Fehlende Abschlussqualität und mangelndes Matchglück gegen 17-fachen Meister
Der FCZ II zeigte über weite Strecken eine gute Leistung und war mit der Heimniederlage gegen Servette am Ende schlecht bedient. Vorwerfen lassen muss sich die Mannschaft sicherlich in erster Linie die Harmlosigkeit im Abschluss. Das Team von Trainer Artur Petrosyan begann mit einer Dreierabwehr, in welcher in der Anfangsphase speziell Michael Kempter immer wieder Endstation für Servette-Angriffsversuche war.
Als Kempter bereits angeschlagen auf der Bank sass und der FCZ in Unterzahl agierte, fiel entgegen dem Spielverlauf der Führungstreffer für Servette. Di Gregorio hatte zeitweilig Kempters Position halblinks in der Abwehr eingenommen, Maouche lief diesen im Strafraum an, lief auf und liess sich über das Bein des sich nicht von der Stelle rührenden Di Gregorio fallen. Schiedsrichter Bosnic fiel darauf herein und gab Strafstoss, bei welchem Ex-Nationalspieler Matias Vitkieviez Novem Baumann verlud.
Diego Zoller kam daraufhin für Kempter in die Partie, womit sich auch das Spielsystem wieder auf eine Viererabwehr änderte. Zoller führte sich gut ein und verzeichnete viele Ballgewinne. Der FCZ war weiterhin die bessere Mannschaft ohne allerdings zu wirklich zwingenden Torchancen zu kommen. Auf der Gegenseite war Servette nur dann gefährlich, wenn sie von Unsicherheiten des FCZ-Torhüters Baumann profitieren konnten. Drei Mal musste ein Zürcher Feldspieler für den wenig überzeugenden Keeper auf der Linie klären – beim dritten Mal, nach einem Berisha-Eckball von rechts und dem Kopfball des Algerischen Nationalspielers Cadamuro in der 42.Minute, entschied Schiedsrichter Bosnic auf Initiative seines direkt vor dem Servette-Fanblock postierten Assistenten für alle Beteiligten überraschend auf Tor. Baumann war wieder am Ball vorbeigesegelt, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass bei der Rettungstat Di Gregorios der Ball wirklich mit vollem Umfang über der Linie war.
Nach der Pause dominierte der FCZ die Partie in Überzahl während rund 20 Minuten nach belieben. Als sich aber der Torerfolg nicht einstellen wollte, verpuffte der Elan und die Kraft immer mehr – der Weitschuss von Gazzetta zum 3:0, welcher Keeper Baumann auf dem falschen Fuss erwischte, war dann der Sargnagel auf die Zürcher Hoffnungen einer wahrscheinlich einmaligen Affiche auf dem Heerenschürli mit zahlreich angereisten Servette-Fans vor allem aus der Deutschschweiz, aber auch prominenten Zuschauern wie Michel Pont oder Ivan Benito. Servette’s Zukunft liegt im Minimum in der Challenge League. Dies umso mehr, als Tabellenführer Cham hat verlauten lassen, dass sie nicht aufsteigen wollen. Der engste Verfolger des zweitplatzierten Servette ist Kriens. Die Luzerner haben aber eben gerade dieses Wochenende den Spitzenkampf in Cham mit 1:2 verloren. Auch die direkten Konkurrenten des FCZ im Abstiegskampf konnten nicht punkten, und so bleibt das «Zwei» zur Zeit knapp über dem Strich auf dem 14.Platz klassiert.
FC Zürich II – Servette FC 0:3 (0:2)
Heerenschürli – 400 Zuschauer – SR Bosnic
Tore: 22. Vitkieviez (Penalty, Maouche) 0:1, 42. Cadamuro (Berisha) 0:2, 83. Gazzetta (Guillemenot) 0:3
FC Zürich II: Baumann; Stettler, Gebistorf, Kempter (23. Zoller); Von Niederhäusern (64. Ribeiro), Ben Balla, Cirelli, Di Gregorio; Dominguez (70. Janjicic), Salija; Pagliuca.
Servette FC: Gonzalez; Sauthier, Mfuyi, Cadamuro, Faug-Porret; Vitkieviez (84. Pont), Maouche, Hasanovic, Caslei, Berisha (78. Gazzetta); Besnard (73. Guillemenot).