Saisonvorschau, Teil 6: Flügel und Sturm

Linke Seite

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Bis zur Verletzung von Marco Schönbächler harmonierte dieser letzte Saison sehr gut mit Berat Djimsiti. In der Sommervorbereitung konnte das Duo Simonyan / Di Gregorio unterstützt aus dem Zentrum durch Chiumiento, Rikan oder Dominguez auf links überzeugen. In der Pole Position bei Abwesenheit Schönbächlers werden auf dieser Seite aber Koch (welcher die Seite gewechselt hat) und Chermiti sein. Chikhaoui hat letzte Saison auf dem linken Flügel seine besten Spiele gemacht, und auch Linksfuss Rikan kommt in Frage.

Fazit: Die linke Seite bleibt unabhängig von der Besetzung die starke Seite des Teams.

 

Rechte Seite

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Letzte Saison bildeten über weite Strecken Rodriguez und Nef die rechte Seite, aktuell läuft es auf das Duo Schneuwly / Djimsiti hinaus. Dieser hat letzte Saison von allen Spielern am meisten Einsatzminuten absolviert, und ist damit innert eines Jahres nach dem Wechsel vom Zentrum auf links/halblinks nun auf der rechten Seite angelangt. Mike Kleiber ist aktuell die Alternative für Djimsiti, offensiv wird Schneuwly vom neuverpflichteten Bua, Chermiti und Simonyan bedrängt, welche alle auch auf links spielen können. Und dann ist da natürlich auch noch Rodriguez selbst.

Fazit:  Über rechts muss mehr kommen! Da ist die ideale Kombination noch nicht gefunden.

 

Sturmspitze

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Das Standardangriffsduo bildeten letzte Saison über weite Strecken Etoundi und Chikhaoui – manchmal agierte Franck Etoundi auch als einzige Spitze. Mario Gavranovic war lange verletzt und konnte danach in der Rückrunde nicht überzeugen. Chermiti fehlt im Zentrum die Durchsetzungfähigkeit und kann auf dem Flügel viel mehr bewirken. Sadiku kam nach Zürich mit einem Defizit in taktischer und spielerischer Hinsicht, welches er aber immer mehr verringern kann. In die neue Saison geht der im letzten Jahr lange verletzt gewesene Sadiku mit einem Vorsprung. Speziell mit Davide Chiumiento scheint er sich immer besser zu verstehen. Etoundi und Chikhaoui hingegen müssen erst ihren Trainingsrückstand aufholen, Gavranovic agiert weiterhin nicht überzeugend, und Oberlin, der mit guten Chancen in die Vorbereitung gestartet war, wechselte nach Salzburg.

Fazit: Der FCZ wird wohl vorwiegend mit einer Sturmspitze agieren und diese wird zu Beginn wahrscheinlich Sadiku heissen, mit Etoundi als erste Alternative je nach Formstand, Gegner und Situation.

 

 

 

Saisonvorschau, Teil 3: Gewinner der Vorbereitung

Die Saisonvorbereitung ist immer speziell eine Zeit, wo sich Spieler aus der zweiten Reihe in den Vordergrund spielen können, und solche aus der ersten ihre Standing behaupten müssen. Wer ist in den Testspielen 2015 am meisten positiv aufgefallen? Wer muss noch Gas geben?

Gewinner der Vorbereitung

Sangoné Sarr – mehr Empfehlungsschreiben abgeben geht nicht! Der Senegalese spielte bereits in den Testspielen, als ginge es um die Meisterschaft, defensiv solid, mit guten Balleroberungen, und er leitete mit seinen Vorstössen immer wieder gefährliche Offensivaktionen ein, sowohl aus dem Mittelfeld, wie auch von der Innenverteidigerposition aus.

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Amine Chermiti – der Tunesier hatte bereits im Verlauf der Rückrunde Aufwärtstendenz gezeigt, und setzt diese aktuell fort. Steigert sich auf der Position auf dem offensiven Flügel immer mehr, und glänzt auch als Vorbereiter.

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Avi Rikan – dem Linksfuss gelang in der Rückrunde ausser den beiden Penalties in Sion fast nichts mehr und findet nun langsam wieder den Tritt.

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Ebenfalls in guter Verfassung präsentierte sich Davide Chiumiento, welchem wieder ein ähnlich guter Saisonstart wie im letzten Sommer zuzutrauen ist.

 

Wer muss Gas geben?

Francisco Rodriguez – gleich in der ersten Saison schon beinahe Stammspieler, dazu die LAP gepackt. Alles etwas viel aufs Mal für den jüngsten Rodriguez. Beim Test gegen Winterthur durfte er auf seiner geliebten Position im Zentrum spielen, konnte sich da aber nicht empfehlen. Die Leistungsschwankungen bleiben zur Zeit noch sein ständiger Begleiter.

francisco rodriguez gelb

Christian Schneuwly – Hatte im Winter einen Superstart beim FCZ, baute dann aber gegen Ende der Rückrunde ab, auch wenn ihm noch zwei Tore gelangen. In den Vorbereitungspartien konnte er diese negativen Eindrücke noch nicht zur Seite wischen. Über seine rechte Seite läuft zu wenig.

schneuwly gelb klein

Mike Kleiber – überzeugte bei seinen Einsätzen in der Rückrunde mit starken Leistungen. In den Sommer-Testspielen stotterte sein Motor aber noch etwas, Kleiber kam nicht richtig in die Gänge.

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Gut zu wissen:

Mit Leandro Di Gregorio hat der FCZ als das beste Super League-Team bei offensiven Standardsituationen der letzten Saison nun neben Buff und Rikan auch noch einen dritten starken Standardspezialisten in seinen Reihen. Anto Grgic ist ausserdem ebenfalls bekannt für seine Freistösse.

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Saisonvorschau, Teil 1: 4 Spiele – 4 Siege

Gerade eben noch hat sich Familie Chikhaoui nach dem Derbysieg (Foif vo foif!) mit Kind und Kegel aus dem Letzigrund in die Ferien verabschiedet…

chikhaoui family 1

Da geht es auch schon wieder los mit der schweisstreibenden Vorbereitung im warmen Schweizer Sommer

chikhaoui hauern ruecken henau

Das erste Testspiel in Volketswil gegen den FC Aarau – den Organisatoren gehört ein Kränzchen gewunden – schöne Volksfeststimmung vor den Toren Zürichs…

volketswil handshake

Der FCZ gewinnt am Ende verdient mit 3:0. Oberlin erzielt zwei Tore und profitiert dabei von der starken Vorarbeit von Buff und Chermiti (Aussenrist-Traumpass). Letzterem gelingt per Kopf nach Di Gregorio-Freistossflanke zudem selbst ein Tor.

volketswil spielszene koch mit fans

Gegen Winterthur in Wiesendangen führt eine kurze kollektive Unachtsamkeit zum einzigen Gegentreffer dieser Sommervorbereitung durch Christian Fassnacht. Vor einer ebenso stimmungsvollen Kulisse inklusive Flitzer-Einlage konnte der FCZ als erneut insgesamt bessere Mannschaft die Partie noch drehen, Chiumiento legte für Sadiku auf, und in der zweiten Halbzeit zeigte sich erstmals das Potential des spielerisch starken Duos Simonyan/Di Gregorio auf der linken Seite im Zusammenspiel mit dem eingewechselten Dominguez, welche das 2:1 vorbereiteten.

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Vor dem Spiel gab es für Etoundi, Rikan, den gerade neu verpflichteten Bua, Yapi und Baumann auf einem Nebenplatz eine Konditionseinheit. Der beflissene Rikan lässt sich die Übung von Rehatrainer Powalla mehrmals erklären, da schaltet sich Etoundi ein: „Lass einfach Gilles (Yapi) vorauslaufen, dann kommts schon gut.“

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Drittes Testspiel in Henau (Uzwil) bei subtropischen Temperaturen und vor weniger Fans, als zuvor in Volketswil und Wiesendangen. Der FC Wil hatte gerade wenige Stunden zuvor die Übernahme durch die türkische Firmengruppe MNG an einer Pressekonferenz bekanntgegeben, und trat neben einem grossen Teil des letztjährigen Kollektives mit den Testspielern Drewes (Wolfsburg), Gümüstas (Dortmund U19) und Soylemezgiller (Ex-Rizespor) an. Routinierte Schwergewichte aus der Süper Lig wie Korkmaz und Nobre sollen zudem bereits verpflichtet worden sein. Die 1:0-Führung erzielte aber der FCZ wieder mit einer Standardsituation (letzte Saison war der Stadtclub bei Standards das erfolgreichste Team der Liga gewesen) – Oli Buff zirkelte den Freistoss in den Strafraum auf den erstmals für 45 Minuten eingesetzten (und danach ziemlich platten) Chikhaoui, welcher vor Drewes an den Ball kam, und wieder einmal ein Kopfballtor erzielte.

chikhaoui kopfballtor henau wil

Mit einem schnellen und konsequent ausgespielten Konter erzielte kurz nach der Pause Armando Sadiku auf Vorlage Davide Chiumientos das 2:0, bevor Avi Rikan per Penalty auf 3:0 stellte.

rikan penalty henau wil

Auch in Henau liefen in der zweiten Halbzeit viele Angriffe über links mit dem Trio Simonyan / Di Gregorio / Chiumiento. Die drei gehören nicht zu den schnellsten Spielern der Super League, finden aber im Kombinationsspiel immer eine Lösung. Sadiku gelang so auch noch sein zweites Tor des Tages.

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Zum Abschluss der Testserie folgte dann die Frühschoppen-Partie in Wien – der FCZ kam auch mit der ungewöhnlichen Anspielzeit gut zurecht, und gewann beim FK Austria durch den Treffer von Rikan mit 1:0.

 

Ein Tag im November

Fünf Monate ist es her, und doch scheint es wie eine Ewigkeit: am Samstag 22.November bezwang der FCZ im Tourbillon den FC Sion mit 3:1 durch zwei Tore von Franck Etoundi und eines durch Davide Chiumiento – an dessen 30.Geburtstag. Es war an einem für diese Jahreszeit im Rhonetal ausserordentlich warmen Tag der erste Sieg im Tourbillon seit dreieinhalb Jahren.

Der Kameruner Etoundi war gerade von der erfolgreichen Qualifikation für den Afrika-Cup zurückgekommen, Schönbi war noch voll dabei, Da Costa im Tor, Koch schlug mehrere gute Flanken mit seinem schwachen linken Fuss, Rodriguez agierte schlitzohrig, der FCZ spielte zielstrebig und mit Selbstbewusstsein, lag nur zwei Punkte hinter Basel auf dem zweiten Platz. Trainer beim FC Sion war Admir Smajic, Moussa Konaté noch keine Tormaschine und Salatic hatte in seiner Beziehung mit GC immer noch den Facebook-Status „schwierig“ und noch nicht „getrennt“.

Zwei Wochen zuvor hatte vor der Länderspielpause in Aarau Sandro Wieser die Saison von Gilles Yapi beendet. Die Mannschaft lief in Sion geschlossen mit Trikots mit der Nummer 37 auf den Platz und wollte unbedingt für Gilles gewinnen. Sein Ersatz Kajevic schoss einen Freistoss an den Pfosten, und noch ein letztes Mal spielte das Team beinahe als wäre Yapi gar nicht weg. Dies vor allem aber auch weil Sion zu jenem Zeitpunkt von der Qualität her unter anderem mit Torhüter Steven Deana zwischen den Pfosten noch ein deutlich schlechteres Team war und dem Tabellenzweiten aus Zürich mit gehörigem Respekt begegnete. Zwei schmerzvolle 0:1-Niederlagen im Letzigrund später reist der FCZ zum zweiten Mal ins Wallis.

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Gut möglich, dass Chiumiento nach seiner Sperre an der Stätte in die Startformation zurückkehrt, wo er sein letztes von sechs Toren geschossen hat – wohl wieder als Captain. Der zweifache Torschütze vom 22.November und einzige Zürcher Goalgetter der letzten siebeneinhalb Wochen Franck Etoundi ist wohl weiterhin fraglich, was allenfalls Chermiti wieder einmal ein Auflaufen in der Startformation ermöglichen würde. Chikhaoui und Cédric Brunner sind gesperrt. Es ist zu erwarten, dass Mike Kleiber, beim eher enttäuschenden 0:0 in Aarau zusammen mit Schneuwly noch der beste Zürcher, auch im Wallis wieder in der Startformation steht.

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Beim FC Sion ist Salatic nach seiner Gelben Karte in der Nachspielzeit in Thun gesperrt, Torhüter Vanins ist fraglich. Sorgen hat Trainer Didier Tholot aber vor allem in der Innenverteidigung, wo sowohl Lacroix wie auch Ndoye ausfallen. Möglich deshalb, dass neben Vilmos Vanczak Beg Ferati nach seiner längeren Verletzungspause ein Comeback geben könnte. Am Weekend stand er in der Startaufstellung bei Sion U21, und verlor in Savièse gegen FCZ U21 mit 1:5 (Tore: 2x Nsiala, Salija, Dominguez und Simonyan).

Vorschau FCB – FCZ

Die fraglichen Nef, Chiumiento und Buff machten alle im Abschlusstraining am Samstag Vormittag mit. Gut möglich, daher, dass der FCZ während der letzten Spielsperre Yassine Chikhaouis mit der gleichen Startelf antritt wie im Cup-Halbfinal gegen Sion, inklusive dem gegen die Walliser besten Zürcher, Cédric Brunner. Vielleicht gibt Urs Meier auch einem oder zwei zusätzlichen jungen Kadermitgliedern eine Chance von Beginn weg. Fällt Alain Nef aus, könnte er von Nico Elvedi ersetzt werden, oder Philippe Koch rückt in die Abwehrreihe, und Francisco Rodriguez oder Mike Kleiber kommen über rechts.

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Auch die Variante Maurice Brunner für Asmir Kajevic auf links könnte durchaus Sinn machen. Möglich aber auch, dass der FCZ wie schon so häufig diese Saison gegen starke Gegner (Villareal zu Hause, Gladbach und YB auswärts) mit einer Viererabwehrkette antreten wird. Chermiti könnte zudem für den nach der Asienreise (Indonesien, Thailand) mit dem Nationalteam zuletzt etwas kraftlos wirkenden Etoundi beginnen.

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Während der FCZ im Vergleich mit dem formstarken FC Thun Punkte gut machen will, kann der FC Basel nach der Niederlage YB’s in St.Gallen einen grossen Schritt Richtung Meistertitel machen. In der Rückrunde gabs bisher nur eine Niederlage – in Bern im Direktduell. In den letzten drei Heimspielen gegen Vaduz, Thun und Aarau liessen die Rotblauen mit einem Gesamtskore von 10:0 und neun Punkten gar nichts anbrennen.

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Matias Delgado kommt in der zweiten Hälfte der Saison langsam in die physische Verfassung, in der er für den FCB ein zusätzlicher Trumpf im Offensivspiel sein kann, Breel Embolo ist drauf und dran noch vor dem letzten Spiel von Captain Marco Streller fussballerisch bereits aus dessen Schatten zu treten, und der aus dem FCZ-Nachwuchs stammende Zürcher Shkelzen Gashi wird aller Voraussicht nach auch im rotblauen Trikot den Titel des Torschützenkönigs holen.  Winter-Neuzugang Adama Traoré hat in seinen bisherigen Einsätzen zudem gezeigt, dass er das Zeug hat, Behrang Safari als Linksverteidiger zu verdrängen.

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Alles zum Derby-Sieg

Vor dem Derby sprach Trainer Urs Meier intern mit der Mannschaft die Gründe an, die zur Niederlage gegen Thun geführt hatten, und gab auch zu, dass die Lösung des Problemes durchaus auch etwas Zeit in Anspruch nehmen könnte, da es sich um Entwicklungsprozesse von einzelnen Spielern zu mehr Konkurrenzfähigkeit handelt. Am 240. Zürcher Derby war denn auch noch nicht alles gut, allerdings trat der FCZ von Beginn weg als Team ziemlich fokussiert auf, und im Gegensatz zu früheren Gelegenheiten schaltete das Team in Überzahl keinen Gang zurück, sondern zog über weite Strecken ein Powerplay in der gegnerischen Hälfte auf. Dies gegen einen Gegner, bei welchem einige Einzelspieler (Dabbur, Ravet, Pavlovic) eine Topleistung ablieferten, glücklicherweise aber nicht das ganze Team. Der FCZ wurde also natürlich auch wegen der Roten Karte nicht bis aufs äusserste gefordert, musste aber trotzdem immer hellwach bleiben. Und sobald der zu viel Laufarbeit gezwungene Gegner erstmals Müdigkeitserscheinungen zeigte, schlug das Team von Urs Meier mit einem Angriff über rechts sofort zu. Am Ende war der FCZ bestrebt, vor allem die drei Punkte ins Trockene zu bringen.

Statistik:

Tore: 2 – Kajevic (1.Saisontor!), Chermiti

Torchancen: 6  – Djimsiti, Schneuwly, Chermiti. Chikhaoui, Schönbächler, Rodriguez

Vorlagen (zu Toren und Torchancen):  Schneuwly (2), Chiumiento, Nef, Kajevic, Chikhaoui

Top-Aktionen: 8 – Schneuwly (3), Schönbächler (2), Da Costa, Chermiti, Chikhaoui

Noten (Skala 1-10):

Spielfreude: 7

1 vs. 1: 7

Solidarität: 8

Zielstrebigkeit: 6

Standards: 6

Best Player: Christian Schneuwly

Da Costa (7); Nef (7) , Kecojevic (5), Djimsiti (3); Rodriguez (5), Kajevic (6), Schneuwly (8), Schönbächler (7) (91. Kleiber (-)); Chiumiento (7) (72. Rikan(5)); Chikhaoui (5), Chermiti (6) (81. Sadiku (3))

 

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