Servette verteidigt herzhafter und konsequenter / FCZ – Servette Analyse mit Randnotiz: Stephan Rammings Hobby

UPDATE zum Spitzenduell im Letzigrund: Emmanuel und Kamberi beginnen / FCZ – Servette Vorschau mit möglichen taktischen Formationen (Züri Live)

Wie für den Clasico in Basel war der FCZ auch für das Derby voll parat gewesen – und genauso verliert er auch diesmal das anschliessende Spiel. Grosser Unterschied: das 1:4 in St. Gallen war eine hochklassige Partie, die trotz des klaren Resultates über Details entschieden wurde und auch vom FCZ hätte gewonnen werden können. Das Duell mit Servette hingegen gestaltete sich wie der Kater nach der Derby-Party vor vollem Haus. Es fehlte speziell im zweiten und dritten Viertel der Partie an so ziemlich allem: Esprit, Fokus, Zusammenspiel. Dass der FCZ in dieser Saison bisher zu Hause schlechter auftritt als auswärts zeigte sich in dieser Partie akzentuiert. Die Spieler-Durchschnittsnote von 5,3 bestätigt den Gesamteindruck des bisher schlechtesten Saisonspiels.

Sieben FCZ-Starter defensiv ungenügend

Man kann dabei auch nicht wirklich eine Halbzeit, einen Mannschaftsteil oder eine Spielphase aus der schlechten Bewertung rausnehmen. Einzig die Einwechselspieler (mit Ausnahme von Conceição) waren etwas besser als die Starter. Die für die Schlussphase hereingekommenen Ifeanyi Mathew und Daniel Afriyie sind die einzigen Zürcher mit einer Note “8“. Sieben von elf Spielern aus der Startformation waren hingegen defensiv ungenügend. Dementsprechend ist die Defensivnote des Teams mit 4,9 nach dem 0:3 zu Hause gegen Vitoria Guimaraes zum zweiten Mal im negativen Bereich. Die Abwesenheit Antonio Marchesanos war defensiv noch mehr spürbar als offensiv. Die Koordination des Pressings funktionierte nicht – unter anderem beim ersten Gegentor. Unter Thomas Häberli hat Servette zuletzt schrittweise verschiedenste Anpassungen an der Spielweise vorgenommen. So wird nach Vorbild vieler Premier League-Teams neu häufig mit einer Dreierkette von hinten aufgebaut und dabei einer der beiden Aussenverteidiger ins Mittelfeldzentrum gezogen. Auf solche taktischen Kniffe reagierte der FCZ aber relativ gut. Das Problem lag in erster Linie an der ungenügenden defensiven Intensität von Perea und Co..

Beim FCZ wird der verletzte Stratege Antonio Marchesano schmerzlich vermisst. Die Offensive ist ein Totalausfall. Es dauert mehr als eine Stunde, bis das Heimteam Genfs Goalie Jérémy Frick erstmals zu einer Parade zwingt.

– Pascal Ruckstuhl und Yannick Peng, Blick

In der defensiven Phase lag der grösste Unterschied zwischen den beiden Teams und wurde die Partie entschieden – Servette verteidigte konsequenter und herzhafter als der FCZ. Es gab defensiv wie offensiv beim FCZ nicht zu wenig gute Aktionen, sondern in beiden Fällen zu viele Minuspunkte. Man liess mit überdurchschnittlich vielen Fehlern ab Mitte der 1. Halbzeit einen aussergewöhnlich zurückhaltenden und stark aufs Konterspiel ausgerichteten Gegner ins Spiel kommen. Das erste Gegentor entstand durch das Ausnutzen eines temporären Energieabfalls des ganzen Zürcher Teams – das zweite und dritte aus Kontern. In den letzten fünf Spielen hat der FCZ ein Gegentor pro Partie aus Kontern erhalten – eindeutig zu viel.

Häberli-Team mit schmalem Kader – und überragenden Kutesa & Stevanovic

Nikola Katic hatte Probleme mit dem Verteidigen an der Mittellinie – umso mehr da auf der anderen Seite ein Dereck Kutesa stand – oder eher lief. Nach GC’s Lee hatte zudem auch Servette mit Crivelli einen Mittelstürmer, der viele Kopfballduelle im Mittelfeld gegen die grossgewachsenen aufgerückten FCZ-Innenverteidiger gewinnen konnte. Nach einem guten Saisonstart war es nun nach dem Derby die zweite ungenügende Katic-Note in Folge. Lindrit Kamberis Leistung als Rechter Aussenläufer war ebenfalls schlecht. Neben den Defensivproblemen gegen Kutesa & Co. stimmte auch die offensive Abtimmung beim FCZ über diese Seite überhaupt nicht.

Servette wirkte dabei im Letzigrund trotz ihrer Erfolgsserie keineswegs unbezwingbar. Zu Beginn drohten die Genfer etwas unter die Räder zu kommen. Trainer Häberli musste Abwehrchef Rouiller noch während der 1. Halbzeit vom Platz nehmen, weil dieser bereits früh Gelb/Rot-gefährdet war. Dessen Ersatz Adams machte seine Sache danach gut. Ansonsten war aber spürbar, dass die Genfer von den aktuellen Spitzenteams das wohl schmalste Kader haben. Der FCZ konnte immer wieder Schwachpunkte des nicht immer zu Startformation zählenden Magnin ausnutzen. Das eine Chance in der Startelf erhaltende Eigengewächs Ouattara (U20-Nationalspieler) blieb blass. Eingewechselte Akteure wie Baron, Simbakoli oder Sawadogo machten das Team spürbar schwächer und brachten so dem FCZ Aufwind, so dass es am Ende wenigstens noch zum 1:3 reichte. Fast alles bêim Häberli-Team hängt zur Zeit an den sich in sehr guter Form befindlichen Kutesa und Stevanovic.

Zu wenig Torchancen mit Dreierabwehr-System

Im ersten Viertel starteten Krasniqi, Condé, Emmanuel und Ligue gut in die Partie. Gomez tauchte mehrmals weit vorne auf, zeigte in vielversprechenden Situationen aber zu wenig Übersicht. Der nach der Partie von Coach Ricardo Moniz wegen zu wenig Kreativität kritisierte Mounir Chouiar war der Einzige, der sich nach dem 0:2 an der Ehre gepackt fühlte und eine deutliche Reaktion zeigte. Aus diesem Grund hatte er am Ende von allen Startern auch die beste Note (7). Offensiv konnte sich der FCZ wie schon seit mehreren Wochen im Dreierabwehr-System zu wenig Torchancen herausarbeiten. DIe Niederlage war auch aufgrund der Expected Goals-Werte (0,58 vs. 1,95) verdient. Die aktuellen Probleme von Lindrit Kamberi auf der rechten Aussenbahn wurden im Derby von seinem Tor übertüncht. Ihn hätte Moniz gegen Servette spätestens zur Pause durch Markelo ersetzen müssen. Dann hätte der FCZ wohl noch eine Chance in dieser Partie gehabt. Auf der linken Seite führte hingegen die Einwechslung von Conceição für Ligue in der 55. Minute zu einer klaren Verschlechterung.

Personalien – Chouiar mit Reaktion nach zweitem Gegentor

  • Mounir Chouiar: Zu Beginn unkonzentriert und eher passiv. Wie schon bei der Partie in St. Gallen scheint zudem der Schiedsrichter etwas gegen ihn zu haben (die Schiedsrichter-Assistenten waren dieselben, der Head nicht). Wacht nach dem 0:2 auf, zeigt eine Reaktion, kommt über den Kampf ins Spiel und steigert sich so auch offensiv.
  • Cheick Condé: Dank seiner individuellen Qualität unter dem Strich nicht ungenügend. Agiert aber wie üblich wenn keine ältere Respektsperson wie Mathew, Marchesano oder früher Dzemaili in seiner Nähe ist launisch und mit schlechter Körpersprache. An allen drei Gegentoren mit zu passivem Verhalten wesentlich beteiligt.
  • Lindrit Kamberi: Defensiv mit Problemen, offensiv passte gar nichts zusammen. Ist über die ganze bisherige Saison hinweg in den Zweiten Halbzeiten mit einem Notenschnitt von 4,4 deutlich schlechter als in den Ersten Halbzeiten (5,5).
  • Bledian Krasniqi: Wie im Derby bester FCZ-Spieler der Ersten Halbzeit – diesmal aber nicht auf eine besonders überzeugende Weise, sondern vor allem weil der Rest des Teams nicht performte.
  • Calixte “Junior“ Ligue: Gehörte zu den Besseren der 1. Halbzeit und steigerte sich in den zehn Minuten nach dem Pausentee bis zu seiner Auswechslung noch weiter. War als Einziger an allen vier ersten Torchancen beteiligt.
  • Umeh Emmanuel: Guter Start in die Partie. In der 2. Halbzeit kaum zu sehen.
  • Juan José Perea: Das Kopfballtor beim Okita-Eckball in der 90. Minute ist der einzige Abschluss des Mittelstürmers in dieser Partie. Hat bisher in den Zweiten Halbzeiten einen um eine ganze Note tieferen Züri Live-Notenschnitt als in den Ersten Halbzeiten. Dies aufgrund seines kräfteraubenden Spielstils. Ist aber trotzdem immer für ein Tor gut und wird bis zum Ende auf dem Platz gelassen. Holt sich aber wie schon in St. Gallen in der Nachspielzeit eine Sperre.
  • Ifeanyi Mathew: Nach dem Auswärtsspiel in St. Gallen zum zweiten Mal MVP. Bringt nach seiner Einwechslung speziell offensiv mehr Struktur ins Zürcher Spiel.
  • Jonathan Okita: Sein guter Eckball zum 1:3 ist sein erster seit beinahe drei Monaten und führt gleich zu einem Tor.
  • Daniel Afriyie: Defensiv ein klarer Gewinn in der Schlussphase. Trägt dazu bei, dass der FCZ am Ende das bestimmende Team ist. Hält beim Anstoss Servettes nach dem 1:3 Perea nach dessen zu frühem Loslaufen beim ersten Versuch an der MIttellinie wie ein Rennpferd in der Box zurück, bis der Schiedsrichter gepfiffen hat.
  • Yannick Brecher: Schon vor dem ersten Gegentor ein ungenügender Auftritt und dann auch noch an allen drei Gegentoren mitschuldig.
  • Nikola Katic: Nach dem Derby zum zweiten Mal in Folge ungenügend. Steigert sich in der Schlussphase nach der Auswechslung Kutesas. Gegen Ende bei laufendem Spiel Trash-Talk mit der Servette-Bank.

Der Loser: Nikola Katic

Der Zürcher Abwehrchef hatte heute Abend einen schwachen Tag und hatte insbesondere mit Kutesa grosse Mühe. Immer wieder kam er einen Schritt zu spät, und beim 0:2 war er es, der das Abseits klar aufhob.

– sport.ch

Kommentare: Kutesa spielt die Saison seines Lebens

Randnotiz: Stephan Rammings Hobby

Und dann merkte er es doch noch. Es lief die 90. Minute, und Juan José Perea jubelte nach seinem Kopfballtor, als hätte der FCZ-Stürmer in letzter Sekunde den Siegtreffer erzielt. Dem war freilich nicht so, es war für den FCZ eine Art Trostpflaster nach einem Spiel, das die Zürcher auch mit fünf oder sechs Gegentreffern hätten verlieren können. Als auch Perea dies wieder einfiel, hielt er sich zurück, streckte nur den Zeigfinger wedelnd in die Luft und rannte aus dem Servette-Strafraum. […]
Schon als sich die erste Halbzeit dem Ende zugeneigt hatte, musste man Angst haben, dass sich Moniz selbst Schmerzen zufügte ob der Vorstellung seiner Mannschaft. Er hatte sich den kleinen Finger in den Mundwinkel gesteckt und malträtierte ihn so heftig, wie einst Alex Ferguson seine Kaugummis geplagt hatte.

Stephan Ramming, Neue Zürcher Zeitung, bei seinem langjährigen Hobby, FCZ-Spieler, -Trainer und -Funktionäre als „unterbelichtet“ darzustellen

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Aussergewöhnlicherweise treffen der FCZ und Servette in einem Spitzenspiel Erster gegen Zweiter im Letzigrund aufeinander. Der Sieger der Partie wird nach der 11. Runde Super League-Leader sein. Bei der Frage nach dem Schweizer Meister 2025 sind die beiden mit Abstand bestbestückten Liga-Krösen YB und FCB trotz mässigem Saisonstart weiterhin in der Favoritenrolle. Speziell Basel ist gut in Form und nach Toren und Gegentoren sowohl die offensiv wie auch defensiv beste Mnnnschaft. Daneben wird häufig Lugano als weiterer Meisterschaftsfavorit genannt. Häufig vergessen geht in der Aufzählung Servette. Seit zehn Jahren zeigt die Entwicklung bei den Grenats kontinuierlich nur in eine Richtung: aufwärts! Ein weiterer Meilenstein dafür war der Schweizer Cup 2024 – der erste Titel des Vereins seit 23 Jahren. Man spürt bei den Grenats nun auch einen grossen Hunger auf den Meistertitel. Die Mannschaft von Thomas Häberli könnte durchaus das hungrigste Team der Liga sein – und dies ist ein wichtiger Faktor.

Servette zeigt national und europäisch grosse Reife

Dazu ist Servette aktuell wohl das beste Schweizer Team im Europacup, was für die Reife in der Entwicklung der Mannschaft spricht. Während beispielsweise St. Gallen mit dem belgischen Abstiegskandidaten Cercle Brügge grösste Mühe bekundete, konnte sich Servette letzte Saison gegen das belgische Spitzenteam KRC Genk durchsetzen! Man holte Unentschieden gegen die Glasgow Rangers und die AS Roma, setzte sich gegen Ludogorets Razgrad durch und erreichte den Conference League-Achtelfinal. Diese Saison gestaltete sich das Duell mit Sporting Braga ausgeglichen (im Gegensatz zu FCZ – Vitoria Guimaraes) und das wiedererstarkte Chelsea mit Cole Palmer und Co. zwang man im Rückspiel im ausverkauften Stade de Genève mit einem 2:1-Heimsieg und mehreren Grosschancen in der Schlussphase um ein Haar in die Verlängerung.

Servette ist diese Saison ein klarer Meisterschaftsanwärter. Die personelle Kontinuität in der Mannschaft ist dabei sehr gross. Taktisch hat man seit den Zeiten des langjährigen Trainers Alain Geiger komplett umgestellt. Man spielt in Genf seit der Trainer-Amtszeit des jetzigen Sportchefs René Weiler sehr direkten und schnellen Umschaltfussball, gegen gute Gegner gerne auch mal mit Hohen Bällen. Wenn es der Gegner erlaubt kombiniert man den Vollgas-Fussball aber gerne mit spielerischen Elementen. Und da die beiden Flügel Miroslav Stevanovic und Dereck Kutesa die grössten Offensivwaffen darstellen, kommt man dabei im Angriffsdrittel auch gerne über die Seiten. Kutesa hält den Ball dabei lange am Fuss und will wenn möglich selbst in den Abschluss gehen, während Stevanovic im Zweifelsfall immer die Massflanke vorzieht. Weitere initeressante Flügel sind Neuverpflichtung und LInksfuss Julian Von Moos sowie Eigengewächs Tiemoko Ouattara.

Magnin ersetzt Mazikou – Ouattara mit Startelfdébut!

Servette baut im Ballbesitz von hinten mittlerweile gerne mit einer Dreierabwehr auf. Einer der Aussenverteidiger rückt dabei ins Zentrale Mittelfeld und zieht gegnerische Vorderleute ins Zentrum, damit sich für Kombinationen über sich zurückfallen lassende Flügel über die Seiten mehr Platz ergibt. Die grosse Frage für die Startaufstellung in Zürich: wer ersetzt Mazikou auf der Linksverteidigerposition? Anthony Baron, Théo Magnin oder Malik Sawadogo?

Die Aufstellung von Thomas Häberli ist draussen! Der solide und kämpferisch starke Théo Magnin darf Bradley Mazikou links hinten vertreten. Ausserdem feiert der aus dem eigenen Nachwuchs stammende schnelle Flügel Tiemoko Ouattara (19) sein Startelf-Début. Miroslav Stevanovic wird daher wohl zentraler als üblich agieren. Im Mittefeldzentrum setzt Servette damit auf die offensive Variante und lässt Gaël Ondoua erstmal draussen.

Frage vor der Partie: Systemumstellung aufgrund des Ausfalls von Schlüsselspieler Marchesano?

Der FCZ hat zuletzt kontinuierlich im 3-4-2-1 gespielt. Mit der Dreierabwehr hat man zuletzt aber grosse Probleme bekundet, aus dem Spiel heraus genügend Torchancen zu erarbeiten. Dies war zum Saisonstart in den Partien, die man mit Viererabwehr gespielt hat, noch anders gewesen. Im 4-1-2-1-2 funktionierte das Umschaltspiel sehr gut und auch im 4-3-3 hatte man über die Flügel gute Momente.

Und nun fällt auch noch Schlüsselspieler Antonio Marchesano aus. Im Derby, wo man sich etwas mehr Torchancen erarbeiten konnte, als in den Partien davor, war er mit einem Tor und einem Assist nach vorne entscheidend am Sieg beteiligt. Ausserdem ist das System mit Dreierabwehr speziell auf ihn zugeschnitten. Der Ausfall von Marchesano könnte durchaus Grund genug für eine Rückkehr zur Viererabwehr sein, umso mehr als man bei Dreierabwehr Probleme auf den Aussenläuferpositionen bekundet. So oder so hat der bei seinem Début als Einwechselspieler überzeugende Holländer Jahnoah Markelo für die Partie gegen Servette durchaus Chancen auf einen Startelf-Einsatz.

Weiter mit Dreierabwehr und Kamberi auf rechts – Emmanuel mit Startelf-Chance

Die Startaufstellung ist nun öffentlich! So wie es aussieht setzt der FC Zürich auch ohne Antonio Marchesano auf die Dreierabwehr. Umeh Emmanuel gehörte zu den starken Einwechselspielern im Derby und machte nach seiner Einwechslung auf der Doppel-10 eine gute Partie. Der Nigerianer darf nun an diese Leistung anzuknüpfen versuchen. Markelo beginnt genauso wie Mathew erneut auf der Ersatzbank. Somit wird im Zentrum erneut das Duo Condé / Krasniqi beginnen.

Luzern – FCZ Vorschau und Frage zum Spiel

Nicht nur weil Luzern unter der Woche ein Wettbewerbsspiel hatte, scheint die Aufstellung der Innerschweizer, die mit zwei Siegen in die Saison gestartet sind und heute im Fernduell mit Lugano um die Leaderposition in der Liga kämpfen, einfacher vorherzusagen, als die des FCZ. Taktisch spielt der FCL im 4-2-3-1, wobei auf der 10-er Position mit Francesco Margiotta ein deutlich offensiver ausgerichteter Spieler in der Poleposition ist, als in der abgelaufenen Rückrunde, wo es meist Marvin Schulz war. Der Deutsche Allrounder könnte gegen den FCZ dafür auf dem Rechten Flügel auflaufen – falls der gegen Klaksvik als krank gemeldete Tsiy Ndenge wieder einsatzfähig und belastbar ist. Ansonsten würde wohl Schulz neben Voca auf der Sechserposition spielen und -Europacup-Siegtorschütze (in der 93. Minute!) Christian Schneuwly auf dem Rechten Flügel auflaufen.

Innenverteidiger Lucas Alves scheint in Verhandlungen mit einem anderen Verein zu sein. Dies würde wie schon gegen Klaksvik auf das Innenverteidigerduo Knezevic / Cirkovic hindeuten. Der Serbe Lazar Cirkovic wirkte zuletzt nicht immer sattelfest und ist zur Zeit eine Schwachstelle im Luzerner Gefüge, die man versuchen sollte auszunutzen. Margiotta ist wie erwähnt erste Wahl auf der “10“, trotzdem wäre auch eine defensivere Variante mit Schulz (und Schneuwly) denkbar. Fast sicher auflaufen wird hingegen Blessing Eleke, der wie Margiotta gegen Klaksvik auf den FCZ-Match hin die ersten 60 Minuten geschont wurde, als das Team von Trainer Häberli den Auftrag hatte, den Gegner müde zu laufen. Dies ist auch ein wesentlicher Unterschied zum FC Basel, der gestern gegen St. Gallen eine ganze Reihe von Leistungsträgern für die Champions League-Qualifikation geschont hat. Luzern hat in der Europa League-Qualifikation seine Besten für die Meisterschaft geschont.

Beim FCZ hat Trainer Ludovic Magnin eine Reihe von Änderungen angekündigt. Der Konkurrenzkampf soll spielen. Grundsätzlich sind einige solche Wechsel aus Sicht des Trainerteams denkbar. Am wahrscheinlichsten wird Mimoun Mahi in der Startaufstellung stehen, der zwar in der Zweiten Halbzeit gegen Lugano einen eher durchwachsenen Auftritt hatte, aber die Einwechslung schon zur Pause für Salim Khelifi sowie die Hoffnung auf entscheidende Einzelaktionen, die der Holländer grundsätzlich drauf hat, sprechen dafür, dass er eine Chance erhalten wird. Die grosse Frage ist, ob Denis Popovic, der gegen Lugano an allen vier Gegentoren beteiligt war, draussen bleibt. Er scheint bezüglich Fitnessstand noch nicht ready für die Super League-Saison zu sein – andererseits würde sein Hineinwachsen in seine zentrale Rolle dadurch natürlich erstmal gebremst. Izer Aliu hatte gegen Lugano nach seiner Einwechslung erst Mühe, steigerte sich dann aber gegen das Ende der Partie. Letzte Saison hat der FCZ mit zwei gelernten Stürmern in der Startaufstellung in Luzern mit 0:3 verloren, mit einem Stürmer plus Marchesano 5:2 gewonnen. Dieser eine Stürmer könnte diesmal Blaz Kramer heissen. Gut möglich, dass es Ludo Magnin gegen die physisch starken Luzerner mit einem ebenso physisch starken Stürmer begegnen will, der vielleicht aus den vielen Flanken auch mehr herausholen könnte. Letztendlich ist rechts hinten Becir Omeragic für Britto eine Option. Allerdings war Britto derjenige Spieler, der sich nach einer unglücklichen letzten Viertelstunde der Ersten Halbzeit im zweiten Durchgang gegen Lugano am meisten gesteigert hat.

 

Frage zum Spiel: Wie viele Wechsel soll Ludovic Magnin in der Startaufstellung im Vergleich zum Lugano-Spiel vornehmen?

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