Halbzeitanalyse 21/22
Der Klassenerhalt des FCZ ist bereits zur Winterpause so gut wie gesichert! Eine höhere Punktzahl zu diesem Zeitpunkt der Saison hatte der Stadtclub letztmals vor 13 Jahren unter Trainer Bernard Challandes gesammelt! Und ist am Ende jener Saison mit einem Aegerter, „Tico“ Okonkwo, Abdi, Leoni, Tihinen und Djuric auf dem Platz tatsächlich nicht abgestiegen! Erklärungen für die ersten 18 Runden wurden in den letzten Tagen in allen sich mit der Super League befassenden Medien (und auch in einigen, die dies normalerweise nicht tun) gesucht und gefunden. Trainer Breitenreiter habe „fast jeden Spieler besser gemacht“. Der FCZ spiele den „schönsten und erfolgreichsten“ Fussball, „mutig, offensiv, mit viel Drang zum Tor“, die Spiele seien „ein Spektakel“. Die Jungs hätten einen „super Team-Spirit“. Assan Ceesay oder Mirlind Kryeziu hätten eine fast schon „wundersame Wandlung“ genommen. Der Kader sei ausbalanciert und die individuelle Qualität „so gross wie schon lange nicht mehr“.
Was davon stimmt tendenziell? Was nicht? Was muss man relativieren? Und vor allem: welche Gründe wurden vergessen? Zum Start der Halbzeitanalyse nennen wir die aus unserer Gesamtsicht wichtigsten Erfolgsfaktoren der FCZ-Vorrunde. In den kommenden Tagen und Wochen werden wir mit Hilfe von Zahlen und Analysen unsere Einschätzungen und diejenigen der anderen Medien überprüfen und zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen versuchen.
1. Physis
Dieser Punkt wurde in keinem anderen Medium genannt, ist aus Züri Live-Sicht aber der wichtigste Fortschritt im Vergleich zu den letzten Saisons. Mehrere FCZ-Schlüsselspieler sind auf einem physisch deutlich besseren Niveau als noch in der Saison davor. „Marche sano in corpore sano!“ möchte man da ausrufen. Am augenfälligsten sieht man dies bei Assan Ceesay. Viele dachten, der Gambische Stürmer habe einen „Holzfuss“, wenn er wieder mal zehn Meter am Tor vorbeigeschossen hat. Dem ist aber nicht so. Mit einem „Holzfuss“ schiesst man üblicherweise einen Meter daneben, nicht zehn. Ceesay hat grundsätzlich ein gutes Ballgefühl in beiden Füssen. Seine Probleme waren nicht feinmotorisch, sondern grobmotorisch. Es fehlte die Rumpfstabilität und damit die optimale Koordination seiner grossen Bewegungen. Bereits mit einer leichten Berührung konnte man ihn zudem jeweils aus dem Gleichgewicht bringen. Neuerdings wirkt Ceesay wie ein echter Athlet. Die verbesserte körperliche Stabilität hat insbesondere seine Präzision im Passspiel und Abschluss innert kurzer Zeit stark verbessert.
Zweites Beispiel: Adrian Guerrero. Auch der Neuzugang hat sich im physischen Bereich im Vergleich zu seiner Saison bei Lugano enorm verbessert. Seine spielerischen Qualitäten und guten Standards waren schon im Tessin ersichtlich, aber er verlor letzte Saison noch so gut wie jeden Zweikampf. Nun kann der Spanier nicht mehr so einfach zur Seite gedrückt werden und seine Laufleistung nicht nur vorwärts, sondern vor allem auch im Umschalten in die Defensive ist bisher phänomenal. Drittens: Mirlind Kryeziu. Aus physischen Gründen hatte er in der Vergangenheit immer wieder grosse Leistungsschwankungen gehabt. In den letzten sechs Monaten wirkte er erstmals in jedem Spiel topfit und seine Leistungen waren somit sehr konstant.
Etwas erstaunlich sind diese eklatanten Verbesserungen weil es im FCZ-Staff abgesehen von Trainer und Assistent keine wesentlichen Änderungen gegeben hat. Clichés erweisen sich halt eben doch manchmal als wahr. So das Cliché von den typisch deutschen Tugenden. Den stärkeren Fokus auf Physis und stabile Defensive kann man nicht nur im Breitenreiter-Team, sondern auch bei den ebenfalls von einer deutschen Trainerin gecoachten FCZ Frauen-Mannschaft beobachten. Schweizer Trainer und Ausbildner gewichten diesen Aspekt traditionell weniger stark – ganz speziell Trainertypen wie Ludovic Magnin oder Fabio Celestini. Was passiert, wenn man diese Faktoren zu sehr ausser acht lässt, sieht man aktuell beim FC Luzern, welcher in den letzten Monaten in Sachen Wucht und physische Präsenz eine gegenläufige Entwicklung zum FCZ genommen hat und nun mit dem Trainerwechsel diesbezüglich das Ruder wieder herumreissen will. Man kann auch zu viel davon haben, aber nach den letzten Jahren hat dem FCZ dieses „deutsche“ Element auf jeden Fall schon mal gut getan.
2. Taktik
Auch wenn es unpopulär klingt und einige in und ausserhalb des FCZ nicht gerne hören: der Stadtclub spielt nun schon seit rund vier Jahren immer dann am erfolgreichsten, wenn er tief steht und wenig Ballbesitz hat. Ganz speziell gegen die besten Teams der Liga. Ludovic Magnin hat diese Erkenntnis nur in relativ begrenzten Saisonphasen beherzigt und war dann jeweils auch erfolgreich. Zum Beispiel vor der Winterpause vor zwei Jahren, als man sich mit nur noch acht Punkten Rückstand auf Leader YB auf den 4. Platz vorgekämpft hatte. Als Magnin danach wieder auf Ballbesitz spielen wollte, setzte es vorwiegend Niederlagen. Dasselbe bei Massimo Rizzo: mit tief stehen und wenig Ballbesitz konnte er bis zur Winterpause letzte Saison den FCZ stabilisieren und einige schöne Siege einfahren. Nach der Winterpause wollte er schrittweise seinem Team wieder etwas mehr Ballbesitz verpassen, was unter dem Strich zusammen mit den unglücklichen Personalien Sobiech (verletzt) und Dzemaili (nicht parat für die Super League) erneut zu einer Abwärtstendenz führte.
André Breitenreiter erkannte dies und sein FCZ stand daher zu Saisonbeginn noch tiefer und hatte noch weniger Ballbesitz, als unter Massimo Rizzo ein Jahr zuvor. Aber auch der deutsche Trainer konnte der Versuchung nicht widerstehen und liess sein Team Mitte Vorrunde schrittweise immer höher stehen und mehr Ballbesitz übernehmen. Die Resultate wurden auch bei ihm dadurch sofort etwas schlechter. Der Unterschied zu den Vorgängern war dann aber, dass Breitenreiter schnell die Handbremse zog und die taktischen Änderungen rückgängig machte. So kommt es, dass zur Winterpause 21/22 mit dem FCZ das Team mit dem tiefsten Ballbesitz der Liga mit sieben Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze steht.
Dass der FCZ im Vergleich zu den anderen Teams speziell „mutig, offensiv, mit viel Drang zum Tor“ spiele, ist bei ehrlicher Betrachtung falsch. YB, Basel, Servette und aus dem Spiel heraus auch St. Gallen hatten in der Vorrunde mehr Abschlüsse, als der FCZ, welcher vor allem von seiner Effizienz und Standardqualitäten profitierte. Breitenreiter spricht in seinen heimischen Medien davon, dass der FCZ ein sehr Hohes Pressing betreibe und vom Spielstil mit Atalanta oder Leipzig vergleichbar sei. Davon kann aber auch keine Rede sein. Sein Team liegt statistisch beim Hohen Pressing im Mittelfeld der Liga – nicht nur hinter St. Gallen, YB und Basel, sondern auch GC. Zudem wurde unter Ludovic Magnin beim FCZ mehr Hohes Pressing betrieben, als unter Breitenreiter, wenn man die dafür relevante Kennzahl der „Passes Per Defensive Action“ (PPDA) zu Rate zieht. Dessen Mannschaft hat zudem erst drei Tore aus einem Hohen Pressing erzielt, was selbst unter dem Schnitt der Rizzo-Zeit liegt, wo der FCZ weniger Pressing betrieb, dafür sehr effektiv. Mittlerweile hat Ludo Magnin übrigens seine Amtszeit als Trainer der 1. Mannschaft des FCZ analysiert und kommt in einem Interview mit „24 heures“ zum Schluss, dass der Aufschwung unter Breitenreiter in erster Linie damit zu tun habe, dass dieser auf Umschaltspiel setze, was besser zur Mannschaft passe, als Ballbesitz.
Mit Ausnahme der Cupspiele in Solothurn und Yverdon liess André Breitenreiter seinen FCZ immer in einem 3-4-1-2 oder dem sehr ähnlichen 3-3-2-2 auflaufen. Ob man mit zwei Sechsern oder zwei Achtern / Zehnern spielte, hing dabei natürlich immer auch etwas von der Mittelfeldzusammensetzung des Gegners ab. Nicht nur bei der Formation, sondern auch bezüglich Personal setzte Breitenreiter stark auf Kontinuität. Ein eiserner Kern von neun Spielern spielte praktisch die Vorrunde durch. Deutlich variabler war man hingegen bezüglich Spielweise mit unterschiedlicher Spielauslösung, Positionierung, Pressing und Umschaltintensität. Speziell gegen Basel muss man sich für die Rückrunde etwas überlegen. Beinahe hätte der FCZ gegen die Rotblauen nach dem Hinspiel im St. Jakob Park auch noch das Rückspiel im Letzigrund verloren, weil man zu hoch stand. Der Spielweise und den Qualitäten des FCB kam dies schon in den letzten Jahren immer entgegen und es hat sich auch diese Saison nicht geändert, zumal Torhüter Heinz Lindner mit den Füssen gewisse Fortschritte gemacht hat und Akteure wie Tavares, Millar, Kasami, Frei, Zhegrova, Stocker, Males, Ndoye oder Cabral für Angriff- und Konterspiel gegen einen hoch stehenden Gegner prädestiniert sind. Bei allen sonstigen positiven Entwicklungen muss man sagen: in der Art und Weise wie man gegen den FCB spielen muss, war man letzte Saison unter Massimo Rizzo schon mal einen Schritt weiter.
3. Erfolgsorientiertheit
Eigentlich im Profifussball eine Selbstverständlichkeit, aber nicht unbedingt immer beim FCZ in den letzten Jahren. Unter Trainer Breitenreiter ist der Erfolg das oberste Ziel. Man wählt dementsprechend die erfolgsversprechendste Taktik, Spielweise und Personal. Vor allem werden Ideen, die sich nicht bewährt haben, sofort korrigiert. Der schnelle Lern- und Adaptionsprozess ist eine der grössten Stärken dieses Trainerteams und sicherlich ein Faktor, der zu Optimismus für die kommende Zeit berechtigt. Auch der Aspekt, dass unabhängig von Namen, Alter, Nationalität oder Rendement aufgestellt wird. Eine kleine Ausnahme gibt es dabei mit Blerim Dzemaili. Dieser wird trotz seiner immer noch offensichtlichen Mankos für die Hierarchie im Team ganz offensichtlich als unverzichtbar angesehen und deshalb von Breitenreiter und Co. stark geredet und häufig eingesetzt.
4. Automatismen
In einer Studie des CIES Sports Observatory Neuchâtel vor einigen Jahren wurde herausgefunden, dass personelle Kontinuität bei den Spielern als Erfolgsfaktor eines Fussballteams gelten kann. Der FCZ hatte in dieser Vorrunde eine sehr hohe Kontinuität und damit konnten sich Automatismen etablieren. Dies hat dem FCZ sicherlich im ein oder anderen Spiel gegen einen Gegner mit mehr personellen Wechseln einen mitentscheidenden Vorteil verschafft. Dazu ist der Team-Spirit dieser Mannschaft tatsächlich offensichtlich.
5. Transfers
Seit Sommer 2020 ist die Kaderentwicklung grundsätzlich positiv einzustufen. Spieler, welche die Entwicklung der Mannschaft gebremst haben, konnten abgegeben werden. Gleichzeitig wurden vorwiegend Spieler dazugeholt, die das Team weiterbringen. Eine hundertprozentige Trefferquote hatte man aber auch in dieser Zeit nicht. Namen wie Schättin, Dzemaili, Gogia, Leitner, Buschman oder Pollero sind zumindest mit Fragezeichen zu versehen. Schon seit 2018 hatte sich Auswahl, Qualität und Entwicklung der Leihen von Talenten in die Challenge League stark verbessert und funktioniert seither tadellos. Der FCZ war der erste Super League-Klub, der diesbezüglich das richtige Rezept gefunden hat. Mittlerweile hat YB nachgezogen.
6. Abschlusseffizienz
Weiter verbesserte Abschlusseffizienz (der FCZ war letzte Saison schon effizient gewesen) hat einen grossen Teil zu den 40 Punkten der Vorrunde beigetragen. Pro Partie hat der FC Zürich ein halbes Tor durch Abschlusseffizienz erzielt – 2,4 Tore pro Spiel statt der erwartbaren 1,9 Treffer. Ein Teil der Abschlusseffizienz hat mit der Spielweise zu tun: kommt man durch einen Konterangriff vors gegnerische Tor, hat man mehr Platz und Zeit für den Abschluss. Ein weiterer Aspekt speziell im Fall des aktuellen FCZ ist die Torquote bei Standards. Dazu kommt die oben erwähnte verbesserte Physis (Kondition, Rumpfstabilität), die für einen präziseren Abschluss sehr hilfreich ist. Wie wichtig eine gute Abschlusseffizienz ist. zeigt der Vergleich mit den Saison-Rangierungen in untenstehender Grafik.
7. Detailarbeit
Die Analyse der FCZ-Partien der letzten Monate vermittelt den Eindruck, dass noch mehr als früher an Details gearbeitet wird – von Einwürfen über ballferne Bewegungen bis zur Schusshaltung und verfeinerten Zuteilungsregeln bei Defensivstandards.
Folgerungen und Ausblick
Während man beim Ausscheiden im Cup auch Pech hatte, ist in der Meisterschaft einiges für den FCZ gelaufen. Partien, die normalerweise Unentschieden ausgehen, kippten häufig noch auf die Seite des FCZ – dank Mentalität und (erarbeitetem?) Glück. Der erste Meisterschaftssieg seit Jahren gegen YB war ein Meilenstein – trotz Personalsorgen beim Gegner. Der FC Zürich hat denselben Personalaufwand und etwas tiefere Erträge wie der FC St. Gallen und ist wie dieser vor zwei Jahren zur Halbzeit vorne sehr gut mit dabei. Wie damals trafen diese beiden Teams im letzten Spiel vor der Winterpause aufeinander – beide Male gewann der FCZ. In der Anfangsphase waren die vielen direkt verwandelten Freistösse (in erster Linie von Marchesano) ein wichtiges Element, gegen Ende der Vorrunde die Rückkehr von Tosin und Leistungsexplosion Wilfried Gnontos. Letzteres kompensierte die schon seit Jahren traditionelle Ladehemmung Assan Ceesays in den Wintermonaten. Die nach dem Züri Live-Notenschnitt des Teams besten Spiele der Vorrunde waren die Heimsiege gegen Luzern und YB gegen Ende der Vorrunde und die beiden „Dreier“ gegen Lausanne. Das „schlechteste“ Spiel war der glückliche Heimsieg im ersten Derby.
„Angesichts der Voraussetzungen das Maximum herausgeholt“ klingt im ersten Augenblick etwas nach: „besser kanns gar nicht mehr werden“. Dem ist nicht so. In verschiedenen Bereichen sind in den letzten ein bis zwei Jahren Prozesse in Gang gesetzt worden, bei deren Stossrichtung man sich heute noch nicht mal auf halbem Weg der Entwicklung befindet. Zum Beispiel bei der Kaderentwicklung, den Verbesserungen im physischen Bereich, den Automatismen, der Taktik oder der Detailarbeit auf verschiedensten Gebieten. Der FCZ hat in all diesen Bereichen braches Potential und die Entwicklungsprozesse gehen in die richtige Richtung. Und man lässt sich nicht durch kurzfristigen Aktionismus oder dem Schielen auf die Konkurrenz vom Weg abbringen. Dies alles stimmt zuversichtlich. Dazu kommt der Bezug des neuen „Home of FCZ“ im Heerenschürli.
Im Sturm hat der FCZ neuerdings wieder Alternativen auf der Bank, was gerade auf dieser Position unabdingbar ist. Die Stürmer „Nummer 5 und 6“ Pollero und Koide haben ihre Super League-tauglichkeit bisher allerdings noch nicht nachweisen können. Das 3-4-1-2 nutzt die Laufstärke und Polyvalenz von Nikola Boranijasevic und vor allem Adrian Guerrero optimal aus, denn es ermöglicht immer wieder Überzahlsituationen im Zentrum, sowohl in der Spielauslösung wie in der gegnerischen Platzhälfte. Fabian Rohner, der Alternative zu Nikola Boranijasevic auf rechts ist durch die Detailarbeit unter Breitenreiter durchaus eine interessante Entwicklung zuzutrauen. Seine Einsätze in der Vorrunde waren allerdings noch nicht immer eine Empfehlung. Links steht als Alternative der offensiv von vielen unterschätzte Fidan Aliti bereit. Bezüglich Spielweise bietet sich an, weiterhin tief zu stehen mit wenig Ballbesitz und schnellem direktem Umschaltspiel – gepaart mit situativem Hohen Pressing und Gegenpressing, um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Breitenreiter bringt zudem gerade gegen Gegner aus der hinteren Tabellenhälfte immer mehr Rhythmuswechsel und Ballbesitzphasen ins Zürcher Spiel ein. Speziell in den Partien gegen Basel sollte man die Lehren aus den Vorsaisons aber beherzigen und wieder tiefer stehen, als man dies in der Vorrunde praktiziert hat.
Die grösste Problemzone der Vorrunde war in einigen Spielen das Zentrale Mittelfeld. Und dies obwohl man hier quantitativ sehr gut bestückt ist. Neben den gesetzten Ousmane Doumbia und Antonio Marchesano kam in diesem Mannschaftsteil Bledian Krasniqi am meisten zum Einsatz. In seiner Entwicklung scheint dieser nun langsam aber sicher bereit zu sein, als echter Stammspieler Verantwortung zu übernehmen. Blerim Dzemaili hat auf der 6-er Position deutlich besser gespielt, als weiter vorne. Er könnte typischerweise bei Rückstand oder unentschiedenem Spielstand für Ousmane Doumbia hereinkommen und mit seinen langen Bällen und Seitenwechseln von hinten heraus für verstärkten Druck sorgen – während weiterhin Marc Hornschuh bei einer Führung als zusätzliches defensives Gewissen einen Bledian Krasniqi ersetzten würde. Moritz Leitner ist aus seiner nach unten zeigenden Leistungskurve der letzten Jahre nicht herausgekommen, Ante Coric hat grosse Schwankungen – beide sind für das Team bisher in der defensiven Phase tendenziell eine Hypothek. Vasilie Janjicic wird wohl auch in der Rückrunde physisch noch nicht bereit für die definitive Rückkehr in die Super League sein. Stephan Seiler und allenfalls Miguel Reichmuth aus der U21 bieten sich hingegen immer mehr als valable Alternativen an.
Wichtig in der Rückrunde kann auch werden, dass man intern auf Eventualitäten der Pandemie-Entwicklung gefasst und vorbereitet ist. Angefangen von der Teilnahme von Assan Ceesay am Afrika-Cup bis zu Entwicklungen mit möglichen vielen Quarantänen und improvisierten Teamzusammenstellungen beim eigenen Team und/oder den Gegnern, die andere Ligen aktuell durchmachen. Einerseits muss man auf der administrativen Ebene im direkten Zusammenspiel mit der Liga und anderen Klubs natürlich versuchen, das Beste für das Team herauszuholen, während man in der Kommunikation nach aussen und die Mannschaft selbst vor allem bereit sein muss, jede Situation als sportlichen Challenge und Chance wahrzunehmen.