6. Rang getippt, Marc Schneider Sportchef-Favorit – Resultate Züri Live-Leserumfrage zum Saisonstart

Die Resultate der Züri Live-Leserumfrage zum Saisonstart 23/24 sind da! Die Unterstützung durch die Fans wurde von den Umfrage-Teilnehmern als das grösste Highlight der Saison 22/23 empfunden. An zweiter Stelle wurden die Europacup-Reisen genannt, gefolgt von der positiven Derby-Bilanz. Ebenfalls noch relativ häufig erwähnt wurde der Meistertitel der FCZ Frauen im Final gegen Servette Chênois zum Ende der Spielzeit. Von den FCZ-Toren war hingegen insgesamt kaum jemand begeistert.

Highlight der Saison 22/23

Der schönste FCZ-Treffer der abgelaufenen Saison war für eine knappe absolute Mehrheit der 1:2-Anschlusstreffer von Roko Simic in Luzern am 21. Januar 2023 mit dem 1:1-Ausgleichstreffer von Calixte „Junior“ Ligue am 5. März 2023 gegen Servette an zweiter Stelle. Die drei Treffer Jonathan Okitas, davon zwei am 11. September 2022 in Genf, folgen danach.

Schönstes Tor 22/23

In Sachen Schlussrangierung des FC Zürich am Ende der Saison 23/24 hat Rang 6 von den Züri Live-Lesern am meisten Stimmen erhalten. Mehr als die Hälfte sehen den FCZ zwischen dem 4. und 6. Rang, mehr als ein Viertel in der Relegation Group zwischen Rang 7 und 12. Nur rund 15% sehen den FC Zürich unter den Top 3. Sowohl an den Meistertitel wie auch an den Direktabstieg (Rang 12) glaubt so gut wie niemand. Bei der im Durchschnitt jüngeren (und etwas euphorischeren) Community auf Instagram tippten 49% auf Rang 4-6, 39% auf Rang 1-3, 10% auf Rang 7-9 und 2% auf Rang 10-12.

Züri LIve-Lesertipp Schlussrangierung FCZ 23/24

Trotz kritischer medialer Berichterstattung in den letzten Wochen sowohl zum Trainer als auch zur Vereinsleitung und der Sportchef-Frage werden die jeweiligen Repräsentanten von den Züri Live-Lesern positiv bewertet. Fast die Hälfte gibt Marinko Jurendic die Note 6 oder 7 auf einer Skala von 1-10 (in den Züri Live-Bewertungen steht „5“ jeweils für „genügend“). Mehr als drei Viertel liegen im Range von Note 6 bis 8 – weniger als ein Viertel sieht die Sportchef-Performance im ungenügenden Bereich. Die Vereinsleitung wird im Median noch positiver gesehen. Der Schwerpunkt liegt bei Note 7. Knapp mehr als die Hälfte gibt eine Note im Bereich von Note 6 – 10, ein Drittel der Abstimmenden sieht die Vereinsleitung im ungenügenden Bereich. Die Meinungen sind hier also deutlich mehr gespalten, als bezüglich Sportchef. Eindeutig am besten in der Benotung schneidet der Trainer ab: die Hälfte der Leser geben Bo Henriksen eine Note zwischen 8 (am häufigsten) und 10, mehr als drei Viertel bewerten ihn mindestens mit einer „7“.

Ab 1. Oktober soll der FC Zürich einen neuen Sportchef haben. 37% der Züri Live-Leser sprechen sich dabei für den ehemaligen FCZ-Captain Marc Schneider aus, der zuletzt in Deutschland die SpVgg Greuther Fürth trainiert hat. An zweiter Stelle wird der ehemalige FCZ-Sportchef Fredy Bickel genannt. Bei den „Anderen“ frei genannten Kandidaten wurden Philippe Senderos, Andres Gerber, Blerim Dzemaili, Marco Schneuwly und Beni Huggel am meisten genannt. Im aktuellen Züri Live-Podcast spricht sich Talk-Gast Don Ursulo für eine langfristige Lösung mit „FCZ-Stallgeruch“ aus, beispielsweise Dani Gygax. Der Kandidat Nummer Zwei Fredy Bickel war vor Monaten selbst bei unserem Podcast als Talk-Gast dabei gewesen und hat seine lange und intensive Zeit beim FCZ Revue passieren lassen.

Leser-Favorit Marc Schneider (gestern 43 Jahre alt geworden) war vor ca. neun Jahren beim Europacup-Heimspiel gegen Apollon Limassol bei uns im Letzigrund zu Gast und sprach sowohl über die Vergangenheit beim FCZ als auch über seine sich damals im Anfangsstadium befindende Trainerkarriere:

Als besten Spieler der Saison 22/23 wählen die Züri Live-Leser mit 29% der Stimmen in dessen letzter Saison Blerim Dzemaili. Dieses Ergebnis steht im starken Kontrast zu den Spiel-Auswertungen auf Züri Live, die Ifeanyi Mathew als besten FCZ-Spieler 22/23 eruierten und in denen Dzemaili eher auf den hinteren Rängen landete. Respektable 24,2% der Leser-Stimmen erhielt der beste Torschütze Aiyegun Tosin – vor Captain Yanick Brecher mit 16,1%. Ifeanyi Mathew landete immerhin auf Rang 4 mit 9,5% der Stimmen.

Bester Spieler der Saison 22/23

Auch die Frage nach der besten Choreographie der Saison 22/23 stand im Zeichen von Blerim Dzemaili. 17’700 Zuschauer sahen im Letzigrund gegen Lugano dessen Abschied von der Fussballbühne und auch die Choreographie zu seinen Ehren. Vier der anderen zur Auswahl stehenden Choreos waren aber auch sehr beliebt – nur die glitzernde Glamour-Choreo zum Europa League-Start gegen Arsenal war für fast niemanden die Nummer 1.

Beste Choreo 22/23

Wer sind die Hoffnungsträger der neuen Saison? Bei der Frage nach dem Spieler, welcher 23/24 „explodieren“ wird, fallen am meisten Voten auf Donis Avdijaj, knapp vor Bledian Krasniqi und Calixte „Junior“ Ligue. Dieses Trio liegt deutlich vor allen anderen genannten Kandidaten.

Welcher Spieler „explodiert“ in der Saison 23/24?

Braucht es für eine erfolgreiche Saison weitere Neuverpflichtungen neben Fabio Daprelà und Arad Bar? Ja, die überwältigende Mehrheit der Abstimmenden will einen neuen Stürmer. Auf den anderen Positionen ist man hingegen zufrieden mit dem Kader.

Transferwünsche der Züri Live-Leser

In Sachen Auswärtsreisen freuen sich am meisten FCZ-Anhänger auf Winterthur, gefolgt von Yverdon (trotz Cup-Niederlage vor zwei Jahren), Basel und St. Gallen. Alle anderen Auswärtsdestinationen wecken deutlich weniger Begeisterung – vor allem Genf (ist gleich die erste Auswärtsreise kommenden Samstag) und Luzern.

Auf welche Auswärtsreise freust Du Dich am meisten?

Die Ticket- und Abopreise im Letzigrund findet eine Mehrheit okay, annahernd 30% empfinden sie hingegen „an der oberen Grenze“. Zu teuer sind sie für 5,8% der Abstimmenden.

Einschätzung der Ticket-/Abopreise

Wann das neue Fussballstadion in Zürich stehen wird, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Nur in einem sind sich fast alle einig: es wird kommen! 23,2% tippen auf eine Eröffnung im Jahr 2032, also in weniger als einem Jahrzehnt. Es ist sogar insgesamt eine Mehrheit, die davon ausgeht, dass das Stadion bis dahin steht. 20% rechnet mit einer Fertigstellung immerhin bis zum 200 Jahr-Jubiläum des FCZ im Jahr 2096, 16,2% gehen davon aus, dass das Bauvorhaben nie umgesetzt werden kann.

Defensive Fortschritte / Offensiv fehlt den Teamleadern die INspiration der Meistersaison: Analyse Tore und Gegentore 19/20 – 22/23

Defensiv hatte der FCZ was die Leistung der Feldspieler betrifft in der Saison 22/23 sehr gute Werte, wie an dieser Stelle bereits gezeigt. Wie kommt es dazu? Schauen wir uns dieses Phänomen etwas genauer an! Ein wirklich erstaunliches Bild zeigt sich bereits in der ersten Grafik. Von 19/20 bis 22/23 hat der FC Zürich über mehrere Saisons hinweg unter verschiedenen Trainern (Magnin, Rizzo, Breitenreiter, Foda, Colatrella, Henriksen) die Verteidigung der gegnerischen Standards Schritt für Schritt stark verbessert (von rund 0,7 Standardgegentoren pro Partie auf unter 0,3). Auch nach der Meistersaison ist das Team in diesem Bereich noch einmal deutlich stärker geworden. Dies mag einige Leser erstaunen. Denn ohne eine systematische Untersuchung eines Phänomens hält man sich für die Beurteilung in der Regel an einzelne besonders in Erinnerung gebliebene Situationen und Spiele. Dazu gehört für die Saison 22/23 mit Sicherheit die 2:4-Heimniederlage gegen den FC Basel am 28. August mit gleich drei Standardgegentoren nach den Freistössen von Taulant Xhaka und dem Eckball durch Darian Males. Dieses Spiel war aber wie die Statistik zeigt, die Ausnahme, welche die Regel bestätigt.

Bessere Vorwärtsverteidigung und Abwehr von Standards als in der Meistersaison!

Beinahe ebenso stark wurden in der gleichen Zeitperiode die Gegentore aus dem Spiel heraus reduziert, wenn der Gegner aus einer tiefen Position angreift. Das heisst, man verteidigt von Saison zu Saison besser in hoher Position – und hat sich auf diesem Gebiet auch 22/23 im Vergleich zur Meistersaison nochmal verbessert! Der über Jahre anhaltende positive Trend in der Reduktion der Gegentore beim Umschaltspiel, Aufbauspiel und bei einer Hohen Position des Gegners konnte hingegen nicht fortgesetzt werden. In diesen Bereichen gab es einen Rückschritt – am meisten bei gegnerischem Aufbauspiel. Der FCZ verteidigt weniger gut als noch letzte Saison unter Breitenreiter, wenn er sich hinten reindrängen lässt.

Die verbesserte Verteidigung von Standards im Vergleich zur Meistersaison betrifft alle Bereiche mit Ausnahme der Penaltys. Am stärksten verbesserte hat man sich bei gegnerischen Einwürfen. Bei gegnerischen Eckbällen hat der fC Zürich im Verlauf der letzten Monate leichte Anpassungen in der Formierung vorgenommen und setzt nun auf zwei oder teilweise gar drei Raumdecker. Wenn der FCZ trotzdem wieder mal ein Corner-Gegentor kassiert, dann liegt dies jeweils eher nicht an der Taktik, sondern individuellen Unaufmerksamkeiten wie beim 2:3 durch Douline in Genf in letzter Sekunde oder einem vermeidbaren Gegentreffer Schettines im einzigen verlorenen Derby der Saison. Penaltys gegen den FCZ entstanden in der Zeitperiode 2019 bis 2023 am häufigsten nach Freistössen oder Einwürfen (je 3 Mal).

Linke Seite nicht mehr so wasserdicht, wie in der Meistersaison

Am meisten Gegenreffer kassiert der FC Zürich immer noch via Konterangriffe des Gegners, auch wenn sich dies seit der Saison 19/20 reduziert und im Vergleich zur Meistersaison auf dem Niveau von einem solchen Gegentreffer alle vier Spiele gehalten hat. Weiter reduziert haben sich aber die Gegentreffer bei gegnerischem (langsamem) Spielaufbau, wenn der FCZ hoch steht. Zu Magnin-Zeiten war in solchen Situationen die Verteidigungsarbeit der Stürmer und Mittelfeldspieler immer wieder mal ungenügend gewesen. Wie bereits weiter oben erwähnt nahmen die Gegentore des FCZ etwas zu, wenn er tief oder in einer mittleren Position gegen einen aufbauenden Gegner verteidigte. Gegentore aus Pressing- oder Gegenpressing-Situationen blieben hingegen relativ selten.

Obwohl die Standardgegentore weiter reduziert wurden, haben die Kopfballgegentore im Vergleich zur Meistersaison 22/23 wieder zugenommen, ohne dass es im Vorfeld von Gegentreffern mehr Flanken (definiert als Bälle von der Seite von ausserhalb des Strafraumes) gegeben hätte. Dies deutet vermehrt auf Kopfballgegentore aus dem Spiel heraus hin, teilweise durch kurze Chipbälle von innerhalb des Strafraumes. Weitschussgegentreffer haben im Vergleich zur letzten Saison hingegen abgenommen, was für die gute Arbeit speziell der FCZ-Akteure auf der 6er-Position (in erster Linie Cheick Condé) spricht. Deutlich zugenommen haben hingegen Tore auf gegnerische Angriffe durch die Mitte und über rechts (also die linke Zürcher Abwehrseite). Letztere hatten sich in der Meistersaison auf null reduziert. 22/23 konnten Guerrero, Aliti und Co. ihre Seite hingegen nicht mehr so gut schliessen, wie noch ein Jahr davor.

Inspiration bei den Offensivstandards ging verloren

Das Problem des FCZ 22/23 im Vergleich zur vorherigen Spielzeit lag in der Offensive, so viel ist schon länger bekannt. „Offensive“ bedeutet aber nicht automatisch „Stürmer“. Beispielsweise der Spielaufbau aus der Zone 1 in der eigenen Platzhälfte in die Zone rund um die Mittellinie schien in der Meistersaison besser zu funktionieren. Die Torausbeute hat in allen Spielphasen (Aufbau, Umschalten, Standards) und sowohl aus einer hohen wie auch tiefen Position durchs Band deutlich abgenommen, wobei dabei eine geringere Abschlusseffizienz eine gewisse Rolle spielte. Am stärksten reduziert hat sich die Ausbeute von Standards.

Schaut man die Standardtore im Detail an, sieht man einen leichten Anstieg bei den Penaltytreffern, aber eine starke Reduktion von FCZ-Treffern, die aus Freistössen und Eckbällen erzielt wurden – und zwar auf das tiefste Level der letzten vier Jahre. Was ist der Grund, dass Marchesano, Guerrero und Dzemaili nicht mehr so gute Freistösse und Corner hinkriegten wie in der Meistersaison? Dieses Rätsel zu lösen ist ein wichtiger Faktor für den offensiven Erfolg der kommenden Saison. Denn dass Marchesano, Guerrero, Krasniqi, Okita, Kryeziu und Co. grundsätzlich gute Standards drauf haben, ist unbestritten.

Weniger Erfolg im Knacken von tief stehenden Gegnern über die Seiten

In den letzten vier Jahren hat der FCZ am häufigsten Penaltys aus Freistössen und Konterangriffen erhalten. Auch aus Angriffen gegen tief stehende Gegner sowie aus Eckbällen gab es häufiger Penalty für als gegen den FCZ.

Aus dem Spiel heraus erzielt der FCZ weiterhin am meisten Tore aus dem Aufbauspiel gegen tief stehende Gegner sowie aus Konterangriffen, wobei vor allem ersteres in der abgelaufenen Saison stark abgenommen hat.

Offensiv fehlte die Überzeugung, das Zusammenspiel und das Timing bei den Standards aus der Meistersaison

Kopfballtore haben in der Saison 22/23 sehr stark abgenommen – von „einem in drei Spielen“ auf „eines in zehn Partien“. Dies hängt direkt zusammen mit der ebenfalls starken Abnahme von Toren aus „Angriffen über rechts“. Nikola Boranijasevic hat zwar insgesamt 22/23 gute Leistungen gezeigt, aber das Timing und Zusammenspiel mit den Stürmern in den entscheidenden Momenten funktionierte nicht mehr so traumwandlerisch sicher wie noch 21/22.

Durch die Analyse der Tore und Gegentore verdichtet sich das Bild über die Unterschiede zwischen der Saison 21/22 und der Saison 22/23. Die Teamleader Antonio Marchesano, Blerim Dzemaili, Adrian Guerrero, Willy Gnonto und Yanick Brecher zeigten sich von allen Kaderspielern als zu wenig anpassungsfähig an den Trainerwechsel und begannen die Spielzeit uninspiriert. Defensiv spielte die Mannschaft als Ganzes eine ganz gute Saison – speziell die neu verpflichteten Cheick Condé und später Ifeanyi Mathew sorgten im Zentrum für Stabilität. Ausserdem verbesserte man sich beim Verteidigen von gegnerischen Standards weiter. Offensiv fehlte hingegen die Überzeugung, das Zusammenspiel und das Timing bei den Standards, beim Abschluss und beim letzten Pass, welches die Breitenreiter-Mannschaft so ausgezeichnet hatte – exemplarisch illustriert durch die unglaubliche Serie direkt verwandelter Freistösse durch Marchesano, Kryeziu und Coric zum Saisonbeginn 21/22 im Kontrast mit dem verschossenen Penalty Marchesanos zum Auftakt 22/23 in Bern. Über die rechte Seite von Boranijasevic wurden nicht mehr so viele Tore vorbereitet wie noch in der Meistersaison, und die linke Seite mit Guerrero und Aliti war defensiv zwar immer noch gut, aber nicht mehr so ein wasserdichtes Bollwerk, wie noch im Jahr zuvor.

Ifeanyi Mathew sticht heraus: Spieler-Performance 22/23

Wie gut war die Leistung der Spieler des FCZ-Kaders in der abgelaufenen Saison 22/23? Nach der detaillierten Auswertung der Mehrzahl der Partien der letzten Saison steht Winterneuverpflichtung Ifeanyi Mathew mit einer Durchschnittsnote von 7,5 deutlich an erster Position. Auf den nächsten Positionen folgen eng beieinander Boranijasevic, Condé, Vyunnik, Krasniqi, Rohner und Ligue. Fünf Spieler lagen mit ihrer Durchschnittsnote im ungenügenden Bereich – allen voran Nikola Katic, der in der abgelaufenen Saision mit 2,5 einen der tiefsten aufgezeichneten Notenschnitte seit Beginn der Züri Live-Notengebung im Jahr 2016 hatte. Katic war sowohl mit wie auch ohne Ball der klar schlechteste FCZ-Spieler der abgelaufenen Saison. Mathew war auch offensiv die Nummer 1, während defensiv der speziell bei gegnerischen Umschaltsituationen immer wieder wertvolle Bledian Krasniqi am besten abschnitt. Im Vergleich zur Foda-Zeit hat sich Blerim Dzemaili unter Bo Henriksen am meisten gesteigert, dazu spielten auch Stephan Seiler, Marc Hornschuh und Cheick Condé unter dem Dänen deutlich besser.

Züri Live Spieler-Noten, Punkte pro Spiel und Torbeteiligungen pro 90 Minuten (noch nicht alle Spiele ausgewertet)

FCZ kann ohne Cheick Condé nicht gewinnen

Die Bilanz der „Punkte pro Spiel“ wird angeführt durch Selmin Hodza und Zivko Kostadinovic, die selten in der Meisterschaft, dafür aber im Cup gegen das Amateurteam Cham dabei waren. Mathew und Katic waren in der resultatmässig schlechten Anfangsphase der Saison nicht mit dabei und haben aus diesem Grund einen guten Punkteschnitt. Cheick Condé, der ebenfalls einen relativ guten Punkte pro Spiel-Schnitt aufweist, war hingegen die ganze Saison dabei. Der Guineer wurde über die Spielzeit verteilt in sechs Meisterschaftsspielen (2x Lugano, je 1x Winterthur, St. Gallen, GC und FCB) drei Mal wegen Gelbsperre und drei Mal als Ersatzspieler (davon beide Partien unter Interims-Coach Colatrella) nicht eingesetzt. Keines dieser sechs Partien konnte der FCZ gewinnen (drei Niederlagen, drei Unentschieden). Auch die einzige Europacup-Partie, in welcher Condé fehlte, wurde zu einer 1:5-Heimklatsche gegen PSV. Bogdan Vyunnik arbeitete sehr viel für die Mannschaft und kam auch aus diesem Grund zu wenig Torchancen im Strafraum. Dass er Tore erzielen kann, zeigte er später an der U21-EM, als er für die Ukraine gegen Spanien ins Netz traf. Am wenigsten Punkte pro Spiel weisen Spieler wie Ivan Santini und Donis Avdijaj auf, die in der Liga-Resultatflaute unter Franco Foda vorwiegend ihre Einsätze hatten.

Der gleiche Ivan Santini weist in der Statistik bezüglich „Torbeteiligungen“ die beste Statistik auf. Der bisher wenig eingesetzte Kroate war pro 90 Minuten in den ausgewerteten Partien an 1,2 FCZ-Toren beteiligt. Danach folgt Zivko Kostadinovic (dank dem Cupspiel in Cham), dann Stephan Seiler , Karol Mets, Aiyegun Tosin und Calixte Ligue. Am wenigsten Torbeteiligungen hatten Yanick Brecher, Becir Omeragic, Ifeanyi Mathew, Nikola Katic und Mirlind Kryeziu. Jonathan Okita hat eine ebenfalls niedrige Torbeteiligung.

Michi Frey zwei Mal hintereinander an der Spitze

Züri Live-Noten Top 5 und Flop 5 von 2016/17 bis 2022/23

Ifeanyi Mathew löst Antonio Marchesano ab, der in der Meistersaison bester Zürcher war. Michael Frey hatte in den Saisons 17/18 und 18/19 zwei Mal hintereinander die beste Durchschnittsnote, wobei er in der zweiten Saison nur in der Anfangsphase mit dabei war. Die sich diesmal unter den Top 5 befindlichen Bledian Krasniqi und Fabian Rohner sind dies nicht zum ersten Mal, hatten schon vor ihren Leihen nach Wil gute Leistungen im FCZ-Trikot gezeigt. Mirlind Kryeziu, Antonio Marchsano und Alain Nef (nun Assistenztrainer), die in der Aufstiegssaison 16/17 unter den Top 5 gewesen waren, sind immer noch mit dabei. Blerim Dzemaili war hingegen in den letzten drei Saisons immer unter den „Flop 5“, wobei er sich im Vergleich zu seiner sehr schlechten Rückkehr-Saison gesteigert hat. Auch der letztjährige beste FCZ-Torschütze Aiyegun Tosin war in jener Spielzeit im Schnitt deutlich ungenügend aufgetreten.

Kleine Anpassungen zu erwarten / FCW – FCZ Vorschau

Beim FC Winterthur kehrt aufs Kantonsderby hin Stürmer Ardaiz wieder in den Matchkader zurück. Die Auswahl für Coach Bruno Berner in Mittelfeld und Sturm ist relativ gross. Allerdings sind viele Kaderspieler für die letzte Runde am Pfingstmontag Sperre-gefährdet.

Beim FCZ könnte Blerim Dzemaili diesmal auf der Ersatzbank beginnen, damit er wenn möglich im letzten Heimspiel gegen Lugano am Pfingstmontag wieder in der Startaufstellung stehen kann. Im Sturm könnte Coach Henriksen zudem im Sturm auf den grossgewachsenen Simic setzen.

Blerims letztes Derby / FCZ – GC Vorschau

18 Derbys hat Blerim Dzemaili bisher in seiner Karriere bestritten. Kommt er heute gegen GC zum Einsatz, ist es sein letztes. Obwohl die Äras mit Dzemaili beim FCZ erfolgreich waren, ist seine Derby-Bilanz bisher „nur“ ausgeglichen. Ganze fünf Siege bei ebenso vielen Niederlagen und acht Unentschieden! Falls Dzemaili zum Einsatz kommt, entscheidet diese Partie aber nicht nur seine persönliche Karriere Derby-Bilanz. Der FCZ kann im vierten Derby der Saison auch den Klassenerhalt klar machen – und zum fünften Mal in Folge die Zürcher Meisterschaft gewinnen. Ab der zweiten Saison seit dem Wiederaufstieg war der FCZ immer die Nummer 1 der Stadt. Diese Saison ist die Derbybilanz aber noch ausgeglichen – mit der besseren Tordifferenz für GC. Blerim Dzemaili traf beim ersten Heimderby per Penalty zum späten 1:4. Es war sein ebenfalls erst zweites Derby-Tor. Das erste hatte er in der Meistersaison bei einem Zürcher Konter (Fehler von Margreitter) aus der Distanz erzielt (Endstand: 3:3).

Dritter Derby-Sieg in vier Tagen?

GC hat in den letzten zehn Partien sechs Mal gewonnen und vier Mal verloren – ohne ein einziges Unentschieden! Dies liegt unter anderem an der risikovollen Spielweise nach vorne mit viel hohem Pressing, das sich auch darum ausbezahlt hat, weil ein torreiches Spiel eher einen Sieger bringt und zwei Spiele mit einem Sieg und einer Niederlage mehr Punkte abwerfen als zwei Unentschieden. Wenn auch die Spielweise in den letzten Partien konsistent war, wechselte Coach Contini die taktischen Formationen häufig. Zuletzt gegen Luzern (2:0) war es ein Rhombus.

Der FCZ scheint in Sachen Formstand der einzelnen Spieler auf dem Zahnfleisch zu laufen und hat wenig valable Alternativen. Dzemaili und ein wiedergenesener Tosin könnten darum beispielsweise von der Bank noch wichtige Impulse bringen. Calixte „Junior“ Ligue hat diese Woche einen intensiven FIFA Blue Stars Youth Cup gespielt und wird daher wohl kaum in der Startformation stehen. Gelingt den Profis nach den U19-Junioren und den Frauen der dritte Derby-Sieg innert vier Tagen?

Zwei 37-jährige auf der Zielgerade ihrer Karriere / Servette – FCZ Vorschau

Der FCZ hat vor der letzten Direktbegegnung mit Servette in dieser Saison mit den Grenats eine ausgeglichene Punktebilanz – wie auch mit Luzern, Winterthur und GC. Das Team von Alain Geiger hat zuletzt YB zuhause mit 2:1 geschlagen – und drei Wochen später auswärts gegen den gleichen Gegner mit 1:6 verloren. Allerdings waren im Stade de Suisse Miroslav Stevanovic und Gaël Clichy nicht mit dabei – mindestens ersterer wohl als Schonung für das Heimspiel gegen den FCZ. In den letzten Monaten konnte sich Servette vorne in der Tabelle halten, obwohl man vorwiegend Unentschieden gespielt hat (insgesamt schon 14x in dieser Saison). Eigentlich müsste Servette in der Tabelle näher an YB dran sein, denn die letzten acht Partien hat man immer deutlich mehr und bessere Torchancen zu verzeichnen gehabt, als dann Tore daraus resultiert sind. Es fehlte also an der Abschlusseffizienz. Dies obwohl Servette vorne mit Chris Bedia einen Mittelstürmer von hoher Qualität in seinen Reihen hat.

Antunes bestimmt das Spielsystem

Miroslav Stevanovic wird mit grosser Wahrscheinlichkeit gegen den FCZ wieder in der Startformation stehen. Bei Gaël Clichy ist dies etwas weniger voraussehbar. Der Zahn der Zeit nagt am 37-jährigen. Auf der Linksverteidigerposition hat ihm zuletzt Anthony Baron auch qualitativ etwas den Rang abgelaufen. Beim Meisterschaftsspiel gegen Lugano (0:0) wurde Clichy in einem für Servette ungewöhnlichen Rhombus auf der Sechserposition eingesetzt. Hinten hatte der lange Zeit sehr konstant spielende Yoan Severin zuletzt etwas Probleme und könnte durch Steve Rouiller ersetzt werden, der nach einem entscheidenden Fehlpass in der Schlussphase im letzten Auswärtsspiel in Lugano in der Gunst von Alain Geiger gesunken war.

Wenn Alexis Antunes von Beginn weg aufläuft, spielt Servette eher in einem 4-2-3-1, da es diesen im Zentrum stark nach vorne zieht – und der zweite Achter (beispielsweise Cognat) daher mehr Absicherungsarbeiten verrichten muss. Das erfolgreiche Grundsystem Servettes bleibt aber das 4-3-3 mit zwei Achtern. Mit Douline fehlt aus dem französischen Mittelfeld-Triumvirat mit Cognat und Valls allerdings weiterhin der eigentliche Stammspieler auf der Sechserposition.

Die FCZ-Spielvorschau als Orakel der Aufstellung?

In der Spielvorschau des Klubs wurden Lindrit Kamberi und Nikola Katic interviewt und dies ist beim FCZ diese Saison nicht immer, aber häufig ein Zeichen, dass sie in der Startformation stehen. Nach dem guten Auftritt gegen St. Gallen gäbe es allerdings kaum Gründe, um an der Dreierabwehr Omeragic / Kryeziu / Aliti zu rütteln. Möglicherweise wird der wiedergenesene Guerrero physisch behutsam herangeführt und könnte daher unter der Woche eine kleine Zwischenpause einlegen. Ebenfalls auf der Ersatzbank beginnen könnte Blerim Dzemaili (gleiches Alter wie Clichy). Im Verhältnis zwischen Condé und Mathew feilt Bo Henriksen in den letzten Partien noch etwas an der Rollenverteilung. Diejenige des St. Gallen-Spiels mit Condé als Abräumer auf der Sechserposition und Mathew etwas weiter vorne hat sehr gut geklappt. Auf der Rechnung haben muss man auch, dass Selnaes wieder einmal von Beginn weg auflaufen könnte.

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