Schlagwort: FC Basel
Wenn Systemumstellung, dann gegen den FCB / FCZ – FCB Vorschau mit möglichen taktischen Formationen
Nach dbfcz hat der FC Zürich in seiner Historie gegen den FCB nach GC am zweitmeisten verloren – nach transfermarkt gar am meisten. Seit der COVID-Pause haben sich die FCZ-Resultate gegen den FC Basel geändert – sie sind seither unter dem Strich im positiven Bereich. Das 0:1 im Letzigrund im Februar war die erste FCZ-Niederlage gegen den FC Basel seit zweieinhalb Jahren gewesen. Der FC Basel ist als Tabellenführer mit zuletzt drei Siegen in Folge aber natürlich trotzdem favorisiert. Die Rotblauen haben ligaweit in dieser Saison nicht nur am meisten Tore erzielt, sondern auch am wenigsten Gegentore erhalten: beides deutlich. Und der für manche beste Schweizer Fussballer aller Zeiten Xherdan Shaqiri führt trotz Anlaufschwierigkeiten im Sommer mittlerweile die Liga-Skorerwertung (Tore & Assists) deutlich an.
Junior Ligue gegen Biel unkonzentriert
Für FCB-Coach Fabio Celestini ist die Aufstellung seines Gegners nicht einfach vorauszusehen. Wovon man ausgehen kann, ist, dass Yanick Brecher, Mariano Gómez, Steven Zuber und Mounir Chouiar in der Startaufstellung stehen werden. Ebenfalls ziemlich wahrscheinlich wird der FCZ wie zuletzt üblich in einem 4-3-3 antreten. Allerdings: der FCB ist der einzige Gegner, gegen welchen einen Dreierabwehr und schnelles Umschaltspiel durch die Mitte in dieser Saison für den FCZ gut funktioniert hat. Somit: wenn eine Systemumstellung, dann gegen diesen Gegner.
Lindrit Kamberi, Bledian Krasniqi und Benjamin Mendy haben ebenfalls gute Chancen, in der Startformation zu stehen. Wer besetzt aber die zweite Innenverteidigerposition neben Mariano Gómez? Der zuletzt für zwei Spiele intern suspendierte Junior Ligue kam am Mittwoch zu einem 45 Minuten-Einsatz in der Promotion League gegen den FC Biel, und wurde in der Pause beim Stand von 0:3 ausgewechselt. Vom ansonsten während dem Spiel kaum Einzelkritik übenden U21-Trainer Dennis Hediger wurde Ligue wegen seiner Passivität getadelt („nöd spaziere!“). Tatsächlich schien der Zürcher mit dem Kopf nicht bei der Sache, verlor mehrere Bälle, verursachte auf unnötige Art und Weise den Freistoss zum 0:1 und liess danach trotz seinen klaren Geschwindigkeitsvorteilen den deutlich langsameren Biel-Stürmer Brian Beyer zwei Mal in seinem Raum völlig freistehend einnetzen. Gemäss der Aussage von Ricardo Moniz an der Pressekonferenz wird Liguegegen den FCB trotzdem im Matchkader sein. Für die Startformation kommen aber sicherlich aktuell Daniel Denoon (Starter in Winterthur) und David Vujevic (gutes Début gleichenorts) mindestens ebenso gut in Frage. Starten Vujevic oder Denoon, wird Mariano Gómez auf der halblinken Position spielen.

Wer spielt auf dem Flügel? Chouiar? Zuber? Oder beide?
JP Gbamin wird es wohl noch nicht in die Aufstellung reichen. Bei Cheveyo Tsawa hat sich zuletzt immer wieder gezeigt, dass ihm die 8er-Position besser behagt als die 6er-Position (auf welcher er in Winterthur begann). Weiter vorne kann er mit seinen Qualitäten im Pressing nicht nur mehr Bälle gewinnen, sondern zusätzlich auch noch seine Torgefährlichkeit und Vorlagenqualitäten ausspielen (wie beispielsweise in der vorletzten Partie in Winterthur). Auf der “Sechs“ kommt daher vor allem Miguel Reichmuth in Frage, der zuletzt in der 1. Mannschaft mehrmals auf dieser Position gespielt hat. Möglich ist aber auch, dass Ricardo Moniz erstmals von Beginn weg Mohamed Bangoura vertraut. Zuber und Chouiar werden ziemlich sicher wie immer von Beginn weg auflaufen. Das Problem dabei ist aber, dass beide auf derselben Position auf dem Linken Flügel am effektivsten sind. Die bisherigen Auftritte auf der linken 8er-Position oder auch in der Sturmspitze waren bei beiden wenig überzeugend.
Da auf der rechten Seite zuletzt Ballet enttäuscht hat und die Leistungen von Markelo schwankend sind, wäre eine Variante mit Chouiar UND Zuber auf den beiden Flügeln denkbar. Die Mittelstürmer Reverson, Nvendo und Mahmoud haben alle drei unter der Woche gegen den FC Biel nicht gespielt. Nvendo hat bei seinen Einsätzen in der 1. Mannschaft zuletzt überzeugt. Man scheint ihm aber noch nicht eine hohe Pace über mehr als 45 Minuten in der Super League zuzutrauen. In Winterthur verausgabte er sich in der 1. Halbzeit stark, was darauf hindeutet, dass seine Auswechslung zur Pause von Anfang an geplant war. Eine Variante mit Reverson als Starter und Nvendo als Joker klingt vor diesem Hintergrund für die Partie gegen den FCB als eine gute Option.
Celestini mit viel Qualität und grosser Kaderbreite in Mittelfeld und Sturm

Beim FC Basel hat sich der von der City Football Group ausgeliehene Metinho neben Leon Avdullahu in die Mannschaft gespielt und damit vielversprechende Verpflichtungen wie Léo Leroy und Romario Baró auf die Bank verdrängt. Während sich das Team aktuell hinten praktisch von selbst aufstellt, hat Fabio Celestini in Mittelfeld und Sturm viele Alternativen.
FCZ ist eine Baustelle – Züri i weniger als 93 Minute Folg 4/25
FCZ Frauen Rekordcupsiegerinnen – 1:0 im Final gegen den FC Basel
Favorit gegen Heimvorteil / FC Basel – FC Zürich Vorschau mit möglichen taktischen Formationen
Die FCB Frauen treten als Favorit und nominelles Heimteam im Letzigrund zum bereits im März über die Bühne gehenden Frauen-Cupfinal 2025 an. Trainerin Kim Kulig setzt dabei auf ein in den letzten Wochen eingespieltes Team mit viel Erfahrung. Einige Stammkräfte vom Beginn der Saison wurden zuletzt nicht mehr eingesetzt, dafür kamen im Winter für die Verteidigung die Österreicherin Valentina Kröll ( von Essen) und die Polin Wiktoria Zieniewicz (von Fleury) dazu. Seit elf Jahren haben die FCB Frauen trotz ihrer Investitionen keinen Titel mehr gewinnen und seit fünf Jahren nicht mehr gegen den FCZ gewinnen können.

FCZ wieder mit Vincze?
Der FCZ stellt sich im Tor und in der Verteidigung auch aufgrund der Sperre von Briana Eads und der Langzeitverletzung Diane Caldwells praktisch von selbst auf. Das Team von Renato Gligoroski agiert in dieser Saison in der Regel in einem 4-3-3 in welchem in der Zone 1 aber häufig der 6er zurückstaffelt und es defensiv zu einer Fünfer- sowie offensiv zu einer Dreierabwehr wird. Das Mittelfeld ist aktuell nicht so gut in Form. In den vorderen Reihen gibt es allerdings genügend Optionen, zu denen auch der letztjährige Shooting Star Borbala Vincze gehören könnte. Die 17-jährige Ungarin hat diese Saison an einem Ermüdungsbruch laboriert und ist erst kürzlich wieder an die Mannschaft herangeführt worden.

FCZ – FCB 0:1
FCB im Flow, FCZ im Umbruch / FC Zürich – FCB Vorschau mit möglichen taktischen Formationen
Eine Gemeinsamkeit haben der FC Zürich und der FC Basel in diesen Tagen: beide Teams hatten diesen Winter einige Abgänge zu verzeichnen. Während allerdings beim FCB der eingespielte Stamm zusammengehalten und für die Rückrunde gestrafft wurde, ist beim FCZ der Kern der Mannschaft im Umbruch. Dies bietet Akteuren wie Gomez, Mathew oder Krasniqi die Chance, in die Verantwortung hineinzuwachsen. Der FCZ ist immer noch in einer frühen Phase seines Umbruchprozesses. Der FC Basel scheint hingegen seinen grossen Umbruch der letzten Jahre unter David Degen langsam aber sicher hinter sich zu haben. Über längere Zeit wurden Spieler vor allem auch aufgrund ihres hohen Wiederverkaufswertes verpflichtet, um das für Schweizer Verhältnisse sehr hohe Budget des Klubs mit Transfergewinnen zu decken. Gutes Geschäften auf dem Transfermarkt mit Hilfe eines erfolgreichen früheren Spielerberaters wird angesichts der extrem tiefen Schweizer TV-Gelder für den FCB weiterhin essentiell bleiben, um wieder erfolgreich zu werden und das Szenario zu verhindern, dass der Klub in die Hände eines ausländischen Konglomerates gerät.
Offensiv der beste FCB seit einem Jahrzehnt
Die Winterabgänge des FC Basel bestehen aus sechs jungen Spielern, die ausgeliehen werden, und den erfahrenen Kololli (zu Sion) sowie Dräger (zu Braunschweig), welche keine Rolle mehr gespielt haben. Unter Ex FCZ-Verteidiger Daniel Stucki als neuem sportlichem Verantwortlichen werden Leihen in die Challenge League wieder forciert, nachdem der FCB dieses Mittel lange Zeit kaum mehr genutzt hatte. So wie Basel in den ersten beiden Partien in Lugano (2:2) und gegen Sion (4:1) aus der Winterpause gekommen ist, sind die Rotblauen der Favorit auf den Meistertitel – noch vor Lugano und YB. Offensiv ist es nicht nur klar die beste Mannschaft der Liga, sondern in dieser Hinsicht auch der beste FCB seit rund einem Jahrzehnt. Top-Offensivspieler hatte man in den letzten Jahren immer, aber nie einen Mann wie Xherdan Shaqiri – und auch nie eine so gute offensive Kohäsion und Variabilität. Ballsicherheit, Passsicherheit und Standardqualitäten des 125-fachen Nationalspielers geben auch dem Rest der Mannschaft viel Vertrauen. Es handelt sich dabei um das nach Transferausgaben mit Abstand teuerste Kader der Liga mit der klar grössten Erfahrung an Top-Liga-Partien in seinen Reihen (523 Spiele in Premier League, La Liga, Serie A, Bundesliga und Ligue 1). Bénie Traoré beispielsweise hat sowohl Premier League- wie auch Ligue 1-Erfahrung auf dem Buckel, Léo Leroy 72 Ligue 1- und Marwin Hitz 181 Bundesliga-Partien absolviert.

Dies bedeutet aber nicht, dass das Team keine Schwächen hat. Seit Anfang November hat der FC Basel kein Spiel mehr „zu Null“ beenden können und dies hat gute Gründe. Shaqiri und Kevin Carlos machen defensiv sehr wenig. Sieben von zehn Stamm-Feldspielern haben ihre Stärken vorwiegend in der Offensive. Wenn es einem Gegner gelingt, die gut nach vorne verteidigenden Leroy und Barisic grossräumig zu umspielen, kann man sich gute Chancen auf Tore erarbeiten. Im Herbst wich der FCZ im St. Jakob Park von seiner allgemeinen Ausrichtung ab und gewann mit einer konsequenten Kontertaktik 2:0. In den letzten Jahren hat dies gegen Rotblau immer wieder gut funktioniert. Dass Tosic wohl für den schnellen Denoon in der Innenverteidigung einspringen wird, wäre ein weiterer Grund für eine solche Ausrichtung. In diesem Falle könnte der zuletzt noch nicht überzeugende Emmanuel als explosiver Flügel doch wieder eine Chance von Beginn weg erhalten. Ansonsten beginnt wohl das in den Winter-Testspielen relativ gut harmonierende Duo Zuber / Chouiar auf Links / Halblinks.
Offensiv ausgerichtet, noch wenig Chancen aus dem Spiel heraus

Bledian Krasniqi (fünfter Skorerpunkt der Saison in Luzern) ist eine Startelf-Option sowohl auf der Marchesano- / Chouiar- als auch auf der Mathew-Position. Eine kleine Chance besteht, dass der bisher nicht überzeugende Isaiah Okafor gegen seinen Stammklub zum Zug kommt. Der FC Zürich ist mittlerweile sogar noch offensiver ausgerichtet als der offensiv ausgerichtete FCB. Man agiert in einem 4-2-4 und auf der Linksverteidigerposition spielt ein gelernter Stürmer. Junior Ligue hat sich allerdings auch defensiv zuletzt verbessert. Wichtig wird vor allem sein, dass Rodrigo Conceição gegen Bénie Traoré weniger naiv in den Zweikampf geht wie in Luzern. Die Team-Leistung auf der Allmend war sehr engagiert. Aber man ist erst wenige Schritte vorangekommen im Bestreben, sich mehr Torchancen aus dem Spiel heraus zu erarbeiten. Bei Standards ist der FCZ ähnlich gefährlich wie der FCB – wobei dafür mit Lindrit Kamberi ein wichtiger Spieler im Letzigrund fehlen wird.