FCZ – St.Gallen 1:2 – Highlights und Analyse

Die Torflaute ist vorbei, die Niederlagenserie noch nicht. Franck Etoundi trifft nach Basel auch gegen den FC St.Gallen, aber weil Goran Karanovic nach seinem Jokertor gegen YB (in Rekordzeit von 10 Sekunden) diesmal als Einwechselspieler sogar zwei Mal trifft, siegen am Ende die Ostschweizer. Der junge FCZ (Durchschnittsalter der Startformation: 23 Jahre) hatte mehr vom Spiel und auch ein Chancenplus, wie die Statistik nachweist: 12:5 Schüsse (davon 8:3 aufs Tor) und 5:2 Eckbälle. Es ist ein plastisches Beispiel für die These, dass Stürmer, welche einen Lauf haben, für jedes Team gold wert sind. Sangoné Sarr spielt bei seinem Début in der ersten Mannschaft, als wäre er schon immer dabei gewesen, auch wenn er schlussendlich mit seinem nicht angekommenen Pass im Mittelfeld am 1:1-Ausgleich des Gegners mitbeteiligt war. Trotzdem: der Senegalese bildete mit Cédric Brunner im Mittelfeld ein Duo, das ansatzweise durchaus an Yapi/Kukeli zu Beginn der Saison erinnerte. In der U21 haben die beiden bereits ein paar Spiele zusammen in der Dreierabwehrkette absolviert, und verstehen sich gegenseitig sehr gut. Die beiden taten dem Spiel des FCZ gut, und erlaubten es Christian Schneuwly auf einer offensiveren Position im Zentrum zu agieren. Dieser zeigte sich enorm spielfreudig und machte mit seinen direkten Weiterleitungen in die Tiefe das Spiel schnell. Alle seine guten Spiele für den FCZ hat Schneuwly bisher auf einer offensiven zentralen Position gemacht – so zum Beispiel auch schon im „Hinspiel“ zum Rückrundenauftakt in St.Gallen. Das Mannschaftsgefüge der Startformation war wieder deutlich ausgewogener als zuletzt, was sowohl der Defensive, wie auch der Offensive gut tat. Auch Nico Elvedi und Mike Kleiber auf der ungewohnten linken Seite machten eine starke Partie, Francisco Rodriguez und sein Bruder Roberto lieferten sich auf der rechten Zürcher Seite heisse Duelle. Ein Mal agierte Francisco in der zweiten Halbzeit zu zu ungestüm, was zur Chance von Mathys führte – ansonsten hatte er eher Vorteile im Direktduell.

Yassine Chikhaoui hatte zwar ebenfalls einige Offensivaktionen – es unterliefen ihm mit seiner fehlenden Handlungsschnelligkeit aber erneut viel zu viele unnötige Ballverluste im Mittelfeld. Eine solche allzu nonchalante Aktion Chikhaouis führte unter anderem dazu, dass Mike Kleiber mit seiner Rettungsaktion im Zweikampf Kopf und Kragen riskieren musste, dabei prompt vom Gegenspieler verletzt, gepflegt, mehr schlecht als recht nochmal auf den Platz zurückgekommen, und schliesslich ausgetauscht werden musste. In diese Phase fiel der 1:1-Ausgleich, welchem ein klares Stürmerfoul von Cavusevic (mit beiden Händen hat er Nef umgestossen) vorausging. Der am Boden liegende Nef lenkte den Ball unhaltbar für Brecher ins eigene Tor. Nichts Neues ist es, dass das SRF in ihrer Zusammenfassung dann dieses Foul als „harten Zweikampf“ durchgehen liessen, währenddessen es gleichzeitig schon sehr viel bösen Willen braucht, um lang und breit zu diskutieren, ob eine Sekunde nach Verlust des Schuhs bei Etoundis Treffer noch als „unmittelbar“ gelten könne. Schiedsrichter Paches Antwort war klar und richtig. Für Kleiber kam Mario Gavranovic in der Endphase rein, und damit ging die vorherige gute Balance im Team verloren. Meist blieben drei oder am Ende gar vier Stürmer vorne stehen und das Zürcher Mittelfeld konnte die Angriffe St.Gallens so nicht mehr bewältigen. Und da ausser Etoundi im Moment beim FCZ alle Zürcher Offensivkräfte im Abschluss harmlos agieren, konnte so am Ende dieses Vabanque-Spiels eigentlich nur St.Gallen noch zum Siegtreffer kommen.

FCZ – FCSG Direktduell

Der FCZ trifft heute mit dem FC St.Gallen auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen der Europa League-Plätze. Seit dem Wiederaufstieg der Ostschweizer 2012 konnte Zürich zu Hause gegen die Grünweissen nicht mehr gewinnen. Zuletzt gab es eine Serie von Unentschieden. Auch wenn ein Sieg das Ziel ist, müsste man aus Zürcher Sicht ein Unentschieden, mit dem man St.Gallen vorläufig auf Distanz halten könnte, wohl in der aktuellen Situation ebenfalls als kleinen Erfolg verbuchen. Nur kleine, aber sichere Schritte führen auf dem Weg wieder zurück nach oben. Nur Aarau hat in der Rückrunde bisher weniger Punkte geholt, als die beiden heutigen Kontrahenten St.Gallen und FCZ. Es ist das Duell des zweit- mit dem drittschlechtesten Rückrundenteam, wobeo die Espen zuletzt den Meisterschaftsaspiranten YB zu Hause schlagen konnten und personell aus dem vollen schöpfen können.

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Trainer Urs Meier hat beim FCZ hingegen viele gesperrte und verletzte Spieler auf seiner Liste. Speziell im Mittelfeld wird der FCZ daher mit einem jungen Team antreten, welches sich bisher vor allem in den Cupspielen hat aufeinander einstimmen können. Christian Schneuwly und Cédric Brunner haben beide auf der Achterposition bisher ihre besten Spiele im FCZ-Dress gemacht, und Nico Elvedi war auf der „Sechs“ trotz seines Missverständnisses mit Ivan Kecojevic vor dem 0:3 in Basel zusammen mit Stürmer Franck Etoundi bei der bitteren Niederlage der beste Zürcher gewesen. Yacine Chikhaoui kehrt in die Mannschaft zurück und wird in mehrerer Hinsicht gegen St.Gallen gefordert sein. Auch Amine Chermiti sollte wieder fit sein.

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Beim FC St.Gallen steht wie gegen YB Daniel Lopar zwischen den Pfosten, bevor dann in den kommenden Partien wieder Marcel Herzog das St.Galler Tor turnusgemäss hüten wird. Die Grünweissen haben mit Everton Luiz im defensiven Mittelfeld wieder eine bessere Balance gefunden und Mathys kann wieder auf seiner angestammten Position hinter der Spitze spielen, Aus dieser Sicht wäre es für die St.Galler wohl kaum ein Problem, wenn der einzige fragliche Mann, Albert Bunjaku, nicht eingesetzt werden könnte. Der formstarke Zürcher Roberto Rodriguez könnte erneut von Beginn weg auflaufen. Auf Zürcher Seite könnte sein jüngerer Bruder Francisco durchaus in der Startformation stehen, etwas wahrscheinlicher ist aber, dass dieser im Verlauf der Partie als Joker ins Spiel kommen wird.

 

Cyrill Bühler: „Der FCZ kann beides: kämpfen und spielen“

Cyrill Bühler ist im mit Spannung erwarteten Duell gegen St.Gallen zum zweiten Mal als Experte bei Züri Live dabei. Der Zürcher Eishockeyprofi beendet diesen Sommer verletzungsbedingt seine NLA-Karriere. Im Vorschauinterview mit Züri Live spricht der FCZ-Fan über Frechheit, Negativspiralen und lüftet das Geheimnis darüber, in welchem Zürcher Hockeyteam Fussball und der FCZ ein grosses Thema sind: beim ZSC oder bei Kloten?

Ost Side Story im Letzigrund

Mary und Tomy lernen sich an einem Dreh für einen Heineken Champions League-Werbeclip kennen. Die beiden kommen sich näher, als sie sich bei einem „Paul 02“ gegenseitig ihren Psychoknacks durch das stundenlange sinnentleerte Jubeln eingestehen. Als sie Wochen später erstmals herausfinden, in welche Fan-Utensilien man sie beim Werbedreh eigentlich eingekleidet hatte, bekommt die junge Beziehung erste Risse: „Sch…. Saaangaaaaaaller!“ und „Asoziale Zürcherin!“ sind noch die nettesten Ausdrücke, welche sie sich gegenseitig an den Kopf werfen. Die grosse Versöhnung soll dann aber ausgerechnet beim Spiel FCZ – St.Gallen im Letzigrund auf der Osttribüne stattfinden. Als die beiden im Tram auf dem Weg zu Stadion von einem „sogenannten Fan“ erfahren, dass es dabei um den Kampf um einen Europa League-Platz gehe, wo es im Gegensatz zur Champions League keinen Heineken-Konsumzwang gäbe, hellt dies die Stimmung ein erstes Mal merklich auf.

Aber wie wird der „Grüne“ Tomy reagieren, als der „Weisse“ Franck Etoundi in der 95.Minute den Ball zum 1:1-Ausgleich ins Netz stolpert? Und was ist an der plötzlichen Schwärmerei von Mary für einen gewissen Dani T. dran, welchen sie während dem Match auf der Trainerbank der St.Galler entdeckt, und der im Gegensatz zu Tomy die grüne Original Marken-Trainerjacke zu tragen scheint, und kein billiges Imitat aus Usbekistan? Mitkommentiert wird die Ost Side Story am Samstag ab 19:30 auf Züri Live von Cyrill Bühler, der seit seiner Zeit an der Seite eines aus der Region St.Gallen stammenden Captains beim ZSC als absoluter Orient-Experte gilt.

Medienspiegel: Canepa und Heusler in der „Fussball Arena“

Im Nachgang zum Spiel in Basel trafen sich die Präsidenten und Besitzer der beiden Klubs (Ancillo Canepa und Bernhard Heusler) bei Jontsch in der „Fussball Arena“ http://www.telezueri.ch/show-brack-ch-fussball-arena#praesidentenrunde zur Diskussion. In der Mausefalle – strategisch gelegen genau in der Mitte zwischen FCZ-Geschäftsstelle und Privatbüro der Familie Canepa. Züri Live vergibt Pluspunkte und Negativpunkte an die drei Diskussionsteilnehmer:

Minuspunkt Jontsch + Heusler: Explizit wird ausschliesslich von „unverbesserlichen Zürchern“ gesprochen und dass im Basler Sektor „weniger passiert“ sei. Gut, Zürcher haben angefangen, aber einer von drei Böllern kam aus der Muttenzerkurve und nach der Partie stürmten rund 200 Basler über die Haupttribüne Richtung Zürcher Fansektor und eskalierten die Situation.

Pluspunkt Canepa: Für die Beschreibung der sportlichen Situation, auch wenn eine Frage nicht beantwortet wurde. Warum ist diese ominöse „Negativspirale“ immer noch auf freiem Fuss, wenn sie solch Unbill anrichtet? Suchen, festnehmen, aburteilen! Jawohl!

Pluspunkt Canepa: „Wir sind ein Team und gehen zusammen durch die guten Zeiten und auch durch die schlechten Zeiten“. Nicht besonders kreativ, dafür aber umso wahrer.

Pluspunkt Heusler: „Das 1:3 müssen wir zählen lassen. Es wäre zu gefährlich, äussere Einflüsse die Ergebnisse bestimmen zu lassen.“ Gut zu wissen, dass es trotz der ganzen Hysterie im Schweizer Fussball Leute mit einem gewissen Verständnis und Weitblick in rechtlichen und Reglementsfragen gibt.

Minuspunkt Jontsch + Canepa: Chiumiento berührt mit angezogenem Bein und geringem Tempo Delgado leicht am Fuss. Dieser fällt mit grosser Theatralik. So ein im Verhältnis harmloses Foul, nach welchem Delgado auch sofort und ohne Probleme weiterspielen kann, mit der Attacke von Wieser zu vergleichen, ist schlichtweg absurd. Der Druck der Medien ist natürlich gross, aber trotzdem sollte auch Canepa vorsichtig damit sein, eigenen Spielern Gesundheitsgefährdung vorzuwerfen, wenn dies nicht der Fall ist. Sein Basler Antipode hätte das mit Sicherheit nicht getan.

Minuspunkt Heusler: Für die etwas gar starke rotblaue Brille bei der Beurteilung der Szenen rund um Gashis Rote Karte.  Wirft Rikan Simulation vor „an Chopf lange, und härewärfe“, dabei bleibt dieser stehen, als ihn Streller wegstösst, was bei Gashi bei Kecojevics Schubser nicht der Fall ist. Gashi hingegen greift Rikan an den Hals und stösst ihn heftig um.

Minuspunkt Jontsch: Am 13.Mai 2006 seien Fans aus der Muttenzerkurve rüber in den Zürcher Sektor gerannt „und umgekehrt“. Wenn Basel einen Titel gewinnt, stürmen die rotblauen Fans jeweils auf den Platz und feiern. Die FCZ-Fans wurden am 13.Mai hingegen von den Sicherheitskräften in einer Ecke eingekesselt, weil Basler, und nur Basler Fans über den Platz gestürmt waren und mit Faustschlägen, Tritten und Pyrofackeln Zürcher Spieler und Offizielle angegriffen haben. Der beinahe schon greise FCZ-Präsident Sven Hotz wurde zudem auf der Haupttribüne von einem Fan geschlagen. So wars.

Pluspunkt Heusler: Für die Klarstellung der Sicherheitssituation und finanziellen Voraussetzungen in Deutschland und in der Premier League: „Deutschland hat es nicht im Griff“. Das musste auch mal gesagt sein.

Pluspunkt Canepa: Die Problematik in der Zusammenarbeit mit der Polizei und Justiz an einem Beispiel überzeugend erklärt. Pflichtprogramm für alle, die immer schreien „die Klubs machen nichts“.

Minuspunkt Jontsch: „Gestern habe ich beim FCZ niemanden gesehen, der zu den Südkürvlern gegangen ist und versuchte, die Situation zu beruhigen“. Aufmerksames Betrachten der Einspieler in der eigenen Sendung würde völlig ausreichen. Denn da sieht man im Hintergrund schön, wie die ganze Zürcher Mannschaft in der Kurve steht, mit den Fans redet und Trikots verteilt.

Pluspunkt Heusler: Für die Bemühungen um die Wiederherstellung der Verhältnismässigkeit. Es ist zwar unglaublich, dass man dafür überhaupt einstehen muss, aber ja: alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich – auch Fussballfans.

Pluspunkt Jontsch: Merci für die Sendung ganz generell. Typische montägliche Verzweiflungstaten wie „Sportlounge gucken“ gehören definitiv der Vergangenheit an.

Schlussresultat

Canepa: 3:1

Heusler: 3:2

Jontsch: 1:4

FCZ: 1:5

FCB – FCZ 5:1 Highlights

FC Basel – FC Zürich 5:1 (2:0)
St. Jakob-Park – 32 042 Zuschauer – SR Amhof

Tore: 24. Gashi 1:0, 45+2. Embolo 2:0, 47. Embolo 3:0, 71. Etoundi 3:1, 78. Embolo 4:1, 88. Djimsiti (Eigentor) 5:1

Basel: Vaclik; Xhaka, Schär, Suchy, Safari (70. Callà);  Delgado (58. Elneny), Frei, Zuffi; Gashi, Streller (65. Traoré), Embolo

Zürich: Brecher; Nef, Kecojevic, Djimsiti; Philippe Koch, Chiumiento, Elvedi, Rikan, Kajevic (58. Maurice Brunner); Etoundi (81. Sadiku), Gavranovic (43. Schneuwly)

Von Manndeckung und anderen Illusionen

Im dritten Spiel zum dritten Mal in dieser Saison erzielte der im FCZ ausgebildete Shkelzen Gashi im Direktduell das richtungsweisende 1:0. Unter Trainer Bernard Challandes hatte der damalige Schweizer Juniorennationalspieler sich gegen Margairaz, César, Schönbächler und Staubli nicht durchsetzen können, hatte auch danach bei Schaffhausen, Bellinzona und Xamax meist Mühe bekundet. In der Challenge League beim FC Aarau holte sich Gashi dann mit 23 Jahren die Spielzeit und das Selbstvertrauen, um im Anschluss daran bei GC immer mehr in neuer (noch offensiverer) Rolle vor allem nach dem Abgang von Izet Hajrovic auch in der Super League richtig duchzustarten. Der nun für Albanien spielende Gashi wird in seiner ersten Saison beim FCB aller Voraussicht nach zum zweiten Mal hintereinander die Torschützenkrone in Muri bei Bern abholen können.

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Manndeckung oder Raumdeckung ist bei Standardsituationen defensiv immer wieder die grosse Streitfrage. Die entscheidenden Gegentore, welche der FCZ zuletzt gegen Luzern und in Basel kassiert hat, könnten als Lehrvideo für die Nachteile der Manndeckung dienen: es tun sich Lücken auf, in welche der Gegner vorstossen kann, und Gelegenheiten, den Ball zu klären, werden verpasst. Das Problem bei diesen Gegentoren war nicht, wie dies Reporter jeweils reflexartig zu kommentieren pflegen, dass die FCZ-Spieler „zu wenig nah am Mann“ gewesen sein sollen. Sie nahmen ihre Aufgabe jeweils sehr ernst – alle deckten die ihnen zugeteilten Gegenspieler so eng wie nur möglich. Aber Luzern und Basel haben einzelne Spieler in ihren Reihen, die in der Zweikampfführung dank ihrer Wendigkeit (Gashi) oder ihrer Kraft (Puljic, Embolo) ganz einfach besser sind. Wäre daher Raumdeckung und stärkere Orientierung auf den Ball das bessere Rezept? Möglich wärs – ein Patentrezept ist es aber sicherlich auch nicht, denn am Ende entscheidet so oder so in solchen Situationen die individuelle Qualität.

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So lag der FCZ zur Pause bereits mit 0:2 hinten, obwohl er in den ersten 45 Minuten eine gute Leistung gezeigt und mindestens ebenbürtig gewesen war. Wenn es um den FCZ geht, scheinen zudem die Fingerspitzen der Referees weiterhin wenig durchblutet und daher gefühllos zu sein. Nachdem Chikhaoui in Bern gegen die fiesen Tacklings Steffens von hinten zu wenig geschützt worden, und zuletzt mehrere strittige Hands- und Offsideentscheidungen zuungunsten des FCZ ausgefallen waren, fiel Schiedsrichter Amhof diesmal auf die grosse Theatralik Delgados nach der doch eher leichten Berührung am Fuss durch Chiumiento herein. Amhof wollte erst die Meinung des besser postierten Vierten Offiziellen Jacottet (notabene ein ehemaliges Mitglied der Muttenzerkurve!) wissen, als dieser aber die Situation als gelbwürdig einschätzte, interessierte Amhof diese Zweitmeinung dann schlussendlich doch nicht. Im zweiten Auswärtsspiel hintereinander flog damit beim FCZ der Captain bereits während der Ersten Halbzeit vom Platz. Von diesem Moment an kam viel Hektik in die bis dahin fair und fokussiert geführte Partie.

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Was gibt es positives zu berichten aus Basel? Nach 345 Minuten wurde die Torimpotenz durch Franck Etoundi nach einem schön vorgetragenen Angriff (von Etoundi selbst eingeleitet) gestoppt. Die Eckbälle wurden gegen Ende der Partie endlich besser, als diese von Christian Schneuwly (von rechts) und Nico Elvedi (von links) getreten wurden. Elvedi zeigte sowieso eine starke Leistung. Der FCZ bräuchte aber mindestens fünf oder sechs Spieler auf dem Level von Elvedi und Etoundi, um gegen den FC Basel ein Chance zu haben. Dass dann aber ausgerechnet Elvedi kurz nach der Pause das Missverständnis mit Kecojevic unterlief, welches zum 0:3 führte, zeigt, dass sich schlussendlich wirklich kein Spieler hundertprozentig von der Selbstkritik ausnehmen kann.

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Mit dem Werfen von Böllern und Pyrofackeln andere Menschen zu gefährden, ist nicht tolerierbar. Die Degradierung von „Piu“ Da Costa ins dritte Glied war offenbar für eine diesem nahestehende kleine Fan-Gruppierung der Anlass, sich in den letzten drei Partien vermehrt „Gehör“ zu verschaffen. Schon die stark an Demos der Zürcher Hausbesetzerszene erinnernden unschönen Begleitumstände des letztjährigen Marsches durch Bern vor dem Cupfinal zeigte, dass sich eine von der Südkurve nicht tolerierte Gruppierung wieder in ihrem Umfeld einzunisten versucht. Solche Situationen gab es in früheren Zeiten auch schon einmal, zum Beispiel 2009, und sie konnten durch „Selbstregulierung“ der Kurve weitgehend gelöst werden. Ob die Kurve diesmal ebenfalls in der Lage ist, den Sicherheitskräften die Arbeit abzunehmen, ist zur Zeit offen. Eines muss aber bei aller Hysterie immer klar bleiben: jeder Mensch ist für seine eigenen Taten verantwortlich. Der FC Zürich kann sich genausowenig wie irgendein anderer Sportklub, Popstar oder Celebrity seine Fans aussuchen. Fan-sein ist eine individuelle Entscheidung genauso wie ein Stadionbesuch. „Züri Live“ ist darum weiterhin strikt gegen jedwelche Kollektivbestrafung von Fussballklubs und Zuschauern von Fussballspielen. Denn dies ist eines demokratischen Rechtsstaates unwürdig.

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