FCB mit neuem Personal, FCZ mit neuer Taktik? / FCZ – FCB VORSCHAU

Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)

FCB MIT NEUEM PERSONAL, FCZ MIT NEUER TAKTIK? / FCZ – FCB VORSCHAU (Züri Live)

ZURÜCK IM LETZI: WAS KOLOLLIS ZEIT BEIM FCZ ÜBER SEINE ZUKUNFT BEIM FCB AUSSAGT (Züri Live)

Briefing (Bajour)

Zurück zum Ernst des Lebens (Weiler Zeitung)

«Zu meiner Zeit war die Rivalität zwischen dem FCZ und Basel grösser!» (Blick)

Der FCB unter Celestini: Weiter den richtigen Weg gehen (SRF)

FC Zürich: Wann endet das Vertragstheater, Bo Henriksen? (nau.ch)

FC Zürich verlängert vorzeitig mit Lindrit Kamberi (nau.ch)

FC Basel – Celestini: Xhaka-Sperre gegen den FCZ kein Problem (nau.ch)

Das neue Jahr startet mit dem Schlussspurt des zweiten Hauptrundendrittels mit vier Partien in zwei Wochen bis zum 4. Februar. Es ist zu spüren, dass sich durch die kurze Pause der Formstand der einzelnen Spieler nicht wesentlich verändert hat. Wer in Winterthur und St. Gallen in Form war, ist es tendenziell immer noch – und sinngemäss für diejenigen, die es nicht waren. Daher kann nach der Resultatbaisse der Vorweihnachtswochen eigentlich gar nichts Besseres passieren, als dass es gleich mit zwei Krachern losgeht. In solchen Partien sind Turnarounds eher möglich. Zuerst steht der Auftakt gegen den FCB und nur eine Woche später gleich das erste Derby an – und dies gerade mal zwei Wochen nach der Übernahme des Stadtrivalen durch die neuen kalifornischen Besitzer!

FCB sucht die Halbpositionen im Strafraum

Der FCB hatte mittlerweile etwas Zeit, sich an den aktuellen Trainer Celestini (Vertrag genauso wie bei Gegenüber Bo Henriksen bis Sommer 2024) zu gewöhnen – und umgekehrt. Der Waadtländer Celestini durfte im Winter mit Nicolas Vouilloz und Benjamin Kololli zwei welsche Kollegen verpflichten, die wahrscheinlich gegen den FCZ zusammen die rechte Seite bilden werden. Beim FCZ spielte Kololli damals meist auf dem linken Flügel. Seine besten Leistungen brachte er allerdings als Sturmspitze – eine Position, auf der er zuletzt auch in Japan und beim FCB im Testspiel gegen Bayern eingesetzt worden ist. Die starke Seite Basels ist aber die linke, was vor allem am aktuell formstärksten Spieler und ex-GC-Akteur Dominik Schmid liegt. Seine Flanken und Eckbälle gilt es zu verhindern / gut zu verteidigen. Letztere werden neu variabler ausgeführt als zuvor: zweiter Pfosten, erster Pfosten oder kurz – mit jeweils Linksfuss Schmid und Rechtsfuss Kololli auf beiden Seiten zu zweit beim Eckball postiert.

Nicht geändert hat sich, dass das Aufbauspiel des FCB auch nach dem Abgang des dafür prädestinierten Andy Diouf im Ligavergleich weiterhin überdurchschnittlich auf Vorstössen mit Ball am Fuss und unterdurchschnittlich auf Passspiel basiert. Auffällig in Strafraumnähe sind die immer gleichen Räume auf den Halbpositionen, die im Strafraum entweder mit vertikalen hohen Bällen oder flachen seitlichen Hereingaben gesucht werden – und in welche die Stürmer vorstossen. Taulant Xhaka ist gesperrt, was für den FCB aber wohl sportlich aktuell kein grosser Verlust ist. Renato Veiga beansprucht unabhängig von der An- oder Abwesenheit des Basler Urgesteins die dominierende Rolle. Seine Selbstsicherheit sah man auch im Testspiel gegen Bayern (1:1). Dass diese Charaktereigenschaft seinem Team aber auch schaden kann, hat sich unter anderem auch schon beim 2:2 im St. Jakob Park gegen den FCZ gezeigt. Der dem FCB-Nachwuchs entstammende Solothurner Leon Avdullahu (19) stopft die Lücken, welche Veiga mit seinem weiten Radius zwangsläufig hinterlässt. Gegen Greuther Fürth im letzten Testspiel gelangen Avdullahu zwei Weitschusstreffer, bei denen allerdings der gegnerische Torhüter Urbig jeweils auch etwas mithalf.

Fokus auf der linken FCB-Seite

Auf der linken Seite sind im Basler 4-4-2 aktuell Dominik Schmid und Anton Kade gesetzt. Rechts könnte es auf das Duo Vouilloz / Kololli hinauslaufen. Der klassische Abwehrmann Barisic und der spielstarke Frei bilden wohl die Innenverteidigung. Van Breemen war zuletzt angeschlagen, Adjetey hat in den letzten Wochen den wohl grössten Sprung nach vorn gemacht und wird früher oder später einen Stammplatz beanspruchen. Der ehemalige BVB-Stamm- und Schweizer Nationalkeeper Marwin Hitz ist zwischen den Pfosten unangefochten. Das Sorgenkind der Rotblauen ist der Sturm. Dies obwohl man talentierte Spieler auf dieser Position seit der Klubübernahme durch David Degen regelrecht “hortet“. Aktuell befinden sich sage und schreibe 11 Stürmer im Kader – letzte Saison waren es insgesamt gar 14. Thierno Barry (21) hat aber auch in den Testspielen trotz weiterer “hundertprozentiger“ Torchancen nur gegen Aarau zum zwischenzeitlichen 1:2 getroffen. Von Djordje Jovanovic (24) hatte man nach dessen letzter Saison mit 22 Toren für Maccabi Tel Aviv sehr viel mehr erwartet. Der in den Europacup-Partien letzte Saison teilweise gute Leistungen zeigende Jean-Kevin Augustin (26) wirkt schon seit längerer Zeit lustlos. Und Roméo Beneys (19) Idealposition wäre eher auf dem Flügel in einem 4-3-3.

Der Ausfall von Condé schmerzt den FCZ sportlich etwas mehr als derjenige Xhakas bei Basel. Mathew und Krasniqi haben sich allerdings in den Testspielen gut aufeinander abstimmen können. Krasniqi erzielte dabei ein weiteres Tor. Tritt der FCZ mit Viererabwehr an, sollte wohl Daniel Afriyie die zweite Achterposition neben Krasniqi einnehmen. Ob er diese dann auch hält, oder sich lieber Richtung Sturmspitze bewegt, hängt auch von der Spielweise des Gegners ab. Das Duo Guerrero / Okita scheint unabhängig von der taktischen Marschrichtung auf der linken Seite gesetzt, wobei bei einer Viererabwehr ohne die seitliche Absicherung Fabio Daprelàs die defensive Stabilität tendenziell leidet. Auf der rechten Seite hat Trainer Bo Henriksen wohl auch im Hinblick auf die offensiv gute linke Seite des FCB gegen den HSV auch mal das Duo Kamberi / Wallner getestet. Nikola Boranijasevic hat kurz vor Weihnachten seine Form verloren und sie scheinbar auch unter dem Christbaum noch nicht wiedergefunden. Zu erwarten und auch zu hoffen ist, dass Junior Ligue in der Rückrunde von Beginn weg eine grössere Rolle einnehmen wird, als noch im Herbst. Allzu viele Rotationen sind von Coach Henriksen aber weiterhin nicht zu erwarten.

Hornschuhs Überforderung und Xhakas Freistösse / FCZ – FCB Analyse

FCZ – FCB Vorschauartikel (Züri Live)

Im Schach sagt man, dass der Kampf ums Zentrum das Spiel entscheidet und im Fussball ist es tendenziell ebenfalls so. Ein defensiver Schwachpunkt des von Franco Foda präferierten 3-4-3 ist, dass der Sechser des Gegners häufig viel Freiheiten geniesst, um das Spiel aufzubauen – vor allem wenn dieser durch zwei Achter assistiert wird. Alex Frei hatte wohl gesehen, wie Cammy Devlin als Sechser der Hearts gegen den FCZ das Spiel an sich reissen und die Zürcher in der 1. Halbzeit des Europa League-Rückspiels in Schwierigkeiten bringen konnte.

Alex Frei’s Systemumstellung klappt nicht

Frei stellte daher sein System um und begann im Letzigrund mit Taulant Xhaka auf der Sechs hinter Diouf und Burger auf den Achterpositionen. Das klappte aber nicht wie gewünscht. Denn was von Frei zu wenig berücksichtigt wurde: dem FCB fehlt für ein solches Spiel das Personal. Im Gegensatz zu Hearts ist Basel nicht eine spielerisch orientierte Mannschaft. Die Stärken liegen eher in der Physis und bei Vorstössen mit Ball am Fuss. Xhaka hatte zwar tatsächlich recht viel Freiheiten, konnte diese aber nicht so wie Devlin zu raumöffnenden Pässen nutzen. Zur Pause stellte Frei daher wieder um auf das bewährte 4-2-3-1. Der eingewechselte Zeki Amdouni spielte in der Folge eine entscheidende Rolle mit seinem grossen Aktonsradius von der Zehnerposition aus.

Wouter Burger wurde zwar zur Pause ausgewechselt und Taulant Xhaka war aus dem Spiel heraus nicht sehr wirkungsvoll. Mit zwei sehr schwierig zu verteidigenden Weltklasse-Freistössen entschied er aber die Partie. Und beim FCZ war das Zentrum individuell schwach. Marc Hornschuh wirkte wie meist wenn es gegen einen stärkeren Gegner geht, überfordert. Mit zwei unnötigen Fouls und einem Ballverlust war der Deutsche Ausgangspunkt aller drei Gegentreffer vom 1:1 zum 1:4 zwischen der 53. und 60. Minute.

FCZ-Trainerteam mit Zuteilungsfehler

Zwei Minuten später wurde Hornschuh durch Blerim Dzemaili ersetzt – was die Situation im Zürcher Zentrum aber sogar noch verschlechterte. Da Dzemaili sich an der Defensivarbeit praktisch nicht beteiligte, stand er bei Umschaltsituationen häufig frei und wurde von den Mitspielern gesucht – produzierte dabei aber aus aussichtsreichen Situationen unbedrängt einen Fehlpass nach dem anderen. Ole Selnaes kämpft immer noch mit einer für die Super League zu kleinen Handlungsschnelligkeit, agierte aber immerhin solider als Hornschuh und Dzemaili und übernahm erstmals vom im Aufgebot fehlenden Antonio Marchesano die Ausführung der Corner – gleich mit einem Assist zum Ausgleich Mirlind Kryezius. Mit einem Fehlpass leitete der Norweger allerdings auch den Doppel-Corner des FCB zum 0:1 ein.

Den 1:0-Führungstreffer des FCB durch Zeqiri nach Males-Eckball hatte das den Schweizer Fussball noch nicht gut kennende FCZ-Trainerteam mitzuverantworten. Sie setzten den starken Manndecker Lindrit Kamberi auf Dan Ndoye an und den bei hohen Bällen schwachen Adrian Guerrero auf Andi Zeqiri – dabei ist Zeqiri bekanntermassen der deutlich bessere Kopfballspieler. Der Gegentreffer zeigte dies schmerzhaft auf. Der Irrtum wurde korrigiert. Kamberi übernahm Zeqiri und hatte diesen in der Folge im Griff. Zwar erzielte Zeqiri einen weiteren Kopfballtreffer, allerdings in einer Freistosssituation mit Raumdeckung, in der Hornschuh zu spät Richtung eigenes Tor startete.

Erstaunliche Lücken für schnelle Zürcher Gegenangriffe

Nach der Partie ist zumindest Fabian Rohner nicht mehr der einzige FCZ-Ligatorschütze der Saison. Mit ihm, Mirlind Kryeziu und Blerim Dzemaili haben aber weiterhin nur Spieler aus dem eigenen Nachwuchs ins Netz getroffen. Es hätten auch noch mehr Tore sein können. Nach Erwarteten Toren, Ballbesitz und gewonnenen Zweikämpfen lag der FCZ vorne. Fabian Rohner brachte viel Schwung und kam zu guten Torchancen. Sowohl Avdijaj als auch Tosin wurden vom jeweils nur den Mann und nicht den Ball attackierenden Arnau Comas elfmeterwürdig gefoult. Aber Fedayi San aus Zürich bleibt weiterhin bei seiner Linie, im Zweifelsfall sich ja nicht dem Vorwurf der Bevorzugung des Klubs vor seiner Haustür aussetzen zu wollen.

In der Ersten Halbzeit spielte der FCZ viel über die Seiten nach vorne. Die Stürmer rotierten. Donis Avdijaj schien dabei fussballerisch immer besser Fuss fassen zu können. Von Tosin kam hingegen weiterhin etwas zu wenig. Das Führungstor für Basel zum 0:1 in der 23. Minute fiel entgegen dem Spielverlauf und nach dem 1:1-Ausgeich neun Minunten später bekam das Foda-Team zusätzliche Luft. Auch in der 2. Halbzeit waren die Zürcher abgesehen von den drei fatalen Standardsituationen insgesamt das bessere Team. Brecher und Kryeziu erwischten defensiv einen schwachen Tag, kompensierten dies teilweise mit offensiv guten bis sehr guten Leistungen. Etwas erstaunlich war, wie sehr der FCB trotz Vorsprung im fremden Stadion den FCZ in der letzten halben Stunde immer wieder schnelle Gegenstösse durch die Mitte spielen liess. MVP auf Zürcher Seite war Fidan Aliti, der sich gegen einen seiner Stammvereine aus Basel sowohl defensiv wie auch offensiv richtig ins Zeug legte.

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Foda bringt frische Kräfte, Basel verstärkt Mittelfeld / FCZ – FCB Aufstellungen und Vorschau

FCB-Coach Alex Frei verstärkt voraussichtlich das Mittelfeld mit dem Dreigestirn Burger / Diouf / Xhaka. Millar, Amdouni und Frei sind vorerst nur auf der Ersatzbank. Ebenso zu einer allfälligen Einwechslung bereit sind die bisher in der Liga noch nicht zum Einsatz gekommenen neuen Stürmer Augustin und Fink.

Beim FCZ bringt Franco Foda frische Kräfte. Die in Edinburgh eingewechselten Aliti, Hornschuh, Gnonto und Tosin kommen heute von Anfang an zum Einsatz. Marchesano ist nicht dabei – Vyunnik, Omeragic, Condé und Dzemaili beginnen auf der Bank.

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