Palsson, Maouche, Pa Modou débutieren bei erster Testspielniederlage

In der vierten Testpartie der Saisonvorbereitung 2017/2018 fährt der FCZ mit 1:2 gegen den Deutschen Zweitligisten Sandhausen die erste Niederlage ein – genau mit dem gleichen Resultat hatte Luzern zuvor gegen diesen Gegner verloren. Mit der Ersten Halbzeit war anschliessend an die Partie Trainer Uli Forte nicht zufrieden:

Zwar begann diese ausgezeichnet mit einer Zürcher Druckphase und der Führung bereits in der 2. Minute gegen diejenige Mannschaft, die in der abgelaufenen Saison von allen Teams der 2.Bundesliga aus dem Spiel heraus am wenigsten Gegentore kassiert hat. Fabian Rohner hatte den Turbo gezündet und den Ball an die Strafraumgrenze getrieben und dann wie bei einem 4x100m Rennen den ebenfalls nicht zu bremsenden Moussa Koné als „Schlussläufer“ in den Strafraum lanciert.

Der FCZ schaffte es aber nicht, den Schwung aus dieser Anfangsphase mitzunehmen und überliess stattdessen Sandhausen die Initiative. Die Badener dominierten in der Folge die Erste Halbzeit und glichen wenn auch in der Entstehung etwas glücklich, aber sicherlich verdient, mit einem abgefälschten (und für Vanins unhaltbaren) Weitschuss aus 20 Metern genau in die rechte obere Ecke zum 1:1 aus. Zur Halbzeit wechselten beide Trainer (praktisch) komplett. Der FCZ war nun die etwas bessere Mannschaft (obwohl bei Sandhausen in der Zweiten Halbzeit mehr Stammspieler auf dem Platz standen), das Chancenverhältnis glich sich aus, es gab aber weiterhin nur wenige Tormöglichkeiten. Die besten vergaben Frey nach guter Vorarbeit von Winter aus kurzer Distanz und spitzem Winkel gegen Sandhausen-Keeper Schuhen und Bangura mit einem Kopfball an die Latte. Das Siegestor erzielte am Ende aber Sandhausen. Nach einem fairen Tackling von Cédric Brunner, der im eigenen Strafraum den Ball spielte, zeigte der Schiedsrichter zum Erstaunen aller auf den Punkt. Höler liess sich aus 11 Metern nicht zwei Mal bitten.

Gleich drei Jungs kamen beim FCZ in Auswärtstrikots zu ihrem Début. In der 1. Halbzeit agierte Victor Palsson halbrechts neben dem zentral spielenden Gilles Yapi und Izer Aliu (halblinks) in einem Mittelfeld, welches mit der Raum- und Aufgabenverteilung Mühe bekundete. Palsson agierte in den meisten Aktionen solide – nicht mehr und nicht weniger – und brachte eine gewisse Physis ein. Yapi und Aliu spielten nach einem intensiven Morgentraining von zwei Stunden bei weitem nicht auf dem Niveau wie noch beispielsweise gegen Thun. Auch bei Alain Nef schien das Morgentraining seine Spuren hinterlassen zu haben, und am Ende der Halbzeit humpelte er dann sogar noch nach einem Zweikampf im Mittelfeld mit Problemen am linken Knie vom Platz.

Nach der Halbzeitpause feierten ihrerseits Pa Modou Jagne und Yassin Maouche ihre ersten Einsätze im FCZ-Trikot. Pa Modous Auftritt war ganz ordentlich, während Maouche zwar seine Kreativität nach vorne andeutete, im allgemeinen aber vor allem noch Probleme mit der Physis und dem Tempo des Gegners hatte. Der junge Franzose aus der Region Genf zeigte sich in seinem ersten Interview beim FCZ angesichts des Trainingsrückstandes zufrieden mit seiner Leistung, sieht seine Stärken im Dribbling sowie im Passspiel, und sprach zudem kurz über seinen Transfer von Servette: „Es war kompliziert…“.

Der ebenfalls zur Halbzeit eingewechselte Adi Winter zeigte sich wie immer auch in einem Testspiel ehrgeizig. Am konstantesten im positiven Sinne setzt sich in dieser Vorbereitung aber bisher der nach Izer Aliu Zweitjüngste in Szene: Maren Haile-Selassie kann auf seiner linken Seite nichts erschüttern. Erneut etwas zu wenig Durchschlagskraft ging aber in der Zweiten Halbzeit von der Zentralen Offensive mit Dwamena, Frey und später Pagliuca aus.

Der FCZ hat am kommenden Sonntag 16.Juli um 17 Uhr in Ruggell (Liechtenstein) gegen den Türkischen Süper Lig-Aufsteiger Göztepe Izmir ein weiteres Testspiel geplant. Göztepes Mittelfeldspieler Murat Akin ist bereits zum achten (!) Mal mit einem Verein von der Zweiten in die oberste Türkische Liga aufgestiegen. In der Schweiz gelang ihm dies mit dem FC Wil letzte Saison aber nicht. Ausserdem ist bei den sich in Österreich im Trainingslager befindlichen Türken auch Ex FCZ-Stürmer Adis Jahovic engagiert.

SV Sandhausen – FC Zürich 2:1 (1:1)

Tore: 2. Koné (Rohner) 0:1, 13. Vollmann 1:1; 81. Höler (Penalty) 2:1.

Sandhausen: Knaller (46. Schuhen); Gipson (46. Klingmann), Kister (46. Seegert), Karl (46. Knipping), Rossbach (46. Paqarada); Stiefler (46. Kulovits), Zenga (46. Linsmayer); Daghfous (46. Ibrahimaj), Vollmann (46. Aygünes), Born (46. Derstroff); Wooten (46. Höler).

FC Zürich: Vanins; Nef (46. Brunner), Kukeli (46. Bangura), Sadrijaj (46. Pa Modou); Rohner (46. Winter), Yapi (46. Sarr), Rodriguez (46. Haile-Selassie); Palsson (46. Rüegg), Aliu (46. Maouche); Koné (46. Dwamena), Frey (69. Pagliuca).

Bemerkungen: FCZ in den neuen Auswärtstrikots – Débuts von Palsson, Maouche und Pa Modou – Comeback von Sarr – Voser (angeschlagen) und Cavusevic (Vaterfreuden) aktuell nicht im Training – Alesevic als verletzt gemeldet, aber mit der Mannschaft dabei – Baumann nicht eingesetzt – Brecher nicht im Matchaufgebot mit einem Spezialtraining vor Ort – verletzt: Schönbächler, Marchesano, Kempter, Kryeziu.

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Nach Maouche auch Cadamuro zum FCZ?

Michael Frey, Pa Modou Jagne, Victor Palsson, Yassin Maouche und Stand heute auch Izer Aliu, Maren Haile-Selassie, Kilian Pagliuca und Albin Sadrijaj – das FCZ-Kader wurde im Hinblick auf die kommende Saison nach den Abgängen von Buff, Kecojevic, Stettler, Chiumiento (und Kleiber) in der Breite verstärkt. Das ist wohl aber noch nicht das Ende. Gerüchteweise soll noch ein Transfer getätigt werden, und dies wohl auf der Innenverteidigerposition. Ayoub Abdelloui (24) von USM Algier wurde von einer Algerischen Quelle ins Spiel gebracht. Wahrscheinlicher erscheint aber die Verpflichtung von dessen 29-jährigem Landsmann Liassine Cadamuro (Servette) – wie Maouche ein Franzose mit Algerischen Wurzeln. Dieser gehört zum erweiterten Kreis der Algerischen Nationalmannschaft, hat unter anderem im Januar am Afrika Cup ein Spiel bestritten. Abdelloui hat bisher „nur“ in der U23/Olympia-Mannschaft gespielt und wartet noch auf sein erstes A-Team Aufgebot.

Auf der Website des Servette-Fanklubs Maroons wurde schon vor ein paar Tagen vom Interesse des FCZ (und Luzerns) an Linksfuss Cadamuro berichtet. Nach Einschätzung des Autors jener Seite würde Servette seinem in der Challenge League soliden und kopfballstarken Abwehrmann bei einem guten Angebot keine Steine in den Weg legen. Dies obwohl die Genfer das klare Ziel „Aufstieg“ ausgegeben haben und nach dem Abgang von Rodrigues zu Thun auf der Innenverteidigerposition einen Engpass erleiden würden. Bereits zum Trainingsstart hatte Servette-Trainer Meho Kodro gegenüber der Tribune de Genève geäussert, dass die Personalie Cadamuro noch offen sei – „er könnte ein Angebot erhalten“.

Rohner Lichtblick bei zurückhaltendem Trainingslageraufgalopp

Der FCZ spielt zum zweiten Mal hintereinander 1:1. Die Partie gegen den Ligue 1-Aufsteiger in Haguenau im Elsass war weniger intensiv, als noch das Duell gegen Thun. Für Strasbourg (unter anderem mit Ex-Xamax/YB-Verteidiger Kader Mangane) war es das erste Testspiel, der FCZ ist unterwegs ins Trainingslager in Oberstaufen. Wie schon gegen die Berner Oberländer liess Trainer Uli Forte die Mannschaft erneut im 3-5-2 antreten. Die Zielstrebigkeit fehlte aber weitgehend im Zürcher Spiel.

Für Unruhe beim Gegner und den Strasbourg-Fans auf der Tribüne sorgte in erster Linie der in der 2. Halbzeit eingesetzte Fabian Rohner, der mit seinen Turboantritten für den ein oder anderen erstaunten Aufschrei sorgte. Das Sturmduo Frey/Cavusevic konnte aber wenig mit den Bällen anfangen – einmal vergab Cavusevic, der zusammen mit Frey alleine vor dem Torhüter stand, die Möglichkeit auf klägliche Art und Weise, wie das gerade in Testspielen bei ihm zur Gewohnheit geworden ist. Bangura und Sadrijaj spielten als Einzige über die vollen 90 Minuten – zu mehr als einem 45 Minuten-Einsatz kamen ansonsten noch Rüegg und Pagliuca.

Aus dem FCZ-Tross ist Reha-Trainer Patrick Amstutz in Zürich geblieben, um auf der Allmend Brunau Armando Sadiku und Artjom Simonyan zu betreuen. Der Leiter Sport Thomas Bickel wird dieser Tage auch nicht immer bei der Mannschaft sein können. In der Gerüchteküche wird heute der Isländische Mittelfeldspieler Victor Palsson (26, sechs Testländerspiele) vom Dänischen Absteiger Esbjerg als möglicher FCZ-Neuzugang am heissesten gehandelt. Zurück aus Berlin ist Adrian Nikci – der Ustermer, welcher 10 Jahre für den FCZ gespielt hat, ist aktuell bei Stadtrivale GC im Test.

Strasbourg – FC Zürich 1:1 (0:0) 

Tore: 72. Liénard 1:0; 73. Rodriguez 1:1.

Strasbourg:  Oukidja (46. Hilaire) – Lala (46. Seka), Mangane (46. Caci), Salmier (46. Aaneba), Martinez (70. Salmier) – Gonçalvez (46. Zohi), Nogueira (46. Grimm), Aholou (46. Ndoye), Bahoken (46. Liénard) – Sacko (46. Pouyé), Blayac (46. Da Costa).

FCZ: Brecher (46. Baumann); Brunner (46. Nef), Bangura, Sadrijaj; Winter (46. Rohner), Kukeli (46. Yapi), Haile Selassie (46. Rodriguez); Rüegg (68. Pagliuca), Pagliuca (46. Aliu); Koné (46. Cavusevic), Dwamena (46. Frey).

Gelbe Karten: 61. Rohner, 81. Aaneba.

Nicht eingesetzt: Vanins, Pa Modou.

Angeschlagen/Geschont: Voser, Alesevic, Sarr.

Verletzt: Kryeziu, Kempter, Schönbächler, Marchesano.

Pa Modou, Dwamena und Sadiku auf der Allmend – Aufbruch ins Trainingslager

Kurz vor dem Aufbruch ins Trainingslager bestritt die nach den Verletzungsausfällen des Wochenendes (Kempter, Schönbächler, Marchesano – allen gute Besserung!) Übriggebliebenen eine längere Trainingseinheit am Nachmittag. Zumindest Cédric Brunner ist von seinen Bauchbeschwerden wieder genesen. Und erstmals mit dabei: Neuling Pa Modou Jagne, der ablösefrei von Sion zum FCZ gewechselt ist und anschliessend Züri Live das erste Interview im FCZ-Dress gab:

Beim „7 vs. 3“ bildete sich auf der einen Seite die Gruppe der Jungen und auf der anderen die Afrikaner zusammen mit den Routiniers. Zu spüren war: die Gruppe der Afrikaner ist mittlerweile so gross geworden, dass sie zunehmend die Teamkultur prägt – wie es zur Zeit aussieht, im positiven Sinne mit einer gewissen (Spiel-)Freude. Winter, Nef und Kukeli schienen sich auf jeden Fall in dieser Gruppe wohl zu fühlen. Raphael Dwamena ist von seinem ersten Länderspieltrip zurück. Zuerst der erfolgreiche Auftakt mit dem 5:0-Sieg im Afrika Cup-Qualifikationsspiel gegen Äthiopien mit zwei Dwamena-Toren, dann die Freundschaftsspiele in den USA gegen die B-Teams von Mexico (welches gleichzeitig noch am Confederations Cup engagiert war) und USA mit einer 0:1- und 1:2-Niederlage.

In allen drei Spielen war Dwamena in der Startformation neben Asamoah Gyan (Äthiopien, USA) oder Abdul Majeed Waris (Mexiko). „ESPN“ bewertete den Auftritt von „Rapha“ gegen die USA folgendermassen: „The FC Zurich striker didn’t get a lot of opportunities for goal but his hold-up and link-up play with the forwards was brilliant. As the midfield struggled to provide the required support for the front two, he dropped deep and run at defenders, often to good effect. 6/10“

Ebenfalls vor Ort auf der Allmend Brunau in FCZ-Trainingsausrüstung war Armando Sadiku. Er nimmt aktuell nicht am regulären Trainingsbetrieb teil, machte einen Waldlauf und gesellte sich anschliessend kurz zu den ehemaligen Kollegen und unterhielt sich ein wenig mit dem einen oder anderen, speziell Kukeli. Gegenüber Züri Live äusserte er sich nur unverbindlich.

Morgen Dienstag Abend spielt der FCZ auf dem Weg ins Trainingslager im allgäuischen Oberstaufen um 19 Uhr im Elsass (Hagenau) gegen Ligue 1-Aufsteiger Strasbourg – ein ähnlicher Härtetest wie kürzlich der FC Thun. Voraussichtlich gibt es diesmal keinen Live Ticker auf Züri Live-Twitter.

sadrijaj-rodriguez-zweikampf-training-fcz-1707Rodriguez und Sadrijaj im Zweikampf

aliu-haile-selassie-training-fcz-1707Aliu beobachtet, was Haile Selassie mit dem Ball macht

pagliuca-fcz-training-25-1707Kilian Pagliuca muss seinen Platz noch finden

sadiku-drink-sein-erstes-training-fcz-1707Dabei, aber nicht mittendrin: Armando Sadiku

Guter Test im Simmental getrübt durch zwei Verletzungen

Drei verletzte Spieler innerhalb von zwei Tagen beim FCZ! Nachdem sich Michael Kempter im Training eine Kreuzbandverletzung zugezogen hatte, erwischt es strafraumszene-zuercher-strafraum-erlenbach-test-thun-fcz-1707im Testspiel gegen Thun Antonio Marchesano und Marco Schönbächler. Bereits in der 9. Minute wurde der Tessiner Mittelfeldspieler mit einer Muskelverletzung vom Platz getragen. Nach der Partie meinte er gegenüber Züri Live, „es sieht nicht gut aus“. Noch schlimmer steht es aber wohl um Marco Schönbächler. Dieser hatte sich bei Marchesanos Ausfall eingelaufen, kam zwei Minuten später ins Spiel und übernahm die Position im zentralen offensiven Mittelfeld. In der 30.Minute knickte der Urdorfer in der Nähe der Spielerbank weg, man hörte den Knall. Mit viel Eis auf dem Rechten Knie wurde er ebenfalls von den Zürcher Betreuern weggetragen und durch Kevin Rüegg ersetzt.

Man muss dabei betonen, dass die Partie im Allgemeinen zwar intensiv, aber keineswegs unfair oder überhart geführt wurde. In den ersten zehn Minuten kam der FCZ kaum aus der eigenen Hälfte raus – auch in der Folge blieb Thun spielbestimmend, aber die Zürcher konnten sich immer besser aus der Umklammerung lösen und erspielten sich eine Reihe von Konterchancen – meist über die rechte Seite mit Michael Frey und dem schnellen Fabian Rohner. Der Ball landete dann in der Regel über mehrere facchninetti-einwurf-erlenbach-thun-fcz-test-1707Stationen links im Strafraum, wo Roberto Rodriguez jeweils am Tor vorbei schoss. Die beste Einschussmöglichkeit vergab Dzengis Cavusevic in der 29. Minute mit einem Kopfball aus kurzer Distanz nach einer wunderbaren Schönbi-Flanke von der linken Eckfahne – nur eine Minute später ging es beim FCZ-Flügel nicht mehr weiter. Der doppelte Verletzungsausfall ging nicht spurlos an der Forte-Truppe vorbei. Die Schlussphase der Ersten Halbzeit gehörte Thun. Nachdem Vanins einen Spielmann-Abschluss aus kurzer Distanz nach Nef-Fehler noch pariert hatte, war er praktisch chancenlos gegen den wuchtigen Kopfball Norman Peyrettis in der 40.Minute nach idealer Freistossflanke Facchinettis mit links von der rechten Seite. Der Thuner Linksverteidiger ist zur Zeit der wohl beste Standardschütze und Flankengeber der Liga.

Mit Beginn der Zweiten Halbzeit konnte sich das Letzigrund-Team dann aber wieder deutlich steigern und war bis zum Ende der Partie spielbestimmend. Dies mit einem jungen Team: Brecher war nun im Tor (und machte sein Sache gut), Rüegg und Aliu agierten im Mittelfeld, Koné im Sturm, und zwischen der 61. und 70.Minute wurden auch noch Haile Selassie, Sadrijaj und Pagliuca eingewechselt. Da Uli Forte deutlich mehr Wechsel vornahm, als sein Gegenüber Marc Schneider (neun vs. vier), waren seine Jungs im Zweiten Durchgang im Durchschnitt frischer. Thun hatte erst gerade am Vortag gegen Köniz (2:2) getestet – von den möglichen Stammspielern kamen dort Faivre, Glarner, Lauper, Tosetti und Sorgic von Beginn weg zum Einsatz. Gegen den FCZ begann dann eine komplett andere Elf.

Der verdiente Ausgleich fiel in der 83. Minute. Der flinke Haile Selassie hatte auf der linken Seite am Strafraum einen Freistoss erzwungen – Winter brachte nach-tor-bangura-test-fcz-thun-erlenbach-simmental-1707diesen mit rechts in den Strafraum – der Abpraller in der Thuner Abwehr setzte auf dem Boden auf und konnte von Umaru Bangura platziert per Kopf in die linke Ecke verwandelt werden. Während der ganzen Partie spielte der FCZ in einem offensiv ausgerichteten 3-5-2. Speziell Izer Aliu (spielte durch), der letzte Saison eher stagniert hatte, setzte klare Zeichen, dass er wieder da und ein ernsthafter Kandidat ist – auch Rohner und Haile Selassie zeigten auf den Flügeln eine gute Partie, Rüegg agierte gewohnt souverän, auch wenn er weiterhin ab und zu auf diesem Niveau noch leichte Aufmerksamkeitsdefizite zeigt, „Testspielkönig“ Koné (9 Tore, 11 Assists letzte Saison) kämpfte hingegen etwas unglücklich. Frey konnte sich vorne in der Abschlusszone selten durchsetzen, setzte aber zwei-/dreimal seine Mitspieler gut in Szene. Von den Routiniers muss man speziell Gilles Yapi hervorheben, der über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand und als Schaltzentrale durch und durch eine starke Partie ablieferte. Obwohl der FCZ insgesamt eine gute Leistung zeigte, wurde ihm gleichzeitig vom FC Thun aufgezeigt, wie hoch die Latte in der Super League liegt.

Thun – FC Zürich 1:1 (0:1) 

Tore: 40. Peyretti (Facchinetti) 1:0; 83. Bangura (Winter) 1:1.

Thun: Ruberto; Kablan (46. Glarner), Bürgy, Alessandrini (81. Sutter), Facchinetti; Da Silva (62. Dzonlagic), Hediger, Geissmann, Spielmann; Rapp, Peyretti (46. Hunziker)

FCZ: Vanins (46. Brecher); Nef (46. Brunner), Bangura, Kukeli (70. Sadrijaj); Rohner (46. Winter), Yapi, Rodriguez (61. Haile Selassie); Aliu, Marchesano (11. Schönbächler, 34. Rüegg); Cavusevic (46. Koné), Frey (70. Pagliuca).

Nicht eingesetzt: Antoniazzi, Baumann.

Nationalteam: Dwamena.

Ebenfalls noch abwesend: Pa Modou Jagne.

Verletzt oder angeschlagen: Voser, Sarr, Alesevic, Kryeziu, Kempter.

Bemerkungen: Spezieller Dank an den gastfreundlichen und gut organisierten FC EDO Simme und Gratulation zum 40 Jahr-Jubiläum!

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FCZ läuft Herbstform hinterher: Wohlen – FCZ 1:4 Spielbericht und Highlights

Zweiter Rückrundensieg ohne zu überzeugen für den FCZ. Vor allem in der 1.Halbzeit war die Partie ausgeglichen und es lief beim Team von Uli Forte nicht viel zusammen. Am besten präsentierten sich noch Mirlind Kryeziu in seinem dritten Volleinsatz in Folge und Débutant Kevin Rüegg. Speziell die Flügel Winter und Rodriguez taten sich schwer – beide haben ihre Form aus der Vorrunde noch nicht wiedergefunden. Dzengis Cavusevic hatte in der 12.Minute eine gute Weitschusschance, musste dann aber in der 29.Minute nach einem Zusammenprall mit Marko Muslin mit Verdacht auf Jochbeinbruch ausgewechselt werden. Der etwas angeschlagene Raphael Dwamena kam so früher als geplant ins Spiel. Der Ghanaer tat dem Zürcher Spiel gut, der FCZ konnte sich in der 2.Halbzeit phasenweise steigern. Es gab aber weiterhin auch Flauten im Zürcher Spiel, und in einer solchen nutzten die Wohler Unaufmerksamkeiten von Adrian Winter und Umaru Bangura zum 1:2-Anschlusstreffer. Der FCZ schaffte es allerdings, das Tempo sofort wieder zu verschärfen, und das schnelle 3:1 zu suchen. Dem eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselten Moussa Koné gelang nach dem herbstlichen Aarau-Heimspiel zum zweiten Mal in dieser Saison ein «Doublé» in der Schlussphase. In der Liga erzielt der junge Senegalese im Schnitt alle 55 Minuten ein Tor (Torschützenleader Jean-Pierre Nsamé alle 93 Minuten).

FC Wohlen – FC Zürich 1:4 (0:1)

Tore: 33. Rodriguez (Handspenalty) 0:1; 63. Marchesano (Rodriguez) 0:2; 81. Tadic (Castroman) 1:2; 83. Koné (Foulpenalty) 1:3, 90+3. Koné (Dwamena) 1:4.

Wohlen: Tahiraj; Hajrovic, Stahel (63. Loosli), Schmid; Bicvic (63. Tadic); Von Niederhäusern (75. Pagliuca), Muslin, Castroman, Kamber; Foschini; Pacar.

FC Zürich: Vanins; Brunner, Bangura, Kryeziu, Voser; Winter, Rüegg, Yapi, Rodriguez (75. Koné); Marchesano (68. Chiumiento), Cavusevic (29. Dwamena).

FCZ mit Rohner, Rüegg und Aliu in die Rückrunde

Der Startschuss zur 2.Etappe des Rennens um den Aufstieg in die Super League ist gefallen. Unter anderem mit Sprinttests in der Saalsporthalle. Dabei erhielten schnelle Sprinter wie Marco Schönbächler oder Cédric Brunner Konkurrenz. Offensivflügel Fabian Rohner (18), in Anlehnung an Ruedi Elsener von einigen Beobachtern «Turbo-Fabian» genannt, war in der U18 und auch in der Promotion League (5 Tore in 7 Spielen) mit Ball am Fuss meist schneller als die Gegenspieler ohne. Nach seiner Krankheit im Herbst ist er wieder fit und soll beim FCZ heute einen Profivertrag unterschreiben.

Ebenso beim Trainingsauftakt dabei waren Kevin Rüegg und Izer Aliu. Beide werden mit ins Trainingslager reisen und sollen in der Rückrunde ebenfalls zu Einsätzen kommen. Dies ein halbes Jahr nachdem die drei zusammen den U18-Schweizer Meistertitel errungen haben. Izer Aliu (17), welcher seine Lehre im FCZ-Fanshop absolviert, ist zentral offensiv vorgesehen, hat sich als Stammspieler der Zweiten Mannschaft im Zusammenspiel mit Captain Lulzim Salija gut verstanden, und einige Tore mit vorbereitet. Kevin Rüegg (18) wird für die Sechserposition oder als Rechtsverteidiger vorgesehen. Alle drei Jungen haben schon während der Vorrunde in regelmässigen Abständen mit der 1.Mannschaft trainiert. Rüegg spielte in der Sommervorbereitung im Defensiven Mittelfeld 45 Minuten gegen Galatasaray, Aliu kam gegen VfB Stuttgart II über die gesamte Spielzeit zum Einsatz – und kam zudem in La Chaux-de-Fonds sowie gegen Xamax bereits zu Kurzeinsätzen in Wettbewerbsspielen.

«Wir setzen grosse Hoffnungen in die drei», meint abseits des Trainingsgeschehens der Sportliche Leiter Thomas Bickel im Gespräch mit Züri Live und der NZZ. Auch aus Sicht von Züri Live heben alle drei Talente mit ihren Qualitäten grundsätzlich das sportliche Niveau im Kader. Entscheidend wird aber wie immer bei jungen Spielern sein, dass sie mit beiden Füssen auf dem Boden bleiben, ihre Stärken noch verschärfen, an ihren Schwächen feilen – und zudem braucht es auch immer etwas Glück mit dem Timing bei der Integration in die 1.Mannschaft. Die Mannschaft als Ganzes soll in der Rückrunde den nächsten Schritt machen und sich um ein weiteres Level verbessern – dies sieht Thomas Bickel als zweites Ziel neben dem Aufstieg. In allen Bereichen könne man sich noch steigern, vom Zusammenspiel über das Gegenpressing bis zur Intensität.

Aktuell laufen wie üblich parallel zum Trainingsbetrieb die individuellen Tests in der Schulthess-Klinik – heute waren Armin Alesevic, Alain Nef, Kay Voser, Adrian Winter und Moussa Koné dort an der Reihe. Der an der Schulter operierte Sangoné Sarr wird erst in etwa 10 Tagen zurückerwartet. Seine Teilnahme am Trainingslager in Spanien ist noch unsicher. Ebenso noch nicht schmerzfrei ist Oliver Buff, der sich früh Richtung Physio verabschiedete. Einen Besuch der anderen Art stattete Armando Sadiku im Training ab. Nach einem kurzen Herumalbern mit Davide Chiumiento verschwand der Stürmer wieder. Sein leihweiser Transfer zu Lugano ist nur noch eine Frage der Zeit.

Sadiku ist im Tessin stark verwurzelt, hat viele Freunde, spricht die Sprache fliessend, und nach der Luganeser Verpflichtung des ehemaligen Assistenzcoaches der Albanischen Nationalmannschaft Paolo Tramezzani hatte so eine Entwicklung beinahe schon erwartet werden können. «Es ist für alle Seiten eine gute Sache», meint Thomas Bickel zu diesem Leihtransfer. Sadikus Zukunft wird sich wohl im kommenden Sommer  entscheiden, sei es ob der FCZ dem bis 2018 gebundenen Stürmer einen neuen Vertrag gibt, sei es, dass der Albaner nachdem er sich ein weiteres halbes Jahr in der Super League präsentieren konnte, verkauft wird. Man könne nicht nur vom Klub aus denken, sondern müsse immer auch den Spieler und die langfristige Perspektive berücksichtigen – ausserdem habe die Vorrunde gezeigt, dass der FCZ auch ohne Sadiku in der Offensive zur Zeit gut genug aufgestellt ist, meint Bickel zu diesem Thema.

Ebenfalls weit gediehen sind die Gespräche bezüglich einer Ausleihe von Michael Kempter zum FC Wohlen (dort bereits im Training) und Anthony Favre (noch im FCZ-Trainingsbetrieb) zum FC Le Mont. In der Saalsporthalle waren beim Trainingsauftakt mit Vanins, Baumann, Fillion, Brecher und Favre gleich fünf Torhüter mit dabei. Bei Yann-Alexandre Fillion und je nach Fitnessstand Yannik Brecher ist man ebenfalls noch auf der Suche nach einer Ausleihmöglichkeit. Die im Sommer zu Challenge League-Konkurrenten verliehenen Spieler werden bei ihren jetzigen Vereinen bleiben. Dies gilt auch für Kilian Pagliuca. Nach dessen vorzeitiger Auswechslung bei seinem Profidébut im Derby gegen Aarau hatte die dem neuen Wohlen-Trainer Gabriele nicht wohlgesinnte Aargauer Zeitung eine grosse Story aus der Sache gemacht. Bickel berichtet aber, dass sich Spieler und Trainer ausgesprochen haben, und alles in bester Ordnung sei. Auch Nils Von Niederhäusern wird bleiben. In der Vorrunde hatte der Rechte Aussenläufer gute Leistungen gezeigt und könnte mit Michael Kempter bei den Freiämtern in der Rückrunde eine auch offensiv druckvolle «Abwehrzange» bilden. Kempter hatte bei seinen Einsätzen vor der Winterpause gegen Wil (Züri Live-MVP mit Note 9!) und Winterthur überzeugt.

Artjom Simonyan, der kurz vor der Winterpause seine ersten Wettbewerbsspiele für Le Mont absolvierte, könnte zudem wie erwähnt Gesellschaft von Anthony Favre erhalten. Was allfällige Neuverpflichtungen betrifft, will Bickel nichts überstürzen. Es geht in diesem Bereich um langfristig ausgerichtete Verpflichtungen. Ob so ein Zuzug im Winter oder erst im Sommer getätigt wird, sei nicht der wichtigste Punkt. Man könnte auch mit der aktuellen Mannschaft in die Rückrunde gehen. Durchblicken lässt Bickel aber, dass unter Berücksichtigung der aktuellen Altersstruktur des Kaders wohl eher «kein 33-jähriger» geholt werde.

img_1359Trainingsauftakt mit Konditionstrainer Philippe Hasler

img_1362Armando Sadiku – schnell wieder weg durch die sprichwörtliche Hintertür

 

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