Das neue Sion zu Gast im Letzigrund

Der FCZ trifft im Letzigrund auf einen komplett runderneuerten FC Sion, welcher nach der Winterpause überzeugt, und auch bei der bisher einzigen Niederlage (2:3 bei YB) mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte. Speziell macht die Partie unter anderem der Umstand, dass hier auch eine „Hauptprobe“ für den Cuphalbfinal stattfindet, genauso wie gleichentags bei St.Gallen – Basel.

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Gegen Sion wird Erich Föllmi die Partie als Züri Live-Experte mitkommentieren, Er äussert sich im Vorfeld der Partie am Rande des Freitag-Trainings zu Themen wie Trainingsweltmeistern, den Medien und warum der FCZ in diesem Jahrhundert gegen den FC Sion eine so gute Bilanz hat…

Nico Elvedi ist nach seinem Infekt wieder zurück im Training. Ob es aber bereits für das Aufgebot gegen Sion reicht, ist noch nicht sicher. Fraglich sind ebenfalls weiterhin Chiumiento, Kukeli und Etoundi. Der in Vaduz gesperrte Ivan Kecojevic kehrt wieder ins Team zurück. Oliver Buff wird entweder auf der Ersatzbank Platz nehmen, oder einen Mittelfeldspieler oder Stürmer aus der Startelf verdrängen. Vielleicht wird auf rechts Philippe Koch an Stelle von Francisco Rodriguez eine Chance in der Startelf erhalten.

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Mit der Verpflichtung des erfahrenen Trios Zverotic, Salatic und Ziegler hat der FC Sion in der Winterpause die Mannschaft enorm verstärkt. Die wichtigste „Neuverpflichtung“ ist aber wohl der wiedererstarkte Andris Vanins zwischen den Pfosten, eine Position, die in letzter Zeit bei den Wallisern eher eine Schwachstelle gewesen war, und der meist jungen Abwehr nicht genügend Sicherheit geben konnte. Dies gibt Trainer Tholot die Möglichkeit, neben Ndoye oder Lacroix weitere Talente aus der eigenen Jugendschmiede wie Follonier oder Edimilson Fernandes zu forcieren. Der Cousin von Nationalspieler Gelson Fernandes wird allerdings in Zürich gesperrt, und möglicherweise durch Carlitos ersetzt werden, welcher vor Wochenfrist in Bern als Einwechselspieler wohl das Tor des Jahres erzielt hat.

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Vaduz – FCZ 2:2 Analysen

Statistik:

Tore: 2 – Nef, Gavranovic

Torchancen: 8  – Chermiti (3), Rodriguez (2), Sadiku, Schönbächler, Djimsiti, Gavranovic

Vorlagen (zu Toren und Torchancen):  Schönbächler (2), Nef, Buff, Chikhaoui

Top-Aktionen: 10 – Da Costa (3), Buff (3), Schönbächler (2), Chikhaoui, Kajevic

Noten (Skala 1-10):

Präsenz: 4

Spielfreude: 5

1 vs. 1: 3

Solidarität: 5

Zielstrebigkeit: 6

Standards: 7

Best Player: David Da Costa

Da Costa (7); Nef (5), Buff (6), Djimsiti (6); Rodriguez (6) (83. Rikan (5)),  Schneuwly (4),  Chikhaoui (5), Kajevic (5), Schönbächler (5);  Sadiku (4) (68. P.Koch (5)), Chermiti (3) (80. Gavranovic (6)).

Der FC Vaduz versuchte den Umstand des in die Verlängerung gegangenen Cupderbies des FCZ unter der Woche auszunutzen und gab zu Beginn gleich Vollgas und war die bessere Mannschaft. Der FCZ konnte sich in der ersten halben Stunde kaum einmal aus der Umklammerung des Teams von Giorgio Contini lösen. Erst vor der Pause kam der FCZ besser ins Spiel. Auch in der zweiten Halbzeit liessen die nun etwas nachlassenden Vaduzer lange Zeit wenig zu. In der Schlussphase hatte der FCZ dann aber genug Torchancen, um die Partie ganz zu entscheiden. Zwei davon konnten genutzt werden – Verteidiger Alain Nef nickte erst einen butterweichen Buff-Freistoss zu seinem ersten Tor seit mehr als anderthalb Jahren ein, und lieferte zum 2:1 des eingewechselten Gavranovic die Vorlage. Dazwischen hatte Nef allerdings auch beim 1:1 von Vaduz durch Schürpf das Offside aufgehoben, und Gavranovic eine hundertprozentige Torchance, eine Art Penalty aus zentraler Position vergeben.

Ivan Kecojevics Routine war im Abwehrzentrum schwierig zu ersetzen, Oliver Buff machte seine Sache dort aber insgesamt gut. Seine Spieleröffnung und Passquote beim ersten Pass von hinten heraus war ganz stark, er konnte auch den einen oder anderen Zweikampf gewinnen und beim 1:0 zeigte er seine Stärke bei Standards. Bei der Grosschance von Schürpf und beim postwendenden 2:2-Ausgleich durch Sutter zeigte sich aber noch etwas die Unerfahrenheit und das etwas zu optimistische Zweikampfverhalten Buffs, auch wenn das 2:2 Sutters aufgrund seines Handspiels nicht hätte zählen dürfen. Die Standards wurden auch in Vaduz insgesamt gut getreten und die Zielstrebigkeit Richtung Tor war ebenfalls weitgehend vorhanden. Ohne einen Etoundi, Kukeli, Elvedi oder Kecojevic stimmte aber insgesamt die Balance im Team nicht, es fehlte einiges an Zweikampfqualitäten und Laufvermögen. Gerade die Stürmer Sadiku und Chermiti konnten zu wenig dazu beitragen, die lange Zeit anhaltende Umklammerung von Vaduz an vorderster Front mit Forechecking aufzubrechen.

FCZ – Vaduz 2:2 Highlights

FC Vaduz – FC Zürich 2:2
Rheinpark – 4216 Zuschauer – SR Studer

Tore: 74. Nef 0:1, 83. Schürpf 1:1, 86. Gavranovic 1:2, 87. Sutter 2:2

Vaduz: Jehle; Von Niederhäusern, Stahel, Grippo, Aliji, Hasler, Muntwiler (80. Kuzmanovic), Ciccone, Lang (69. Sutter), Neumayr (89. Burgmeier), Schürpf

Zürich: Da Costa; Nef, Buff, Djimsiti; Schneuwly, Kajevic; Rodriguez (84. Rodriguez), Chikhaoui, Schönbächler; Chermiti (80. Gavranovoc), Sadiku (68. Philippe Koch)

FCZ mit Abwehrsorgen in Vaduz

Der FCZ hat bisher in sechs Meisterschaftsduellen gegen den FC Vaduz noch nie einen Punkt abgegeben. Von den fünf Meisterschaftsspielen, in denen Vaduz in dieser Saison mehr als zwei Tore erhalten hat, waren zwei gegen den FCZ. Vieles lief in diesen zwei Partien für den FCZ – zum Beispiel beim 3:0 im Letzigrund das Tor gleich mit dem ersten eigenen Angriff nach einer verpatzten Anfangsphase und der anschliessenden Roten Karte gegen Simone Grippo. Ausserdem traf das Team von Trainer Urs Meier im Juli und Anfang Oktober in einer Phase auf die Rheintaler, in welcher diese noch nicht hundertprozentig gefestigt waren. Zuletzt hat sich das Team von Giorgio Contini kontinuierlich gesteigert, und lässt namhafte Konkurrenten im Abstiegskampf wie Grasshoppers, Luzern oder Sion gehörig ins Schwitzen geraten.

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Trainer Urs Meier hat in der Abwehr ein paar knifflige Fragen zu lösen. Ivan Kecojevic ist gesperrt, was sicherlich für den FCZ ein wesentlicher Verlust darstellt, denn der Montenegriner hat sich im Verlauf der Saison deutlich gesteigert und ist mittlerweile einer der konstantesten Akteure im Team. Gleichzeitig fällt Nico Elvedi weiterhin krankheitshalber aus, und Raphaël Koch ist natürlich ebenfalls nicht verfügbar. Abwehralternative Kukeli laboriert weiterhin an Rückenproblemen herum. Gut möglich, dass der angeschlagene Alain Nef auf die Zähne beissen wird. Andernfalls wäre eine mögliche Abwehr mit dem letzten Aufgebot Philippe Koch – Djimsiti – Alesevic doch etwas gar improvisiert.

Denkbar deshalb auch, dass Trainer Urs Meier gar auf eine Viererabwehr umstellen und wie in Mönchengladbach den zuletzt im offensiven Mittelfeld sehr gut spielenden Oliver Buff in die Innenverteidigung zurückziehen wird. Buff, welcher immer noch mit einer Maske spielt, hat in seinen zwei Einsätzen seit der Nasenbeinverletzung wieder Kopfbälle gespielt, allerdings war er nicht in harte Kopfballduelle im Strafraum involviert. Auf dem Flügel könnte sich eine Chance für entweder Maurice Brunner oder Mike Kleiber auftun. Brunner hat wohl den Vorteil, dass er auf links besser zurecht kommt, und daher eher den immer noch leicht angeschlagenen Schönbächler ersetzen könnte. Im Sturm hingegen ist die Konkurrenz gross, und daher hätte Mario Gavranovic selbst wenn er bereits die Luft für 90 Minuten hätte einen Platz in der Startformation nicht auf sicher. Der Teileinsatz im Cupderby war aber für ihn vor allem auch psychologisch wichtig als Etappe auf dem Weg zurück von seiner langwierigen Verletzung.

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Der FC Zürich hat mit Franck Etoundi vorne wie kaum ein anderes Team der Liga einen Fixpunkt, eine Anspielstation, einen Fuss in der Tür der gegnerischen Abwehr, der den Ball auch in grosser Bedrängnis annehmen, behaupten und für aufrückende Mitspieler ablegen kann. Der FC Vaduz ist von der offensiven Spielanlage her das pure Gegenteil. Giorgio Contini mag es wie sein langjähriger Chef Murat Yakin am liebsten, ganz ohne klassischen Mittelstürmer zu spielen. Diejenigen Spieler, welche die Tore erzielen sollen, stossen meist aus Halbpositionen mit den richtigen Laufwegen an die Strafraumgrenze oder in den Strafraum vor, das Flügelspiel ist sehr wichtig, genauso wie die Standards, wo die Vaduzer eine spezielle Stärke haben. Zuletzt wurde der polyvalente Captain Franz Burgmeier (in den letzten Jahren meist Linksverteidiger oder linker Aussenläufer) wieder einmal in der vordersten Reihe eingesetzt und zeigte auch gleich seine immer noch grosse Torgefährlichkeit.

FCZ – GC 1:0 n.V. Analysen

Statistik:

Tore: 1 – Rodriguez

Torchancen: 11  – Schönbächler (3), Djimsiti (2), Buff (2), Nef, Etoundi, Chikhaoui, Kajevic

Vorlagen (zu Toren und Torchancen):  Etoundi (4), Buff (2), Schönbächler (2), Kecojevic

Top-Aktionen: 6 – Schönbächler (4), Da Costa, Etoundi

Noten (Skala 1-10):

Präsenz: 8

Spielfreude: 6

1 vs. 1: 6

Solidarität: 7

Zielstrebigkeit: 6

Standards: 6

Best Player: Marco Schönbächler

Da Costa (7); Nef (5), Kecojevic (5), Djimsiti (5); Rikan (6) (72. Rodriguez (8)),  Kajevic (5), Schneuwly (6),  Schönbächler (8); Buff (7) (90. Gavranovic (5)); Chikhaoui (6), Etoundi (8) (106. P.Koch (5)).

Präsenz, Spielfreude, Zweikämpfe und Zielstrebigkeit waren im Cup-Derby deutlich besser, als am Samstag gegen Aarau. In der Einzelbewertung haben sich im Vergleich zum Aarau-Spiel vor allem der eingewechselte Rodriguez und Chikhaoui gesteigert. Schönbächler, obwohl am Tor nicht direkt beteiligt, war im fünften Rückrundenspiel zum zweiten Mal der Best Player, nicht nur mit Offensiv-, sondern auch dank Defensivaktionen. Der von GC-Verteidiger Wüthrich während der ganzen Partie beharkte Franck Etoundi erhält mit seinen vier Vorlagen (davon die entscheidende in der Verlängerung, als er bereits angeschlagen war) genauso wie Schönbächler und Torschütze Rodriguez die Note 8 auf einer Skala von 1-10.

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