FCZ Saisonanalyse 23/24 – Teil 1: Spielernoten, MVP’s und Transfers

Die Schweizer Fussball-Meisterschaft 2023/24 ist vor zwei Wochen zu Ende gegangen. Während die Mannschaften nach der kurzen Sommer-Pause nun eine nach der anderen wieder in die lange Vorbereitung auf den Saisonstart am 20. Juli hin einsteigen, hat Züri Live mittlerweile alle 42 FCZ-Wettbewerbspartien der abgelaufenen Saison komplett im Detail durchgearbeitet und analysiert. Die Einzel-Artikel zu den letzten fünf Partien sind zwar noch nicht publiziert. Trotzdem ist alles bereit für die Saisonanalyse – als Höhepunkt der „Analyse-Saison“ auf Züri Live. Wir hoffen, dass sie unseren treuen Lesern interessante Erkenntnisse bringt und dabei auch die Bilder, Emotionen und Diskussionen rund um Spiele und deren Protagonisten nochmal aufleben lässt. Wir haben alle viel dafür investiert. Da soll auch möglichst viel davon in Erinnerung bleiben.

Nach Baisse im Vorjahr: Yanick Brecher 23/24 bester FCZ-Spieler

Die beste Durchschnittsnote der Saison 2023/24 hat Miguel Reichmuth mit 8.0 (auf einer Skala von 1-10). Dies allerdings mit nur einem einzigen Einsatz – und dies erst noch gegen den unterklassigen Partnerklub Red Star in der 1. Hauptrunde des Schweizer Cups. Bei seinem Wettbewerbs-Début für den FC Zürich wurde er am 19. August zusammen mit seinem älteren Bruder Nils in der 63. Minute für das mittlerweile nicht mehr beim FCZ aktive Duo Avdijaj / Bar eingewechselt. „Kein anderer eingesetzter Spieler überzeugte sowohl defensiv wie offensiv so wie der 19-jährige Mittelfeldspieler“ hiess es damals im Analyse-Artikel zu seinem Einsatz. Das bislang letzte seiner bisher 26 Jugend-Länderspiele bestritt der technisch beschlagene Rechtsfuss ein halbes Jahr davor mit der U20 gegen Dänemark. Der Durchbruch im Profibereich fällt ihm aber auch aufgrund Verbesserungspotential in der Defensiven Phase und bezüglich Zielstrebigkeit schwer – und damit bleibt auch der Schritt in die U21-Nati verwehrt, nachdem Reichmuth zuvor auf mehreren Stufen Stammspieler seines Jahrgangs gewesen war. Eine Leihe in die Challenge League könnte wie bei Linksfuss Nils, der zwei Jahre in Wil war, Sinn machen.

Miguel Reichmuth ist wie alle Spieler mit weniger als 500 Minuten Einsatzzeit in der Notentabelle kursiv vermerkt. Der eigentliche Saisonbeste ist somit Torhüter Yanick Brecher mit einer Durchschnittsnote von 7.1. Dies ist eine Steigerung um beinahe eine ganze Note im Vergleich zur Saison 22/23, als Brecher in der Züri Live-Bewertung nur auf Rang 13 des Kaders klassiert war. Brecher hatte speziell direkt nach seiner Vertragsverlängerung unter dem damaligen Coach Franco Foda schlecht gespielt. Seine Vorderleute liessen unter Foda kaum mehr gegnerische Torchancen zu als unter dessen Vorgänger Breitenreiter – Brecher liess aber deutlich mehr dieser gegnerischen Abschlüsse passieren. Nun konnte er sich wieder wesentlich steigern. Auch der Wechsel des Torhütertrainers schien dem FCZ-Captain nochmal einen weiteren Schub zu verleihen. Inklusive Cup 15 “Clean-Sheets“, acht Mal Züri Live-MVP (je zwei Mal gegen YB und SLO) und vier Mal Maximalnote “10“ sprechen eine deutliche Sprache.

Cheveyo Tsawa rutscht in die Rolle von Marc Hornschuh

HInter Brecher folgen als weitere Leistungsträger Bledian Krasniqi, Ifeanyi Mathew, Adrian Guerrero, Cheick Condé, Antonio Marchesano, Nikola Boranijasevic, Mirlind Kryeziu und in der Schlussphase der Saison als wichtiger Defensiv-Joker Cheveyo Tsawa. Der 17-jährige aus dem eigenen Nachwuchs hat somit in dieser Phase die Rolle von Marc Hornschuh übernommen, die vier Siege in Folge in der Schlussphase der Partien ins Ziel zu bringen: als “Staubsauger“ im Mittelfeld mit ähnlichem Engagement und Zweikampfstärke verbunden mit besserer Antrittsschnelligkeit und Technik. Bezüglich Note der 1. Halbzeit gehören Nils Reichmuth, Nevio Di Giusto und Calixte “Junior“ Ligue zu den besten des Kaders. Es kann sich also stark lohnen, junge Spieler in der Startformation laufen zu lassen. Die wie Hornschuh diesen Sommer vom FCZ scheidenden Aussenläufer Nikola Boranijasevic und Adrian Guerrero waren (auch) diese Saison vor allem offensiv top. Sie trugen wie in der Meistersaison 21/22 mit ihren Diagonalläufen, Flanken und Standards viel dazu bei, die gegnerischen Defensiven zu knacken. Torhüter Yanick Brecher ist mit Ball einer der Liga-Besten. Zentrumsspieler Ifeanyi Mathew hat seine Stärken ebenfalls vorwiegend im Offensivbereich. Boranijasevic ist genauso wie Mirlind Kryeziu ein Spieler, der in der 2. Halbzeit noch zusetzen kann, wenn andere abbauen. Dass Antonio Marchesano zusammen mit Yanick Brecher am häufigsten bester Spieler der 2. Halbzeit war, liegt hingegen eher daran, dass er bei seinen wenigen Joker-Einsätzen besonders gut spielte.

Vor allem war es offensiv aber auch die Saison von Bledian Krasniqi. Sein Wettbewerbs-Début für den FCZ gab der Tempodribbler im November 2018 gegen AEK Larnaca. Nach den zwei Leih-Saisons in Wil holte er nach seiner Rückkehr gleich die erste Trophäe. Im Meisterteam war er eine wichtige Stütze und teilte sich die Position neben Ousmane Doumbia Fifty-Fifty mit dem häufig angeschlagenen Blerim Dzemaili. In der Saison 22/23 steigerten sich seine Einsatzzeiten sowohl unter Franco Foda wie unter Bo Henriksen weiter. Er legte in seiner Entwicklung dabei einen Fokus auf die verbesserungsfähige Defensivphase. Mit dieser Basis stieg er ins Spieljahr 23/24, wo er nun seine Offensivqualitäten zum blühen brachte. Seine Skorerquote aus der Challenge League-Saison 20/21 hat er nun erstmals in der Super League bestätigt. Krasniqis ZL-Defensivnote fiel 23/24 von 7.1 auf 6.3, während er gleichzeitig die Offensivnote von 6.1 auf 7.5 steigerte. Der Aufbau stimmt. Das Ziel für 24/25 muss nun sein, die offensiven und defensiven Elemente zusammen mit Konstanz Woche für Woche auf den Platz zu bringen. Wenn man dann am Ende beim Erstellen eines “Teams der Saison“ nicht mehr an Krasniqi vorbeikommt, war sein Entwicklungsschritt erfolgreich.

Neu: Keine U19-Playoffs mehr für Kaderspieler der 1. Mannschaft

Insgesamt haben sich im Vergleich zur letzten Saison vor allem aufgrund verbesserter Offensivleistung elf Kaderspieler gesteigert, sechs sind hingegen schlechter geworden. Die grösste Steigerung gab es bei Nikola Katic (von tiefem Niveau aus), die grösste Verschlechterung bei Junior Ligue, Selmin Hodza und Donis Avdijaj. Für Ligue scheint im letzten Sommer die Kombination von Juniorenfinals nach einer langen Saison in verschiedenen Teams und danach gleich wieder einrücken zu den ausgeruhten Kollegen der 1. Mannschaft zur Saisonvorbereitung zu viel gewesen zu sein. Auch junge Spieler müssen nach einer langen Saison mal abschalten und danach gleichzeitig mit ihren Teamkollegen der 1. Mannschaft in die Vorbereitung starten können. Diesen Sommer scheint man dies beherzigt zu haben. Die zum Trainingsstart 24/25 für die 1. Mannschaft vorgesehenen Spieler wie beispielsweise Cheveyo Tsawa wurden nach Super League-Saisonende nicht auch noch in den U19-Playoffs eingesetzt. Man nahm dabei in Kauf, dass diese Spieler dem Qualifikationssieger in den Playoffs fehlten. Letzte Saison schoss das Duo Ligue / Bajrami eine insgesamt eher mässig auftretende U19 in den Playoff-Final. Der diesjährige Jahrgang trat mehrheitlich deutlich besser auf, zog aber im Viertelfinal-Rückspiel gegen den späteren Finalisten Servette einen mässigen Tag ein.

Die Spieler, welche bereits in der Saison 22/23 dabei waren, haben in der abgelaufenen Saison im Schnitt besser abgeschnitten, als die neu dazugestossenen. Im oberen Drittel befinden sich mit Cheveyo Tsawa (17) und Miguel Reichmuth nur zwei Kaderneulinge – beide aus dem eigenen Nachwuchs. Kein von aussen neu verpflichteter Spieler schaffte es in seiner ersten Saison in die Top 50% des Kaders! Auch wenn bereits seit längerer Zeit nicht nur eigene Junioren sondern auch von extern verpflichtete Spieler wie beispielsweise ein Assan Ceesay oder Aiyegun Tosin zwei oder drei Jahre Anlaufzeit benötigten, um zum Leistungsträger aufzusteigen, ist dies eine schlechte Quote. Fabio Daprelà kam angeschlagen nach Zürich und schien seine Verletzungsprobleme die ganze Saison hindurch nie richtig hinter sich lassen zu können. Dass Lugano ihn abgegeben hat, hatte ja durchaus seine Gründe. Trotzdem war seine Mentalität und Cleverness speziell während der langen Ungeschlagen-Serie zu Beginn der Saison ein wichtiges Element.

Ein Österreichischer Meister mit Leistungsdiskrepanzen

Rodrigo Conceição hatte in den ersten Partien grosse Probleme, sich an den hiesigen Fussball anzupassen. Mit der Zeit lief es etwas besser. Beim Besuch seiner Familie im Letzigrund gelang ihm aber kein guter Match. Auch die Auftritte von Armstrong Oko-Flex gestalteten sich wechselhaft. Der Ire fühlte sich am wohlsten, wenn der FCZ dominant und mit einem Dreimann-Sturm auftrat. Bei seinem Assist zu Marchesanos Last Minute-Siegtreffer in Luzern und seinem Tor in Winterthur zeigte sich seine Qualität in der Verarbeitung von aufspringenden Bällen. Der Ansatz des neuen Coaches Ricardo Moniz scheint einem Stürmer wie Oko-Flex entgegen zu kommen. Vor allem war er bisher der einzige klassische Flügelstürmer im Kader der 1. Mannschaft. Mit dem hochziehen des 15-jährigen Dylan Munroe aus dem eigenen Nachwuchs kommt nun ein zweiter hinzu.

Der vom frischgebackenen österreichischen Meister Sturm Graz geliehene Amadou Dante gehört zu den vier Spielern mit einer ungenügenden Durchschnittsnote. Die Differenz zwischen seinen Offensiv- (Note: 6.5) und Defensivleistungen (3.3) war dabei enorm. Die Art und Weise wie Dante mit seiner speziellen Fussstellung Bälle von der Seite hinter die Abwehr spielen oder im Tor versenken konnte, war aussergewöhnlich. Der Malier sorgte immer für Gefahr nach vorne, aber eben auch nach hinten. Beim in einer Dreierabwehr auftretenden Meisterteam konnte man sich mit Boranijasevic und Guerrero zwei offensiv starke und defensiv eher eingeschränkte Aussenläufer leisten. Dantes Diskrepanz diesbezüglich ist aber noch grösser als bei diesen beiden – und der FCZ agiert nun meist mit Viererabwehr. Er würde in so einer Formation fast eher als Flügelstürmer in Frage kommen. In gewisser Weise das Gegenteil von Dante war Cheick Condé, der Offensiv (1x) und Defensiv (3x) zusammengezählt weniger häufig Bester Spieler war, als in der Gesamtleistung (5x). Dies illustriert sein ausgeglichenes Profil mit gleichermassen offensiven wie defensiven Qualitäten. Unausgeglichen sind die Leistungen des Guineers aber in Bezug auf den Spielverlauf. Seine Auftritte in der 2. Halbzeit sind im Schnitt deutlich schlechter als diejenigen in den ersten 45 Minuten. In seiner ersten vollen Saison hatte Daniel Afriyie unter Bo Henriksen im Offensivzentrum seinen Stammplatz. Bei gegnerischem Ballbesitz hing er meist “wie eine Klette“ am gegnerischen Sechser und störte den Spielaufbau des Gegners effektiv. Bei eigenem Ballbesitz stiess er dann jeweils auf die Mittelstürmerposition vor, war in dieser Funktion aber weniger produktiv. Im Spiel mit Ball wirkte der Ghanaer jeweils am gefährlichsten, wenn er auf dem Rechten Flügel seine flinken Bewegungen am Ball ausspielen konnte. Unter dem Trainerduo Ural / Romano wurde Afriyie dann mit einer Jokerrolle betraut. Unter Ricardo Moniz spielte er in den letzten beiden Partien wieder von Beginn weg – nun in einem Zweimann-Sturm mit Jonathan Okita vor der Nummer 10 Antonio Marchesano.

Ukrainische Flüchtlinge als Nachwuchshoffnungen

Arad Bar stiess im Sommer nach einer äusserst erfolgreichen U21-EM in Georgien (Halbfinal) spät zum Team. In seinem ersten Test gegen Greuther Fürth in Innsbruck schlug der Israeli nach seiner Einwechslung als Linker Aussenläufer gute Flanken in den Strafraum. Seine Position im Zentrum war aber schon vergeben. Condé / Mathew / Krasniqi sollten im Lauf der Saison zum Zürcher Herzstück werden. Bar konnte nach seinem Wechsel aus der Liga Leumit (2. Liga Israel) den höheren Rhythmus nicht so schnell mitgehen und zog im Winter weiter ostwärts in ein vom Krieg erschüttertes Land, zum Aufsteiger LNZ Cherkasy. Nach Bogdan Vyunnik (April 2022 bis Februar 2023 in der 1. Mannschaft), der mittlerweile nach Österreich und dann Polen weiter gezogen ist, hat der FCZ im übrigen mit Yevheniia Bielova (Frauen U21, NLB) und Yevhen Morozov (U17 / U19 / U21) umgekehrt zwei weitere Ukrainische Flüchtlinge in der Academy. Morozov ist einer der talentiertesten Torhüter im Heerenschürli.

Donis Avdijaj wiederum wirkte zu Beginn der Saison nicht top motiviert. In Hartberg fühlt er sich hingegen weiterhin wohl – 18 Skorerpunkte in der österreichischen Bundesliga-Saison, obwohl er die ersten fünf Runden verpasst hat. Der sensationelle fünfte Platz hätte eigentlich mit der verdienten Europacup-Qualifikation belohnt werden sollen, aber im österreichischen Modus musste der David aus der Steiermark gegen den achtplatzierten Goliath FK Austria aus Wien noch in den Europacup-Playoff, der verloren ging. Joseph Sabobo aus Sambia letztlich nahm diesen Frühling bereits an seinem zweiten Blue Stars / FIFA Youth Cup auf der Buchlern im FCZ-Trikot teil – diesmal als etablierter Academy-Spieler. Der Titel des Vorjahres konnte nicht verteidigt werden, weil im Final mit RB Salzburg ein Gegner von überragender Qualität wartete. Wenig später kam Sabobo zu seinen ersten Super League-Einsätzen. In der kurzen Spielzeit gelang ihm offensiv wenig, defensiv konnte er sich als Joker hingegen jeweils gut ins Spiel kämpfen.

Fabian Gloor und Noah Leao mehr als “Lückenbüsser“?

Die letzte Transferperiode im Sommer 2023 war vor allem vom Abgang Aiyegun Tosins geprägt gewesen. Der Nigerianer brauchte lange, um auf Niveau Super League eine gewisse Souveränität im Spiel zu erlangen. im letzten Sommer war er so gut drauf wie noch nie, bereit für eine Leistungsexplosion à la Assan Ceesay, und hätte beim FCZ 23/24 vermutlich seine beste Saison gespielt. Der FC Zürich hätte ihn gut gebrauchen können. Stattdessen wechselte er als Letzter aus dem Meister-Sturmquartett (Ceesay, Kramer, Gnonto, Tosin). In der Ligue 1 muss er nun aber natürlich erst mal wieder fast bei Null beginnen. Ansonsten verliessen auch einige langsame oder wenig motiviert wirkende Spieler im letzten Sommer das Team. Die Zugänge hatten im Schnitt ein höheres Mass an Zielstrebigkeit, Mentalität und Cleverness. Die zahlenmässig geringe Anzahl Zugänge half zudem dem Teamgeist. Aus sportlicher / taktischer Sicht stechen vor allem die Aussenläufer- / Aussenverteidiger-Alternativen Conceição (auf beiden Seiten einsetzbar) und Dante ins Auge. Boranijasevic und Guerrero hatte man zuvor bei Sperren, Verletzungen oder Formschwächen kaum intern ersetzen können. Drei dieser vier Aussenspieler sind nun aber bereits wieder weg – und der vierte, Conceição, verletzt.

Mariano Gomez, der erste Neuzugang für die 1. Mannschaft in der neuen Transferperiode ist im Vergleich mit einem Nikola Katic ruhiger, spielt technisch und taktisch einen saubereren Fussball. Für die Art und Weise wie der FCZ spielen will, ist er ein passenderer Innenverteidiger. Man kann davon ausgehen, dass der FC Zürich noch einen Linksverteidiger und einen Stürmer verpflichten wird. Auf den Aussenverteidigerpositionen können sich vorerst mal Noah Leao aus der U21 und Baden-Rückkehrer Fabian Gloor zeigen. Beide werden aufgrund des aktuellen Mankos an Aussenverteidigern gebraucht. Bei Gloor könnte man sich vorstellen, dass er Ende der Transferperiode, wenn Conceiçao langsam wieder zurückkehrt, noch wechseln wird. Leao könnte je nach Personalsituation unter Umständen eine Saison mit der 1. Mannschaft bestreiten. Mittel- bis langfristig werden auf seiner Position aber eher die talentierteren Neil Volken und Sebastian Walker (und rechts Mattia Rizzo) in Frage kommen. Diese Eigengewächse müssen sich vorläufig aber erst mal noch in der Promotion League beweisen. Mittlerweile ist man im FCZ-Nachwuchs wohl auf den Flügelpositionen am besten besetzt – mit mittelfristig gleich mehreren aussichtsreichen Kandidaten für die 1. Mannschaft – aber auch in der Defensivzentrale gibt es mehrere interessante Talente.

Katic verliert erneut das Duell mit Kevin Carlos, und der FCZ das Spiel / Yverdon Sport – FCZ Analyse mit Randnotiz: Meisterspieler weiterhin die Leistungsträger, Neulinge unterdurchschnittlich, Krasniqi seit der Winterpause in Bestform

WER STÜRMT GEGEN EINEN TIEFER STEHENDEN GEGNER? / YVERDON-SPORT – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Mit dem Fokus auf der Defensiven Phase in allen Linien hat der FCZ unter Bo Henriksen viele gegnerische Angriffe schon in der ersten oder zweiten Verteidigungslinie entschärft. Marchesano und Afriyie leisteten vorne ausgezeichnete Defensivarbeit, genauso wie Condé und Mathew im Mittelfeld. Die drei Innenverteidiger wurden zudem zusätzlich auch noch von zwei Aussenläufern unterstützt. Viele Fussballjournalisten wählten nach der ersten Saisonhälfte Nikola Katic in ihr „Team der Vorrunde“, weil sie die wenigen Gegentore des FCZ in einem gewissen Automatismus der Innenverteidigung im Allgemeinen und dem von der äusserlichen Erscheinung her Eindruck machenden Abwehrchef Katic im Speziellen zuschrieben. Die Innenverteidigung im Allgemeinen und Nikola Katic im Speziellen gehörten gleichzeitig aber eher zu den schlechter benoteten Spielern auf Züri Live.

Aus der Viererabwehr nur Kamberi überzeugend

Wie gut das FCZ-Abwehrzentrum tatsächlich ist, wird nun auf die Probe gestellt, wo der FCZ dominanter und so wie die meisten Gegner nur noch mit zwei Positionen im Abwehrzentrum agiert. Bisher fallen die Innenverteidiger bei diesem Test durch. Vorwiegend wegen ihrer Unzulänglichkeiten verliert der FCZ in Yverdon ein Spiel, in dem er zwei Tore schiesst, und sich so gute Torchancen herausarbeitet wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der Expected Goals-Wert (3,01) war in der Liga letztmals beim 4:2-Heimsieg gegen den FC Basel am 27. Februar 2022 so hoch. Die einzigen Spiele mit einem höheren Wert waren in der Zwischenzeit die Cup-Partien gegen die unterklassigen Cham, Tuggen und Bellinzona (120 Minuten). Und dies gegen einen Gegner, der seine Spieler immerhin von den Europacup-Achtelfinalisten Molde, Viktoria Plzen und Servette, sowie Wolverhampton Wanderers, Juventus (3x), Sao Paolo, Liverpool, Bologna, Huesca, dem 1. FC Köln und Lazio geholt oder ausgeliehen hat. Den algerischen Nationalstürmer Aymen Mahious haben die Waadtländer dem Vernehmen nach auf dem Transfermarkt GC vor der Nase weggeschnappt.

Natürlich hätte der FCZ in dieser Partie auch mit einer besseren Chancenverwertung von Okita und Co. mindestens ein Unentschieden erreichen können. Aber wenn man solche drei Gegentore kassiert, wird es in jeder Super League-Begegnung schwierig. Servette hingegen spielt auch wegen eines Steve Rouiller in der Form seines Lebens um den Meistertitel mit. Ein ausländischer Kaderplaner, der sich Video-Sequenzen von Rouiller, Katic und in gewissen Spielen Kryeziu ansieht, wäre erstaunt, dass die drei in der gleichen Liga aktiv sind. Wie schon vor einem Monat sah Nikola Katic in den entscheidenden Szenen gegen Kevin Carlos schlecht aus. Dieser war dem Kroaten in allen Belangen überlegen: Antritt, Technik – und auch Kraft. Linksverteidiger Dante trug zusätzlich zur defensiven Instabilität bei, während sich Lindrit Kamberi auf der Rechtsverteidiger-Position bisher gut macht – besser als in den letzten Partien als Viererabwehr-Innenverteidiger.

Bernardoni und Tijani machen „Hundertprozentige“ zunichte

Mirlind Kryeziu wiederum, der in den Partien zuvor viel Ruhe ausgestrahlt hatte, liess sich von der Hektik der Partie zu sehr und in den falschen Momenten anstecken. Dabei war diese Hektik von FCZ-Seite her gewollt. Nachdem man vor einem Monat im Municipal am Yverdon-Beton abgeprallt war, versuchte man diesmal mit der Startformation vom Heimsieg gegen YB mit Tempo, Tempo und nochmals Tempo die gegnerische Mauer zu knacken – und dies durchaus erfolgreich. Es wurde schnell und direkt gespielt. Dementsprechend konnte der FCZ weniger über die Seiten abgedrängt werden, was unter anderem zu weniger Eckbällen führte. Die Gäste aus Zürich kamen so im gegnerischen Strafraum zu deutlich mehr vielversprechenden Torchancen – und In den ersten sechs Minuten bereits zu ebenso vielen Abschlüssen (insgesamt 17).

Yverdon-Keeper Paul Bernardoni fischte mehrere fast unmögliche Dinger – und als er nach einem weiteren Krasniqi-Tempodribbling bei einem Di Giusto-Abschluss doch mal geschlagen war, rettete Mohamed Tijani auf der Torlinie – Tijani, der auch nicht zimperlich war, als er Oko-Flex am Hals und Santini im Strafraum beinahe in einem Polizeigriff am Arm zurückhielt. Die FCZ-Einwechselspieler hatten durchweg einen positiven Auftritt. Yverdon versuchte alles, um den Spielrhythmus zu brechen. Der Ballführende wurde im Mittelfeld und der Verteidigungszone schnell und aggressiv gestellt. Es resultierten viele Einwürfe und Freistösse. Solche Unterbrechungen wurden vom Heimteam zu zusätzlichen Verzögerungen genutzt. Die Spielunterbrechungen durch Rauch aus der FCZ-Kurve kamen dem Heimteam in seinen Bestrebungen zusätzlich entgegen.

FCZ eröffnet bei den Standards zusätzliche Baustellen

Die Bestrebungen, die Spielweise der Mannschaft umzustellen, sind nachvollziehbar. Aber man will teilweise auch etwas zu viel aufs Mal. Beispielsweise scheint das Konzept bei der Verteidigung der gegnerischen Eckbälle (schon gegen YB) etwas angepasst worden zu sein – mit mehr Raumdeckungselementen als zuvor. Prompt hatte beim 2:1–Führungstreffer Torschütze Kevin Carlos keinen Gegenspieler. Bis zum YB-Heimspiel funktionierte das Verteidigen der Corner eigentlich gut. Nun macht man da noch eine zusätzliche Baustelle auf. Ähnlich bei den Offensivstandards, wo bei der Ausführung mit Dante oder Di Giusto neue Leute zum Zug kamen, die in dieser Disziplin noch nicht überzeugen konnten. Insgesamt war es mit einer Offensiv-Note von 7,0 die fünftbeste Offensivleistung und gleichzeitig mit einer Defensivnote von 5,3 die sechstschlechteste Defensivleistung der Saison. Vor allem gab es noch nie in dieser Saison so viele Defensivfehler / schlechte Defensivaktionen wie in dieser Partie.

Highlights – Krasniqi bester Mann auf dem Platz

Personalien – Krasniqis erfolgreiche Tempodribblings, Katics Alpträume von Kevin Carlos

  • Cheick Condé: Offensiv stärker involviert als sonst – positiv wie negativ.
  • Ifeanyi Mathew: Schon wieder ein Hammer-Tor von ausserhalb des Strafraumes. Auch Yverdon hat Mathew als Schwachpunkt bei der Verteidigung von Freistössen ausgemacht, und spielt diese in seine Zone.
  • Mirlind Kryeziu: In mehreren Situationen zu hektisch, Defensiv mit Tiefstnote „1“.
  • Lindrit Kamberi: Kommt immer besser rein ins Offensivspiel auf der Aussenverteidiger-Position.
  • Amadou Dante: Defensiv weiterhin deutlich ungenügend, unter anderem Auslöser des ersten Gegentores. Offensiv vorwiegend als Schütze oder mit dem letzten Pass in den Abschlüssen direkt involviert, wird bereits mit der grössten Anzahl Standards betraut.
  • Bledian Krasniqi: Gelungene Dribblings im gegnerischen Strafraum sind in der Super League selten. In Yverdon führen vier gelungene Dribblings Krasniqis im gegnerischen Strafraum zu einem Tor, einem Assist, einem Penalty – und einer „hunderprozentigen“ Torchance Di Giustos, welche Yverdon-Verteidiger Tijani auf der Linie klärt. Zum fünften Mal in dieser Saison MVP, zum dritten Mal seit der Winterpause.
  • Nevio Di Giusto: Traumpass auf Okita zu dessen „hundertprozentiger“ Torchance allein vor Bernardoni. Und Di Giustos gefährlichen Abschluss aus spitzem Winkel hätte nicht jeder Super League-Torhüter gehalten. Ansonsten vor allem Defensiv stark und in diesem Bereich sogar der Beste beim FCZ. Und dies obwohl er nicht auf seiner Idealposition spielt. Wechselt nach der Einwechslung von Oko-Flex von der rechten auf die linke Seite.
  • Nikola Katic: Hat wohl mittlerweile Alpträume von Kevin Carlos. Schon vor einem Monat bei zwei Gegentoren im Duell mit dem Spanier zweiter Sieger. Verliert auch diesmal so gut wie jeden Zweikampf gegen die Nummer 11 von Yverdon. Kevin Carlos ist in jeder Hinsicht stärker. Mehrmals spickt Katic in einem Laufduell und einem fairen Rempler seines Gegenspielers mehrere Meter weg. Daraus ergeben sich unter anderem die zwei ausgezeichneten Torchancen Yverdons in der 2. Halbzeit, welche nicht zu Toren führen. Verliert auch beim Siegtreffer Yverdons das entscheidende Luftduell gegen Kevin Carlos. Kryeziu hatte zuvor ein analoges Luftduell mit diesem gewonnen.

Kommentare – Yverdon macht mit Härte sehr viel

Randnotiz – Meisterspieler weiterhin die Leistungsträger, Neulinge unterdurchschnittlich, Krasniqi seit der Winterpause in Bestform

Von den Kaderspielern mit viel Spielzeit haben auch in dieser Saison die Leistungsträger der Meistersaison, Yanick Brecher, Antonio Marchesano, Nikola Boranijasevic und Adrian Guerrero, den besten Notenschnitt. Mit Bledian Krasniqi und Mirlind Kryeziu sind zwei weitere wichtige Meisterspieler im oberen Drittel. Dazu gesellen sich die beiden später dazugestossenen Zentralen Mittelfeldspieler Ifeanyi Mathew und Cheick Condé. Weiterhin eine ungenügende Durchschnittsnote hat Nikola Katic, der sich allerdings gleichzeitig im Vergleich zu letzter Saison am meisten gesteigert hat. Ebenfalls stark verbessert hat sich der Notenschnitt von Yanick Brecher und Ivan Santini. Brecher hatte nach der Meistersaison und Vertragsverlängerung eine Baisse, ist nun aber unter anderem wohl auch im Zusammenhang mit dem neuen Torhütertrainer Dean Santangelo wieder im Aufschwung.

Den stärksten Rückgang im Notenschnitt hatten Donis Avdijaj (mit Hartberg als Stammspieler überraschend auf Europacup-Kurs) und Selmin Hodza (Stammspieler der FCZ Reserve, beim 4:1-Heimsieg gegen Luzern U21 verletzt ausgewechselt). Von den neu zum Kader gestossenen Spielern haben Nevio Di Giusto und Miguel Reichmuth einen sehr guten Notenschnitt, wobei derjenige von Miguel Reichmuth von einem einzigen Teileinsatz im Cup gegen das unterklassige Red Star stammt. Fabio Daprelà, Silvan Wallner, Rodrigo Conceição und Armstrong Oko-Flex bewegen sich im (unteren) Mittelfeld. Der Notenschnitt von Cheveyo Tsawa, Arad Bar, Amadou Dante und Nils Reichmuth ist ungenügend.

Die beste Durchschnittsnote im Kalenderjahr 2024 hat Bledian Krasniqi, der sich im Vergleich zur 1. Saisonhälfte auch am meisten gesteigert hat. Im Herbst waren seine Leistungen durchzogen. Dank dem sehr guten Start ins 2024 ist sein Gesamtnotenschnitt mittlerweile wieder gleich hoch wie letzte Saison. Nevio Di Giusto, Yanick Brecher, Ifeanyi Mathew und Nikola Boranijasevic haben seit der Winterpause ebenfalls einen Notenschnitt von 7,0 oder höher. Gesteigert haben sich seit der Winterpause neben Krasniqi Mathew, Boranijasevic, Kryeziu, Kamberi, Afriyie und Oko-Flex. Am meisten eingebrochen im Vergleich zur 1. Saisonhälfte ist die Leistung bei Cheick Condé und Adrian Guerrero. Ob sie nicht auf Touren kommen, weil sie aus unterschiedlichen Gründen weniger als zuvor gespielt haben, oder umgekehrt, ist bis zu einem gewissen Grad eine „Huhn oder Ei“-Frage. Während mit Di Giusto ein Débutant mit an der Spitze steht, bilden die anderen beiden Neulinge im Kader, Amadou Dante und Cheveyo Tsawa, die Schlusslichter. Es hat zudem aktuell mehr Spieler mit nach der Winterpause abnehmender als mit zunehmender Form im Kader. Neben Nikola Katic (und Amadou Dante) bewegt sich von den Stammspielern auch Jonathan Okita wieder im ungenügenden Bereich.

Bildet man aus den formstarken Spielern des Kalenderjahres 2024 eine Aufstellung, dann kommt eine sehr offensiv ausgerichtete Formation dabei heraus.

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https://www.youtube.com/watch?v=8Acyx9Oa7Hk

Stade de Genève liegt Avdijaj nicht / Servette FC – FCZ Analyse

Stilbruch unter dem neuen Coach Weiler / SERVETTE – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Auch im zweiten Spiel gegen Servette ist ersichtlich, dass der FCZ offensiv in allen Spielsituationen (Aufbauspiel, Umschaltspiel, Standards) eine ganze Palette an Lösungen und Varianten parat hat, die funktionieren. Man baut auf der personellen und taktischen Eingespieltheit und der Saisonvorbereitung auf. Coach Bo Henriksen schickt dasselbe Team auf den Platz wie gegen Yverdon-Sport. Mitentscheidend für den Punktgewinn in Genf ist die Präsenz des aufmerksamen und manchmal auch etwas giftigen Fabio Daprelà, der gewisse defensive Herausforderungen reaktiv löst, andere sogar proaktiv eindämmt oder verhindert. Gegen Yverdon war der 32-jährige noch nach einem mässigen Teileinsatz zur Pause angeschlagen ausgewechselt worden. Im ersten Spiel ging es noch weitgehend ohne Daprelà – im zweiten wäre das nicht mehr so gewesen.

Nach starker 1. Halbzeit Leistungsabfall nach der Pause

Servette tritt unter dem neuen Coach René Weiler ganz anders auf, als in all den Jahren unter Alain Geiger. Man kann fast schon vom puren Gegenteil sprechen! Vorbei die Zeit des eleganten Kombinationsspiels und der Vermeidung von Zweikämpfen. Unter Weiler wird Torhüter Frick zum wichtigsten Aufbauspieler mit seinen hohen Bällen hinten heraus. Speziell zu Beginn wartete an vorderster Front eine Genfer Fünferreihe mit den beiden Mittelstürmern, den Flügeln plus Rechtsverteidiger Tsunemoto auf die langen Bälle. Spielmacher Timothé Cognat hat sich grundsätzlich bereits gut an den neuen Stil adaptiert, wurde gegen den FCZ aber früh „aus dem Spiel genommen“. Nicht mehr mit dabei ist hingegen der vom FCZ jahrelang so gefürchtete Eckball-Spezialist Théo Valls. Die Rollen sind nun plötzlich in vielen Bereichen vertauscht. Aktuell ist der FC Zürich bei Cornern mit Guerrero und Okita gefährlicher als die Genfer. Servette seinerseits brachte von der 30. Minute bis zum Schlusspfiff ein ausgeprägtes Pressing auf den Platz. Beim FCZ ging im Verlauf der 1. Halbzeit die defensive Disziplin lokal teilweise verloren. Während Fabian Rohner im Spiel ohne Ball meist in der Nähe von Servette-Linksverteidiger Mazikou anzutreffen war, liess auf der anderen Seite Jonathan Okita seinem Gegenspieler Tsunemoto viele Freiheiten, die dieser aber nur selten zu nutzen vermochte.

Gemessen an den Züri Live-Durchschnittsnoten war der FCZ am Fusse des Salève im Vergleich zum Yverdon-Spiel defensiv etwa gleich gut, offensiv hingegen deutlich schlechter. Ein wirklich grosser Unterschied besteht zwischen der Leistung in der 1. Halbzeit (hervorragende Durchschnittsnote „6,5“) und derjenigen der zweiten 45 Minuten, die mit „4,8“ ungenügend war. Nachdem man im ersten Durchgang die Partie im Griff gehabt hatte, liess man Servette nach der Pause ins Spiel kommen. Der 2:0-Führungstreffer durch einen Mathew-Weitschuss in der 57. Minute fiel zu diesem Zeitpunkt entgegen dem Spielverlauf. Dafür hatte man bei beiden Gegentoren Pech. Beim ersten entdeckte VAR Sandro Schärer in Volketswil ein Handspiel von Ifeanyi Mathew an der Strafraumgrenze, das auf dem Platz und im Stadion niemand gesehen hatte – und meldete sich eine Minute nach der Szene. Der Ball schien wirklich die Fingerspitzen des Nigerianers berührt zu haben und von diesen abgelenkt worden zu sein. Allerdings flog der Ball von Mathews Oberschenkel und damit einem eigenen Körperteil an die Finger – und dies gilt nach der gängigen Auslegung eigentlich nicht als Handspiel. Beim zweiten Gegentor rutschte Guillemenot bei einem Richtungswechsel im Mittelfeld aus und stand dabei Boranijasevic auf den Fuss. Der FCZ spielte weiter und vertändelte durch Mathew den Ball. Beim Genfer Gegenstoss stand dann Dereck Kutesa auf seiner Seite völlig blank, weil der von Guillemenot getroffene Boranijasevic sich natürlich nicht auf seiner Position befand. In diesem Fall ging VAR Schärer nicht auf die Foulszene ein.

Highlights

Personalien

  • Lindrit Kamberi: Beim Saisonstart gegen Yverdon erneut parat und MVP. In Genf hingegen eine ungenügende 1. Halbzeit. Als es in der Schlussphase hart auf hart geht, kommt er etwas besser ins Spiel.
  • Nikola Katic: Im Gegensatz zum Auftakt gegen Yverdon diesmal offensiv deutlich ungenügend. Beginnt die Partie mit zwei Bällen ins Niemandsland – am Ball gelingt ihm so gut wie nichts. Defensiv hingegen ist der Kroate diesmal genügend.
  • Nikola Boranijasevic und Adrian Guerrero: Beide beginnen stark und haben am Ende der Partie aussergewöhnlicherweise sowohl offensiv wie defensiv identische Züri Live-Punktzahlen – und damit auch total. Guerrero ist knapp vor Boranijasevic der beste FCZ-Spieler der 1. Halbzeit. Boranijasevic hat als einziger Spieler in den beiden Auftaktpartien gegen Yverdon und in Genf mindestens eine Note „8“.
  • Fabian Rohner: Legt offensiv mit seinem Tempo über rechts nicht nur mehrere ausgezeichnete Torchancen auf, sondern überzeugt auch mit seinen Kopfballweiterleitungen bei hohen Bällen Yanick Brechers.
  • Daniel Afriyie: Wieder in der Startformation als 10er / „falsche 9“ und erstmals mit einer Leistung auf Super League-Niveau.
  • Yanick Brecher: Zum Auftakt gegen Yverdon mit zwei wichtigen Paraden defensiv der beste FCZ-Spieler, diesmal mit seiner Spielauslösung offensiv der Beste und auch insgesamt MVP.
  • Fabio Daprelà: Verletzungsbedingt ein schwieriger Start gegen Yverdon. In Genf hingegen bereits ein wichtiges Element, speziell in defensiver Hinsicht. Setzte gleich zu Beginn gegen den aktuell besten Servette-Spieler Timothé Cognat eine „Duftmarke“ als er ihn mit Okita ins Sandwich nahm. Cognat blieb in der Folge blass und wurde früh ausgewechselt.
  • Cheikh Condé: Trägt bei Defensivstandards deutlich mehr Verantwortung als noch letzte Saison. Condé deckt nun jeweils häufig den stärksten gegnerischen Kopfballspieler (in diesem Fall: Steve Rouiller).
  • Ifeanyi Mathew: Geht wenig in die Zweikämpfe. Nach gutem Beginn abnehmende Leistungskurve im Spiel. Erzielt zwischenzeitlich aus dem Nichts per Weitschuss die 2:0-Führung, vertändelt dann vor dem 2:2 aber auch unnötig den Ball.
  • Jonathan Okita: Nach ordentlich bis gutem Beginn nimmt seine Leistungskurve im Verlauf der Partie stark ab. Ab der 25. Minute macht er defensiv nicht mehr viel, die Standards werden deutlich schlehchter, und er ist am 2:2-Ausgleich Servettes beteiligt. Von der Sturmreihe kommt allgemein in der 2. Halbzeit zu wenig.
  • Donis Avdijaj:: Bei der 2:3-Niederlage vor Jahresfrist wurde Donis Avdijaj eingewechselt und brachte vorne sowohl defensiv wie offensiv auch unter Berücksichtigung der Unterzahl-Situation (Platzverweis gegen Okita) viel zu wenig zustande (Züri Live-Note: „2“). Diesmal war der Teileinsatz des Deutschen im Stade de Genève sogar noch etwas schlimmer (Note „1“). Das Stadion oder der Gegner scheint ihm nicht zu liegen.

Live-Kommentare zum Spiel

Randnotiz: Servette’s Probleme mit der Verteidigung der FCZ-Ecken

Weitere Berichte

Telegramm Servette FC – FCZ (transfermarkt)

Penalty-Pfiff wirft FCZ aus dem Konzept (BLICK)

Geniestreich und VAR verhindern FCZ-Sieg – Zürcher verspielen 2-Tore-Führung (20 Minuten)

Servette holt dank einer starken 2. Halbzeit einen Zwei-Tore-Rückstand auf (sport.ch)

Servette FC – FCZ (Südkurve)

6. Rang getippt, Marc Schneider Sportchef-Favorit – Resultate Züri Live-Leserumfrage zum Saisonstart

Die Resultate der Züri Live-Leserumfrage zum Saisonstart 23/24 sind da! Die Unterstützung durch die Fans wurde von den Umfrage-Teilnehmern als das grösste Highlight der Saison 22/23 empfunden. An zweiter Stelle wurden die Europacup-Reisen genannt, gefolgt von der positiven Derby-Bilanz. Ebenfalls noch relativ häufig erwähnt wurde der Meistertitel der FCZ Frauen im Final gegen Servette Chênois zum Ende der Spielzeit. Von den FCZ-Toren war hingegen insgesamt kaum jemand begeistert.

Highlight der Saison 22/23

Der schönste FCZ-Treffer der abgelaufenen Saison war für eine knappe absolute Mehrheit der 1:2-Anschlusstreffer von Roko Simic in Luzern am 21. Januar 2023 mit dem 1:1-Ausgleichstreffer von Calixte „Junior“ Ligue am 5. März 2023 gegen Servette an zweiter Stelle. Die drei Treffer Jonathan Okitas, davon zwei am 11. September 2022 in Genf, folgen danach.

Schönstes Tor 22/23

In Sachen Schlussrangierung des FC Zürich am Ende der Saison 23/24 hat Rang 6 von den Züri Live-Lesern am meisten Stimmen erhalten. Mehr als die Hälfte sehen den FCZ zwischen dem 4. und 6. Rang, mehr als ein Viertel in der Relegation Group zwischen Rang 7 und 12. Nur rund 15% sehen den FC Zürich unter den Top 3. Sowohl an den Meistertitel wie auch an den Direktabstieg (Rang 12) glaubt so gut wie niemand. Bei der im Durchschnitt jüngeren (und etwas euphorischeren) Community auf Instagram tippten 49% auf Rang 4-6, 39% auf Rang 1-3, 10% auf Rang 7-9 und 2% auf Rang 10-12.

Züri LIve-Lesertipp Schlussrangierung FCZ 23/24

Trotz kritischer medialer Berichterstattung in den letzten Wochen sowohl zum Trainer als auch zur Vereinsleitung und der Sportchef-Frage werden die jeweiligen Repräsentanten von den Züri Live-Lesern positiv bewertet. Fast die Hälfte gibt Marinko Jurendic die Note 6 oder 7 auf einer Skala von 1-10 (in den Züri Live-Bewertungen steht „5“ jeweils für „genügend“). Mehr als drei Viertel liegen im Range von Note 6 bis 8 – weniger als ein Viertel sieht die Sportchef-Performance im ungenügenden Bereich. Die Vereinsleitung wird im Median noch positiver gesehen. Der Schwerpunkt liegt bei Note 7. Knapp mehr als die Hälfte gibt eine Note im Bereich von Note 6 – 10, ein Drittel der Abstimmenden sieht die Vereinsleitung im ungenügenden Bereich. Die Meinungen sind hier also deutlich mehr gespalten, als bezüglich Sportchef. Eindeutig am besten in der Benotung schneidet der Trainer ab: die Hälfte der Leser geben Bo Henriksen eine Note zwischen 8 (am häufigsten) und 10, mehr als drei Viertel bewerten ihn mindestens mit einer „7“.

Ab 1. Oktober soll der FC Zürich einen neuen Sportchef haben. 37% der Züri Live-Leser sprechen sich dabei für den ehemaligen FCZ-Captain Marc Schneider aus, der zuletzt in Deutschland die SpVgg Greuther Fürth trainiert hat. An zweiter Stelle wird der ehemalige FCZ-Sportchef Fredy Bickel genannt. Bei den „Anderen“ frei genannten Kandidaten wurden Philippe Senderos, Andres Gerber, Blerim Dzemaili, Marco Schneuwly und Beni Huggel am meisten genannt. Im aktuellen Züri Live-Podcast spricht sich Talk-Gast Don Ursulo für eine langfristige Lösung mit „FCZ-Stallgeruch“ aus, beispielsweise Dani Gygax. Der Kandidat Nummer Zwei Fredy Bickel war vor Monaten selbst bei unserem Podcast als Talk-Gast dabei gewesen und hat seine lange und intensive Zeit beim FCZ Revue passieren lassen.

Leser-Favorit Marc Schneider (gestern 43 Jahre alt geworden) war vor ca. neun Jahren beim Europacup-Heimspiel gegen Apollon Limassol bei uns im Letzigrund zu Gast und sprach sowohl über die Vergangenheit beim FCZ als auch über seine sich damals im Anfangsstadium befindende Trainerkarriere:

Als besten Spieler der Saison 22/23 wählen die Züri Live-Leser mit 29% der Stimmen in dessen letzter Saison Blerim Dzemaili. Dieses Ergebnis steht im starken Kontrast zu den Spiel-Auswertungen auf Züri Live, die Ifeanyi Mathew als besten FCZ-Spieler 22/23 eruierten und in denen Dzemaili eher auf den hinteren Rängen landete. Respektable 24,2% der Leser-Stimmen erhielt der beste Torschütze Aiyegun Tosin – vor Captain Yanick Brecher mit 16,1%. Ifeanyi Mathew landete immerhin auf Rang 4 mit 9,5% der Stimmen.

Bester Spieler der Saison 22/23

Auch die Frage nach der besten Choreographie der Saison 22/23 stand im Zeichen von Blerim Dzemaili. 17’700 Zuschauer sahen im Letzigrund gegen Lugano dessen Abschied von der Fussballbühne und auch die Choreographie zu seinen Ehren. Vier der anderen zur Auswahl stehenden Choreos waren aber auch sehr beliebt – nur die glitzernde Glamour-Choreo zum Europa League-Start gegen Arsenal war für fast niemanden die Nummer 1.

Beste Choreo 22/23

Wer sind die Hoffnungsträger der neuen Saison? Bei der Frage nach dem Spieler, welcher 23/24 „explodieren“ wird, fallen am meisten Voten auf Donis Avdijaj, knapp vor Bledian Krasniqi und Calixte „Junior“ Ligue. Dieses Trio liegt deutlich vor allen anderen genannten Kandidaten.

Welcher Spieler „explodiert“ in der Saison 23/24?

Braucht es für eine erfolgreiche Saison weitere Neuverpflichtungen neben Fabio Daprelà und Arad Bar? Ja, die überwältigende Mehrheit der Abstimmenden will einen neuen Stürmer. Auf den anderen Positionen ist man hingegen zufrieden mit dem Kader.

Transferwünsche der Züri Live-Leser

In Sachen Auswärtsreisen freuen sich am meisten FCZ-Anhänger auf Winterthur, gefolgt von Yverdon (trotz Cup-Niederlage vor zwei Jahren), Basel und St. Gallen. Alle anderen Auswärtsdestinationen wecken deutlich weniger Begeisterung – vor allem Genf (ist gleich die erste Auswärtsreise kommenden Samstag) und Luzern.

Auf welche Auswärtsreise freust Du Dich am meisten?

Die Ticket- und Abopreise im Letzigrund findet eine Mehrheit okay, annahernd 30% empfinden sie hingegen „an der oberen Grenze“. Zu teuer sind sie für 5,8% der Abstimmenden.

Einschätzung der Ticket-/Abopreise

Wann das neue Fussballstadion in Zürich stehen wird, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Nur in einem sind sich fast alle einig: es wird kommen! 23,2% tippen auf eine Eröffnung im Jahr 2032, also in weniger als einem Jahrzehnt. Es ist sogar insgesamt eine Mehrheit, die davon ausgeht, dass das Stadion bis dahin steht. 20% rechnet mit einer Fertigstellung immerhin bis zum 200 Jahr-Jubiläum des FCZ im Jahr 2096, 16,2% gehen davon aus, dass das Bauvorhaben nie umgesetzt werden kann.

Erstmals nördlich des Polarkreises / Bodö/Glimt – FCZ Analyse

Foda setzt auf Speed: Bodø/Glimt – FCZ Matchblatt und Vorschau (Züri Live)

Riesen-Zahnbürsten und Blitze nördlich des Polarkreises (SRF)

Es ist der 14. Europacup-Heimsieg Bodös in Folge. Das Team von Coach Knutsen hat dabei schon klarere Resultate wie beispielsweise ein 6:1 gegen Mourinho’s AS Roma gefeiert. Über Jahrzehnte hat der fussballerische Leuchtturm des Nordens auch innerhalb Norwegens gegen die Übermacht aus dem Süden des Landes um Akzeptanz und Gleichberechtigung kämpfen müssen. Eine Stärke des aktuellen Teams ist, dass sie sowohl offensiv wie auch defensiv gemeinsam und sehr überlegt agieren, und immer in Bewegung bleiben. Es kommt nie Hektik auf. Es wird immer schon ein, zwei Schritte vorausgedacht und dem Gegner kaum mal eine Gelegenheit gegeben, in Zweikämpfe zu kommen. So bauen sie ihre Dominanz des Raumes auf – unter anderem auch durch optimales Ausnutzen der Beschaffenheit ihres heimischen Kunstrasens. Der Gegner wird phasenweise zu einer gewissen Passivität verdammt.

Blerim Dzemailis Leistungseinbrüche nach der Pause

Der FCZ spielt erstmals in seiner Vereingeschichte nördlich des Polarkreises. Sowohl Bodö als auch der FCZ standen speziell in der 1. Halbzeit häufig hoch und setzten den Gegner unter Druck. Für das Team von Kjetil Knuden muss es schon etwas überraschend gewesen sein, wie gut sich die Gäste aus der Schweiz vor allem dank der fussballerischen Qualitäten von Torhüter Yanick Brecher jeweils aus der Umklammerung lösen konnten. Die Innenverteidiger standen dabei im Spielaufbau sehr breit, was den Aussenverteidigern erlaubte, hoch zu stehen in Räumen, die von Bodös 4-3-3 Pressing nicht abgedeckt wurden. Brechers Fähigkeit, seine Aussenverteidger immer wieder mit präzisen hohen Bällen über den norwegischen Dreimannsturm hinweg anzuspielen, hebelte das Pressing Bodös weitgehend aus. Es war insgesamt basierend auf der Züri Live-Durchschnittsnote der eingesetzten Spieler nach dem Sion-Heimspiel die zweitbeste Erste Halbzeit der bisherigen Saison! Auch damals stand es 0:0 zur Pause – und am Ende verlor der FCZ die Partie.

Nach der Pause liess speziell Blerim Dzemail stark nach, weshalb die defensive Kompaktheit schnell zusammenbrach und Bodö den Raum zentral vor dem Zürcher Strafraum eroberten und mit Diagonalläufen sowie Seitenwechseln beliebig bespielen konnten. Dzemaili vermochte seinen Gegenspieler Saltnes auch nicht am Kopfball zum 1:0 in der 54. Minute (von Selnaes noch zusätzlich abgefälscht) zu hindern. Bis zu seiner Auswechslung in der 71. Minute unterliefen Dzemaili Defensivschnitzer im Dreiminutentakt. So stand er beispielsweise in der 65. Minute Vetlesen im eigenen Strafraum ungeschickt auf den Fuss und hatte Glück, dass von Schiedsrichterin Frappart kein Pfiff ertönte. Bereits in der 25. Minute hätte allerdings der FCZ nach Eingreifen von Torhüter Hajkin gegen den anstürmenden Tosin ebenfalls einen Penalty zugesprochen erhalten können oder vielleicht sogar müssen.

Leistungen im Europacup weiterhin besser als in der Meisterschaft

Die letzten zehn Minuten der Partie plus Nachspielzeit gehörten dem FCZ. Auch weil bei Bodö durch die Wechsel die Qualität sank. Der in der Regel im Zentrum eingesetzte Grönbaek blieb auf dem Flügel blass. Der ebenfalls von einer Verletzung zurückgekehrte Eliteserien-Torschützenkönig Pellegrino fand noch nicht so gut in den Flow wie sein Pendant Solbakken. Und Amundsen agierte in der Innenverteidigung deutlich wackeliger als Lode. Der eingewechselte Donis Avdijaj erzielte mit einem Kunstschuss in der 81. Minute den Anschlusstreffer. Der gegen seine Landsleute top-motivierte und sich von Spiel zu Spiel steigernde Ole Selnaes (Stammverein: Rosenborg) hatte den Ball zurückerobert und beim Assist Übersicht bewiesen. Vier Minuten später hätte Avdijaj nach grandioser Boranijasevic-Flanke eigentlich den Ausgleich erzielen müssen – aber Mitspieler Ivan Santini kam ihm in die Quere. Insgesamt war es mit Durchschnittsnote 6,1 einer der besseren Auftritte des FCZ in dieser Vorrunde und typisch für die allgemein besseren Leistungen im Europacup im Vergleich zur Meisterschaft.

Personalien

  • Yanick Brecher: Erstmals in dieser Saison MVP dank ausgezeichneter Offensivleistung, sehr gute Spielauslösung gegen hoch stehenden Gegner.
  • Nikola Boranijasevic: Ist erstmals in dieser Saison bester Spieler der Zweiten Halbzeit. Kurbelt die FCZ-Angriffe über rechts an.
  • Blerim Dzemaili: Noch nie in dieser Saison hat ein Spieler so viele Defensiv-Minuspunkte gesammelt wie Dzemaili in dieser Partie. Es ist also der defensiv bisher fehlerhafteste Auftritt. Das grösste Problem ist jeweils die Zweite Halbzeit. In den letzten vier Partien holte Dzemaili in der Zweiten Halbzeit drei Mal die Tiefstnote „1“. Seine häufig schon vor der Pause ungenügende Performance bricht nach dem Spielunterbruch regelmässig ein.
  • Ole Selnaes: Erneut ein Assist wie in Genf. Steigert sich von Spiel zu Spiel. Als Rosenborg-Zögling speziell motiviert gegen die Landsleute aus dem Norden.
  • Fabian Rohner: Kann seine Chance in der Startformation nicht überzeugend nutzen. In manchen Aktionen zu wenig proaktiv und direkt.
  • Jonathan Okita: keine einzige Abschlussbeteiligung bis zur 53. Minute. Macht dann aber “aus dem Nichts“ in der 62. Minute mit einem Schuss an die Lattenunterkante beinahe das Anschlusstor.
  • Aiyegun Tosin: Bis zu seiner Auswechslung in der 81. Minute mit einer Ausnahme an allen Abschlüssen beteiligt. Die letzten zehn Minuten auf dem Flügel eingesetzt.
  • Bohdan Vyunnik: Erstmals Defensiv bester Spieler. In der 71. Minute als Mittelstürmer eingewechselt, ab der 81. Minute auf dem Rechten Flügel.
  • Cheick Condé: In der Rückwärtsbewegung seit einigen Partien zu wenig konsequent. Muss defensiv mehr mitarbeiten. An der Qualität liegt es nicht.

Randnotiz

Weitere Berichte und Highlights

Bodö/Glimt – FC Zürich Telegramm (transfermarkt)

Bodö/Glimt – FC Zürich Telegramm (UEFA)

FK BODØ/GLIMT – FC ZÜRICH Telegramm (Eurosport)

Interview Yanick Brecher: „Gegner hat unsere Defensivstandards sehr gut analysiert“ (Züri Live)

Der FCZ verliert auch gegen Bodö/Glimt (BLICK)

Südkurve in Bodö



Kybunpark weckt die Offensivgeister / FCZ – Heart of Midlothian in der Züri Live-Analyse

Der Kybunpark weckt ganz offensichtlich den Offensivgeist beim FCZ! Gegen den FC St. Gallen und Heart of Midlothian kommt das Foda-Team auf die grösste Anzahl Abschlüsse der bisherigen Saison (21 und 17). Die Offensivleistung insgesamt war mit einer Durchschnittsnote von 7,4 sogar die beste, noch vor dem Auswärtsspiel in Baku! Der Wert von 2,61 Expected Goals ist der beste seit dem 2:1-Auswärtssieg in Bern am 19. März. Für die Musik im Spiel nach vorne sorgte in erster Linie das Duo Infernale Guerrero / Marchesano. Der Auftritt der beiden erinnerte an letzte Saison. Marchesano war zudem erneut einer der defensiv besten Spieler und in der 1. Halbzeit zusammen mit Guerrero der Beste. Dies war er bereits in den beiden Partien gegen Linfield gewesen – Gegner aus dem Vereinigten Königreich scheinen ihm zu liegen.

Selnaes und Omeragic defensiv erneut schlecht

Im Vergleich zum Winterthur-Spiel kamen deutlich mehr lange Bälle beim Mitspieler an – zwei Drittel statt nur ein Drittel. Dies vor allem auch darum, weil Bohdan Vyunnik von Anfang an auf dem Platz stand. Hearts bot dem FCZ auch deutlich mehr Raum im Spiel nach vorne, als das kompakt in einer gesicherten Defensive lauernde Winterthur. Die Durchschnittsnote der Spieler ist mit 6,6 die bisher beste der Saison – knapp vor den Heimspielen gegen Qarabag und Linfield (je 6,5). Der FCZ zeigte sich also bisher in den Europacup-Heimspielen von seiner besten Seite. Der Sieg ist verdient und am Ende gar noch um ein Tor zu niedrig ausgefallen. Es war wieder etwas die Emotionalität zu spüren, welche den FCZ letzte Saison stark gemacht hat – speziell nach dem Penaltytor der Schotten.

Versursacht wurde der Gegentreffer durch zwei individuelle Fehler hintereinander von Ole Selnaes. Der Norweger agierte zudem in einer ganzen Reihe weiterer Szenen defensiv unbedarft und zu wenig handlungsschnell. Fast alle Szenen, in denen die Schotten (im Ansatz) gefährlich wurden, gingen auf Fehler von Selnaes zurück. Das Gleiche gilt für Becir Omeragic, der bereits gegen St. Gallen im Kybunpark schlecht gespielt hatte. Diese zwei Spieler befinden sich weiterhin im Aufbau und werden vom Team zur Zeit „mitgeschleppt“. Endlich wieder einmal einen erfreulichen Auftritt zu sehen gab es hingegen von Wilfried Gnonto. In der 71. Minute eingewechselt, spielte der Italiener, als habe er seine miserable Form zu Hause vergessen mitzunehmen. Avdijaj trat hingegen wie schon in Winterthur auch gegen seinen Ex-Klub mit einer seltsamen Zurückhaltung auf.

Link zum FCZ – Hearts Telegramm



Vyunnik durchbricht Sturmflaute / Winterthur – FCZ in der Züri Live-Analyse

Im ersten Kantonsderby seit der Challenge League-Saison des FCZ war alles angerichtet: Wetter und Zuschaueraufmarsch stimmten. Auf dem Platz passierte aber vor allem in der 1. Halbzeit wenig, weil der FC Winterthur nach den Misserfolgen zum Beginn der Saison auf ein 5-1-2-1 umgestellt hat und darin sowohl sehr kompakt stand, als auch verschob. Es war zusammen mit den Auswärtsspielen in Baku und St. Gallen, sowie dem Heimspiel gegen Luzern nach Züri Live-Noten die schlechteste 1. Halbzeit der Saison.

Zu wenig schnelle Seitenwechsel

Die „Sturmflaute“ erreichte beim FCZ einen Höhepunkt. Die in der Startformation auflaufenden Santini (Offensiv-Note: 1, keine einzige Abschlussbeteiligung), Avdijaj (2) und Marchesano (2) spielten alle im Spiel mit Ball schlecht. Avdijaj war im Vergleich zu seinen ersten Einsätzen nicht mehr wiederzuerkennen und Santini konnte seine erste Startelfchance nicht nutzen. Der eingewechselte Gnonto (schlechtester Saisonauftritt) befindet sich sowieso seit Saisonbeginn in einem Leistungsloch. Die ebenfalls eingewechselten Vyunnik, Rohner und Mets sorgten hingegen dafür, dass der FCZ in der 2. Halbzeit nach vorne etwas mehr auf die Beine stellen konnte, und waren dann auch für den späten Ausgleich (das erste FCZ Liga-Tor der Saison nach 445 offiziellen Spielminuten plus Nachspielzeiten!) besorgt. Vyunnik ist dabei der Züri Live-MVP, Rohner nach den Heimspielen gegen Luzern und Linfield zum dritten Mal in dieser Saison der beste Offensivmann.

In der 1. Halbzeit hatte Winterthur 55% Ballbesitz, in der 2. Halbzeit war hingegen der FC Zürich zu 67% am Ball. Der FCZ trat in der offensiven Phase im 3-4-1-2 an und verteidigte wie häufig im 3-4-3 mit Raumdeckung. Ab der 69. Minute (Rohner kam für Avdijaj) spielte man dann auch mit Ball im 3-4-3. Um den FCW zu knacken, hätte der FCZ mit schnellen Seitenwechseln operieren müssen. Gantenbein und Diaby gehören nicht zu den defensiv stärksten Aussenverteidigern der Liga und sind im Eins-gegen-eins ohne Rückendeckung verwundbar. Stattdessen versuchte man aus stadtzürcher Sicht immer wieder vergebens in Räumen durchzukommen, wo die Heimmannschaft massiert stand.

Brecher in 1. Halbzeit stark, aber mit folgenschwerem Fehler beim Gegentor

Blerim Dzemaili trat im zweiten Spiel nach seiner kurzen Verletzungspause bereits etwas besser auf, als gegen Linfield, war aber immer noch insgesamt ungenügend – vor allem in der 2. Halbzeit. Yanick Brecher konnte in der 1. Halbzeit als bester Mann des Teams eruiert werden, machte dann aber beim Führungstreffer Winterthurs einen folgenschweren Fehler. Ohne seine Fehleinschätzung des Balles und der Geschwindigkeit Manzambis wäre das Winterthurer Führungstor sehr wahrscheinlich nicht gefallen. Die FCZ-Verteidiger waren eigentlich in Überzahl und der Winkel für Manzambi spitz. Aber aufgrund des Ausfluges von Brecher mussten Kryeziu und Kamberi das verwaiste Tor abdecken – Manzambi und Rodriguez liess man daher gewähren. Neben Dzemaili und Brecher liessen auch Kryeziu, Boranijasevic und Condé in der 2. Halbzeit nach. Allerdings war bei Dzemaili, Kryeziu und Guerrero zumindest nach dem Gegentreffer durchaus eine Reaktion zu sehen. Die Wende zum Ausgleich und den zwei späten Chancen zum Sieg bewerkstelligten aber trotzdem fast ausschliesslich die eingewechselten Vyunnik, Rohner und Mets.

Exkurs: Vyunnik? Viunnyk? Vyunnyk? Wie schreibt sich der Ukrainische Stürmer des FCZ?

  • auf Ukrainisch: Богдан Сергійович В’юнник
  • auf Russisch: Богдан Сергеевич Вьюнник
  • auf Englisch: Bohdan Vyunnyk
  • auf Französisch: Bohdan Viunnyk
  • auf Deutsch: Bohdan Vyunnik (oder: Vjunnik)

Der Vorname wird sowohl auf Ukrainisch wie auch auf Russisch eigentlich „Bogdan“ geschrieben und auf Russisch auch so ausgesprochen. Die ukrainische Aussprache geht aber eher in Richtung „Bochdan“ und daher wird der Vorname auf Englisch, Russisch und Deutsch mittlerweile mit einem „h“ geschrieben. Der Vatername „Sergijowitsch / Sergejewitsch“ wird Englisch / Französisch / Deutsch nicht verwendet. Der Familienname Vyunnik wird in den drei westlichen Sprachen jeweils leicht unterschiedlich geschrieben. Die offizielle Schreibweise des Namens in lateinischen Buchstaben gemäss Reisepass ist bei Russen und Ukrainern jeweils die französische. Der FCZ hat diese übernommen. Auf Vyunniks Trikot steht „Viunnyk“. Nur: es ist eigentlich üblich, dass der Name in jeder Sprache so geschrieben wird, wie man ihn ungefähr ausspricht. Genau darum gibt es ja unterschiedliche Schreibweisen. Beispiel: im Reisepass des aktuellen russischen Staatspräsidenten wird sein Name in lateinischen Buchstaben offiziell „Poutine“ buchstabiert (französisch). Im deutschsprachigen Raum wird aber trotzdem „Putin“ geschrieben. „Poutine“ auf Deutsch oder „Putin“ auf Französisch wären weit von der richtigen Aussprache entfernt und im zweiten Fall sogar mit unvorteilhafter Bedeutung. Züri Live verwendet daher nach Usus die deutsche Schreibweise Vyunnik bzw. Vjunnik – auch wenns auf dem Trikot anders steht.

Link zum Winterthur – FCZ Telegramm



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