung übernehmen, aber auch ein Transfer oder eine einjährige Ausleihe zu einem Super League-Klub (St.Gallen, Vaduz, Lausanne) sind denkbar.

 

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