Cédric Brunner: „Wir reden immer noch über den Cupsieg“

Cédric Brunner war beim Saisonauftakt im Letzigrund  als Fan mit dabei und im Pauseninterview bei Züri Live! Der 24-jährige verrät dabei wie er sich gegen den FC Thun auf der Tribüne fühlte, die wichtigsten Gründe für seinen Wechsel nach Bielefeld, woran er sich dort noch anpassen muss und worauf er sich freut…nicht ohne sich auch nochmal mit glühendem Herzen an den Cuptitel im Mai zurückzuerinnern…

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Die FCZ Frauen nach dem 10. Double – ein Rückblick und Ausblick

Am Ende schafften es die FCZ Frauen sowohl in Meisterschaft wie im Cup als Erste über die Ziellinie – und feierten in der Saison 2017/18 das zehnte Double (fünf davon in den letzten sieben Spielzeiten!). Die Frauen und Männer holten also zusammen 2017/18 drei von vier möglichen Schweizer Titel an die Limmat. Züri Live übertrug auch in der abgelaufenen Saison zwei Partien der FCZ Frauen live – neben dem Champions League-Heimspiel gegen Gintras Universitetas im Letzigrund war dies der Cupfinal gegen Lugano in der Bieler Tissot Arena mit Expertin Meri Terchoun, welche nach dem Schlusspfiff mit Medaille um den Hals auf dem Siegerphoto präsent war. Dies nachdem ihre Teamkolleginnen bei intensiver Sonneneinstrahlung in einer mässigen Partie sehr viel Mühe bekundeten, Gegner Lugano in Schwierigkeiten zu bringen.

Spitzenteams werden in 8-er Liga mehr gefordert

Der Knoten konnte erst mit der Einwechslung der mit 22 Jahren schon sehr erfahrenen Offensivspielerin Barla Deplazes etwas gelöst werden. Spielerisch, im Eins-gegen-eins und mit dem Rücken zum gegnerischen Tor macht abgesehen von Ramona Bachmann kaum eine Schweizer Spielerin Deplazes etwas vor. Nach ihrer Vorarbeit erzielte die im gegnerischen Strafraum dank ihrem Torriecher und ihrer Reichweite immer wieder erfolgreiche Verteidigerin Julia Stierli in der Verlängerung schlussendlich das entscheidende Tor. Das Spiel wurde von SRF live im TV übertragen, die Zuschauerkulisse vor Ort war aber enttäuschend. Hätte der FCZ nicht seine ganze Frauenabteilung inklusive Juniorinnen im Reisecar nach Biel verfrachtet, wären die Tribünen fast ganz leer gewesen.

Mehr als zwei Drittel der 28 Meisterschaftsspiele vermochten die FCZ Frauen zu gewinnen – bei nur einer Niederlage (gegen YB). Die Mannschaften direkt hinter der nationalen Spitze (YB, Luzern, GC, Lugano) haben in der abgelaufenen Saison weitere Fortschritte gemacht. Dies führte dazu, dass die Spitzenteams FCZ und FCB dank der Ligareduktion auf acht Mannschaften in 20 von 28 Spielen gefordert wurden und Siege im Schongang in den meisten Partien nicht mehr möglich waren. YB, Luzern und GC wurden dabei von mehrheitlich jungen Spielerinnen geprägt – mit mehreren Teenagern, die sich zu Top-Leistungsträgerinnen ihrer Teams entwickelten. Cupfinalgegner Lugano seinerseits besteht hauptsächlich aus Studentinnen mittleren Alters aus dem College-Fussball Nordamerikas.

Gintra Universitetas als Tiefpunkt der Saison

Das Double für den FCZ ist bemerkenswert, weil gerade die Vorrunde ziemlich harzig verlief. Nach erfolgreichen Jahren unter Trainer Dorjee Tsawa musste sich die Mannschaft in neuer Konstellation mit Luca Fiorina erst finden. Aus der Bundesliga kamen Cinzia Zehnder (SC Freiburg), Martina Moser (Hoffenheim) und Caroline Abbé (Bayern) in die Schweiz zurück. Die durch ihr Medizinstudium stark beanspruchte Zehnder konnte bisher aber nicht an ihre im jugendlichen Alter gezeigten FCZ-Leistungen anknüpfen. Die aus dem Nationalteam zurückgetretenen Rekordnationalspielerinnen Martina Moser und Caroline Abbé können beim FCZ (Moser) und SFV (Abbé) im Büro den Übergang ins künftige Berufsleben in Angriff nehmen. Während sich Moser im Verlaufe der Saison im FCZ-Trikot steigerte und zur wichtigsten Offensivspielerin avancierte, hatte Innenverteidigerin Abbé mit den jungen, flinken Stürmerinnen der Nationalliga A immer wieder ihre liebe Mühe.

Ein Tiefpunkt der Saison war das Ausscheiden im Champions League-Sechzehntelfinal gegen die Litauerinnen von Gintra Universitetas, welche in der darauffolgenden Runde ihrerseits gegen Barcelona mit dem Gesamtskore von 0:9 sang- und klanglos untergingen. Die Chance, in den Achtelfinal vorzustossen, konnte so gegen einen Gegner, den man in früheren Jahren mit ziemlicher Sicherheit bezwungen hätte, nicht genutzt werden – dies nach einer nur mit viel Glück überhaupt noch zustandegekommenen Qualifikation für den Sechzehntelfinal, weil der FCZ in seiner Qualifikationsgruppe diesmal nicht den 1. Platz erreichen konnte.

Durchschlagskraft im Sturm wird zum Fragezeichen

Die hoffnungsvollsten Talente wie Seraina Piubel, Federica Cavicchia oder Malin Gut erhielten während der ganzen Saison vergleichsweise wenig Spielzeit. Das Element der energiegeladenen, topmotivierten und sich schnell entwickelnden jungen Talente kam im Vergleich zu den vorangehenden Jahren wenig zum Tragen. Dies trotz gleichzeitig einigen ins Gewicht fallenden längeren Verletzungsabsenzen der Nationalspielerinnen Selina Kuster, welche leider ihre Karriere mittlerweile beenden musste, Sandrine Mauron, Meriame Terchoun oder Naomi Mégroz.

Taktisch, als Team und im Spielaufbau konnte sich die Mannschaft trotzdem im Verlauf der Saison positiv entwickeln. In der Tendenz immer stärker zu einer Hypothek wird aber die abnehmende Durchschlagskraft im Sturm. Die 31-jährige Fabienne Humm, welche die zuletzt so erfolgreiche Ära der FCZ Frauen wie keine andere Spielerin geprägt hat, kommt mittlerweile in der Mehrzahl der Laufduelle einen Schritt zu spät, so dass viele Torchancen von den Gegnerinnen auch auf NLA-Niveau schon im Ansatz unterbunden werden können. Sturmpartnerin Patricia Willi (26) wurde zwar ex aequo mit Eunice Beckmann (Basel) und Caroline Müller (GC) Torschützenkönigin, gehört aber ebenfalls nicht zu den vom Potential her hoffnungsvollsten Stürmerinnen der Liga.

Serienmeister FCZ und Krösus FCB mit Budgetreduktion

Die FCZ Frauen profitierten in der abgelaufenen Saison davon, dass der Hauptkonkurrent Basel sportlich nicht an das Niveau des Vorjahresrivalen Neunkirch herankam. Trotz des höchsten Budgets im Schweizer Frauenfussball gab es für den FCB auch dieses Jahr keinen Meistertitel. Mit Eunice Beckmann und Nicole Banecki standen regelrechte Starspielerinnen aus Deutschland im Basler Kader. Die 120-fache Neuseeländische Nationalspielerin Ria Percival spricht davon, in ihrer Karriere noch nie so gute Bedingungen angetroffen zu haben, wie beim FC Basel – und sie war unter anderem beim national und international erfolgreichsten deutschen Frauenteam FFC Frankfurt engagiert gewesen. Die von den Basler Männern erwirtschafteten Gelder bewegten sich dank Champions League, hohen Transfererlösen und rund 25’000 Jahresabos bei den Profis im «Joggeli» in den letzten Jahren in Dimensionen, welche es der AG ermöglichte, die im Verein FC Basel beheimatete Frauenequipe grosszügig zu alimentieren, ohne die relative Wettbewerbsfähigkeit der Super League-Equipe wesentlich zu beeinträchtigen.

Der finanzielle Abstand zwischen dem FCB und YB hat sich in den letzten 12-18 Monaten nun aber verringert, und die Klubpolitik des FCB gleichzeitig verändert. Im Zuge dessen werden die Mittel der Frauenequipe laut der Basler «Tageswoche» auf die nächste Saison hin um rund 20-30% gekürzt. Analog der Super League-Equipe soll bei den Frauen der Anteil der aus der Region stammenden Spielerinnen und die Durchlässigkeit vom Nachwuchs zur 1. Mannschaft erhöht werden. Die Anzahl ausländische Spielerinnen soll auf 3-4 reduziert werden (der FCZ hatte zum Vergleich zuletzt keine echte Ausländerin im Kader). Man will zudem vermehrt Schweizer Toptalente anlocken. Der abtretende Leiter Frauenfussball Benno Kaiser verspricht sich aber viel von in Zukunft noch weiter verstärkt den Frauen zur Verfügung gestellten Ressourcen aus der Academy. Mit diesen sollte seiner Meinung nach der Titel erreicht werden können, sonst würde man etwas falsch machen. Schliesslich wird das Budget der FCB Frauen schweizweit das mit Abstand grösste bleiben – rund doppelt so hoch wie bei den finanziell an zweiter Stelle liegenden FCZ Frauen. Denn bei den FCZ Frauen wird die Budgetreduktion auf die neue Saison hin gemäss «NZZ» gar deutlich über 30% betragen, unter anderem weil der ursprünglich für ein neues Stadion gesprochene Beitrag der FIFA, der dann stattdessen auch in den Zürcher Frauenfussball floss, aufgebraucht ist. In Absenz von lukrativen Champions League-Geldern und einem deutlich tieferen Super League-Zuschauerschnitt als in Basel oder Bern basiert der für Schweizer Verhältnisse gut abgesicherte Betrieb der FCZ Frauen weiterhin stark auf dem hohen Engagement durch das Besitzerehepaar Canepa.

Verstärkungen aus dem Lazarett

Beide Klubs mussten nach Saisonende einen neuen Trainer suchen. Die ehemalige Bayern-Trainerin Sissy Raith sagte dem Klub am Rheinknie nach zwei Jahren «Servus», und auch Luca Fiorina verlässt die FCZ Frauen bereits wieder nach einer Saison. Man kann aber davon ausgehen, dass der neue Trainer Andy Ladner (als Assistent Schweizer Meister 2009 unter Bernard Challandes) mit den Budgeteinbussen keine Probleme haben wird. Im Vergleich zu den Verhältnissen beim von der Spielergewerkschaft SAFP geführten Promotion League-Absteiger Zürich United, wo Ladner zuletzt nicht nur Trainer, sondern gleichzeitig auch «Mädchen für alles» war, wird er die finanziellen Verhältnisse und Arbeitsbedingungen bei den FCZ Frauen für das Trainerteam und die Spielerinnen als deutlich besser empfinden.

Mit Luana Bühler wechselt die einzige FCZ-Spielerin, die in der abgelaufenen Saison einen grossen Schritt in ihrer Entwicklung gemacht hat, zu Hoffenheim. Auch YB, Luzern und Basel verlieren wichtige Spielerinnen in die Bundesliga. Verstärkungen für die FCZ Frauen sind sicherlich die aus Verletzungen zurückkehrenden Akteurinnen. Bereits während der Rückrunde war Naomi Mégroz mehr und mehr wieder verfügbar, dazu kommen Lorena Baumann, Sandrine Mauron und last but not least, wenn auch wohl erst nach dem Saisonstart wieder, Meri Terchoun. Aus der U21 (vierter Platz Nationalliga B hinter Servette Chênois, Therwil und dem fusionierten St.Gallen-Staad) erhalten zur Zeit Talente wie Annina Enz, Fiona Kümin, Lydia Andrade oder Sabina Jackson die Gelegenheit sich in der Vorbereitung in der 1. Mannschaft zu beweisen.

FCZ Frauen in 1/16-Final der Champions League gesetzt

Mit Servette Chênois ist in der Nationalliga A erstmals eine Mannschaft aus Genf dabei und ersetzt dabei den FC Aarau. Chênois hatte letzte Saison erst mit dem Engagement von Servette, dann mit dem Zuzug der langjährigen Nationalspielerin Sandy Maendly, mit der Elimination des favorisierten YB im Cup-Achtelfinal im Stade de Genève und schliesslich mit dem Aufstieg auf sich aufmerksam gemacht. Es wird interessant zu verfolgen sein, ob es den Genferinnen gelingt, den seit eh und je her fast ausschliesslich in der Deutschschweiz vorangetriebenen Frauenfussball auch in der Westschweiz populärer zu machen. Obwohl mit Yverdon schon länger ein kleineres Team in der NLA dabei ist, sind die Unterschiede zwischen den beiden grössten Schweizer Sprachregionen in diesem Bereich weiterhin frappant.

Trotz der Enttäuschung der Saison 17/18 gegen Gintras Universitetas haben die internationalen Leistungen der FCZ Frauen über die letzten Jahre und die damit gewonnenen Punkte in der UEFA-Wertung insgesamt dazu geführt, dass mit dem Meisterschaftszweiten FC Basel sich erstmals ein zweites Schweizer Frauenteam in der Champions League beweisen darf. Die Baslerinnen hatten Losglück und treffen in der Qualifikation im August auf Breznica Plevljia (Montenegro) und Kiryat Gat (Israel). Der dritte Gegner, Serienmeister Spartak Subotica aus Serbien mit der einen oder anderen ausländischen Spielerin im Team, wird die Baslerinnen am ehesten fordern, sollte aber ebenfalls schlagbar sein. Der FCZ seinerseits ist diesmal direkt für die 1/16-Finals im September qualifiziert und dort sogar gesetzt! Gegner könnte ein Qualifikationsgruppensieger sein – oder aber auch der Italienische Meister Juventus mit der ehemaligen FCZ-Stürmerin Sanni Franssi in dessen Reihen.

U19-EM im nahen Zug (Herti) und Wohlen (Niedermatten) 

Zuvor steht aber vom 18. – 30. Juli die U19-EM an. Vom FCZ befinden sich Malin Gut, Sabina Jackson, Alissia Piperata, Seraina Piubel, Annina Enz sowie die drei Torhüterinnen Fiona Flühler, Elvira Herzog und Livia Peng im 29-er Kader, welches sich in diesen Tagen in Weggis auf das Turnier vorbereitet und aus welchem am 9. Juli das 21 Frau-Kader für die EM gebildet wird. Die Schweizerinnen spielen an den von Zürich aus nahegelegenen Spielorten Zug und Wohlen in ihrer Gruppe gegen Frankreich, Spanien und Norwegen. Die zweite Vierergruppe mit Holland, Dänemark, Deutschland und Italien tritt in Biel und Yverdon auf. Halbfinals und Final finden im Schweizerischen Frauenfussball-Nachwuchszentrum, der Tissot Arena in Biel, statt.

FCZ gewinnt die Finals, YB weiterhin nicht – Cupfinal Highlights & Bericht

Der FCZ gewinnt gegen den Saisondominator YB  (nur vier Niederlagen in 36 Meisterschaftspartien) in dessen Stadion den Cupfinal 2018 mit einer Willensleistung. Der Siegeshunger hatte das Letzigrund-Team gleichenorts bereits 2014 unter Trainer Urs Meier gegen den FC Basel zum Titel getragen. Als grosse Willensleistung kann auch der Titel 2016 mit dem Trainerduo Forte/Magnin bezeichnet werden – nicht wegen des Gegners, sondern aufgrund der psychologisch äusserst anspruchsvollen Situation wenige Tage nach dem feststehenden Abstieg.

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Der FC Zürich hat mittlerweile mit 10 Titeln in 11 Finals eine ähnliche Cupfinalbilanz wie der FC Sion (13 Titel in 14 Versuchen). Sion und der FCZ unterscheiden sich von den meisten anderen Schweizer Klubs durch eine jahrzehntelang gleichbleibende Führung, die im Laufe der Zeit viel Erfahrung in der Vorbereitung von wichtigen Spielen angehäuft hat. Luisier und Constantin im Wallis, Hotz und Canepa in der Limmatstadt. Die Einheit im Klub ist für den Teamspirit der 1. Mannschaft in grossen Partien förderlich. Aussergewöhnliche Massnahmen wie die Vorbereitungswoche bei der FIFA auf dem Zürichberg sind schnell beschlossen und umgesetzt. Während in anderen Klubs jeder Verantwortliche darauf bedacht ist, in seinem Verantwortungsbereich einfach einen guten Job zu machen – aber häufig nicht darüber hinauszudenken und -handeln.

YB hat seit dem Cupsieg 1987 in den letzten 31 Jahren alle seine sechs Finalspiele in Cup und Meisterschaft verloren. Der FCZ hingegen ging im gleichen Zeitraum in allen seinen sieben Finals als siegreiches Team hervor! Dabei hat YB in dieser Zeitperiode in der obersten Schweizer Liga insgesamt rund 200 Punkte mehr auf sein Konto gebracht, als der FCZ.  Abgesehen von Einwechselspieler Sarr (trotz seiner Rolle in der Vorbereitung einer guten Torchance), spielte am Sonntag die ganze Mannschaft auf persönlich hohem Niveau. Speziell den beiden während der Spielzeit 17/18 durchzogene Leistungen zeigenden Skandinaviern Thelander und Palsson gelang ihr bestes Spiel im FCZ-Dress. Palsson beispielsweise gewann fast jedes Kopfballduell mit Guillaume Hoarau. Auch Cédric Brunner (unter anderem Vorbereiter des 1:0) gelang zu seinem Abschied eine gute Partie und ein perfekter Abschluss.

Der FCZ war nicht das erste Team, welches bei YB Kasim Nuhu als Schwachpunkt eruiert und ausgenutzt hat. YB seinerseits agierte vorwiegend über die rechte Seite, um von den Defiziten Pa Modous in der Rückwärtsbewegung zu profitieren. Da Mbabu-Ersatz Jordan Lotomba seine seit dem Last Minute-Tor gegen Dynamo Kyiv im letzten August wenig erbauliche Saison nahtlos fortsetzte, und mit einem Fehlpass gar das erste Zürcher Tor einleitete, konnte YB erst im zweiten Durchgang mit dem eingewechselten Thorsten Schick diese Taktik so richtig in die Tat umsetzen. Der 1:2-Anschlusstreffer entstand denn auch über diese Seite nach einer kurzen Flanke Ngamaleus von der Strafraumgrenze, nachdem Pa Modou einen Stellungsfehler Kryezius hatte ausbügeln müssen. Aber bei YB erreichten an diesem Tag insgesamt zu wenige Spieler ihr Rendement, um einen sehr gut eingestellten FCZ selbst in Überzahl noch bezwingen zu können.

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FCZ – YB 2:1 (1:0)

Tore: 11. Frey (Brunner) 1:0 ; 75. Marchesano (Pa Modou) 2:0, 80. Sulejmani (Ngamaleu) 2 :1.

FC Zürich: Brecher; Thelander, Brunner, Kryeziu; Rüegg, Palsson, Pa Modou; Marchesano (78. Schönbächler), Domgjoni (46. Sarr); Frey (92. Rodriguez), Winter.

Young Boys: Wölfli; Lotomba (46. Schick), Nuhu, Von Bergen, Benito (76. Ngamaleu); Sulejmani, Sanogo, Bertone, Fassnacht; Assalé (59. Nsamé), Hoarau.

Der FCZ als Aussenseiter im 93. Cupfinal

Der FCZ hat die Möglichkeit, seine Saison als Aufsteiger zu krönen. Er geht im Stade de Suisse aber als Aussenseiter in dieses Endspiel. Und das ist vielleicht sogar ein kleiner Vorteil.

Man könnte in einer Vorschau über den 93. Schweizer Cupfinal über den Vorteil der Young Boys schreiben, den Cupfinal im eigenen Stadion austragen zu können, dazu noch auf dem Kunstrasen, auf dem das Kader auch regelmässig trainieren kann. Ebenso wäre es möglich, die überragende Leistung der Young Boys zu gewichten, welche mit attraktivem Fussball in dieser Saison souverän Meister geworden sind, mit dem hervorragend zusammengestellten Kader, aus welchem einige Spieler noch besonders herausstechen.

Und weil mit Umaru Bangura der zweikampfstärkste Verteidiger dieser Super League-Saison dem FCZ verletzt fehlt und mit Raphael Dwamena Zürichs schnellster Stürmer und zweitbester Skorer gesperrt ist, wäre auch das ein Grund, den Gegner aus Bern noch mehr zu favorisieren. Es bezweifelt niemand, dass Zürich klarer Aussenseiter ist in diesem Cupfinal.

Aber der FCZ hat nach dem FC Sion die zweitbeste Cupfinalbilanz aller Clubs mit mehr als einem Sieg. Zehnmal stand der Club im Endspiel. Neun Siege resultierten daraus. In einigen dieser Finals war der FCZ klarer Aussenseiter (Lausanne-Sports 2000, Basel 2014) oder eher leichter Aussenseiter (Basel 1970, 1972, 1973), in einigen war er gleichwertiger Siegesanwärter (Servette 1966, Lugano 2016) und dreimal war er ganz klarer (Luzern 2005) oder recht klarer Favorit (Servette 1976, Lausanne-Sports 1981).

Gibt es erklärbare Gründe, warum der FCZ in seinen Cupfinals bisher so überdurchschnittlich erfolgreich war? Dazu möchte ich jedes einzelne Endspiel hier kurz betrachten:

1966: Servette FC – FCZ 0:2 (0:0)
Der erste Cupsieg nach der ersten Finalteilnahme des FCZ bewirkte auch gleich das erste Double. Im Final gegen die zweitbeste Mannschaft der Saison war der FCZ ganz leicht favorisiert. Christian Winiger und Fritz Künzli gelangen die beiden Tore vor 56’000 Zuschauern im Berner Wankdorfstadion. Nie mehr kamen bis jetzt mehr Zuschauer an ein solches Endspiel in der Schweiz. Louis Maurer war der Baumeister des Erfolgs. Der FCZ sollte zwischen 1965/66 und 1975/76 die erfolgreichste Phase seiner Clubgeschichte erleben mit neun Titeln innerhalb von 11 Jahren.

1970: FC Basel – FCZ 1:4 (0:0, 1:1) nach Verlängerung
Wohl das wichtigste Tor aller Cupfinals des FCZ gelang René Quentin. Es war der Ausgleich zum 1:1 gut eine Viertelstunde vor Schluss gegen den leicht favorisierten nachmaligen Meister. Dieser Treffer leitete den Umschwung für mehr als ein Finalspiel ein. Bis jetzt gelang den Baslern gegen den FCZ kein Tor mehr in einem Cupfinal. Fritz Künzli sorgte in der Verlängerung mit zwei Toren für die Entscheidung. Beim Tor zum 3:1 reklamierten die Basler eine meterweise Offsideposition des Schützen, die jedoch aus der ungünstigen Kameraperspektive nicht klar belegt werden konnte. Alex Cortis 4:1 war eine Zugabe. Die Zürcher Fans unter den 47`500 Zuschauern jubelten euphorisch, als Captain Werner Leimgruber den Pokal in die Höhe stemmte. Georges Gawliczek war damals Trainer des FCZ.

1972: FC Basel – FCZ 0:1 (0:1),
Daniel Jeandupeux entwischte nach einem Steilpass kurz vor der Pause seinem Gegenspieler Peter Ramseier und erzielte aus vollem Lauf das goldene Tor. Basel war wieder leicht favorisiert. In spezieller Erinnerung bleibt die wohl spektakulärste Torhüterparade in allen FCZ-Cupfinals durch Karl Grob nach einem Distanzschuss von Peter Ramseier beim Stand von 0:0. Der Zürcher Keeper lenkte den Ball mit einem fulminanten Hechtsprung über das Lattenkreuz. Bundesrat Ritschard sagte anlässlich der Siegerehrung, die Zürcher hätten nicht nur Jeandupeux gehabt, sondern auch „chance un peu“, bevor Captain Fritz Künzli vor 45’000 Zuschauern die Trophäe in Empfang nehmen durfte. Die Basler haderten nach dem Spiel etwas mit ihren dunklen Leibchen, die in der Hitze von Bern mehr Sonnenenergie absorbierten, als die weissen Shirts der Zürcher. Spielertrainer Timo Konietzka gewann seinen ersten Titel. Es war der erste Cupfinal, der direkt im TV ausgestrahlt wurde.

1973: FC Basel – FCZ 0:2 (0:0, 0:0) nach Verlängerung
Der FCZ benötigte im Rückspiel des Halbfinals gegen den FC Winterthur daheim im Letzigrund etwas Glück, um das Endspiel zu erreichen. Den Winterthurern wurde ein korrekt erzieltes Tor fälschlicherweise aberkannt. Die FCZ-Fans reisten im Fritz- oder Köbi-Express zum Final nach Bern. Der favorisierte Gegner aus Basel spielte nach den Erfahrungen der beiden zuvor verlorenen Endspiele in orangen Leibchen. Trotzdem war Zürich in der Verlängerung wieder die frischere Mannschaft. Der eingewechselte, schnelle Peter Marti und einmal mehr Fritz Künzli schossen die Tore zum Sieg in einem wieder ausgeglichenen Spiel. Erstmals konnte der FCZ den Cuptitel erfolgreich verteidigen. Für Köbi Kuhn war entscheidend, dass die Zürcher die Couloirs auf den Seiten gegen die aufrückenden Aussenverteidiger der Basler schliessen konnten. Wieder waren 45`000 Zuschauer anwesend. Zum dritten Mal in vier Jahren wurde der FC Basel Meister, nachdem er den Cupfinal gegen den FCZ verloren hatte.

1976: Servette FC – FCZ 0:1 (0:1)
Der fünfte Cupfinal in Bern war der erste des FCZ ohne Fritz Künzli. Dieser verlor ein Jahr zuvor mit dem FC Winterthur das Endspiel gegen den FC Basel. Wer sollte für den FCZ die Tore schiessen? Zürich war als Tabellenführer der Meisterschaft gegen die Herausforderer aus Genf leicht favorisiert. Topskorer Ilja Katic gelang mit dem Kopf schon früh das entscheidende Tor. Zürich unternahm danach nicht mehr viel für ein attraktives Spiel. Und die Genfer konnten kaum reagieren. Am Ende der Saison holte der FCZ das zweite Double. Wieder war Servette die zweitbeste Mannschaft, sowohl im Cup, als auch in der Meisterschaft. Timo Konietzka holte damit seinen dritten Cupsieg als Trainer.

1981: Lausanne-Sports – FCZ 4:3 (1:0, 2:2) nach Verlängerung
Als kommender Meister und Sieger im Hinspiel des Ligacup-Finals gegen Lausanne-Sports war der FCZ recht klarer Favorit. Er vergab aber die grosse Möglichkeit, das Tripple zu erringen. Der FCZ war in der regulären Spielzeit eindeutig die bessere Mannschaft, verspielte jedoch zweimal eine durch Heinz Lüdi sowie Gian-Pietro Zappa erzielte Führung. Torhüter Karl Grob hatte zuvor in seinen vier siegreichen Endspielen nur ein Tor zugelassen. Der Ausgleich zum 1:1 durch Robert Kok fiel nach einem direkt verwandelten Eckball des Holländers. In der Verlängerung stürmte der FCZ kopflos ins Verderben. Trainer Daniel Jeandupeux hätte einen andern Plan gehabt. Der eingewechselte Stéphane Crescenzi hiess der Held des Cupfinals für Lausanne. Innerhalb von zwei Minuten konnte er von der Mittellinie gleich zweimal ungehindert auf das FCZ-Tor zulaufen und die beiden Treffer zum 4:2 erzielen. Walter Iselin sah auch noch die rote Karte nach einer Tätlichkeit gegen den Torschützen. Mit einem Mann weniger gelang Franz Peterhans noch ein Stürmertor zum 4:3. Das verlorene Endspiel gegen Lausanne im Cupfinal ist bis heute eine der bittersten Niederlagen des FCZ. Stéphane Crescenzi hatte vor diesem Endspiel im Fussball keine grosse Rolle gespielt und spielte sie auch danach nicht mehr.

2000: Lausanne–Sports – FCZ 2:2 (1:0, 1:1) nach Verlängerung / 0:3 nach Pen.
19 Jahre später gelang die Revanche unter umgekehrten Vorzeichen. Der FCZ spielte unter Trainer Gilbert Gress nach der Entlassung von Raimondo Ponte in der Auf-/Abstiegsrunde zur NL B und konnte sich nach dem Cupfinal erst im letzten Heimspiel gegen Aarau retten, während Lausanne-Sports Dritter wurde. So war Zürich klarer Aussenseiter. Gotcha Jamarauli glich die Führung der Waadtländer in der letzten Viertelstunde aus und bereitete kurz nach Beginn der Verlängerung die eigene Führung durch Shaun Bartlett vor. Andres Gerber konnte für den Favoriten jedoch noch ausgleichen. Der FCZ rettete nach einer gelbroten Karte gegen Bartlett das Unentschieden über die Verlängerung ins Penaltyschiessen. Nachdem der ehemalige Lausanneois Philippe Douglas dem FCZ-Hüter Marco Pascolo die entscheidenden Hinweise geben konnte, wohin seine früheren Kollegen zielen würden, gewann Zürich nach 24 Jahren wieder einmal den Cup. Urs Fischer, Philippe Douglas und Mikhail Kavelashvili trafen für den FCZ. Marco Pascolo hielt die gegnerische Versuche von Oscar Londono und Sven Christ. Christophe Ohrel traf den Pfosten. Captain Urs Fischer überreichte den Pokal bei der Siegerehrung zuerst dem Präsidenten Sven Hotz. Dieses Endspiel war der letzte Cupfinal im alten Wankdorfstadion.

2005: FC Luzern – FCZ 1:3 (1:0) 32500 Zuschauer bildeten für die Neuzeit eine grosse Kulisse in Basel. Der FCZ war klarer Favorit gegen den FC Luzern, den Club aus der Challenge League. Im Zentrum der Medien stand speziell das Bruderduell von Alhassane Keita und Alseny Keita. Der Aussenseiter begann euphorisch und hatte mit einem Kopfball nach einem Corner durch Genc Mehmeti die erste Grosschance. Nach und nach kontrolliere der FCZ das Spiel und ging durch Marc Schneider vor der Pause in Führung. Alhassane Keita und Mihai Tararache trafen zur Entscheidung gegen die Innerschweizer, welche den sehr talentierten Mittelfelregisseur Pirmin Schwegler nach einem ungeahndeten Foul von Mihai Tararache zum Ärger ihres Trainers René Van Eck früh verloren. Das 1:3 durch Christian Andreoli fiel zu spät, rettete aber noch die Ehre der Luzerner. Mit Captain Davide Taini war es der Torhüter, welcher die neue Cuptrophäe entgegen nehmen durfte. Dieser Cupsieg leitete eine erfolgreiche Aera des FCZ ein, deren Begründer Trainer Lucien Favre war.

2014: FC Basel – FCZ 0:2 (0:0, 0:0) nach Verlängerung
Zwei rote Karten gegen die Basler Gaston Sauro und Giovanni Sio ebneten den Weg zum 2:0-Sieg über den Favoriten. Mario Gavranovic erzielte beide Tore und war dadurch der Held des Cupfinals. In spezieller Erinnerung bleibt Yassine Chikhaouis Vorbereitung des zweiten Tores mit einem Lauf mit dem Ball am Fuss über ¾ des Feldes. Der FCZ spielte mannschaftlich sehr geschlossen und liess gegen den Favoriten nur eine Grosschance zu, die David Da Costa zu Beginn der zweiten Hälfte vereitelte. Basels Trainer Murat Yakin hatte seine Mannschaft zu defensiv eingestellt. So verlor der Serienmeister das zweite Endspiel hintereinander gegen einen Zürcher Club. Urs Meier formte zuvor die erfolgreiche Mannschaft.

2016: FC Lugano – FCZ 0:1 (0:1)
Der FCZ war vier Tage vor dem Final in die Challenge League abgestiegen. Vorentscheidend dafür war eine erschreckend klare 0:4-Heimniederlage gegen den FC Lugano. Nach diesem Spiel wurde Trainer Sami Hyypiä entlassen und durch Uli Forte ersetzt, der das Debakel nicht mehr verhindern konnte.
Knackpunkt des Cupfinals im Letzigrund war ein verschossener Penalty. Anthony Favre wehrte den selbst verschuldeten Strafstoss von Mattia Bottani ab. Sangoné Sarr gelang kurz vor der Pause nach einem Eckball von Oliver Buff im Nachsetzen der entscheidende Treffer. Die Siegesfeier war stark getrübt durch den Abstieg. Als Ersatzcaptain Alain Nef und der im Finalspiel verletzte Captain Gilles Yapi den gewonnenen Pokal verlegen auf die Tartanfläche vor der Südkurve stellten, berührte dieser Moment viele Zuschauer peinlich.

Betrachtet man die gewonnenen neun Finals, so fallen in der Gesamtbilanz spezielle Gemeinsamkeiten auf:
– der FCZ war vom jeweiligen Trainer taktisch hervorragend auf den Gegner eingestellt worden. Diese Taktik erwies sich als Grundlage für den Erfolg. Selbst die Ausnahme (Niederlage 1981) bestätigt diese Aussage
– oft entschieden die Stürmer mit ihren Toren die teilweise sehr engen Spiele
15 Stürmertore / 3 Mittelfeldspielertore / 3 Verteidigertore
– oft konnte sich der FCZ dabei speziell auf den jeweils aktuellen Topskorer verlassen
– in sechs von zehn Finals kassierte der FCZ kein Gegentor, schoss aber immer mindestens einen Treffer
– nur einmal gewann der FCZ den Cupfinal ohne Stürmertor (2016)
– Der FCZ profitierte aber auch von der Leistung weiterer überdurchschnittlicher Individualisten, die an einem einzigen Tag überzeugend auftraten, was über eine ganze Saison wegen fehlender Konstanz auf höchstem Niveau ausblieb
– das Torverhältnis von 21:8 in allen zehn Finalspielen zusammen (dazu noch 3:0 im Penaltyschiessen) unterstreicht die positive Bilanz
– nur dreimal innerhalb einzelner Finalspiele geriet die Mannschaft in Rückstand
– viermal ging ein Spiel in die Verlängerung
– dabei ging der FCZ dreimal in der ersten Hälfte der Verlängerung in Führung
– das einzige Penaltyschiessen gewann der FCZ mit 3:0
– die Beteiligung des FCZ zog fast immer überdurchschnittlich viele Zuschauer an, welche die Mannschaft sehr stark unterstützten
– ein Cupsieg war zweimal Weckruf zu einer erfolgreichen Trainer-Ära (Konietzka 1972, Favre 2005) bzw. Club-Ära mit jährlich errungenem Titel

Durchschnittlich hat von der Wahrscheinlichkeit her jeder Fussballprofi in der Schweiz während seiner Karriere weniger als einmal die Möglichkeit, in einem Cupfinal um die Sandoz-Trophäe zu spielen.

Jeder Club ist in der Gegenwart in einem bedeutenden Spiel auch ein Teil seiner eigenen Geschichte. Die Geschichte des FCZ in den Cupfinals sollte dazu beitragen, jeden einzelnen Spieler und die ganze Mannschaft zu beflügeln, um den grossen Traum vom Cupsieg wahrzumachen zu können.

Der FC Thun hat es in dieser Saison gegen die Young Boys in drei von vier Spielen gezeigt, wie der grosse Favorit in arge Not gebracht werden kann. Thuns Trainer Marc Schneider und Ludovic Magnin sind in der Trainerausbildung im gleichen Jahrgang…

Der FCZ muss unter anderem die Seiten schliessen, Eckbälle sowie Freistösse in Tornähe vermeiden, im Strafraum konsequent aber mit einer gewissen Vorsicht die Dribblings von Sulejmani oder Assalé foulfrei unterbinden, darf sich von Sekou Sanogo nicht provozieren lassen, braucht einen fehlerfreien Torhüter, ein schnelles Umschalten und ein sicheres Pass-Spiel in den gefährlichen Zonen, dazu Effizienz und einen sehr guten Schiedsrichter. Wichtig ist dabei, fokussiert und trotzdem locker ins Spiel zu gehen.

Otmar Hitzfeld sprach nach dem etwas überraschenden Champions League-Sieg im Final gegen das favorisierte Juventus Turin mit Zinedine Zidane 1996 den einfachen aber trotzdem klugen Satz aus: „In einem Spiel, hat man immer eine Chance.“ Hitzfeld studierte die grosse Schwäche der Turiner beim zweiten Pfosten bei Standards und übte intensiv Eckbälle und Freistösse. Borussia Dortmund gewann dank zwei Kopfballtoren von Riedle zum 1:0 und 2:0 nach Eckbällen von Andy Möller mit 3:1. Fussball kann ganz einfach sein.

Die Schwäche der Young Boys ist nicht so einfach zu eruieren. Aber Ludovic Magnin hat seine Mannschaft in Ruhe und mit dem Focus schon seit einigen Wochen und besonders intensiv in der vergangenen Woche vorbereitet.

Es ist für manchen Akteur das Fussballspiel des Lebens. Dieses Spiel hat eine grössere Bedeutung für einen Spieler, der sich nicht gewohnt ist im Sammeln von Titeln.

Die Young Boys haben am letzten Sonntag noch intensiv gefeiert. Es wäre schön, wenn am späteren Sonntag-Nachmittag auch der FCZ feiern und damit gleich in Bern auf dem Kunstrasen beginnen könnte. Aber er muss sich das verdienen. Der FCZ-Trainer fordert von seinen Spielern Mut. Ich bin optimistisch, dass der FCZ über sich hinauswachsen wird in einem Spiel, in dem man immer eine Chance hat, dem 93. Schweizer Cupfinal.

Heute vor 3 Jahren: Gavranovic schiesst FCZ im Wankdorf zum achten Cupsieg

Heute vor drei Jahren feiert der FCZ in Bern seinen achten Cupsieg im neunten Final. Nach dem lockeren Auftakt in Bassersdorf folgt in der 2.Runde bereits der im Nachhinein gesehen glücklichste Sieg der ganzen Cupsaison. Bei Stade Lausanne-Ouchy an den Gestaden des Lac Léman spielt der FCZ schlecht und ist nahe daran, auszuscheiden, bevor in der Schlussphase die Partie doch noch gedreht werden kann. In Runde 3 kann das Team von Trainer Urs Meier im Dättwiler Esp gegen den FC Baden zum zweiten Mal in der eigenen Region vor vielen Zuschauern antreten und in der 2. Halbzeit die Partie auf seine Seite ziehen. Drei Siege gegen Super League-Teams – 1:0 auswärts in St.Gallen, Penaltyschiessen zu Hause gegen Thun und 2:0 nach Verlängerung vor bei weitem nicht ausverkauftem Haus im Wandorf gegen Basel – pflastern den Weg zum Titel.

Zur Feier des Tages präsentiert Züri Live das Jubiläumsvideo aus dem Studio Nägeli:

David „Piu“ Da Costa ist der Züri Live-MVP der Cupsaison mit seinen gehaltenen Penalties gegen St.Gallen und Thun, und der vereitelten Grosschance Callàs nach der Pause im Final, wo der FCZ von der 1. Minute an hungriger auftritt und das Spiel bestimmt. Für Yassine Chikhaoui ist es in seinen acht Jahren an der Limmat der einzige Titel, bei welchem er bei der Mehrzahl der Partien eingesetzt worden war. Die Freude ist beim Tunesier daher besonders gross.

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