FCZ mit neuem Aussenverteidigerduo, Servette wohl mit Systemänderung / FCZ – Servette Vorschau mit möglichen taktischen Formationen

Von den letzten vier Heimspielen gegen Servette hat der FC Zürich drei mit jeweils zwei Toren Differenz verloren. In diesen drei Partien hat Miroslav Stevanovic fünf Skorerpunkte erzielt. Der 35-jährige Bosnier ist auch zu Beginn der neuen Saison wieder in sehr guter Form – unter anderem mit bereits sechs Skorerpunkten über alle Wettbewerbe mit der klar besten Offensivbilanz im Team.

Systemwechsel und erstmals Doppelspitze Ayé / Mraz

Zuletzt konnten die Grenats unter dem neuen Coach Jocelyn Gourvennec drei Mal hintereinander gegen die starken Gegner Shakhtar Donezk und Luzern nach 90 Minuten 1:1 spielen. Von den Neuverpflichthungen hat sich der 6-er Fomba schon als echte Verstärkung erwiesen, während Giotto Morandi, Lilian Njoh, Samuel Mraz oder Ablie Jallow wechselhafte Leistungen gezeigt haben. Servette agiert traditionell im 4-3-3 – wie seit diesem Jahr auch der FC Zürich. Für die Partie im Letzigrund hat sich Gourvennec nun aber offensichtlich etwas Neues ausgedacht.

Das Matchblatt deutet auf einen Mittelfeld-Rhombus mit Doppelspitze hin, was Gourvennec bei früheren Klubs auch schon praktiziert hat. Erstmals tritt man mit dem Duo Ayé / Mraz mit zwei klassischen Spitzen an. Der erst spät dazugestossene -Florian Ayé hatte gegen Luzern in der Liga erstmals von Anfang an gespielt. Njoh wird wie in der Liga üblich wohl als Linker Aussenverteidiger beginnen – im Europacup wurde er auch schon auf dem Flügel eingesetzt. Stamm-Innenverteidiger Jocelyn Severin ist zumindest wieder auf der Bank anzutrefen, so dass das langfristige Innenverteidiger-Duo Rouiller / Severin bald wieder gemeinsam starten könnte. Der 17-jährige Junioren-Nationalstürmer Jamie Atangana ist zudem wie schon gegen GC erneut im Aufgebot dabei.

Neues Aussenverteidigerduo / Ramic erneut auf der Bank

Mit Comenencia / Rodic startet ein neues Aussenverteidigerduo in die Partie., ansonsten vertraut Coach Mitchell Van der Gaag auf die bisherige Elf. Dies bedeutet, dass im Sturmtrio erneut Steven Zuber im Zentrum und Mathias Phaëton auf der Rechten Seite zum Einsatz kommt. Der etatmässige Rechte Flügel Janoah Markelo ist zumindest wieder als Einwechseloption dabei. während Lisandru Tramoni sich bisher die Startelfnomination in der Liga noch nicht verdienen konnte. Der 16-jährige Mittelstürmer Din Ramic (bisher vier Skorerpunkten in ebenso vielen Promotion League-Einsätzen) startet wie schon in Winterthur ebenfalls von der Bank.

Live Radio

Head to Head (dbfcz)

SFL Telegramm

Flashback: Servette verteidigt herzhafter und konsequenter / FCZ – Servette Analyse

Krasniqi und Emmanuel verstehen sich fast wie blind: Lausanne-Sport – FCZ 1:2 Analyse

FC Zürich testet die Heimstärke der Waadtländer / Lausanne-Sport – FCZ Vorschau mit möglichen taktischen Formationen (Züri Live)

Nachdem Lausanne-Sport letzte Saison dem FC Zürich den Platz in der Championship Group noch weggeschnappt und letztendlich gar einen Europacupplatz erreicht hat, konnte sich der FCZ nun mit dem Auswärtssieg etwas dafür revanchieren. Es ist der nach der Auftaktniederlage gegen Sion und dem Remis in Luzern der erste Saisonsieg unter dem neuen Coach Mitchell Van der Gaag. Dieser ist gegen einen heimstarken Gegner auf dem Kunstrasen der Tuilière verdient, auch wenn die Waadtländer am Ende noch hätten ausgleichen können. Wie in Luzern stand der FC Zürich aussergewöhnlich tief. Die vier Punkte aus zwei Auswärtsspielen holte man sich mit einer zurückhaltenden Taktik. Wenn man mal ein Hohes Pressing anreissen wollte, funktionierte es weiterhin nicht gut. Das ist man sich vom FC Zürich nicht gewohnt. Der Defensivauftritt mit Raumdeckung im 4-3-3 erinnert etwas an die Franco Foda-Zeit.

Lausanne muss über die Seiten ausweichen

Steven Zuber war überraschend von Beginn weg dabei und an beiden Toren entscheidend beteiligt, hatte aber ansonsten auch diesmal recht viele Ballverluste. Auch die gute Form des Duos Krasniqi / Emmanuel bestätigte sich in dieser Partie. Jorge Segura steigerte sich wie sein Kolumbianischer Defensivkollege Nelson Palacio in der 2. Halbzeit. Die Lausanner Angriffe durchs Zentrum konnte man erfolgreich stoppen, so dass die Waadtländer immer wieder auf die Seiten ausweichen mussten. Genauso gewährte man ihnen nicht so viele und entscheidende Ballverluste im Spielaufbau durch die Mitte, sondern baute auch deshalb vermehrt über die Seiten auf.

Der Verlierer: Kevin Mouanga, Lausanne. Immer wieder wirds über seine rechte Abwehrseite gefährlich. Sieht gegen die wirbligen FCZ-Flügelspieler immer wieder alt aus.

– sport.ch

Am letzten Wochenende beim 1:1 in Luzern fehlte Steven Zuber den Zürchern noch. Umso deutlicher wurde in Lausanne, wie wichtig der 56-fache Schweizer Internationale für den FCZ ist.

– Blue

Personalien – Phaëton und Bangoura enttäuschend

  • Nelson Palacio: Beim Gegentor war erstmals der Nelson Palacio aus seiner Zeit bei Real Salt Lake zu sehen, der nicht konsequent genug in die Defensive umschaltet. Wenn die Abwehrkette Richtung Grundlinie gedrängt wird, muss der Sechser sich um die möglichen Anspielstationen für Cutbacks in der Linie dahinter kümmern – Kaly Sène dürfte nicht so frei stehen. Wie in Luzern steigerte sich Palacio aber in der 2. Halbzeit und spielte da auch defensiv stark.
  • Neil Volken: Das Passspiel und die Flanken sind normalerweise eine seiner grössten Stärken. Diesmal kamen aber seine Zuspiele von der Schärfe und Richtung her nicht so präzis wie gewohnt.
  • Jahnoah Markelo: Bekommt durchaus gute Bälle, kann sich aber zu wenig häufig durchsetzen und vergibt gleich zu Beginn eine Topchance. Dazu mit defensiven Mankos.
  • Jorge Segura: Obwohl er eigentlich nach Plan in der 60. Minute hätte ausgewechselt werden sollen, steigerte er sich in der 2. Halbzeit enorm und wurde dafür bei seinem ersten Einsatz gleich mit seinem Premièrentreffer belohnt. Gewinnt in Lausanne jeden Zweikampf an der Mittellinie, wenn der FC Zürich hoch steht. Dies im Kontrast zu einem Nikola Katic, der in seiner Zürcher Zeit an der Mittellinie fast jeden Zweikampf verlor. Die Grätsche gegen Butler-Oyedeji an der Strafraumgrenze ist zu riskant – auch wenn die Aktion letztendlich zu Recht als Schwalbe des Lausanne-Stürmers gewertet wird. In Bulgarien hat Segura solche Grätschen öfters ausgepackt, aber dort waren die gegnerischen Stürmer weniger flink und schnell.
  • Steven Zuber: Weiter Licht und Schatten. Entscheidend an beiden Toren beteiligt. Und bei gegnerischen Standards im eigenen Strafraum defensiv clever. Gleichzeitig verliert er viele Bälle. Und er hat das Hohe Pressing nicht im Griff. Soll dieses anführen und gibt dabei verwirrende Anweisungen, kommt selbst häufig zu spät – in diesem Bereich kein Vergleich zu einem Antonio Marchesano, der im Pressing jahrelang der Schlüsselspieler war.
  • Umeh Emmanuel: Weiterhin im Formhoch, hilft auch defensiv gut mit.
  • Bledian Krasniqi: Nach seinem Traum-Assist beim 1:1 in Luzern in Lausanne an beiden Toren beteiligt. Das erste leitet er ein und schliesst selbst ab. MVP mit einer offensiven Top-Leistung, ist aber auch defensiv sehr wichtig. Neben dem Platz ein Herz und eine Seele mit Lindrit Kamberi, versteht er sich auf dem Platz auf der linken Seite fast wie blind mit Umeh Emmanuel. Die beiden arbeiten sowohl defensiv wie offensiv gut zusammen.
  • Mohamed Bangoura – Weiterhin in der Mannschaft nicht angekommen. Es misslingt ihm alles. Die Mitspieler müssen ständig für ihn einsspringen und das Gefühl haben, man könne ihm den Ball nicht überlassen. Will zu viel, sollte einfacher spielen.
  • Livano Comenencia – Wird bei seinem Début am Rechten Flügel eingesetzt, hilft in der Schlussphase aber vor allem defensiv mit.
  • Mathias Phaëton – Weiterhin zu wenig handlungsschnell und auch die Schnelligkeit mit Ball ist nicht genügend – eine enttäuschende Leistung des Franzosen.

Weitere Berichte

Telegramm (Transfermarkt)

Live-Ticker (sport.ch)

Bilder (Südkurve)

Zuber-Flanke führt zum ersten FCZ-Sieg (Blue Video @ Blick)

Neuzugang Segura sichert dem FCZ den ersten Saisonsieg (sport.ch)

Neuzugang Segura entscheidet die Partie: Zürich gewinnt in Lausanne (Blue)

Polizei muss am Bahnhof wegen GC- und FCZ-Fans einschreiten (Blick)

Der FCZ feiert in Lausanne den ersten Saisonsieg (SRF)

FCZ gelingt dank Zuber Befreiungsschlag (Blick)

Vasi Janjicics langer Weg zurück in den Letzigrund / FCZ – Thun Vorschau mit möglichen taktischen Formationen

Als der FC Zürich und der FC Thun am Ende der durch COVID monatelang unterbrochenen Saison 19/20 am 3. August 2020 im Letzigrund im letzten Spiel des 40-jährigen FCZ-Torhüters Andris Vanins aufeinander trafen, war es für den FC Thun ein schicksalhaftes Spiel. Mit einem Sieg beim kurz zuvor den Klassenerhalt sichernden FCZ hätte Thun die Klasse ebenfalls gehalten. Der befreit aufspielende FC Zürich ging aber bis zur 56. Minute durch Kololli, Kramer und Domgjoni mit 3:0 in Führung.

Thun und Janjicic wieder zurück

Erst in der Schlussviertelstunde vermochte Thun durch 2x Munsy und Rapp auf dramatische Weise zum 3:3 auszugleichen. Die Aufholjagd begann just in jener 74. Minute, in welcher im Parallelspiel in Genf Konkurrenzt Sion durch Roberts Uldrikis mit 2:1 in Führung ging. Dies bedeutete für Thun den Barrage-Platz und nach dem verlorenen Duell gegen Mario Frick’s FC Vaduz den Abstieg. Und dies zum Ende einer Saison in der man im August noch in der Europa League vor 33’000 Zuschauern in Moskau gegen Spartak lange in Führung gelegen hatte.

In dieser Partie am 3. August 2020 war noch nicht öffentlich bekannt, dass der aus dem eigenen Nachwuchs stammende FCZ-Spieler Vasilije Janjicic einen Monat davor eine Krebs-Diagnose erhalten hatte. Nach zwei Einsätzen gegen den FC Thun in jener Saison stand er in diesem Spiel daher nicht mehr auf dem Platz. In der folgenden Saison gab es von den FCZ-Fans immer wieder aufmunternde Spruchbänder für Vasi – und sogar der Team-Bus mit der die Mannschaft unterwegs war, wurde mit Genesungswünschen geziert. Fünf Jahre später ist Janjicic, nun im Dress der Berner Oberländer wieder zurück im Letzigrund in seinem ersten Spiel gegen den FCZ – und wie! Mit neun Punkten aus drei Spielen ist Aufsteiger FC Thun ideal in die neue Super League-Saison gestartet. Man hat viele hohe Ballgewinne und wird vor allem auch durch die gut geschlagenen Flanken der beiden Aussenverteidiger Fehr und Heule gefährlich.

Auch Nils Reichmuth und Genis Montolio haben sich in Thun gut weiterentwickelt

Janjicic konnte wie schon viele vor ihm das Umfeld in Thun auch für seinen persönlichen Wiederaufbau nutzen. In den letzten zwei Jahren war er beim Challenge League-Spitzenteam Stammspieler und wesentlich am Aufstieg beteiligt – auch wenn ihm als allerdings eher im Rückraum agierender Mittelfeldspieler kaum Skorerpunkte gelangen. Nach dem Aufstieg hat die Konkurrenz auf seinen Positionen (6er, 8er) zugenommen und er startet bisher von der Bank in die Partien. Der vor einem Jahr von sienem Jugendklub FC Zürich zu Thun gewechselte Nils Reichmuth war in der entscheidenden Phase im April voll da und lieferte auch den Assist zum Aufstiegstreffer von Franz Meichtry im Direktduell mit Aufstiegskonkurrent Aarau.

Genis Montolio hatte sich bis zum Alter von 25 Jahren im Spanischen Profifussball nicht zur Stammkraft geschafft und nahm 2021 in der Schweiz noch einmal einen Anlauf. Als Nachfolger von José Gonçalves kam er in der Rolle als routinierter Innenverteidiger zur FCZ U21 um die jungen Miguel Reichmuth, Selmin Hodza und Fabian Gloor. Über den FC Wil schaffte er den Sprung zum FC Thun und mit diesem in die Super League. Somit spielt der mit 1,83m nicht mit Gardemassen ausgestattete, aber kampfstarke Innenverteidiger mit 29 Jahren erstmals in eine oberste Liga.

FC Rüti-Talent will gegen Canepas FCZ treffen

Die beim Ausscheiden im Cup beim FC Breitenrain fehlenden Teamleader Marco Bürki und Leonardo Bertone werden wohl gegen den FC Zürich wieder dabei sein. Das grossgewachsene Sturmduo Ibayi / Rastoder sind dankbare Empfänger für die Thuner Flanken. Rastoder hat mit dem FC Rüti denselben Stammklub wie Ancillo Canepa. Mit Brighton Labeau und Kastriot Imeri haben die Berner Oberländer im vorderen Mannschaftsteil in den letzten Wochen noch einmal so zugelegt, dass Trainer Lustrinelli auch von der Bank noch effektive Optionen zur Verfügung hat.

FCZ: Defensivere Variante Comenencia auf dem Flügel?

Beim FCZ stellt sich die Frage, wie man die gegnerischen Aussenverteidiger Fehr und Heule am besten am Flanken hindern kann. Auf der linken Seite läuft es Umeh Emmanuel aktuell offensiv zu gut, als dass man ihn draussen lassen könnte. Auf der rechten Seite zeigten sich Markelo und Phaeton bisher aber als formschwach, so dass mit Comenencia eine defensivere Variante die trotzdem auch Offensivdrang ausstrahlt, als Gegenspieler von Michael Heule durchaus Sinn machen könnte.

FCZ – Thun Live Radio

SFL Telegramm

Flashback: Warum der FCZ in zehn Minuten drei Gegentore kassiert. Das Spiel Thun – FCZ (3:2) in der Analyse