Aktuelle Daten – FCZ ist einer der konsequentesten Ausbildungsklubs Europas
Aktuelle Daten des „CIES Football Observatory“ in Neuenburg zeigen, dass der FCZ aktuell zu den konsequentesten Talentförderern Europas gehört. In der Rangliste des Anteils der Spielminuten von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs liegt der FC Zürich mit 38,6% an 24. Stelle von 464 untersuchten europäischen Erstligisten. Ganz vorne liegen Sigma Olomouc (Tschechische Republik) und Zilina (Slowakei) mit beinahe zwei Drittel Spielzeit für eigene Junioren. Nur neun Mannschaften liegen über 50%, darunter Dynamo Kyiv und Celta Vigo. Ebenfalls noch vor dem FCZ liegen unter anderem Athletic Bilbao, als einziges Schweizer Team Basel (14., 46,8%), Dinamo Minsk, Anderlecht und Espanyol. Die Zahlen führen die sich unter Deutschschweizer Fussballjournalisten (Print und TV) hartnäckig haltende Behauptung, unter Trainer Ludo Magnin würde gar nicht wie versprochen auf die eigene Jugend gesetzt, oder es handle sich beim aktuellen FCZ gar um eine „Söldnertruppe“, einmal mehr komplett ad absurdum. Zu den Junioren aus der eigenen Academy dazu kommen Talente wie der 17-jährige Becir Omeragic, der zuletzt über die U21 an die Super League herangeführt wurde und in den 38,6% nicht mit enthalten ist, da er dem Servette-Nachwuchs entstammt.
Die Super League als Ganzes liegt in Bezug auf die Einsatzzeiten von im eigenen Klub ausgebildeten Spielern mit im Durchschnitt 24,8% der Spielzeit europaweit gar an der Spitze! Über mangelndes Identifikationspotential mit der Mannschaft können sich die Fans in der Schweiz im Gegensatz zu vielen anderen Ländern nicht beklagen. Über der Marke von 20% liegen ansonsten nur noch die Slowakei, Norwegen, Slowenien, Tschechische Republik und Dänemark. Unter 10% liegen Schlusslicht Türkei (3,7%), Zypern, Italien (5,4%), Portugal (!), Griechenland, Bulgarien und auch Deutschland (8,8%). Bemerkenswert, dass die Premier League-Klubs (12%) mittlerweile mehr als die Bundesliga-Teams auf Spieler aus dem klubeigenen Nachwuchs setzen. Die Super League ist zudem mit 25,7 Jahren die fünftjüngste Erste Liga Europas – nach der Slowakei, den Niederlanden, Slowenien und Kroatien. Am anderen Ende der Skala befinden sich wiederum die Türkei und Zypern. Dabei sticht der FC St. Gallen als mit durchschnittlich 23,0 Jahren europaweit sechstjüngstes Team hervor: jünger sind nur noch Nordsjaelland (Dänemark, 22,3), Energetik-BGU (Weissrussland, 22,3), DAC (Slowakei, 22,8), Heerenveen (Niederlande, 22,8) und Anderlecht (Belgien, 22,9). Trainer Peter Zeidler liegt damit nochmal deutlich unter den Werten seiner ehemaligen Klubs Salzburg und Hoffenheim, welche als Inspiration für St. Gallens laufintensiven Fussball dienen, für welchen möglichst viele junge Spieler benötigt werden. Der FCZ ist mit Durchschnittsalter 25,1 knapp hinter YB und Luzern aktuell das viertjüngste Team der Liga und europaweit an 67. Position der 464 untersuchten Erstligisten.
Ebenfalls im europaweiten Vergleich hoch ist die Klubtreue bzw. die „Stabilität“, wie dies vom CIES genannt wird, der eingesetzten FCZ-Spieler. Im Durchschnitt sind diese bereits 29,2 Monate in der 1. Mannschaft des FC Zürich engagiert. Im schweizerischen Vergleich sind nur bei Xamax die eingesetzten Spieler noch länger mit dabei. In Bezug auf den Ausländeranteil und die prozentuale Spielzeit der Einwechselspieler liegt der FCZ im europäischen Durchschnitt. Recht hoch ist hingegen mit 182,9 cm die durchschnittliche Körpergrösse der eingesetzten Spieler. Zu berücksichtigen ist am Beispiel von Assan Ceesay, dass Körpergrösse nicht immer automatisch auch eine grosse „Wasserverdrängung“ bedeutet. Bei YB ist das etwas anders. Die Berner sind mit durchschnittlich 183,6 cm das „grösste“ Team der Super League. Am meisten nach oben gucken müssen die Gegenspieler, wenn sie gegen Union Berlin antreten – Urs Fischer trainiert mit durchschnittlich 187,1 cm das „grösste“ Team Europas.
(Archivbild, von links nach rechts: FCZ-Junioren Nicolas Stettler, Kevin Rüegg und Nils Von Niederhäusern bei einem SFV-Zusammenzug)