Schlagwort: Denoon
Perea out, Mendy in – Züri i weniger als 93 Minute Folg 3/25
Exodus und Powerfussball – Züri i weniger als 93 Minute Folg 2/25
Zuber an mehr als drei Viertel der Abschlüsse beteiligt / FCZ – Yverdon Sport 1:0 Analyse
Zuber? Reverson? Dani vo Glattbrugg? / FC Zürich – Yverdon Sport Vorschau mit möglichen taktischen Formationen (Züri Live)
Die Mängelliste im Spiel beider Teams lässt sich beliebig erweitern. Das Glück der Beteiligten liegt darin, dass es im Schweizer Fussball kein ähnliches Prüfungsorgan gibt wie die MFK bei den Motorfahrzeugen. Dieses Spiel wäre nämlich, sicherlich in der ersten Halbzeit, durchgefallen.
– Loris Brasser, Tages-Anzeiger
Der FC Zürich geht defensiv sehr fokussiert in die Rückrunde. Im Spiel gegen den Ball ist es gegen Yverdon die drittbeste bewertete Saisonleistung nach dem 2:0-Sieg in Basel und dem 3:0 gegen Shelbourne. Insgesamt war es sogar die zweitbeste FCZ-Leistung der Saison, nach dem Shelbourne-Heimspiel. Was Torchancen anbelangt hatte man klare Vorteile gegenüber Yverdon – dies allerdings lange Zeit nur aufgrund der gefährlichen Standards. Erst im letzten Spielviertel kam es auch aus dem Spiel heraus zu einem klaren FCZ-Chancenplus. Yverdon fokussierte sich wie erwartet von Beginn weg auf Umschaltmomente, hatte dabei dank dem starken Balleroberer Moussa Baradji in der 1. Halbzeit nicht nur Ballgewinne im eigenen Drittel, sondern auch im Mittelfeld.
Das glücklich zustande gekommene 1:0 reichte dem FCZ, um die Serie von zuvor 6 sieglosen Partien in der Meisterschaft zu beenden. Die Zürcher, bei denen Steven Zuber bei seinem 1. Auftritt in FCZ-Farben zu den Aktivposten zählte, zeigte offensiv zwar keine Glanzleistung, liess in der Defensive aber auch nicht allzu viel zu.
– SRF
HIghlights: Bernardoni segelt am Ball vorbei
Die Zürcher waren bemüht und steigerten sich im Verlauf der zweiten Halbzeit, auch weil Neuzugang Steven Zuber bereits in seinem ersten Pflichtspiel für den FCZ zeigte, dass er eine Verstärkung sein wird.
– Bluewin
Yverdon-Defensive: zu viele Köche verderben den Brei
Das späte Tor für den FCZ war die logische Folge des Druckes, den das Heimteam im letzten Spielviertel entwickeln konnte. Yverdon zog sich in der eigenen Platzhälfte auf eine Sechser-Abwehrkette zurück, mit der eng stehenden VIererabwehr im Zentrum und dem Duo Varol Tasar / Marley Aké, welches die Seiten zumachen sollte. Dieses Konzept ging aber nicht auf. Die Idee dahinter wäre ja folgende: man reduziert gegen den Ball den Widerstand in der gegnerischen Platzhälfte / im Mittelfeld und baut dafür eine äusserst breite und “wasserdichte“ hinterste Verteidigungslinie, so dass der Gegner in Schussdistanz nirgendwo mehr durchkommt. Die ganze Breite soll komplett abgedeckt werden. In der Praxis bedeutete dies aber, dass der FCZ aufgrund der geringen individuellen Defensivqualitäten von Tasar und Aké nun auf den Seiten einfacheres Spiel hatte und dort unter anderem Standards aus interessanten Positionen resultierten. Die zweikampfstärkeren Sauthier und Le Pogam nahm Yverdon für das Verteidigen der Seiten gleich selbst aus dem Spiel. Ein Fall von “zu viele Köche verderben den Brei“. Und bei Standards spielt die Taktik dann sowieso keine Rolle mehr.
Wenn spielerisch etwas geht, hat Neuzugang Zuber meist seine Füsse im Spiel.
– – Florian Raz und Carlo Steiner, Blick

Personalien – Duell Ligue vs. Tasar entscheidend

- Lindrit Kamberi: Scheint an seinen Einwürfen gearbeitet zu haben: deutlich verbessert.
- Junior Ligue: Baut defensiv im Verlauf der 2. Halbzeit etwas ab. Hat über weite Strecken mit Aké einen starken Gegenspieler. Als Tasar eingewechselt wird und zu Ligues Gegenspieler wird, wird dies zum Schlüsselduell für den Ausgang der Partie. Ein Foul Tasars an Ligue am Strafraum führt zum entscheidenden Freistoss.
- Cheveyo Tsawa: Mehrere starke Aktionen gleich zu Beginn: Balleroberungen und Offensivdrang, die meisten Abschlüsse, reisst das Spiel an sich. In der Rückwärtsbewegung schneller und konsequenter als Condé. Gleichzeitig aber auch mit mehr Fehlern als andere.
- Janoah Markelo: Flink am Ball, wird in der Anfangsphase mehrmals in Strafraumnähe gefoult. Führt den Ball meist mit Rechts, tritt gleichzeitig Standards mit Links.
- Steven Zuber: An mehr als drei Vierteln der Abschlüsse beteiligt. Variiert den Rhythmus – mal mit präzisen direkten Weiterleitungen, dann wieder mit Fokus auf Ballkontrolle. Mit ihm auf dem Platz wirkt der FCZ in Ballbesitz gefestigter. Seine Freistösse sind besser als die Eckbälle.
- Juan José Perea: Pressing nicht optimal. Steht weiterhin zu häufig im Offside. Mehrmals können Umschaltmomente oder gute Konstellationen am gegnerischen Strafraum wegen Pereas unpräzisem Passspiel nicht genutzt werden – und führten teilweise auch zu gefährlichen Yverdon-Konterangriffen.
- Antonio Marchesano: Eingewechselt, erste Ballberührung gelungen, bringt Schwung. Stark getretener Freistoss zum 1:0 in eine Zone, die den Torhüter dazu verlockt, die Linie zu verlassen.
Man of the Match: Cheveyo Tsawa (FC Zürich) – Der 18-Jährige erzielte sein erstes Super-League-Tor und wurde so zum umjubelten Matchwinner.
– Blue Sport
Der Beste: Daniel Denoon kommt zu seinem erst zweiten Einsatz in der Super League. Erst 45 Minuten ist er zuvor in der höchsten Liga auf dem Platz gestanden. Aber der 20-Jährige spielt in der Innenverteidigung des FCZ, als mache er das schon seit Jahren.
– Florian Raz und Carlo Steiner, Blick
Der Schlechteste: Ach, da könnten ganz viele Namen stehen. Die Wahl fällt auf Jahnoah Markelo, weil ihm nicht nur wenig gelingt. Er trifft auch noch in der 39. Minute das leere Tor nicht.
– Florian Raz und Carlo Steiner, Blick
Kommentare: Klare Botschaft an Steven Zuber
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Zuber? Reverson? Dani vo Glattbrugg? / FC Zürich – Yverdon Sport Vorschau mit möglichen taktischen Formationen
Es wird langsam zur Tradition: der FCZ trifft zum dritten Mal aus den letzten vier Vorrunden- / Rückrundenstarts auf Yverdon Sport. Beim ersten Super League-Spiel der Waadtländer seit 2006 kam es vorletzten Sommer in Zürich zum Trainerduell Henriksen vs. Schällibaum. Für Yverdon Sport schloss sich ein Kreis, war ihr bis dahin letztes Super League-Auswärtsspiel gleichzeitig die letzte Wettbewerbs-Partie im alten Letzigrund-Stadion vor dessen Abbruch gewesen – eine Woche vor dem 13. Mai.
Mehr Direktspiel unter Paolo Tramezzani
Zum aktuellen Saisonauftakt trafen im Municipal die Trainer Mangiaratti und Moniz aufeinander. Seit ein paar Wochen heisst der Yverdon-Coach nun Paolo Tramezzani, der vom kroatischen Erstligisten Istra gekommen ist. Seine letzte Partie an der Adriaküste war ein 3:3 gegen HNK Sibenik mit Ex FCZ-Stürmer Ivan Santini, dem ein Assist gelang – aber auch ein Eigentor unterlief. Unter Schällibaum herrschte bei Yverdon “Fussball alter Schule“: Zweikämpfe, dem Gegner keinen Raum lassen und im Spiel nach vorne viel “ball carrying“ wie im Rugby – mit geringem Risiko. Mangiaratti stand in mancher Hinsicht für das Gegenteil: der Tessiner wollte ein spielerisches Yverdon sehen mit möglichst viel Flachpassspiel, vorwiegend über die Seiten. Gemeinsam hatten beide Coaches, dass ihr Team gegen den Ball eher zurückhaltend agierte und dem Gegner meist mehr Ballbesitz liess.
Unter Tramezzani ist ein Fussball zu erwarten, der weder Schällibaum noch Mangiaratti ähnelt. Unter dem Italiener wird mit Ball vermutlich viel direkt mit einer Ballberührung gespielt – egal ob flach oder hoch. Ziel ist ein möglichst direkter Weg Richtung Tor. Es ist ein physisch sehr anspruchsvoller Fussball und Tramezzani legt daher bei seinen Teams auf Fitness und Körpergrösse auch viel Wert. Gegen den Ball wird Yverdon im Vergleich zu vorher voraussichtlich höher und aggressiver angreifen. Es ergeben sich für die Gegner so aber auch mehr Ràume durchs Zentrum, wenn man den ersten Gegendruck geschickt überwinden kann.
Bolivianischer Nationalspieler Céspedes fraglich
Innenverteidiger Mohamed Tijani ist gesperrt. Dieser hatte bei den bisherigen Duellen mit seiner Fehleranfälligkeit dem FCZ jeweils eher in die Karten gespielt. So musste Tijani zum Saisonauftakt (2:0-Auswärtssieg für den FC Zürich) in der Schlussphase dank eines VAR-Eingriffs nach einem Notbremsefoul vom Platz. Schiedsrichter Von Mandach, der auch diesmal wieder die Partie pfeift, hatte dieses Foul auf dem Platz nicht gesehen und stattdessen auf der anderen Seite Penalty für Yverdon gegeben. Neuverpflichtung Vegard Kongsro könnte bereits im Aufgebot stehen, Leistungsträger Boris Céspedes ist hingegen fraglich. Er verletzte sich im Vorbereitungsspiel gegen den portugiesischen Erstligisten (und Yverdon-Partnerclub) Estoril Praia.

FCZ: Fokus auf Offensive und Schnelligkeit
Diesmal gibt es zum Auftakt beim FCZ mehr offene personelle Fragen als beim Gegner. Das Team ist im Umbruch und das Transferfenster endet erst in einem Monat. Schon während der Vorrunde wurde die Umstellung der Spielweise vorangetrieben. Die Umsetzung klappte aber häufig nicht wunschgemäss. Zufrieden sein konnte man manchmal nur mit 10-20 Minuten einer Partie – in Ausnahmefällen waren es auch mal 70-80 Minuten. In der Winterpause wurden die Abläufe im 4-3-3 eingeübt und verfeinert. Der personelle Umbruch ist ein wichtiger Mosaikstein, sollen doch am Ende dieses Prozesses nur noch Spieler im Kader sein, die auch zur Spielweise passen und diese auf Super League-Niveau erfolgreich umsetzen können. Dazu gehören schnelle Innenverteidiger wie Mariano Gomez oder Daniel Denoon.

Die meisten Positionen werden in typisch holländischer Manier in erster Linie aus der SIcht des Spiels mit Ball besetzt, da man davon ausgeht, dass man diesen mehrheitlich in den eigenen Reihen wird halten können – so auch die offensiv ausgerichteten Aussenverteidiger. Calixte Ligue hat sich in der Rolle als Linksverteidiger in den letzten Wochen und Monaten gesteigert und rechts erinnert Joseph Sabobo in seinen besten Momenten bereits etwas an Luganos Mattia Zanotti. Im Trainingslager hat sich auf der linken Seite das Duo Mounir Chouiar / Steven Zuber gefunden, welches im Spiel gerne die Positionen tauscht. Für die Auftaktpartie ist Chouiar allerdings gesperrt. Neuverpflichtung Reverson auf der Mittelstürmerposition war zwar auf der Liga-Webseite am Samstag noch nicht auf der Kontingentsliste aufgeführt, aber diese Webpublikation ist nicht immer tagesaktuell. Weitere offene Fragen: kommen die zuletzt angeschlagenen Marchesano oder Krasniqi zum Zug? SInd die Innenverteidiger Mirlind Kryeziu und Nikola Katic dabei? Vom Duo Tsawa / Mathew passt Ersterer besser auf die Sechserposition und Mathew auf die Acht – die Aufstellung ist aber auch umgekehrt denkbar.
Dä Dani vo Glattbrugg
Anfang 90er-Jahre gehörten Primitive Lyrics zu den Schweizer Hip Hop- / Rap-Pionieren. Die zwei MC’s waren auch in der Südkurve und später mit verschiedenen Aktionen im Klub-Umfeld künstlerisch aktiv. Später gründeten sie die Combo “Radio 200’000“. Auf ihrem ’94er-Album “Halbi Nüni Chlorzicht“ findet sich der Track “Dä Dani vo Glattbrugg“. Drei Jahrzehnte später könnte Daniel Denoon aus Glattbrugg beim Rückrunden-Auftakt gegen Yverdon mit Mariano Gomez die FCZ-Innenverteidigung bilden.